Aigen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Stadtteil Salzburg Aigen''' liegt im Südosten der Stadt am Fuße des [[Gaisberg]]s und gilt als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Salzburg|Landeshauptstadt]]. Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil [[Parsch]], wobei die Nesselthalergasse und der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Fischbachvilla westlich der Bahnlinie die Grenze zu [[Parsch]] bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den [[Abfalterhof]] und die [[Maria-Cebotari-Straße]]. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg]] eine natürliche Grenze. Aigen besitzt gut 10.000 Bewohner.
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'''Aigen''' ist ein Stadtteil im Südosten [[Salzburg]]s am Fuße des [[Gaisberg]]s und galt zu Beginn des [[21. Jahrhundert]]s als einer der teuersten Wohnbezirke der [[Salzburg|Landeshauptstadt]].  
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== Lage ==
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Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil [[Parsch]], wobei die [[Nesselthalergasse]], der Grünraum um das alte Bauerngehöft [[Jägergut]] und die [[Villa Fischbach]] westlich der Bahnlinie die Grenze zu [[Parsch]] bilden, und östlich derselben der [[Preuschenpark]] um den [[Abfalterhof]] und die [[Maria-Cebotari-Straße]]. Im Westen bildet die [[Salzach]], im Osten der [[Gaisberg]] eine natürliche Grenze. In Aigen leben etwa 10.000 Bewohner.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
[[Bild:Aigen_01.jpg|thumb|ein Kreuz an einem [[Bauernhof]] an der [[Aigner Straße]]]]
 
[[Bild:Aigen_01.jpg|thumb|ein Kreuz an einem [[Bauernhof]] an der [[Aigner Straße]]]]
 
 
Zum Namen: ''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein ''Aigner'' ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.  
 
Zum Namen: ''aigen'', althochdeutsch ''eigan'' bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein ''Aigner'' ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.  
  
Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen [[1850]] und [[1914]]. Berühmte Villen sind der [[Grünbichlhof]] (erbaut [[1855]]), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. [[1863]]), die [[1883]] umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die [[1924]] nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp Villa]] Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "[[Sound of Music]]" - erlangte. Die bekannte Familie [[Georg Ludwig von Trapp|Trapp]] wohnte in dieser Villa zu dem neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte, bis zu ihrer Emigration [[1938]].  
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Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen [[1850]] und [[1914]]. Berühmte Villen sind der [[Grünbichlhof]] (erbaut [[1855]]), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. [[1863]]), die [[1883]] umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die [[1924]] nach einem neuerlichen Umbau als [[Trapp Villa]] Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "[[Sound of Music]]" - erlangte. Die bekannte Familie [[Georg Ludwig von Trapp|Trapp]] wohnte in dieser Villa bis zu ihrer Emigration [[1938]], zu der neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte.  
  
Mit der Eröffnung der [[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] beginnt wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkt. Das wohlhabende Bürgertum entdeckt Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, [[Friedrich Mayr-Melnhof|Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
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Mit der Eröffnung der [[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Westbahn]] [[1860]] begann wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkte. Das wohlhabende Bürgertum entdeckte Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, [[Mayr-Melnhof]] und andere kamen.
  
 
Am [[1. Jänner]] [[1939]] wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.
 
Am [[1. Jänner]] [[1939]] wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.
  
Den Kern des Stadtteils bildeten Kirche und [[Schloss Aigen]], in der Umgebung waren verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydelle vor den Toren der Stadt [[Salzburg]] wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Naturpark Aigen]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde.  
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Den Kern des Stadtteils bildeten die [[Aigner Kirche]] und das [[Schloss Aigen]]. In deren Umgebung lagen verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydlle vor den Toren der Stadt [[Salzburg]] wurde dann Ausflugsziel. Besonders um [[1800]] besuchten die Salzburger gerne den [[Naturpark Aigen]], der unter [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass dort auch ein [[Kuren|Heilbad]] entstand.
  
