Volksschule St. Gilgen: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 35: | Zeile 35: | ||
[[1869]] wurde das Schulgebäude der Gemeinde verkauft, wobei dem Mesner eine Wohnung ''auf immerwährende Zeit'' zugesichter wurde. Für ein zweites Klassenzimmer wurde das Schulhaus umgebaut und zugleich eine Gemeindekanzleim eingerichtet. [[1961]] wurde es abgerissen. | [[1869]] wurde das Schulgebäude der Gemeinde verkauft, wobei dem Mesner eine Wohnung ''auf immerwährende Zeit'' zugesichter wurde. Für ein zweites Klassenzimmer wurde das Schulhaus umgebaut und zugleich eine Gemeindekanzleim eingerichtet. [[1961]] wurde es abgerissen. | ||
| − | Der Schulhausbau in St. Gilgen wurde vom Industriellen [[Karl Haiser]] mit 2.500 [[Gulden|fl]] gefördert. Dieser erwarb vom damaligen [[Bürgermeister der Gemeinde St. Gilgen|Gemeindevorsteher und Postwirt [[Jakob Ramsauer]] den Baugrund um 750 [[Gulden|fl]] und übertrug ihn zweckgebunden der Gemeinde. So konnte die Gemeinde St. Gilgen ein Jahr nach ihrer Anbindung an die [[Salzkammergut-Lokalbahn]] am [[27. Oktober]] [[1894]] das neue zweiklassige Schulgebäude mit Turnhalle im Parterre einweihen. [[Franz Xaver Mitterer]] komponierte zur Einweihungsfeier eine Hymne, die von der [[Liedertafel St. Gilgen]] unter [[Otto Schweda]] aufgeführt wurde. [[1900]] wurde die Schule dreiklassig. | + | Der Schulhausbau in St. Gilgen wurde vom Industriellen [[Karl Haiser]] mit 2.500 [[Gulden|fl]] gefördert. Dieser erwarb vom damaligen [[Bürgermeister der Gemeinde St. Gilgen|Gemeindevorsteher und Postwirt [[Jakob Ramsauer]] den Baugrund um 750 [[Gulden|fl]] und übertrug ihn zweckgebunden der Gemeinde. So konnte die Gemeinde St. Gilgen ein Jahr nach ihrer Anbindung an die [[Salzkammergut-Lokalbahn]] am [[27. Oktober]] [[1894]] das neue zweiklassige Schulgebäude mit Turnhalle im Parterre einweihen. [[Franz Xaver Mitterer]] komponierte zur Einweihungsfeier eine Hymne, die von der [[Liedertafel St. Gilgen]] unter [[Otto Schweda]] aufgeführt wurde. [[1900]] wurde die Schule dreiklassig, [[1946]] vierklassig und [[1947]] fünfklassig. Die fünfte Klasse wurde zunächst in der Veranda des Seerestaurants Fischer untergebracht, im Winter dann im Lehrerzimmer in der Schule. Von [[1949]] bis [[1965]] wurden zwei Klassenräume in der ''[[Neue König-Villa|Oberen König-Villa]]'' untergebracht, die als ehemaliger Besitz der [[NS]]-Volkswohlfahrt beschlagnahmt worden war. Eine Zeitlang sogar achtklassig, wurde die Volksschule St. Gilgen seit [[1955]] wieder fünfklassig geführt. |
| − | [[1965]] übersiedelte die Volksschule in ein neues Schulgebäude. Das alte Schulhaus übernahm zunächst die neu gegründete [[Hauptschule St. Gilgen]], später wurde es zum [[Kulturhaus St. Gilgen]]. | + | [[1965]] übersiedelte die Volksschule in ein neues Schulgebäude, das seit 1962 um rund 8 Millionen [[Schilling|S]] errichtet worden war. Das alte Schulhaus übernahm zunächst die neu gegründete [[Hauptschule St. Gilgen]], später wurde es zum [[Kulturhaus St. Gilgen]]. |
Nach 18-monatiger Umbauzeit wurde das neue Schulhaus am [[7. März]] [[2014]] wiedereröffnet. | Nach 18-monatiger Umbauzeit wurde das neue Schulhaus am [[7. März]] [[2014]] wiedereröffnet. | ||
| Zeile 64: | Zeile 64: | ||
| align="center"| 1940 || align="right"| 84 | | align="center"| 1940 || align="right"| 84 | ||
|- | |- | ||
| − | | align="center"| | + | | align="center"| 1948 || align="right"| 251 |
|- | |- | ||
| align="center"| 1993 || align="right"| 112 | | align="center"| 1993 || align="right"| 112 | ||
| Zeile 89: | Zeile 89: | ||
