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| | [[Datei:Franziskanerkirche, Innenansicht.jpg|thumb|Franziskanerkirche, Innenansicht]] | | [[Datei:Franziskanerkirche, Innenansicht.jpg|thumb|Franziskanerkirche, Innenansicht]] |
| | [[Datei:Franziskanerkirche Madonna mit Kind Michael Pacher.jpg|thumb|''Madonna mit Kind'' von [[Michael Pacher]].]] | | [[Datei:Franziskanerkirche Madonna mit Kind Michael Pacher.jpg|thumb|''Madonna mit Kind'' von [[Michael Pacher]].]] |
| − | [[Datei:Franziskanerkirche_Hochaltar.jpg|thumb|der Hochaltar von [[Fischer von Erlach]] mit der als Gnadenbild verehrten Madonna aus dem [[Michael Pacher|Pacher-Altar]]]] | + | [[Datei:Franziskanerkirche_Hochaltar.jpg|thumb|Der Hochaltar von [[Fischer von Erlach]] mit der als Gnadenbild verehrten Madonna aus dem [[Michael Pacher|Pacher-Altar]].]] |
| − | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren]] | + | [[Datei:Franziskanerkirche_Sternrippengewoelbe.jpg|thumb|Sternrippengewölbe im Kircheninneren.]] |
| − | [[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]]]] | + | [[Datei:Aussicht von der Festungsgasse auf Salzburg mit der Balkenhol-Mozartkugel a.jpg|thumb|links die Franziskanerkirche, rechts der [[Salzburger Dom]].]] |
| | + | [[Datei:Franciscaner Kirche in Saltzburg Kupferstich von Franz Anton Danreiter.jpg|thumb|„Franciscaner Kirche in Saltzburg“, Kupferstich von [[Franz Anton Danreiter]], [[Residenzgalerie]].]] |
| | + | {{#ev:youtube|U_jQXhBSWg8|280|right|Spenden für die Sanierung des Franziskanerturms in Salzburg mit schönen Bildern von Turm und St.-Peter-Bezirk, 9 min Video}} |
| | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. | | Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der [[Salzburger Dom|Dombau]] des hl. [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der [[Stadt Salzburg]]. |
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| | == Name und Bedeutung == | | == Name und Bedeutung == |
| − | Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war ''Unsere Liebe Frau''. Die Kirche wurde allerdings [[1592]] dem neu nach Salzburg geholten [[Franziskanerorden]] übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim [[Kapuzinerberg|Imberg]] und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten [[Kapuzinerorden|Kapuzinern]] - wandelte. | + | Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war „Unsere Liebe Frau“. Die Kirche wurde dann [[1592]] dem nach Salzburg geholten [[Franziskanerorden]] übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim [[Kapuzinerberg|Imberg]] und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten [[Kapuzinerorden|Kapuzinern]] - wandelte. |
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| − | Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des [[Hofbogengebäude]]s dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschicht]], einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und seiner Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Marcus Sitticus]] und [[Paris Lodron]] wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die [[Dombögen]] und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute die erzbischöfliche [[Alte Residenz|Residenz]] einen direkte Sichtachse vom [[Domplatz]] auf die Kirche. | + | Die Franziskanerkirche stand vor Errichtung des [[Hofbogengebäude]]s dem Salzburger Dom unmittelbar gegenüber und bildete als damalige Stadtpfarrkirche, quasi die Kirche der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschicht]], einen Gegenpol zur Kirche der (Fürst)Erzbischöfe. Mit dem Neubau des Doms durch Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und seiner Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems|Marcus Sitticus]] und [[Paris Lodron]] wurde die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern das Hofbogengebäude und die an Franziskanerkirche angebaute [[Erzbischof|erzbischöfliche]] [[Alte Residenz|Residenz]] einen direkte Sichtachse vom [[Domplatz]] auf die Kirche. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter Abtbischof [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>Quelle [[Kurt Anton Mitterer]]: ''Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]'', [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute [[Romanik|spätromanische]] Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. | + | Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs und befindet sich in der [[Altstadt]]. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des [[8. Jahrhundert]]s wurde unter [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]]<nowiki>bischof</nowiki> [[Virgil]] (* um [[700]]; † [[784]]) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert.<ref>[[Kurt Anton Mitterer]]: „Die [[Patrozinium|Patrozinien]] der [[Erzdiözese Salzburg|Diözese Salzburg]] unter besonderer Berücksichtigung der Heiligenverehrung im [[8. Jahrhundert|8.]] und [[9. Jahrhundert]]“, [https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_132_0007-0127.pdf www.zobodat.at], pdf, Seite 28</ref> Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis [[1139]] gehörte sie zum [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]], danach dem [[Domkapitel]] bis [[1635]]. Zwischen [[1130]] und [[1583]] war sie zudem Klosterkirche der [[Petersfrauen]]. Von der [[Marienkirche]], die [[1167]] mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrannte, steht heute noch das wieder aufgebaute [[Romanik|spätromanische]] Langhaus. [[1189]] bis [[1635]] war sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die die heutige [[Filialkirche zum hl. Michael]], nachher der [[Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr [[1223]] lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen. Die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins [[12. Jahrhundert]] zurückreichen. |