Die Napoleonischen Kriege und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise ließ erst wieder um [[1850]] neue Bautätigkeiten zu:
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Die [[Befreiungskriege (Überblick)|Napoleonischen Kriege]] und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise ließ erst wieder um [[1850]] neue Bautätigkeiten zu:
* die Sommervilla, [[Villa Stolz]], des [[Domherr]]n Stolz, [[1845]] bis [[1997]]
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* die Sommervilla des [[Domherr]]n [[Karl Stolz]], die [[Villa Stolz]], [[1845]] bis [[1997]]
 
* die Sommervilla des Kirchenrechtlers Philips,
 
* die Sommervilla des Kirchenrechtlers Philips,
* die "Schweizerhäuser", [[Villa Höfel]], [[1850]] bis [[1970]], vom Kupferstecker [[Blasius Höfel]]
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* die "Schweizerhäuser", [[Villa Höfel]], [[1850]] bis [[1970]], vom Kupferstecker [[Blasius Höfel]]
* und die [[Villa Fischbach]] des Malers [[Fischbach]], [[1851]]
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* die [[Villa Fischbach]] des Malers [[Johann Fischbach]], [[1851]]
 
* die Villa der Kaiserinwitwe [[Karoline Auguste von Bayern]]
 
* die Villa der Kaiserinwitwe [[Karoline Auguste von Bayern]]
 
sowie von einigen ihrer Hofdamen wie
 
sowie von einigen ihrer Hofdamen wie
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* Gräfin Bellegarde, die [[Villa Bellegarde]] (Grein, Preuschen, [[1860]] bis [[1963]], heute [[Bildungshaus St. Virgil]])
 
* Gräfin Bellegarde, die [[Villa Bellegarde]] (Grein, Preuschen, [[1860]] bis [[1963]], heute [[Bildungshaus St. Virgil]])
  
==Bauten bestehend und nicht mehr bestehend==
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== Alle Villen im Überblick ==
 
[[Bild:Kircheschlossaigen.JPG|thumb|Kirche und Schloss Aigen mit Schlosspark]]
 