* 1816-1816?: [[Anton Lettner (Schulmeister)|Anton Lettner]] (Schulprovisor) | * 1816-1816?: [[Anton Lettner (Schulmeister)|Anton Lettner]] (Schulprovisor) | ||
* [[1819]]–1838: [[Johann Seywaldstätter (senior)|Johann Seywaldstätter]] (Schulleiter und Mesner) | * [[1819]]–1838: [[Johann Seywaldstätter (senior)|Johann Seywaldstätter]] (Schulleiter und Mesner) | ||
| − | * [[1838]]–1845: [[Alois Eckschlager]] (Schulleiter und Mesner) | + | * [[1838]]–1845: [[Alois Eckschlager]] († in [[Anthering]]) (Schulleiter und Mesner) |
* [[1845]]–1856: [[Johann Bogner]] († in [[Anthering]]) (Schulleiter und Mesner) | * [[1845]]–1856: [[Johann Bogner]] († in [[Anthering]]) (Schulleiter und Mesner) | ||
* [[1856]]–1863: [[Anton Zehentner]] († in [[Gnigl]]) (Schulleiter und Mesner) | * [[1856]]–1863: [[Anton Zehentner]] († in [[Gnigl]]) (Schulleiter und Mesner) | ||
| Zeile 100: | Zeile 100: | ||
* [[1918]]–1922: [[Benvenuto Mazzucco]] | * [[1918]]–1922: [[Benvenuto Mazzucco]] | ||
* [[1922]]–1929: [[Ludwig Klanner]] | * [[1922]]–1929: [[Ludwig Klanner]] | ||
| − | * [[1929]]–1931: Theodor Bacher (provisorisch) | + | * [[1929]]–1931: Theodor Bacher (provisorisch) |
* [[1931]]–1945: [[Johann Eder (St. Gilgen)|Hans Eder]] | * [[1931]]–1945: [[Johann Eder (St. Gilgen)|Hans Eder]] | ||
* [[1945]]–1953: [[Josef Keldorfer (Volksschuldirektor)|Josef Keldorfer]] | * [[1945]]–1953: [[Josef Keldorfer (Volksschuldirektor)|Josef Keldorfer]] | ||
| − | * [[1953]] | + | * [[1953]]–1958: [[Julius Reischl]] |
| − | * [[ | + | * [[1958]]–1959: [[Walter König]] (provisorisch) |
* [[1959]]–196x: [[Rudolf Mayr]] | * [[1959]]–196x: [[Rudolf Mayr]] | ||
* | * | ||
Version vom 12. November 2020, 02:33 Uhr
| Schuldaten[1] | |
|---|---|
| Schulkennzahl: | 503161 |
| Name der Schule: | Volksschule St. Gilgen |
| Adresse: | Aberseestraße 13a 5340 St. Gilgen |
| Website: | www.vs-stgilgen.salzburg.at/ |
| E-Mail: | direktion@vs-stgilgen.salzburg.at |
| Telefon: | (0 62 27) 26 58 |
| Direktorin: | Dipl.-Päd. Gertrude Schantl |
Die Volksschule St. Gilgen ist eine Grundschule im Gemeindegebiet der Flachgauer Gemeinde St. Gilgen.
Geschichte
Erster Schulunterricht lässt sich in St. Gilgen ab 1646 nachweisen, aber erst 1673 ist eine richtige Schule bekannt. Da der Unterricht zumeist im Wohnhaus des Schullehrers stattfand, war das Schulhaus
- von 1678 bis 1705 im Haus Nr. 50, dem heutigen Streicherplatz 3,
- von 1744 bis 1772 im Haus Nr. 44, dem Krautgartenhäusl in der heutigen Goldgasse 3,
- von 1772 bis 1800 im Haus Nr. 13, dem Fetzhäusl des Schusters Franz Reichl, das 1925 abgerissen wurde, und im Haus Nr. 12, dem Wezhäusl des Einsiedlers Franz Seraphim Schmidbichler am heutigen Pichlerplatz 6, wo heute das Heimatkundliche Museum untergebracht ist.
Um 1760 wurde eine eigene Vikariatschule in Strobl eingerichtet, wodurch der Schulsprengel St. Gilgen geteilt wurde. 1772 übernahm der Eremit Franz Seraphim Schmidbichler († 1802) den Religionsunterricht.
- Ab 1804 fand der Unterricht im Obermayerhaus statt, Nr. 17, der späteren Raiffeisenbank St. Gilgen am Mozartplatz 4, das 1804 von Vikar Johann Caspar Siller um 3600 fl für das Vikariat aufgekauft und zum Schul- und Mesnerhaus umgebaut wurde.
1820 wurde Singen als Unterrichtsfach einführt. Sechs Schüler besuchten diesen Unterricht. 1853 wurde die Schule zweiklassig.
1869 wurde das Schulgebäude der Gemeinde verkauft, wobei dem Mesner eine Wohnung auf immerwährende Zeit zugesichter wurde. Für ein zweites Klassenzimmer wurde das Schulhaus umgebaut und zugleich eine Gemeindekanzleim eingerichtet. 1961 wurde es abgerissen.
