Wald im Pinzgau
Ortsbild | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
Fläche: | 69,24 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 15' N, 12° 13' O |
Höhe: | 885 m ü. A. |
Einwohner: | 1 133 (1. Jänner 2022) |
Postleitzahl(en): | 5742 |
Vorwahl: | 0 65 65 |
Gemeindekennziffer: | 50 626 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5742 Wald im Pinzgau Wald 34 |
Offizielle Website: | www.wald.salzburg.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Michael Obermoser (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 13 Mitglieder: 9 ÖVP, 3 SPÖ, 1 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 511 |
1880 | 504 |
1890 | 515 |
1900 | 575 |
1910 | 612 |
1923 | 594 |
1934 | 656 |
1939 | 536 |
1951 | 775 |
1961 | 847 |
1971 | 937 |
1981 | 977 |
1991 | 1 022 |
2001 | 1 176 |
2011 | 1 155 |
2020 | 1 139 |
Wald im Pinzgau ist eine Gemeinde im Pinzgau.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im westlichen Oberpinzgau im Salzachtal. Im Norden grenzt die Gemeinde mit Nordtirol an das Bundesland Tirol. Im Gemeindegebiet befinden sich das auf 1 600 m ü. A. angelegte Almdorf Königsleiten, sowie der Salzachgeier, an dem die Quellen der Salzach entspringen.
Im Norden erheben sich die Kitzbüheler Alpen. Wald im Pinzgau hat an den Hohen Tauern keinen direkten Anteil.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Südlich der Salzach erstreckt sich in einem Dreieck ein ausgedehntes Waldgebiet, das mit der südlichsten Spitze, dem Rabenkopf (1 967 m ü. A.) mit den Gemeindengrenzen von Krimml und Neukirchen am Großvenediger zusammenstößt.
Wesentlich größer ist das Gemeindegebiet nördlich der Salzach, in das nach Norden das sieben Kilometer lange Trattenbachtal zum Kamm der Kitzbüheler Alpen verläuft
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die Katastralgemeinden Wald und Hinterwaldberg und gliedert sich in die folgenden Ortschaften:
- Hinterwaldberg 54
- Königsleiten 111
- Lahn 266
- Vorderkrimml 276
- Vorderwaldberg 74
- Wald 352
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2022 angegeben.[1]
Eingemeindungen
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[2] wurde die Gemeinden Wald und Krimml zum 1. Jänner 1939 zur Gemeinde Krimml-Wald zusammengelegt.
Mit dem "Gesetz vom 2. April 1947 über die Auseinanderlegung der Ortsgemeinde Krimml-Wald in die Ortsgemeinden Krimml und Wald im Pinzgau"[3] wurde diese Zusammenlegung rückgängig gemacht.
Nachbargemeinden
Im Süden befindet sich die Gemeinde Krimml, im Osten Neukirchen am Großvenediger, im Westen die Tiroler Gemeinde Gerlos und im Norden Hopfgarten im Brixental.
Religion
Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus lässt sich durch einen erhalten gebliebenen Ablassbrief bis in das Jahr 1395 nachweisen. Das Kirchengebäude zeigt sich im gotischen Stil, der durch mehrere Umbauten im Lauf der Zeit Änderungen erfahren hat.
Geschichte
Die Siedlungsgeschichte der Gemeinde und ihres Umlandes lässt sich bis in die Kupferzeit um 1 500 v. Chr. nachweisen.
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts hatten die Grafen von Lechsgemünd-Mittersill das Gebiet von den bayerischen Herzögen zu Lehen. 1224 ging es an den Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg über. 1160 folgte die erstmalige urkundliche Erwähnung der heutigen Gemeinde.
1898 wurde die Pinzgauer Lokalbahn in Betrieb genommen. Die Schmalspurbahn führte über 50 km von Zell am See nach Wald. Nach einem schwerem Zugunglück am 2. Juli 2005 und der Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2005 wurde der Schienenverkehr von Mittersill bis zur Endstation "Krimmler Bahnhof" jedoch eingestellt. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen konnte die Bahnstrecke im Jahr 2010 wieder in Betrieb genommen werden.
Mit der Errichtung des "Straßerschen Elektrizitätswerkes" konnte der Ort ab 1910 mit elektrischem Licht versorgt werden. Ab den 1930er Jahren wurde vermehrt der Skilauf gepflegt, 1951 kam es zur Gründung des Sportclubs Wald/Königsleiten.
