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| − | Der '''Zweite Weltkrieg''' hinterließ auch in Salzburg seine Spuren. In Stadt und Land Salzburg waren 7 000 Menschen durch den Krieg | + | Der '''Zweite Weltkrieg''' hinterließ auch in Salzburg seine Spuren. In [[Stadt Salzburg|Stadt]] und [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] waren 7 000 Menschen durch den Krieg umgekommen, rechnet man die Zahl der Vermissten hinzu, waren es fast 10 000. Insgesamt starben im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Soldaten und 25 Millionen Zivilpersonen, drei Millionen Menschen blieben für immer vermisst. |
==Viel Jubel beim Einmarsch Hitlers== | ==Viel Jubel beim Einmarsch Hitlers== | ||
| − | + | Dass der Einmarsch deutscher Truppen in Salzburg am [[12. März]] [[1938]] mit besonderem Jubel begrüßt wurde, hatte mehrere Gründe. Einerseits war schon am Ende des [[19. Jahrhundert]]s der Liberalismus von einem entschiedenen [[Großdeutsche Volkspartei|Deutschnationalismus]] abgelöst worden, was im Ergebnis der [[Anschluss]]-Volksabstimmung von [[1921]] deutlich zum Ausdruck kam. Andererseits hatte die Arbeitsbeschaffungspolitik des [[Nationalsozialismus|NS-Regimes]] in dem Grenzland Salzburg, das zeitweise 32 % Arbeitslose zählte, große Hoffnungen geweckt. [[Adolf Hitler|Hitler]] selbst hielt sich häufig in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem "Berghof" am [[Obersalzberg]] oberhalb von [[Berchtesgaden]], auf. Die Volksabstimmung am [[10. April]] 1938 brachte in Salzburg 157 595 Pro-Stimmen, nur 463 Personen waren gegen den Anschluss an [[Deutschland]]. Im April fand dann die erste der beiden [[Salzburger Bücherverbrennung]], im Dezember die zweite, die [[Thalgauer Bücherverbrennung]], statt. | |
| − | Dass der Einmarsch deutscher Truppen in Salzburg am [[12. März]] [[1938]] mit besonderem Jubel begrüßt wurde, hatte mehrere Gründe. Einerseits war schon am Ende des [[19. Jahrhundert]]s der Liberalismus von einem entschiedenen [[Großdeutsche Volkspartei|Deutschnationalismus]] abgelöst worden, was im Ergebnis der [[Anschluss-Volksabstimmung | ||
==Jüdische Geschäfte verwüstet== | ==Jüdische Geschäfte verwüstet== | ||
| − | Anfangs schienen sich die großen Hoffnungen der Salzburger Bevölkerung auch zu erfüllen. Autobahnbau ([[ | + | Anfangs schienen sich die großen Hoffnungen der Salzburger Bevölkerung auch zu erfüllen. Autobahnbau ([[Reichsautobahn]], Vorarbeiten zur späteren [[Tauernautobahn]] bis [[Anif]]-[[Grödig]], endete beim heutigen [[Maximarkt Anif]]), Rüstungsindustrie ([[Grill-Werke]] in [[Hallein]]) und Kraftwerksbau ([[Tauernkraftwerke Kaprun]]) sorgten für Vollbeschäftigung. Aber bald zeigten sich auch die negativen Auswirkungen. In der so genannten [[Reichskristallnacht]] vom [[10. November|10.]] zum [[11. November]] 1938 wurden [[Juden in Salzburg|jüdische]] Geschäfte verwüstet und die Einrichtung der [[Synagoge]] zerstört. Kriegsgefangene, die zur [[Zwangsarbeit]] beim Bau von Straßen und Brücken eingesetzt wurden, starben zu Tausenden. |
| − | Besonders hart traf es die Russen im [[Kriegsgefangenenlager "Markt Pongau"]], wie [[St. Johann im Pongau]] in der Zeit des NS-Regimes hieß. Für die Zigeuner gab es in Salzburg | + | Besonders hart traf es die Russen im [[Kriegsgefangenenlager "Markt Pongau"]], wie [[St. Johann im Pongau]] in der Zeit des NS-Regimes hieß. Für die Zigeuner gab es in Salzburg-[[Riedenburg]] (Rosittengründe) ein Lager ([[Zigeunerlager Maxglan]]), in dem viele ihr Leben ließen. Insgesamt 13 000 oppositionell gesinnte Personen wurden zwischen 1938 und [[1945]] verhaftet, darunter prominente Politiker wie der langjährige [[Landeshauptmann]] Dr. [[Franz Rehrl]]. [[1942]] wurden acht Eisenbahner, die der Widerstandsbewegung angehörten, hingerichtet. |