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| − | Auch diese Marienkirche wurde beim [[Brände Stadt Salzburg|Stadtbrand]] von [[1267]] größtenteils zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche. | + | Auch diese Marienkirche wurde beim [[Brände Stadt Salzburg|Stadtbrand]] von [[1267]] größtenteils wieder zerstört. Nach [[1408]] wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister [[Hanns von Burghausen]] begonnen und nach dessen Tod im Jahr [[1432]] von [[Stephan Krumenauer]] beendet wurde. Dieser Neubau blieb aber auf den Chor beschränkt, wobei es unbekannt ist, ob dies so beabsichtigt war oder aus anderen Gründen eingetreten war. Die Turm-Obergeschoße wurden [[1486]] bis [[1498]] errichtet. [[1592]] übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche. |
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| | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]]–[[1710]] die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden [[barock]]isiert. | | [[Michael Pacher]] erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von [[1495]] bis zu seinem Tod [[1498]] arbeitete. [[Fischer von Erlach]] krönte [[1709]]–[[1710]] die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden [[barock]]isiert. |
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| − | ==== Ereignisse ====
| + | Am [[11. April]] [[1814]] feierten die [[Bürger der Stadt Salzburg|Salzburger Bürger]] einen Dankgottesdienst in der Franziskanerkirche anlässlich des an diesem Tag abgeschlossenen Vertrags von Fontainebleau (bei Paris) zwischen [[Napoleon Bonaparte]] auf der einen Seite und [[Republik Österreich#Kaisertum Österreich bis 1867|Kaisereich Österreich]], [[Russland|Zarenreich Russland]] und das [[Preußen|Königreich Preußen]] auf der anderen Seite geschlossen. Das Abkommen regelte die Einzelheiten der Abdankung Napoleons, die noch am gleichen Tag erfolgte. |
| − | Am [[11. April]] [[1814]] feierten die [[Bürger der Stadt Salzburg|Salzburger Bürger]] einen Dankgottesdienst in der Franziskanerkirche anlässlich des heute abgeschlossenen Vertrags von Fontainebleau zwischen [[Napoleon Bonaparte]] auf der einen Seite und [[Republik Österreich#Kaisertum Österreich bis 1867|Kaisereich Österreich]], [[Russland|Zarenreich Russland]] und das [[Preußen|Königreich Preußen]] auf der anderen Seite geschlossen. Das Abkommen regelte die Einzelheiten der Abdankung Napoleons, die noch am gleichen Tag erfolgte. | |
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| | == Kirchturm == | | == Kirchturm == |
| − | [[1670]] wurde die gotische Spitze der Kirche durch eine ''Welsche Haube'' ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Nach Plänen von Architekt [[Josef Wessicken]] wurde ab [[13. August]] [[1866]] der Barockhelm beseitigt und am [[17. September]] 1866 mit der Regotisierung und der Erhöhung des Turmes begonnen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18660921&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 21. September 1866, Seite 5</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18661207&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO]], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 7. Dezember 1866, Seite 3</ref> Am [[21. Juli]] 1867 erfolgte die festliche Kreuzaufsteckung.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18670722&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1867, Seite 2</ref> | + | [[1670]] wurde die [[Gotik|gotische]] Spitze der Kirche durch eine „Welsche Haube“ ersetzt, weil dies dem Zeitgeschmack entsprach und gotische Türme als unschön empfunden wurden, aber auch um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Nach Plänen von Architekt [[Josef Wessicken]] wurde ab [[13. August]] [[1866]] der Barockhelm beseitigt und am [[17. September]] 1866 mit der Regotisierung und der Erhöhung des Turmes begonnen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18660921&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 21. September 1866, Seite 5</ref><ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18661207&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 7. Dezember 1866, Seite 3</ref> Am [[21. Juli]] 1867 erfolgte die festliche Kreuzaufsteckung.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18670722&query=%22Franziskanerkirche%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1867, Seite 2</ref> |
| − | {{#ev:youtube|U_jQXhBSWg8|280|right|Spenden für die Sanierung des Franziskanerturms in Salzburg mit schönen Bildern von Turm und St.-Peter-Bezirk 9 min Video}}
