Eugen-Grill-Werke

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Die Eugen-Grill-Werke in Hallein-Burgfried waren während des Zweiten Weltkriegs ein Zentrum der Rüstungsindustrie.

Geschichte

Während des Zweiten Weltkrieges

Sowohl oberirdisch, aber vor allem unterirdisch in einem Stollensystem im Halleiner Ortsteil Gamp (Grillstollen) wurden Steuergeräte für BMW-Flugzeugmotoren und Anlassermotoren für Düsentriebwerke für den Flugzeugtyp ME 262 produziert. Auch Granaten wurden hergestellt, die nach Ende des Krieges tonnenweise bis in die 1960er-Jahre in Kaltenhausen herumlagen.

Es ist wenig bekannt über die Anzahl von Personen, überwiegend Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, die dort arbeiteten. Die Produktion von Kriegsgütern war aber auf mehrere Standorte in Hallein aufgeteilt. Mag. Kurt Zeller, verstorbener Direktor des Keltenmuseums Hallein, hatte dann mit der Aufarbeitung des vorhandenen Materials begonnen.

Nach dem Krieg

Die Eugen Grill Werke GmbH stand nach Kriegsende zunächst bis 30. November 1946 unter der Verwaltung der amerikanischen Besatzungsmacht. Mit 30. November 1946 ging sie in die öffentlicher Verwaltung des Bundesministeriums für Finanzen über.[1]

Im Jänner 1946 geht aus einer Werbeeinschaltung hervor, dass sich das Unternehmen Österreichische Maschinen- und Werkzeugfabrik G.m.b.H. Hallein nannte.[2]

Am 30. Jänner 1951 beantragte die Österreichische Salinenverwaltung Hallein eine Entscheidung darüber, ob gegen die Verwendung des Stollens für Bergbauzwecke Einwände bestünden. Das Ansuchen wurde positiv beschieden, die Salinenverwaltung machte aber davon keinen Gebrauch.

Von 1948 bis 1958 produzierte dann das Halleiner Motorenwerk in den ehemaligen Produktionshallen.

Mit Bescheid vom 20. November 1958 wurde die öffentliche Verwaltung über die Eugen Grill Werke GmbH beendet. 1960 interessierte sich das Bundesministerium für Landesverteidigung für das Stollensystem, gab aber sein Vorhaben im Februar 1982 endgültig auf.

Eine Eugen Grill Werke GmbH ist noch heute mit der Adresse Davisstraße 7 in Hallein im Internet zu finden, allerdings ohne eigene Internetseite.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 6. Dezember 1946, Seite 2
  2. Quelle ANNO, Salzburger Tagblatt, Ausgabe vom 12. Jänner 1946, Seite 8