[[Bild:Kircheschlossaigen.JPG|thumb|Kirche und Schloss Aigen mit Schlosspark]]
* [[Doktor-Schlößl]]
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Einige der unten angeführten Objekte lagen bzw. liegen im heutigen Salzburger Stadtteil Parsch.
* [[Grünbichlhof]], ([[Villa Kahlenbeck)]], [[1855]]
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* [[Villa Esterhazy]], [[1870]]
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:a = dieses Objekt ist im wesentlich noch heute (2010) vorhanden
* [[Villa Honsig]] (Czwerwenka), [[1909]]
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:b = dieses Objekt wurde im Laufe der Zeit (mehrmals) stark verändert
* [[Schloss Aigen]]
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:c = dieses Objekt existiert heute (2010) nicht mehr
* [[Trapp Villa]]
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* [[Waldvilla]] (Schwarzenberg), [[1886]]
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! Name, Baujahr!! Name, Baujahr
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|a, [[Schloss Aigen]], 15., 17. 18. und 19. Jh.||a, [[Villa Jany]], ([[Ornig]]), 1884 (1903)
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|a, [[Flederbachschlössl]], 16. Jh.||c, [[Villa Rudholzer]], [[Attems]], 1904 - 1975
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|a, [[Doktor-Schlößl]], 17. Jh.||a, [[Villa Erlenburg]], [[Honsig]], 1906
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|a, [[Luegmayerschlößl]], ([[Villa Voglsang]]), 16. (19.) Jh.||b, [[Villa Max-Ehrler]], 1908
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|a, [[Fondachhof]], 18. (19.) Jh.||a, [[Villa Honsig]], [[Czerwenka]], 1909
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|a, [[Belvedere]], 18. (19.) Jh.||a, [[Reitgut|Landhaus Berger]], 1909
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|a, [[Abfalterhof]], [[Preuschen]], 17., 18. (19.) Jh.||a, [[Villa Ripper]], 1909
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|c, [[Villa Stolz]], [[Waldburg-Zeil]], Kuhn, 1845 - 1997||a, [[Villa Prandstätter]], Haslinger, 1911
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|c, [[Villa Höfel]], 1850 - 1970||a, [[Villa Wagner]], 1912
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|b, [[Villa Fischbach]], [[Überacker]], 1851 (19., 20. Jh.)||a, [[Villa Tibisch]], 1912
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|b, [[Villa Philips]], Horvath, 1853, 20. Jh.||a, [[Villa Schwarz]], [[Lanz]], 1913
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|c, [[Villa Hahn]], [[Thurn & Taxis]], 1854 - 1960||a, [[Villa Kummer]], [[Schönburg-Hardtenstein]], 1922
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|a, [[Grünbichlhof]], [[Villa Kahlenbeck]], 1855||a, [[Villa Biewald]], 1924
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|b, [[Villa Coudenhove I]], [[Salm]], 1856 (20. Jh.)||a, [[Villa Sarnthein]], 1926
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|c,  [[Villa Bellegarde]], ([[Grein]], [[Preuschen]]), 1860 - 1963||a, [[Haus Weidlich]], 1932
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|b, [[Villa Trapp|Villa Walburg]], [[Lamberg]], [[Trapp]], 1863 (19., 20. Jh.)||a, [[Haus Birkle]], 1933
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|b, [[Villa Andessner]] ([[Czernin]], 1862/63 (20. Jh.)||a, [[Villa Pittner]], 1933
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|b, [[Villa Lanser]], [[Gyllenstorm]], 1862/63 (20. Jh.)||a, [[Villa Reif]], 1936
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|b, [[Villa Coudenhove II]], [[Reedl]], 1861 (20. Jh.)||a, [[Haus Walter]], 1936
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|c, [[Villa Schnehen]] (Handel), 1863 - 1970||a, Haus in der [[Weichselbaumsiedlung]], 1939
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|b, [[Villa Wilhelmshöhe]], (Widmann, Bonn), 1870 (20. Jh.)||a, Haus an der [[Kulstrunkstraße]], 1951
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|b, [[Villa Esterhazy]], [[Zeller]], 1870 (20. Jh.)||a, Haus an der [[Weissenbachstraße]], 1951
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|a, [[Villa Joachim]], [[Künßberg]], 1876||a, Villa an der [[Apothekerhofstraße]], 1963
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|a, [[Villa Mayr-Melnhof]], 1876||a, [[Haus Gänsbrunn]], 1963
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|a, [[Waldvilla]], [[Schwarzenberg]], 1886||a, Haus an der [[Josef-Thorak-Straße]], 1975
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|a, [[Villa Schmederer]], 1887||a, Haus an der [[Kreuzbergpromenade]], 1976
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|c, [[Villa Weinbründl]], (Hubertus), 1889 (1909) - 1965||a, Haus an der [[Schwarzenbergpromenade]], 1976
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|a, [[Villa Muckenburg]] (Jung, Scheck), 1875, 1910||a, Haus an der [[Glaser Straße]], 1982
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|a, [[Villa Fackler]], [[Herbert Fux]], 1901 ||a, Haus an der [[Traunstraße]], 1987
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=== sonstige historische Bauten ===
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* [[Restauration Aigner Hof]]
 
* [[Restauration Aigner Hof]]
  
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[[Bild:KircheAigen.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen]]
 
[[Bild:KircheAigen.JPG|thumb|Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen]]
 
[[Datei:Aigner Kirche, Ostansicht.jpg|thumb|Aigner Kirche, Ostansicht]]
 
[[Datei:Aigner Kirche, Ostansicht.jpg|thumb|Aigner Kirche, Ostansicht]]
 
 
Die Kirche wurde [[1852]] eine eigene Pfarre. Zwischen [[1909]] und [[1911]] wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von [[Franz Wagner]] in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. [[1969]] wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt [[Karl Pirich]] restauriert.
 
Die Kirche wurde [[1852]] eine eigene Pfarre. Zwischen [[1909]] und [[1911]] wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von [[Franz Wagner]] in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. [[1969]] wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt [[Karl Pirich]] restauriert.
  
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: ''Hauptartikel: [[Schloss Aigen]]
 
: ''Hauptartikel: [[Schloss Aigen]]
  
Das [[Schloss Aigen]] ist bereits [[1402]] als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde [[1614]] zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes [[Kuenburg]]. [[1804]] wurde es vom Salzburger [[Domherr]]en [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] erworben. [[Franz Karl Revertera|Franz Karl Graf Revertera-Salandra]] übernahm dann [[1961]] den Besitz, den heute sein Sohn [[Landolf Graf Revertera]] führt.
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Das [[Schloss Aigen]] ist bereits [[1402]] als „Freies Eigen“ im Besitz des [[Domkapitel]]s erwähnt und wurde [[1614]] zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes [[Kuenburg]]. [[1804]] wurde es vom Salzburger [[Domherr]]en [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] erworben. [[Franz Karl Revertera|Franz Karl Graf Revertera-Salandra]] übernahm dann [[1961]] den Besitz, den heute sein Sohn [[Landolf Graf Revertera]] führt.
  