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| | === Restaurierung === | | === Restaurierung === |
| − | Der 87 Meter hohe Kirchturm der Franziskanerkirche ist seit 520 Jahren ein markanter Bestandteil der Silhouette der Stadt Salzburg. Regen, Sturm und der Zahn der Zeit haben ihm sehr stark zugesetzt. Begutachtungen ergaben massive Schäden an allen vier Seiten, die teilweise durch die letzte Sanierung vor 30 Jahren und der damals verwendeten Materialien verursacht wurden. Undichte Stellen wurden kurzerhand mit Beton überzogen. Das wiederum führte dazu, dass der darunterliegende Naturstein durch Frost und Hitze regelrecht zermürbt wurde, große hohlliegende Bereiche entstanden. | + | Der 87 Meter hohe Kirchturm der Franziskanerkirche ist seit 520 Jahren ein markanter Bestandteil der Silhouette der Stadt Salzburg. Regen, Sturm und der Zahn der Zeit hatten ihm sehr stark zugesetzt. Begutachtungen ergaben massive Schäden an allen vier Seiten, die teilweise durch die letzte Sanierung vor 30 Jahren und der damals verwendeten Materialien verursacht wurden. Undichte Stellen wurden kurzerhand mit Beton überzogen. Das wiederum führte dazu, dass der darunterliegende Naturstein durch Frost und Hitze regelrecht zermürbt wurde, große hohlliegende Bereiche entstanden. |
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| − | Nachdem sich im Herbst [[2017]] Gestein vom Turm der Salzburger Franziskanerkirche gelöst hat, ergaben genauere Untersuchungen, dass der Kirchturm einer Generalsanierung mit sehr hohen Kosten unterzogen werden muss. Im Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden die notwendigen Renovierungsschritte festgelegt, die nun von der Steinmetzfirma Erich Reichl ausgeführt werden. Das Sanierungsprojekt für den Kirchturm und dem gotischen Hochchor war von [[2018]] bis [[2021]] ausgelegt. Die Kosten dafür betrugen 1,2 Millionen Euro müssen die Franziskaner dafür aufwenden. <ref>[http://franziskaner-salzburg.at/ franziskaner-salzburg.at, abgefragt 01.01.2018] und [[Salzburg24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/wahrzeichen-zerbroeckelt-franziskaner-brauchen-1-2-millionen-euro-59888155 13. November 2018]</ref> | + | Nachdem sich im Herbst [[2017]] Gestein vom Turm gelöst hatte, ergaben genauere Untersuchungen, dass der Kirchturm einer Generalsanierung mit sehr hohen Kosten unterzogen werden musste. Im Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden die notwendigen Renovierungsschritte festgelegt, die nun von der Steinmetzfirma Erich Reichl ausgeführt wurden. Das Sanierungsprojekt für den Kirchturm und dem gotischen Hochchor war von [[2018]] bis [[2021]] ausgelegt. Die Kosten dafür betrugen 1,2 Millionen Euro.<ref>[http://franziskaner-salzburg.at/ franziskaner-salzburg.at, abgefragt 01.01.2018] und [[Salzburg24]] vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/wahrzeichen-zerbroeckelt-franziskaner-brauchen-1-2-millionen-euro-59888155 13. November 2018]</ref> |
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| | == Innenausstattung == | | == Innenausstattung == |
| − | Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen: dem ursprünglichen [[Romanik|romanischen]] Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen [[Gotik|spätgotischen]] Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde [[1709]] anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute.
| + | Beim Eingangsportal auf der rechten Seite zu Füssen befindet sich die sogenannte [[Schwurhand]] als heute noch sichtbares Zeichen von Kirchenasyl. |
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| − | Im rückwärtigen Teil hatten die Petersfrauen ihren 1208 ''bereits vollendeten Chor''. | + | Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen. Der ursprünglich [[Romanik|romanischen]] Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen [[Gotik|spätgotischen]] Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde [[1709]] anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute. |
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| | + | An der Westwand der Kirche befinden sich die [[Marmor]]platte des Grabes von [[Virgil]] aus dem alten Dom Anfang des [[14. Jahrhundert]]s sowie einige gut erhaltene Grabsteine aus dem [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]]. |
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| | + | Die fünf dünnen Rundpfeiler haben einen Durchmesser von 96 cm und ragen 21 Meter empor. Sie tragen das leichte Sternrippengewölbe. |
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| | + | Am Aufgang zur Kanzel steht ein weißmarmorner Löwe. Er hatte einst einen Pfeiler getragen. Unter ihm liegt ein geharnischter Mann, der ihm ein Schwert in den Leib stößt. [[Konrad Laib]] werden einige Fresken zugeschrieben (gegenüber der Kanzel am Triumphbogen in der gotischen Sakramentsnische). |