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| − | Unterlagen des Konsistorialarchivs der [[Erzdiözese Salzburg]] kann man entnehmen, dass allein im Anschlussjahr 1938 in Salzburg 35 Personen verhaftet wurden. Während der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt waren es 116. Viele von ihnen überlebten und konnten Zeitzeugnisse über jene sechs Salzburger Priester geben, die in Konzentrationslager umkamen. | + | Unterlagen des [[Archiv der Erzdiözese Salzburg|Konsistorialarchivs]] der [[Erzdiözese Salzburg]] kann man entnehmen, dass allein im Anschlussjahr 1938 in Salzburg 35 Personen verhaftet wurden. Während der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt waren es 116. Viele von ihnen überlebten und konnten Zeitzeugnisse über jene sechs Salzburger Priester geben, die in Konzentrationslager umkamen. |
| − | Neben [[Felix Gredler]], | + | Neben [[Felix Gredler]], [[Coelestin Förtsch]], [[Romuald Neunhäuserer]] und [[Sebastian Haselsberger]] waren vor allem die Schicksale von [[Heinrich Summereder]] und [[Johann Schroffner (Priester)|Johann Schroffner]] ein Kreuzweg der menschlichen Barbarbei im [[KZ Buchenwald]].<ref>[[Salzburger Woche]] ''Blutzeugen des Glaubens'' am 28. Februar 2008</ref> |
| − | [[Anton Brugger]], ein gebürtiger [[Kaprun]]er, war Reformadventist und wurde wie Franz Jägerstätter wegen Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen hingerichtet. | + | [[Anton Brugger]], ein gebürtiger [[Kaprun]]er, war Reformadventist und wurde wie [[Franz Jägerstätter]] wegen Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen hingerichtet. |
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| − | Bei den 15 Bombenangriffen auf die Stadt Salzburg der Amerikaner, die im Oktober [[1944]] einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg | + | Bei den 15 Bombenangriffen auf die Stadt Salzburg der Amerikaner, die im Oktober [[1944]] einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg neben dem [[Salzburger Dom|Dom]] 46 % der Wohnobjekte zum Opfer. Die gänzliche Zerstörung konnte dadurch verhindert werden, dass der gemäßigte Gauleiter, Dr. [[Gustav Adolf Scheel]], und der Kampfkommandant, Oberst [[Hans Lepperdinger]], die kampflose Übergabe der Stadt an amerikanische Truppen durchsetzten. |
| − | Nach dem Kriegsende erhielt Salzburg, das in der amerikanischen Besatzungszone und damit im "goldenen Westen" lag, bald wieder politische und wirtschaftliche Bedeutung. Hier fanden die | + | Nach dem Kriegsende während der [[Nachkriegsheit]], erhielt Salzburg, das in der amerikanischen Besatzungszone und damit im "goldenen Westen" lag, bald wieder politische und wirtschaftliche Bedeutung. Hier fanden die Länderkonferenzen des Jahres [[1945]] statt, auf denen die westlichen Bundesländer von Salzburg aus ihren Beitritt zur Regierung Renner und damit zur Zweiten Republik vollzogen. |
| − | Zu einem Problem wurden dann nach Ende des Krieges [[Blindgänger]]. Es kam immer wieder zu Explosionen und Unfällen bei Entschärfungen. | + | Zu einem Problem wurden dann nach Ende des Krieges [[Blindgänger]]. Es kam immer wieder zu Explosionen und Unfällen bei Entschärfungen, zuletzt am [[17. Juli]] [[2003]]. Dabei starben zwei Entminungsbeamte, einer wurde schwer verletzt. |