 
== Der Aigner Park ==
 
== Der Aigner Park ==
 
: ''Hauptartikel: [[Naturpark Aigen]]''
 
: ''Hauptartikel: [[Naturpark Aigen]]''
  
Um [[1780]] entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich von Schloss Aigen, der unter dem [[Domherr]]n [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] [[1804]] deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen Aussichtspunkten Grotten Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen [[19. Jahrhundert]]s dar.
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Um [[1780]] entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich des Schlosses Aigen, der unter dem [[Domherr]]n [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] [[1804]] deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen, Aussichtspunkten, Grotten und Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen [[19. Jahrhundert]]s dar.
  
 
[[Sebastian Rosenegger]] (* [[1772]]) war Kunstgärtner und stand ab [[1804]] in den von Fürst Schwarzenberg in Aigen, wo der damals weit bekannte Park sein Arbeitsbereich war.
 
[[Sebastian Rosenegger]] (* [[1772]]) war Kunstgärtner und stand ab [[1804]] in den von Fürst Schwarzenberg in Aigen, wo der damals weit bekannte Park sein Arbeitsbereich war.
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=== Glas ===
 
=== Glas ===
  
Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht, das an der alten Römerstraße lag welche von Salzburg in den Süden über Cuccule ([[Kuchl]]) nach Teurnia (bei Spittal) und weiter nach Aquileia führte. Erste Aufzeichnungen über den Ort ''Glasa'' sind schon um 700 (Zeit des [[Rupert von Worms|hl. Rupert]]) bekannt. Im [[Mittelalter]] war Glas ein verträumtes Bauernnest, [Hochwasser]] sicher am Schwemmkegel des [[Gaisberg]]s gelegen, dessen höher gelegener Teil ''Oberndorf'' hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das [[Doktor-Schlößl]], das ehemalige ''Schloss Radaun'' und das erstmals [[1116]] im Eigentum von [[Stift Nonnberg]] erwähnt ist, sowie der [[Gasthof Hotel Doktorwirt]], das ehemalige "Frieseneggergut zu Aigen" das bis ins [[17. Jahrhundert]] zum Schloss Radaun gehörte, das der verheiratete Tochter von Dombaumeister [[Santino Solari]] und ihrem Gatten Dr. Franz Mayr gehörte und auf dem der Doktor im Doktor-Schlößl und Doktorwirt zurückzuführen ist. Ferner exisitiert dort die [[Albert-Birkle-Straße]], die von der [[Alte Aigner Straße|alten Aigner Straße]] nach Osten führt und nach [[Albert Birkle]] benannt ist.
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Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff ''Glasa'' zurückgeht, das an der alten [[Römerstraßen|Römerstraße]] lag welche von Salzburg in den Süden über ''Cuccule'' ([[Kuchl]]) nach Teurnia (bei Spittal an der Drau, [[Kärnten]]) und weiter nach Aquileia ([[Friaul-Julisch Venetia]]) führte. Erste Aufzeichnungen über den Ort ''Glasa'' sind schon um 700 (Zeit des [[Rupert von Worms|hl. Rupert]]) bekannt. Im [[Mittelalter]] war Glas ein verträumtes Bauernnest, [[Hochwasser]]-sicher am [[Schwemmkegel (Aigen)|Schwemmkegel]] des [[Gaisberg]]s gelegen, dessen höher gelegener Teil ''Oberndorf'' hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das [[Doktor-Schlößl]], das ehemalige ''Schloss Radaun'', das erstmals [[1116]] im Eigentum von [[Benediktiner-Frauenstift Nonnberg]] erwähnt ist, sowie das [[Hotel Doktorwirt]], das ehemalige "Frieseneggergut zu Aigen", das bis ins [[17. Jahrhundert]] zum Schloss Radaun gehörte, das der verheirateten Tochter des Dombaumeisters [[Santino Solari]] und ihrem Gatten [[Franz Mayr von Pürglau|Dr. Franz Mayr]] gehörte und auf dem der ''Doktor'' im ''Doktor-Schlößl'' und ''Doktorwirt'' zurückzuführen ist.  
  