Der Schulhausbau in St. Gilgen wurde vom Industriellen Karl Haiser mit 2.500 fl gefördert. Dieser erwarb vom damaligen [[Bürgermeister der Gemeinde St. Gilgen|Gemeindevorsteher und Postwirt Jakob Ramsauer den Baugrund um 750 fl und übertrug ihn zweckgebunden der Gemeinde. So konnte die Gemeinde St. Gilgen ein Jahr nach ihrer Anbindung an die Salzkammergut-Lokalbahn am 27. Oktober 1894 das neue zweiklassige Schulgebäude mit Turnhalle im Parterre einweihen. Franz Xaver Mitterer komponierte zur Einweihungsfeier eine Hymne, die von der Liedertafel St. Gilgen unter Otto Schweda aufgeführt wurde. 1900 wurde die Schule dreiklassig, 1946 vierklassig und 1947 fünfklassig. Die fünfte Klasse wurde zunächst in der Veranda des Seerestaurants Fischer untergebracht, im Winter dann im Lehrerzimmer in der Schule. Von 1949 bis 1965 wurden zwei Klassenräume in der Oberen König-Villa untergebracht, die als ehemaliger Besitz der NS-Volkswohlfahrt beschlagnahmt worden war. Eine Zeitlang sogar achtklassig, wurde die Volksschule St. Gilgen seit 1955 wieder fünfklassig geführt.
1965 übersiedelte die Volksschule in ein neues Schulgebäude, das seit 1962 um rund 8 Millionen S errichtet worden war. Das alte Schulhaus übernahm zunächst die neu gegründete Hauptschule St. Gilgen, später wurde es zum Kulturhaus St. Gilgen.
Nach 18-monatiger Umbauzeit wurde das neue Schulhaus am 7. März 2014 wiedereröffnet.
Schulleiter
| Schülerzahl | |
|---|---|
| 1785 | 20 |
| 1802 | 30 |
| 1815 | 35 |
| 1860 | 125 |
| 1872 | 127 |
| 1890 | 129 |
| 1900 | 168 |
| 1911 | 197 |
| 1940 | 84 |
| 1948 | 251 |
| 1993 | 112 |
| 2000 | 102 |
| 2010 | 94 |
- ca. 1645: Joseph Frech
- ca. 1647: Wilhelm Eisel
- 1673–1676: Balthasar Thaimer († 1676)
- 1678–1705: Johann Georg Khradt († 1704)
- 1705–1708: Veit Siller († 1707) (Schulleiter und Organist)
- 1708–1713: Johann Enzinger (Schulleiter, Organist und Mesner)
- 1713–1736: Johann Abertshauser († 1736)
- 1744–1800: Wolfgang Abertshauser (Schulleiter und Mesner)
- 1800–1804: Matthias Leymüller
- 1804–1812: Chrysanth Seraphim Wallner
- 1812–1816: Anton Lettner
- 1816–1816: Chrysanth Seraphim Wallner (erneut)
- 1816-1816?: Anton Lettner (Schulprovisor)
- 1819–1838: Johann Seywaldstätter (Schulleiter und Mesner)
- 1838–1845: Alois Eckschlager († in Anthering) (Schulleiter und Mesner)
- 1845–1856: Johann Bogner († in Anthering) (Schulleiter und Mesner)
- 1856–1863: Anton Zehentner († in Gnigl) (Schulleiter und Mesner)
- 1863–1864: Johann Schnöll (provisorisch)
- 1864–1885: Franz Xaver Mitterwallner
- 1885–1896: Edmund Hochegger senior
- 1896–1897: Otto Schweda (provisorisch)
- 1897–1906: Adolf Kreil
- 1907–1918: Franz Schwärzler
- 1918–1922: Benvenuto Mazzucco
- 1922–1929: Ludwig Klanner
- 1929–1931: Theodor Bacher (provisorisch)
- 1931–1945: Hans Eder
- 1945–1953: Josef Keldorfer
- 1953–1958: Julius Reischl
- 1958–1959: Walter König (provisorisch)
- 1959–196x: Rudolf Mayr
- 199x–2010: OSR Theresia Eisl
- 2010–2018: Isabella Eisl (freigestellt)
- seit 2018: Gertrude Schantl (provisorisch)
Weblinks
Quellen
- Behacker, Anton (Hrsg.): Materialien zur Geschichte der Volksschulen des Herzogtumes Salzburg. Salzburg (Mayr) 1912, S. 52.
- Ziller, Leopold: 300 Jahre Schule St. Gilgen. Geschichte einer Salzburger Dorfschule. Festschrift zur Eröffnung der neuen Schule. Gemeinde St. Gilgen 1965.
- Ziller, Leopold: Vom Fischerdorf zum Fremdenverkehrsort. Geschichte von St. Gilgen am Aber-(Wolfgang-)See. 2. Teil (1800-1938). Gemeinde St. Gilgen 1988.
- Kloiber, August: "Eure Augen und Ohren richtet auf den Lehrer!" 50Jahre Hauptschulgründung St. Gilgen, ein Rückblick zur Schulgeschichte von St. Gilgen. Es war einmal... Geschichtliche Serie über St. Gilgen, Teil 21, in: Bei uns im Salzkammergut. Aktuelles aus dem Mozartdorf am Wolfgangsee St. Gilgen, August–Oktober 2019, Seite 24f