== Zerstörung der Brücken == | == Zerstörung der Brücken == | ||
| − | Die in das [[Innergebirg|Gebirge]] zurückweichenden SS-Truppen sprengten gegen Ende des Krieges insgesamt | + | Die in das [[Innergebirg|Gebirge]] zurückweichenden SS-Truppen sprengten gegen Ende des Krieges insgesamt sieben Brücken: die [[Saalachbrücke Salzburg-Freilassing|Saalachbrücke]] in [[Rott]] in Salzburg-[[Liefering]], die [[Gartenauer Brücke|Almbrücke]] in [[Hallein]]-[[Gartenau]], die [[Niederalm Brücke]] auf der Gemeindegrenze [[Niederalm]] in [[Anif]] und [[Taxach]] in Hallein, die [[Tauglbrücke]] auf der Gemeindegrenze [[Vigaun]] und [[Kuchl]], die [[Salzachbrücke]] und [[Lammerbrücke (Golling)|Lammerbrücke]] in [[Golling]] und die [[Lammerbrücke (Abtenau)|Lammerbrücke]] in [[Voglau (Abtenau)|Voglau]] in [[Abtenau]].<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=san&datum=19460321&seite=3&query=%22br%C3%BCcke%22 ANNO], [[Salzburger Nachrichten]], 21. März 1946, Seite 3</ref> |
== Amerikanische Truppen im Anmarsch == | == Amerikanische Truppen im Anmarsch == | ||
| − | Am [[3. Mai]] 1945 | + | Am [[3. Mai]] 1945 gab es erste geheime Parteiengespräche: Im [[Café Posthof]] in der [[Kaigasse]] in der [[Altstadt]] von Salzburg berieten sozialistische Vertrauensleute über erste mögliche Maßnahmen nach dem Ende der NS-Herrschaft; in der Villa des Primararztes Josef Wegleitner kamen die Christlich-Sozialen [[Adolf Schemel]] und [[Martin Huber]] sowie der Sozialist [[Anton Neumayr (senior)|Anton Neumayr]] zu einem ersten Gespräch zusammen. |
| − | Gauleiter [[Gustav Adolf Scheel]] hatte sich an diesem Tag bereits hinten den [[Pass Lueg]] in die Gemeinde [[Goldegg]] zurückgezogen, ebenso wie die SS vom [[Obersalzberg]]. Diese Truppen wollten unbedingt noch weiterkämpfen, obwohl die amerikanische Panzerspitze bereits über [[Piding]] hinaus in Richtung Salzburg vorgestoßen war. 200 Bomber | + | Gauleiter [[Gustav Adolf Scheel]] hatte sich an diesem Tag bereits hinten den [[Pass Lueg]] in die Gemeinde [[Goldegg]] zurückgezogen, ebenso wie die SS vom [[Obersalzberg]]. Diese Truppen wollten unbedingt noch weiterkämpfen, obwohl die amerikanische Panzerspitze bereits über das [[Bayern|bayerische]] [[Piding]] hinaus in Richtung Salzburg vorgestoßen war. Angeblich standen 200 viermotorige Bomber bereit, um Salzburg aus der Luft anzugreifen und in Schutt und Asche zu legen (was aber in den Bereich der Legenden zu verweisen ist). |
| − | [[4. Mai]]: | + | Kampfkommandant der Stadt Salzburg, Oberst [[Hans Lepperdinger]], verweigerte in den frühen Morgenstunden des [[4. Mai]] die Annahme des Befehls von General Max von Bork zur Verteidigung der Stadt. Er gab um 06 Uhr über Rundfunk seine Entscheidung bekannt, die Stadt den US-Truppen kampflos übergeben zu wollen. Schon um 06:30 Uhr gelingt es Parlamentären, mit den US-Truppen an der [[Saalachbrücke Salzburg-Freilassing]] nach [[Freilassing]] Kontakt aufzunehmen und die kampflose Übergabe der Stadt anzubieten. Ein amerikanischer Offizier kam in die Stadt, um die Richtigkeit des Übergabeangebots zu prüfen. Kurz danach fuhr Oberst Lepperdinger mit einigen Offizieren zur [[Saalach-Eisenbahnbrücke]], wo um 09:30 Uhr die konkreten Übergabeverhandlungen stattfanden. Um 11:30 Uhr überquerte der erste amerikanische Panzer die [[Staatsbrücke]] und amerikanische Truppen der 3. Infanterie-Division und der 106. Kavallerie-Gruppe mit Panzern und Kraftwagen aller Art zogen in die Stadt ein. |