 
=== Aigen Mitte ===
 
=== Aigen Mitte ===
Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann [[1876]] errichteten [[Bahnhof Aigen]] als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen [[1850]] und [[1914]] entstand. Zuerst bauten etwa der [[Domherr]] Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe [[Carolina Augusta]] (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach [[1950]] ein.
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Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann [[1876]] errichteten [[Bahnhof Aigen]] als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen [[1850]] und [[1914]] entstand. Zuerst bauten etwa der [[Domherr]] [[Karl Stolz]], der Maler [[Johann Fischbach]] und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe [[Carolina Augusta]] (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach [[1950]] ein.
  
Zwischen Schloss Aigen, dem Friedhof Aigen und der Bahnlinie wurden zwischen [[1968]] und [[1971]] die so genannten [[Revertera]]-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der [[Anton-Wildgans-Straße]] und  mehrgeschossige Wohnhäuser an der [[Ludwig-Anzengruber-Straße]] und der [[Arthur-Schnitzler-Straße]] errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die [[Joseph-Kainz-Straße]].
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Zwischen Schloss Aigen, dem [[Friedhof Aigen]] und der [[Westbahn]] wurden zwischen [[1968]] und [[1971]] die so genannten [[Revertera]]-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der [[Anton-Wildgans-Straße]] und  mehrgeschossige Wohnhäuser an der [[Ludwig-Anzengruber-Straße]] und der [[Arthur-Schnitzler-Straße]] errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die [[Joseph-Kainz-Straße]].
  
 
=== Abfalter ===
 
=== Abfalter ===
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Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.  
 
Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der  Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.  
  
Der [[1900]] stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parks lediglich die [[Villa Preuschen]]. Diese Villa wurde nach [[1887]] im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, das [[Abfaltergut]], das vermutlich erbaut [[1635]] erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.  
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Um [[1900]] stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parks lediglich die [[Villa Preuschen (Abfalter)|Villa Preuschen]]. Diese Villa wurde nach [[1887]] im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, der [[Abfalterhof]], das vermutlich erbaut [[1635]] erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.  
  
 
Der [[Preuschenpark]] ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten ([[Dr.-Petter-Straße]] 19 und 21). Die [[Salzach]] nahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.
 
Der [[Preuschenpark]] ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten ([[Dr.-Petter-Straße]] 19 und 21). Die [[Salzach]] nahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.
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* ''200 Jahre Villenbau in Aigen'', Helene Karrer, Salzburg, [[1995]]
 
* ''200 Jahre Villenbau in Aigen'', Helene Karrer, Salzburg, [[1995]]
 
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
 
{{Quelle Heimatkunde Hübl}}
 
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* [[Historischer Atlas der Stadt Salzburg]]
  
 
{{Bezirke Stadt Salzburg}}
 
{{Bezirke Stadt Salzburg}}

Version vom 17. Dezember 2010, 11:28 Uhr

Die Salzburger Stadtteile
Detailausschnitt Aigen
Schloß Aigen, Ostansicht
Aigen, Ansicht vom Hellbrunner Berg aus, mit dem Gaisberg dahinter
Datei:Aigen 02.jpg
das ehemalige Gästehaus von Schloss Aigen - gleich hinter der Aigner Kirche
Aigen-Impression
Gasthof Schloss Aigen

Aigen ist ein Stadtteil im Südosten Salzburgs am Fuße des Gaisbergs und galt zu Beginn des 21. Jahrhunderts als einer der teuersten Wohnbezirke der Landeshauptstadt.

Lage

Nördlich von Aigen liegt der Stadtteil Parsch, wobei die Nesselthalergasse, der Grünraum um das alte Bauerngehöft Jägergut und die Villa Fischbach westlich der Bahnlinie die Grenze zu Parsch bilden, und östlich derselben der Preuschenpark um den Abfalterhof und die Maria-Cebotari-Straße. Im Westen bildet die Salzach, im Osten der Gaisberg eine natürliche Grenze. In Aigen leben etwa 10.000 Bewohner.