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| | + | Hochaltar: Zunächst hatte [[1484]] die Stadt Salzburg beschlossen, den Maler Rueland Frueauf bei [[Passau]] mit der Schaffung einer Tafel für den Hochaltar zu beauftragen. Aber man änderte noch vor Auftragserteilung die Meinung und [[Michael Pacher]] erhielt noch im selben Jahr den Auftrag dafür. Er erhielt für seine Arbeit 3.300 [[Gulden]]. Nachdem 1709 der Altar aber wieder abgetragen wurde, betrug der Erlös des abgelösten [[Goldbergbau|Gold]]es und [[Silberbergbau|Silber]] immer noch 512 Gulden. Neben der damaligen Muttergottes sind noch vier Tafelbilder erhalten (drei davon in der Österreichischen Galerie in [[Wien]], das vierte in Privatbesitz.) |
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| | + | Im rückwärtigen Teil hatten die Petersfrauen ihren [[1208]] bereits vollendeten Chor. |
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| | Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: | | Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: |
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| | * die [[Geburt-Christi-Kapelle]] trägt das Wappen von Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und stammt von Francesco Vanni um 1600 | | * die [[Geburt-Christi-Kapelle]] trägt das Wappen von Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und stammt von Francesco Vanni um 1600 |
| | * die [[Rochuskapelle (Franziskanerkirche)|Rochuskapelle]] mit dem von Winden angeblasenen Turm, dem Symbol Wolf Dietrichs | | * die [[Rochuskapelle (Franziskanerkirche)|Rochuskapelle]] mit dem von Winden angeblasenen Turm, dem Symbol Wolf Dietrichs |
| − | * die [[Kreuzkapelle (Franziskanerkirche)|Kreuzkapelle]] aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts | + | * die [[Kreuzkapelle (Franziskanerkirche)|Kreuzkapelle]] aus der zweiten Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s |
| | * die [[Josefskapelle (Franziskanerkirche)|Josefskapelle]] | | * die [[Josefskapelle (Franziskanerkirche)|Josefskapelle]] |
| − | * die [[Sebastiankapelle (Franziskanerkirche)|Sebastiankapelle]] mit Bildern, die Francesco da Siena zugeschrieben werden | + | * die [[Sebastiankapelle (Franziskanerkirche)|Sebastiankapelle]] mit Bildern, die „Francesco da Siena“ zugeschrieben werden |
| | * die [[Annakapelle (Franziskanerkirche)|Annakapelle]], [[1679]] errichtet von Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]], der sie von seinem Hofmaler [[Christof Lederwasch]] mit Bildern verzieren ließ | | * die [[Annakapelle (Franziskanerkirche)|Annakapelle]], [[1679]] errichtet von Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]], der sie von seinem Hofmaler [[Christof Lederwasch]] mit Bildern verzieren ließ |
| − | * die [[Franziskuskapelle (Franziskanerkirche)|Franziskuskapelle]], gestiftet von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] um 1690, Grablege der Familie [[Thun und Hohenstein|Thun]], mit Stuck von [[Ottavio Mosto]] und einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]] | + | * die [[Franziskuskapelle (Franziskanerkirche)|Franziskuskapelle]], gestiftet von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] um [[1690]], Grablege der Familie [[Thun und Hohenstein|Thun]], mit Stuck von [[Ottavio Mosto]] und einem Wandgemälde von [[Johann Michael Rottmayr]] |
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| | ==Bildergalerie== | | ==Bildergalerie== |
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| | {{Commonscat|Franziskanerkirche (Salzburg)}} | | {{Commonscat|Franziskanerkirche (Salzburg)}} |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |
| − | * Beitrag [[Altstadt]] von Salzburg | + | * Beiträge im [[Salzburgwiki]], u. a. umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]] |
| − | * umkopierte Teile von Beitrag [[Franziskanerorden]]
| + | * [[Franz Martin]]: „[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]]“, [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1952 |
| − | * [[Franz Martin]]: ''[[Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst#Die Ausgaben im Überblick|Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt]], [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], 1952 | |
| | * [http://www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/franziskanerkirche Franziskanerkirche] | | * [http://www.salzburg-rundgang.at/sehenswuerdigkeiten/kirchen_und_kloester/franziskanerkirche Franziskanerkirche] |
| | + | * [[Hans Tietze]]: „Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg.“ [[1912]] → [https://diglib.tugraz.at/die-kirchlichen-denkmale-der-stadt-salzburg-1912-9 im Internet] |
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| | == Einzelnachweise == | | == Einzelnachweise == |
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| | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] | | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] |
| | [[Kategorie:Altstadt]] | | [[Kategorie:Altstadt]] |
| | + | [[Kategorie:Kultur und Bildung]] |
| | [[Kategorie:Religion]] | | [[Kategorie:Religion]] |
| | [[Kategorie:Erzdiözese]] | | [[Kategorie:Erzdiözese]] |
| | [[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]] | | [[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]] |
| − | [[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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