| − | + | Um 13:30 Uhr sprach Brigadegeneral Robert N. Young mit Oberst Hans Lepperdinger im [[Hotel Österreichischer Hof]]. Ab 13:45 Uhr wurde durch Lautsprecher ein Ausgehverbot ab 18 Uhr und für den nächsten Tag eine Ausgeherlaubnis von 11 bis 13 Uhr angeordnet. Alle Geschäfte und Gaststätten blieben geschlossen. Die Amerikaner beschlagnahmten für ihre Zwecke sofort Häuser und Wohnungen, die von den Bewohnern innerhalb weniger Stunden geräumt werden mussten. Es gab Klagen der Bevölkerung über die gewaltsame Abnahme von Uhren und Wertgegenständen durch amerikanische Soldaten und andere Übergriffe. | |
| − | + | Alle früheren Kriegsgefangenen wurden freigelassen. Unzählige [[Asylwerber in Salzburg|Flüchtlinge]] befanden sich in Salzburg. Soldaten der Wehrmacht wurden in Kasernen und Lagern interniert. Den US-Soldaten warenpersönliche Kontakte zur Zivilbevölkerung verboten (Fraternisierungsverbot). | |
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | * | + | * Stadtchronik 1945 bis 1955 |
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* Buch [[Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren]] | * Buch [[Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren]] | ||
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* Salzburgwiki-Artikel und dortige Quellen | * Salzburgwiki-Artikel und dortige Quellen | ||
Version vom 4. Mai 2020, 07:56 Uhr
Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch in Salzburg seine Spuren. In Stadt und Land Salzburg waren 7 000 Menschen durch den Krieg umgekommen, rechnet man die Zahl der Vermissten hinzu, waren es fast 10 000. Insgesamt starben im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Soldaten und 25 Millionen Zivilpersonen, drei Millionen Menschen blieben für immer vermisst.
Viel Jubel beim Einmarsch Hitlers
Dass der Einmarsch deutscher Truppen in Salzburg am 12. März 1938 mit besonderem Jubel begrüßt wurde, hatte mehrere Gründe. Einerseits war schon am Ende des 19. Jahrhunderts der Liberalismus von einem entschiedenen Deutschnationalismus abgelöst worden, was im Ergebnis der Anschluss-Volksabstimmung von 1921 deutlich zum Ausdruck kam. Andererseits hatte die Arbeitsbeschaffungspolitik des NS-Regimes in dem Grenzland Salzburg, das zeitweise 32 % Arbeitslose zählte, große Hoffnungen geweckt. Hitler selbst hielt sich häufig in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem "Berghof" am Obersalzberg oberhalb von Berchtesgaden, auf. Die Volksabstimmung am 10. April 1938 brachte in Salzburg 157 595 Pro-Stimmen, nur 463 Personen waren gegen den Anschluss an Deutschland. Im April fand dann die erste der beiden Salzburger Bücherverbrennung, im Dezember die zweite, die Thalgauer Bücherverbrennung, statt.
Jüdische Geschäfte verwüstet
Anfangs schienen sich die großen Hoffnungen der Salzburger Bevölkerung auch zu erfüllen. Autobahnbau (Reichsautobahn, Vorarbeiten zur späteren Tauernautobahn bis Anif-Grödig, endete beim heutigen Maximarkt Anif), Rüstungsindustrie (Grill-Werke in Hallein) und Kraftwerksbau (Tauernkraftwerke Kaprun) sorgten für Vollbeschäftigung. Aber bald zeigten sich auch die negativen Auswirkungen. In der so genannten Reichskristallnacht vom 10. zum 11. November 1938 wurden jüdische Geschäfte verwüstet und die Einrichtung der Synagoge zerstört. Kriegsgefangene, die zur Zwangsarbeit beim Bau von Straßen und Brücken eingesetzt wurden, starben zu Tausenden.
