Alte Gerlosstraße

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Bild links oben: 1936 Ausbau der alten Gerlosstraße.

Die alte Gerlosstraße führt als Teil der Gerlos Straße (B 165) von Wald im Pinzgau im Pinzgau die Salzach aufwärts auf die Gerlosplatte zum Gerlospass.

Geschichte

Die alte, erster Straßenverbindung vom Bundesland Salzburg nach Nordtirol weist jedoch eine wesentlich ältere Geschichte als die erst Mitte des 20. Jahrhunderts errichtete Gerlos Alpenstraße auf.

Auf dem Rohrberg hoch über Zell am Ziller im Zillertal wurde 1630 ein reicher Goldfund gemacht, der den seit 1506 recht einträglichen Goldbergbau auf dem nahe gelegenen Hainzenberg weit zu übertreffen versprach.

Der alte Streit zwischen Salzburg und Innsbruck über die 1427 vereinbarte Halbe-halbe-Teilung der Zillertaler Bergbaugewinne flammte neuerlich auf. Und aus Ärger darüber zerstörten Salzburger Knappen etliche Tiroler Schmelzanlagen im Raum von Zell am Ziller. Zudem unterstrich der hoch willkommene Goldfund auf dem Rohrberg eine alte strategische Schwäche. Das Zillertal gehörte (bis 1803) zum unabhängigen Erzbistum Salzburg. Doch die einzige befahrbare Strecke von Salzburg in das Zillertal führte durch bayerisches und tirolerisches "Ausland".

Dies alles waren Gründe, um mit Nachdruck eine "inländische" Verbindung von Salzburg in das Zillertal herzustellen. So rückten 1630 plötzlich wieder alte Pläne ins Blickfeld, den einsamen 30 km langen Saumpfad von Wald im Pinzgau über den Gerlospass nach Zell am Ziller zu einem nicht nur begeh-, sondern auch befahrbaren Weg auszubauen. Auf diesem könnte das Golderz von Rohrberg und Hainzenberg über die Gerlos zu den leistungsfähigen Schmelzen in Mühlbach bei Bramberg und in Lend gekarrt werden.

In einem Jahr stellten an die 70 Arbeiter dieses 3,5 m breite Sträßchen so weit fertig, dass im Sommer 1631 eine vierspännige Kutsche die holprige Eröffnungsfahrt über die Gerlos schaffte. Über die Jahre zerstörten jedoch Hochwasser und Erdrutsche diese alte Gerlosstraße dermaßen, dass nur mehr ein Fußweg übrig blieb, der so genannte "Ronachweg". Pläne einer Gebirgsbahn – von der neuen Inntal-Eisenbahn in Jenbach durch das Zillertal über die Gerlos nach Mittersill – im Jahre 1868 wurden ebenso verworfen wie der Vorschlag einer dringend erforderlichen Bahnlinie von Salzburg nach Innsbruck.

Noch heute kann man diese Straße befahren. Sie weist eine Steigung zwischen 17 und 20 % auf und ist für Wohnwagengespanne nicht geeignet.

Quelle