In Wald im Pinzgau beginnt die alte Gerlosstraße, die am 1. Dezember 1962 durch die Eröffnung der von Franz Wallack geplanten und über Krimml führenden Gerlos Alpenstraße ihre Bedeutung als Passstraße verlor. Ab 1965 begann die Erschließung der Skiregion Königsleiten und der Bau des Almdorfes. Mit der Gründung des Nationalparks Hohe Tauern wurde Wald im Pinzgau 1984 eine der ersten Nationalparkgemeinden.
2001 wurde die "Umfahrung Wald" eröffnet, um die Verkehrsbelastung im Ortskern zu reduzieren. Nach der Hochwasserkatastrophe von 2005 wurde im Jahr 2006 mit dem Bau von intensiven Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Zu den ältesten Gebäuden zählen der Pfarrhof und die alten Tavernen, von welchen die ehemalige Haupttaverne heute als "Walder Wirt" noch immer besteht.
In Königsleiten befindet sich das höchst gelegene Planetarium Europas. An dessen Außenwand ist zudem die zweitgrößte Sonnenuhr des Bundeslandes Salzburg angebracht. Die Sternwarte (Planetarium) ist zugleich Ausgangspunkt des Planetenwanderwegs, der über das Hochplateau von Königsleiten führt.
Museen
Im Ortsteil Vorderkrimml befindet sich die zu einem Schaustollen ausgebaute Mineraliengrotte (Fluoridkristalle).
Musik
Vereine
Sportvereine
Sonstige Vereine
- Almdorfverein in Königsleiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Fremdenverkehr
Wald entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem, besonders im Winter beliebten Fremdenverkehrsort. Die Entwicklung wurde bereits 1965 mit der Erschließung der Skiregion Königsleiten und dem Bau des Almdorfes eingeleitet. Heute verfügt das Almdorf über etwa 950 Wohneinheiten in der Gastronomie und im Bereich der Ferienwohnungen.
Mit dem Zusammenschluss der Liftanlagen von Königsleiten, der Gerlosplatte und den Tiroler Gemeinden Gerlos und Zell am Ziller entstand mit der Zillertal Arena eines der größten zusammenhängenden Skigebiete Österreichs. Durch dieses Wintersportangebot verfügen die auf den Fremdenverkehr fixierten Betriebe über eine sehr gute Auslastung. Am 11. Dezember 2010 wurde hier mit der neuen Königsleiten Dorfbahn eine moderne 8er-Gondel Aufstiegshilfe eröffnet.
Verkehr
Die alte Gerlosstraße wurde einst als 30 km langer Saumpfad von Wald über den Gerlospass nach Zell am Ziller angelegt und 1631 zu einem 3,5 Meter breiten Fuhrweg ausgebaut. Auf der Straße wurde damals das am Rohrberg und Hainzenberg gewonnene Golderz über den Gerlos zu den Schmelzöfen nach Lend und Mühlbach im Pinzgau gekarrt.
An der südlichen Grenze verläuft fasst parallel zur Salzach die Krimmler Landesstraße (L 113). Im Ortszentrum zweigt in leicht nordwestliche Richtung die Gerlos Straße (B 165) ab, die bis zum Gerlospass an der Tiroler Grenze auf der Trasse der alten Gerlosstraße verläuft.
Unmittelbar am Nordufer der Salzach verläuft die Pinzgaubahn, die in Vorderkrimml in Wald im Pinzgau endet.
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Wald im Pinzgau
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Wald im Pinzgau
Wappen
Am 14. Oktober 1969 wurde der Gemeinde Wald im Pinzgau durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In silbernem Schild drei grüne Fichten auf grünem Hügel, der in der Mitte mit drei goldenen Kugeln belegt ist.
Die Fichten nehmen Bezug zum Ortsnamen. Die drei goldenen Kugeln sind das Attribut des Kirchenpatrons, des Heiligen Nikolaus.
Persönlichkeiten
- Alois Wurnitsch, (* 1834; † 1909), Mineraliensammler-Persönlichkeit und Entdecker der Epidotfundstelle Knappenwand
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Wald im Pinzgau
Literatur
- Lahnsteiner, Josef: "Oberpinzgau von Krimml bis Kaprun", Selbstverlag Josef Lahnsteiner, Hollersbach,
Bilder
Wald im Pinzgau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Zaisberger, Friederike, Pfeiffer, Nikolaus: "Salzburger Gemeindewappen", Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, ISBN 3-85380-048-3
Einzelnachweise
Städte und Gemeinden im Pinzgau | |
Stadtgemeinden:
Mittersill ∙
Saalfelden am Steinernen Meer ∙
Zell am See
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