Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus ist die Pfarrkirche der katholischen Pfarre Wald im Pinzgau. Sie steht, ebenso wie der sie umgebende Friedhof, unter Denkmalschutz.
Patrozinium
Die Kirche ist dem hl. Nikolaus von Myra geweiht und eine der 17 St. Nikolaus Kirchen der Erzdiözese Salzburg.
Geschichte
Eine erstmalige Nennung in einem Ablassbrief aus dem Jahr 1395 beweist, dass bereits eine Kirche bestand. Eine Weiheurkunde belegt, dass der Chiemseer Bischof Bernhard von Kraiburg als Weihbischof 1469 die Kapelle des hl. Nikolaus und der 14 Nothelfer geweiht hatte. Wald gehört bis 1555 zur Pfarre Bramberg, dann zum Vikariat Neukirchen bis Wald, 1679 wurde es selbständiges Vikariat. Die Einrichtung als selbständige Pfarre erfolgte dann erst 1891.
1751 schlug ein Blitz in das gotische Rippengewölbe ein, das daraufhin abgetragen und durch ein Schalgewölbe ersetzt wurde. Der barocke Hochaltar wurde 1753 aufgestellt. Das Altarbild stammte von Georg Kreuzer, das 1839 von Josef Rattensberger übermalt wurde. Es ist dies die erste Schöpfung der Nazarener Schule im Pinzgau.
Eine interessante Baugeschichte hat der Turm. Er wurde an der Nordseite errichtet, was beweist, dass er sehr altem Ursprungs ist. Vermutlich war es ein sehr hoher Kuppelturm, denn die Sage berichtet, dass der Tauernwind eine Kuppel zum Stürzen brachte. In einer Aufzeichnung heißt es:
1648 ist der Thurn durch einen großen Sturmwindt umbgeworffen worden...
Erst 1656 dürfte der Turm ein Satteldach erhalten haben. Weil das Dach in seiner Form das einzige im Oberpinzgau war sahen sie die Walder häufig dem Spott der Nachbarn ausgesetzt. 1884 wurde daher das Satteldach durch einen Spitzhelm ersetzt.
Damals kamen auch die neuen Glocken in den Turm. Aus Unverstand wurde dafür die älteste Glocke des Pinzgaus eingeschmolzen. Die 250 kg schwere Glocke stammte aus dem 14. Jahrhundert und trug eine gotische Inschrift, die nicht mehr gedeutet werden konnte. Die Alten schrieben der geheimnisvollen Glocke viele Kräfte zu. Vermeintlich konnte sie böse Geister bannen und böse Wetter vertreiben. Darüber waren die Hexen sehr erzürnt und bissen große Scharten in den Rand der Glocke. Deshalb hieß und heißt diese Glocke heute in der Sage noch "Hexenglocke".
Architektur
Die Kirche ist 28 m lang, zwölf Meter breit, der Turm ist 42 m hoch, erfuhr aber mehrere Umbauten. In der romanisch-gotischen Pfarrkirche, die jedoch mehrmals umgebaut wurde, befinden sich viele Kostbarkeiten, darunter herrliche Fresken aus dem 16. Jahrhundert sowie seltene Barockplastiken.
Quellen
- Wald im Pinzgau
- Salzburger Nachrichten, 5. September 1968, Seite 5