Besonders hart traf es die Russen im Kriegsgefangenenlager "Markt Pongau", wie St. Johann im Pongau in der Zeit des NS-Regimes hieß. Für die Zigeuner gab es in Salzburg-Riedenburg (Rosittengründe) ein Lager (Zigeunerlager Maxglan), in dem viele ihr Leben ließen. Insgesamt 13 000 oppositionell gesinnte Personen wurden zwischen 1938 und 1945 verhaftet, darunter prominente Politiker wie der langjährige Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl. 1942 wurden acht Eisenbahner, die der Widerstandsbewegung angehörten, hingerichtet.
Blutzeugen des Glaubens
- siehe auch Stolpersteine
Unterlagen des Konsistorialarchivs der Erzdiözese Salzburg kann man entnehmen, dass allein im Anschlussjahr 1938 in Salzburg 35 Personen verhaftet wurden. Während der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt waren es 116. Viele von ihnen überlebten und konnten Zeitzeugnisse über jene sechs Salzburger Priester geben, die in Konzentrationslager umkamen.
Neben Felix Gredler, Coelestin Förtsch, Romuald Neunhäuserer und Sebastian Haselsberger waren vor allem die Schicksale von Heinrich Summereder und Johann Schroffner ein Kreuzweg der menschlichen Barbarbei im KZ Buchenwald.[1]
Anton Brugger, ein gebürtiger Kapruner, war Reformadventist und wurde wie Franz Jägerstätter wegen Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen hingerichtet.
Deserteure und andere Opfer
Es kam zur NS-Zwangsarbeit in der Landwirtschaft im Pinzgau. Ein SS-Todesschwadron jagte Deserteure am Böndlsee, ein trauriges Kapitel Goldegger Geschichte, das sich am 2. Juli 1944 ereignete.
Abstürze amerikanischer Bomber im Pinzgau 1944
Hauptartikel Abstürze amerikanischer Bomber im Pinzgau 1944
Am 16. November 1944 stürzten bei Lofer und Saalfelden zwei amerikanische Bomber ab. Der eine Absturz ereignete sich bereits beim Anflug auf Ziele im Raum München, da die Maschine Motorenprobleme bekommen hatte. Der andere war auf einen Abschuss während des Rückfluges nach Bari (Italien) durch ein Fliegerabwehrgeschütz zurückzuführen.
US-Bomben zerstörten Dom
- Hauptartikel Bomben auf Salzburg
Bei den 15 Bombenangriffen auf die Stadt Salzburg der Amerikaner, die im Oktober 1944 einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg neben dem Dom 46 % der Wohnobjekte zum Opfer. Die gänzliche Zerstörung konnte dadurch verhindert werden, dass der gemäßigte Gauleiter, Dr. Gustav Adolf Scheel, und der Kampfkommandant, Oberst Hans Lepperdinger, die kampflose Übergabe der Stadt an amerikanische Truppen durchsetzten.
Nach dem Kriegsende während der Nachkriegsheit, erhielt Salzburg, das in der amerikanischen Besatzungszone und damit im "goldenen Westen" lag, bald wieder politische und wirtschaftliche Bedeutung. Hier fanden die Länderkonferenzen des Jahres 1945 statt, auf denen die westlichen Bundesländer von Salzburg aus ihren Beitritt zur Regierung Renner und damit zur Zweiten Republik vollzogen.
Zu einem Problem wurden dann nach Ende des Krieges Blindgänger. Es kam immer wieder zu Explosionen und Unfällen bei Entschärfungen, zuletzt am 17. Juli 2003. Dabei starben zwei Entminungsbeamte, einer wurde schwer verletzt.
