Huchen

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Der Huchen (Hucho hucho) ist ein flussbesiedelnder Lachsfisch, der wegen seines durch den Menschen negativ veränderten Lebensraumes akut vom Aussterben bedroht ist.

Beschreibung

Er ist der größte der ständig im Süßwasser lebenden Lachsfische. Sein lang gestreckter, im Querschnitt beinahe runder Körper ist auf dem Rücken rotbraun gefärbt. In dieser Färbung befinden sich zahlreiche x- oder halbmondförmige dunkle Flecken.

Ernährung und Wachstum

Solange der Huchen noch klein ist, ernährt er sich vor allem von Insekten. Größer geworden, wird er zum Raubfisch, der vorwiegend andere Fische, aber auch kleine Wirbeltiere wie im Wasser schwimmende Mäuse oder Wildentenküken frisst. Er erreicht durchschnittlich eine Länge von 110 bis 130 cm bei einem Gewicht von zehn bis dreißig Kilogramm. Die größten je gefangenen Huchen stammten aus der Donau bei Tulln, wo um 1890 ein Exemplar mit ca. 35 kg bei 137 cm Länge geködert werden konnte.

Lebensraum und Vermehrung

Sein bevorzugter Aufenthaltsort in den Flüssen sind Gumpen, das sind tiefe Stellen im Wasser. Der Huchen laicht im April und benötigt dabei eine Wassertemperatur von 6 – 9 Grad Celsius. Vor der Laichzeit wandern die Männchen flussaufwärts, wofür freie Fließstrecken erforderlich sind. Die Weibchen graben vor der Eiablage eine Laichgrube in den Kiesgrund, wo sie die etwa 1 000 Eier je Kilogramm Körpergewicht ablaichen. Hat das Männchen die Eier befruchtet, schlüpfen nach etwa 30 bis 35 Tagen die Fischlarven.

Vorkommen

Er ist ein selten gewordener Speisefisch, der in jenen Flussregionen vorkommt, in denen auch Äsche und Barbe heimisch sind. Er lebt vor allem in der Donau, weswegen er auch als Donaulachs oder Donauzalm bezeichnet wird, besiedelt aber auch die Nebenflüsse der Donau wie u. a. die Drau und die Enns. In der durch mehrere Kraftwerke in ihrem freien Fluss beeinträchtigten Salzach wird der Huchen trotz der bei den Kraftwerken errichteten Fischtreppen heute nur mehr selten gesichtet. Daher bekommt beim Huchen die Zucht eine immer größere Bedeutung. Dabei werden potentielle Elterntiere kurz vor dem Laichen gefangen bzw. hält man sie in speziellen Becken. Haben die so gewonnenen Jungfische eine Länge von vier bis zehn Zentimetern erreicht, werden sie in geeigneten Flussbereichen ausgesetzt. Den Huchen zu züchten ist jedoch keine einfache Aufgabe. Im Bundesland Salzburg ist es vor allem Ulrike Bayrhammer, Fischhändlerin und Fischereiexpertin in Oberalm, der es gelungen ist, den Huchen naturnah zu züchten.

Jüngste Fänge in der Salzach

Sechseinhalb Kilogramm wog der 84 cm lange Huchen, den Friseurweltmeister Mario Krankl im Dezember 2011 bei Werfen-Stegenwald aus der Salzach gefischt hat. Ein weiteres Exemplar in etwa der gleichen Größe konnte der weithin bekannte Salzburger Fischer Franz Xaver Ortner in Golling an der Salzach in der Woche vor Weihnachten 2011 landen! Begünstigt werden solche Fänge vielleicht auch durch die Instandsetzung von Fischtreppen wie beim Flusskraftwerk St. Johann, die hier im Jänner 2011 erfolgte und dem Huchen die Flussaufwärtswanderung vor der Laichzeit ermöglichen. Dennoch hofft der Pongauer Bezirksfischermeister Josef Nothdurfter im Interesse des Fischbestandes in der Salzach, dass weitere Kraftwerksbauten überdacht werden.

Einschränkung des Lebensraumes

Gefährdet ist der Huchen vor allem durch Wasserverschmutzung, durch Flussbegradigungen und Uferverbauungen, durch Stauräume und Wehranlagen ohne Fischtreppen sowie durch Kiesabbau in den Flussbetten.

Quellen

Flusskraftwerk St. Johann
Ulrike Bayrhammer
  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Huchen"
  • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Neu bearbeitete Auflage, S. 282, Verlag Walter de Gruyter, Berlin, New York, 1989