Geschichte

Datei:Aigen 01.jpg
ein Kreuz an einem Bauernhof an der Aigner Straße

Zum Namen: aigen, althochdeutsch eigan bedeutet "haben, besitzen" und bezeichnet als Substantiv vor allem das (ererbte) Grundeigentum, bzw. den freien Eigenbesitz. Das "Eigentuom" bezeichnet mittelhochdeutsch das freie Besitzrecht. Ein Aigner ist daher ein freier, nicht abgabepflichtiger Bauer.

Aigen ist wesentlich ein Villenviertel. Der Großteil dieser Villen mit ihren großen Parkanlagen entstand dabei zwischen 1850 und 1914. Berühmte Villen sind der Grünbichlhof (erbaut 1855), die Villen Honsig und Erlenburg, und vor allem die Villa Walburga (erb. 1863), die 1883 umgebaut wurde und dann Villa Lamberg hieß und die 1924 nach einem neuerlichen Umbau als Trapp Villa Berühmtheit - nicht zuletzt auch durch den Film "Sound of Music" - erlangte. Die bekannte Familie Trapp wohnte in dieser Villa bis zu ihrer Emigration 1938, zu der neben einem weitläufigen Park auch eine Landwirtschaft gehörte.

Mit der Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn 1860 begann wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung, den auch Aigen merkte. Das wohlhabende Bürgertum entdeckte Aigen neu als bevorzugten Wohnort. Auch adelige Verwaltungsbeamte und Offiziere im Ruhestand begannen sich in Aigen ihre Sitze zu errichten: Lanser, Andessner, Schnehen, Esterhazy, Mayr-Melnhof und andere kamen.

Am 1. Jänner 1939 wurde Aigen nach Salzburg eingemeindet.

Den Kern des Stadtteils bildeten die Aigner Kirche und das Schloss Aigen. In deren Umgebung lagen verstreut Bauernhöfe, Gutshöfe und Ansitze, so genannte "Schlössln". Diese ländliche Iydlle vor den Toren der Stadt Salzburg wurde dann Ausflugsziel. Besonders um 1800 besuchten die Salzburger gerne den Naturpark Aigen, der unter Ernst Fürst Schwarzenberg in Form des romantischen englischen Landschaftsgartens umgebaut wurde. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass dort auch ein Heilbad entstand.

Die Napoleonischen Kriege und die damit zusammenhängende Wirtschaftskrise ließ erst wieder um 1850 neue Bautätigkeiten zu:

sowie von einigen ihrer Hofdamen wie

Alle Villen im Überblick

Kirche und Schloss Aigen mit Schlosspark

Einige der unten angeführten Objekte lagen bzw. liegen im heutigen Salzburger Stadtteil Parsch.