Zerstörung der Brücken
Die in das Gebirge zurückweichenden SS-Truppen sprengten gegen Ende des Krieges insgesamt sieben Brücken: die Saalachbrücke in Rott in Salzburg-Liefering, die Almbrücke in Hallein-Gartenau, die Niederalm Brücke auf der Gemeindegrenze Niederalm in Anif und Taxach in Hallein, die Tauglbrücke auf der Gemeindegrenze Vigaun und Kuchl, die Salzachbrücke und Lammerbrücke in Golling und die Lammerbrücke in Voglau in Abtenau.[2]
Amerikanische Truppen im Anmarsch
Am 3. Mai 1945 gab es erste geheime Parteiengespräche: Im Café Posthof in der Kaigasse in der Altstadt von Salzburg berieten sozialistische Vertrauensleute über erste mögliche Maßnahmen nach dem Ende der NS-Herrschaft; in der Villa des Primararztes Josef Wegleitner kamen die Christlich-Sozialen Adolf Schemel und Martin Huber sowie der Sozialist Anton Neumayr zu einem ersten Gespräch zusammen.
Gauleiter Gustav Adolf Scheel hatte sich an diesem Tag bereits hinten den Pass Lueg in die Gemeinde Goldegg zurückgezogen, ebenso wie die SS vom Obersalzberg. Diese Truppen wollten unbedingt noch weiterkämpfen, obwohl die amerikanische Panzerspitze bereits über das bayerische Piding hinaus in Richtung Salzburg vorgestoßen war. Angeblich standen 200 viermotorige Bomber bereit, um Salzburg aus der Luft anzugreifen und in Schutt und Asche zu legen (was aber in den Bereich der Legenden zu verweisen ist).
Kampfkommandant der Stadt Salzburg, Oberst Hans Lepperdinger, verweigerte in den frühen Morgenstunden des 4. Mai die Annahme des Befehls von General Max von Bork zur Verteidigung der Stadt. Er gab um 06 Uhr über Rundfunk seine Entscheidung bekannt, die Stadt den US-Truppen kampflos übergeben zu wollen. Schon um 06:30 Uhr gelingt es Parlamentären, mit den US-Truppen an der Saalachbrücke Salzburg-Freilassing nach Freilassing Kontakt aufzunehmen und die kampflose Übergabe der Stadt anzubieten. Ein amerikanischer Offizier kam in die Stadt, um die Richtigkeit des Übergabeangebots zu prüfen. Kurz danach fuhr Oberst Lepperdinger mit einigen Offizieren zur Saalach-Eisenbahnbrücke, wo um 09:30 Uhr die konkreten Übergabeverhandlungen stattfanden. Um 11:30 Uhr überquerte der erste amerikanische Panzer die Staatsbrücke und amerikanische Truppen der 3. Infanterie-Division und der 106. Kavallerie-Gruppe mit Panzern und Kraftwagen aller Art zogen in die Stadt ein.
Um 13:30 Uhr sprach Brigadegeneral Robert N. Young mit Oberst Hans Lepperdinger im Hotel Österreichischer Hof. Ab 13:45 Uhr wurde durch Lautsprecher ein Ausgehverbot ab 18 Uhr und für den nächsten Tag eine Ausgeherlaubnis von 11 bis 13 Uhr angeordnet. Alle Geschäfte und Gaststätten blieben geschlossen. Die Amerikaner beschlagnahmten für ihre Zwecke sofort Häuser und Wohnungen, die von den Bewohnern innerhalb weniger Stunden geräumt werden mussten. Es gab Klagen der Bevölkerung über die gewaltsame Abnahme von Uhren und Wertgegenständen durch amerikanische Soldaten und andere Übergriffe.
Alle früheren Kriegsgefangenen wurden freigelassen. Unzählige Flüchtlinge befanden sich in Salzburg. Soldaten der Wehrmacht wurden in Kasernen und Lagern interniert. Den US-Soldaten warenpersönliche Kontakte zur Zivilbevölkerung verboten (Fraternisierungsverbot).
Nach dem Zweiten Weltkrieg
- Hauptartikel Nachkriegszeit
Weblinks
Quellen
- Stadtchronik 1945 bis 1955
- Buch Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren
- Marx, Erich (Hrg.): Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955, erschienen in der Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, 1996, Verlag Anton Pustet, ISBN 3-7025-0344-7
- Salzburgwiki-Artikel und dortige Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Woche Blutzeugen des Glaubens am 28. Februar 2008
- ↑ ANNO, Salzburger Nachrichten, 21. März 1946, Seite 3
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