a = dieses Objekt ist im wesentlich noch heute (2010) vorhanden
b = dieses Objekt wurde im Laufe der Zeit (mehrmals) stark verändert
c = dieses Objekt existiert heute (2010) nicht mehr
Name, Baujahr Name, Baujahr
a, Schloss Aigen, 15., 17. 18. und 19. Jh. a, Villa Jany, (Ornig), 1884 (1903)
a, Flederbachschlössl, 16. Jh. c, Villa Rudholzer, Attems, 1904 - 1975
a, Doktor-Schlößl, 17. Jh. a, Villa Erlenburg, Honsig, 1906
a, Luegmayerschlößl, (Villa Voglsang), 16. (19.) Jh. b, Villa Max-Ehrler, 1908
a, Fondachhof, 18. (19.) Jh. a, Villa Honsig, Czerwenka, 1909
a, Belvedere, 18. (19.) Jh. a, Landhaus Berger, 1909
a, Abfalterhof, Preuschen, 17., 18. (19.) Jh. a, Villa Ripper, 1909
c, Villa Stolz, Waldburg-Zeil, Kuhn, 1845 - 1997 a, Villa Prandstätter, Haslinger, 1911
c, Villa Höfel, 1850 - 1970 a, Villa Wagner, 1912
b, Villa Fischbach, Überacker, 1851 (19., 20. Jh.) a, Villa Tibisch, 1912
b, Villa Philips, Horvath, 1853, 20. Jh. a, Villa Schwarz, Lanz, 1913
c, Villa Hahn, Thurn & Taxis, 1854 - 1960 a, Villa Kummer, Schönburg-Hardtenstein, 1922
a, Grünbichlhof, Villa Kahlenbeck, 1855 a, Villa Biewald, 1924
b, Villa Coudenhove I, Salm, 1856 (20. Jh.) a, Villa Sarnthein, 1926
c, Villa Bellegarde, (Grein, Preuschen), 1860 - 1963 a, Haus Weidlich, 1932
b, Villa Walburg, Lamberg, Trapp, 1863 (19., 20. Jh.) a, Haus Birkle, 1933
b, Villa Andessner (Czernin, 1862/63 (20. Jh.) a, Villa Pittner, 1933
b, Villa Lanser, Gyllenstorm, 1862/63 (20. Jh.) a, Villa Reif, 1936
b, Villa Coudenhove II, Reedl, 1861 (20. Jh.) a, Haus Walter, 1936
c, Villa Schnehen (Handel), 1863 - 1970 a, Haus in der Weichselbaumsiedlung, 1939
b, Villa Wilhelmshöhe, (Widmann, Bonn), 1870 (20. Jh.) a, Haus an der Kulstrunkstraße, 1951
b, Villa Esterhazy, Zeller, 1870 (20. Jh.) a, Haus an der Weissenbachstraße, 1951
a, Villa Joachim, Künßberg, 1876 a, Villa an der Apothekerhofstraße, 1963
a, Villa Mayr-Melnhof, 1876 a, Haus Gänsbrunn, 1963
a, Waldvilla, Schwarzenberg, 1886 a, Haus an der Josef-Thorak-Straße, 1975
a, Villa Schmederer, 1887 a, Haus an der Kreuzbergpromenade, 1976
c, Villa Weinbründl, (Hubertus), 1889 (1909) - 1965 a, Haus an der Schwarzenbergpromenade, 1976
a, Villa Muckenburg (Jung, Scheck), 1875, 1910 a, Haus an der Glaser Straße, 1982
a, Villa Fackler, Herbert Fux, 1901 a, Haus an der Traunstraße, 1987

sonstige historische Bauten

Aigner Kirche

Hauptartikel: Aigner Kirche
Stadtpfarrkirche Salzburg-Aigen
Aigner Kirche, Ostansicht

Die Kirche wurde 1852 eine eigene Pfarre. Zwischen 1909 und 1911 wurde das Aigner Kirchlein, nachdem es den Anforderungen einer Stadtpfarrkirche in keiner Weise mehr entsprach, nach den Plänen von Franz Wagner in einem völligen Umbau um ihre eigene Achse gedreht und so entscheidend erweitert. 1969 wurde die Kirche unter Diözesan-Architekt Karl Pirich restauriert.

Friedhof Aigen

Hauptartikel: Friedhof Aigen

Der Friedhof Aigen wurde 1891 angelegt, da der alte Friedhof um die Aigner Kirche herum zu klein geworden war.

Schloss Aigen

Hauptartikel: Schloss Aigen

Das Schloss Aigen ist bereits 1402 als „Freies Eigen“ im Besitz des Domkapitels erwähnt und wurde 1614 zu einem Adelssitz. In der Barockzeit war Schloss Aigen im Eigentum des Grafengeschlechtes Kuenburg. 1804 wurde es vom Salzburger Domherren Ernst Fürst Schwarzenberg erworben. Franz Karl Graf Revertera-Salandra übernahm dann 1961 den Besitz, den heute sein Sohn Landolf Graf Revertera führt.

Der Aigner Park

Hauptartikel: Naturpark Aigen

Um 1780 entstand in der Zeit der Aufklärung der englische Landschaftspark östlich des Schlosses Aigen, der unter dem Domherrn Ernst Fürst Schwarzenberg 1804 deutlich ausgebaut wurde und bald mit seinem Kanzeln, Glorietten, Grotten, Eremitagen, bewaldeten Hängen, verschlungenen Wegen, Aussichtspunkten, Schluchten, Wasserfällen, Kanzeln und Brücken international Berühmtheit erlangte. Die dortigen Quellen wurden als heilkräftig betrachtet, sodass auch ein Heilbad hier entstand. Der Park mit einen Wegen, Aussichtspunkten, Grotten und Wasserfällen stellt eines der wichtigsten Denkmäler der Gartenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts dar.

Sebastian Rosenegger (* 1772) war Kunstgärtner und stand ab 1804 in den von Fürst Schwarzenberg in Aigen, wo der damals weit bekannte Park sein Arbeitsbereich war.

Aigen und seine Teile

Aigen mit Gaisberganteil

Glas

Der älteste Siedlungskern im Raum Aigen ist der heutige Stadtteil Glas, dessen Namen vermutlich auf einen römischen Ortsbegriff Glasa zurückgeht, das an der alten Römerstraße lag welche von Salzburg in den Süden über Cuccule (Kuchl) nach Teurnia (bei Spittal an der Drau, Kärnten) und weiter nach Aquileia (Friaul-Julisch Venetia) führte. Erste Aufzeichnungen über den Ort Glasa sind schon um 700 (Zeit des hl. Rupert) bekannt. Im Mittelalter war Glas ein verträumtes Bauernnest, Hochwasser-sicher am Schwemmkegel des Gaisbergs gelegen, dessen höher gelegener Teil Oberndorf hieß. Der älteste erhaltene Teil des Dorfes ist das Doktor-Schlößl, das ehemalige Schloss Radaun, das erstmals 1116 im Eigentum von Benediktiner-Frauenstift Nonnberg erwähnt ist, sowie das Hotel Doktorwirt, das ehemalige "Frieseneggergut zu Aigen", das bis ins 17. Jahrhundert zum Schloss Radaun gehörte, das der verheirateten Tochter des Dombaumeisters Santino Solari und ihrem Gatten Dr. Franz Mayr gehörte und auf dem der Doktor im Doktor-Schlößl und Doktorwirt zurückzuführen ist.

Aigen Mitte

Das zentrale Gebiet von Aigen entwickelte sich in wesentlichen Teilen zwischen dem Schloss Aigen und dem dann 1876 errichteten Bahnhof Aigen als Villenviertel, das in einer vorerst lockeren Bebauung zwischen 1850 und 1914 entstand. Zuerst bauten etwa der Domherr Karl Stolz, der Maler Johann Fischbach und einige Hofdamen der Kaiserin-Witwe Carolina Augusta (die selbst in Aigen etliche Sommer verbrachte) hier in großzügig-lockerer Bebauung ihre Villen. Eine flächige Verbauung - vor allem auch der salzachnahen Teile von Aigen Mitte setzte dann nach 1950 ein.

Zwischen Schloss Aigen, dem Friedhof Aigen und der Westbahn wurden zwischen 1968 und 1971 die so genannten Revertera-Gründe verbaut. Dort wurden Einfamilienhäuser an der Anton-Wildgans-Straße und mehrgeschossige Wohnhäuser an der Ludwig-Anzengruber-Straße und der Arthur-Schnitzler-Straße errichtet. Die Sammelachse für diese drei Bebauungsgebiete bildet seither die Joseph-Kainz-Straße.

Abfalter

Hauptartikel: Abfalter

Zum Namen: Der Name apfal-ter ist ein mittelhochdeutscher Begriff (althochdeutsch affrolta), der damals neben dem "apfelboum" benutzt wurde und Apfelbaum hieß (Die Silbe "-ter" ist in ähnlicher Gestalt etwa im englischen "tree" erhalten). In der Heckenlandschaft von Aigen-Abfalter war früher der Holzapfel (die wilde Urform des Apfels) nicht selten. Vielleicht war auch auch ein Kulturapfelbaum namensgebend für diese alte Kulturlandschaft.

Um 1900 stand im Zentrum des Stadtteiles inmitten eines großen Parks lediglich die Villa Preuschen. Diese Villa wurde nach 1887 im späthistorisierendem Stil erbaut. Zuvor befand sich hier umgeben von ertragreichen Äckern u.a. ein altes Bauerngut, der Abfalterhof, das vermutlich erbaut 1635 erbaut worden war. Die dortigen landwirtschaftlichen Betrieben wurde hier immer weiter von den wachsenden Siedlungsteilen eingeschlossen.

Der Preuschenpark ist heute teilweise ein öffentlicher Park. In Abfalter befindet sich heute auch eine Volksschule und ein städtischer Kindergarten (Dr.-Petter-Straße 19 und 21). Die Salzach nahen Straßen von Abfalter sind nach bekannten Bildhauern benannt.

Erwähnenswertes

Toyota Lexus Center, Diakonissen-Krankenhaus und Landestheater-Werkstätten

Weblinks

Quellen

Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg