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| | Als Landeshauptmann machte er sich zunächst um die [[Salzburger Festspiele]] verdient. In seine Amtszeit fielen der Umbau der großen gedeckten [[Winterreitschule]] durch Architekt [[Eduard Hütter]] zum ersten [[Haus für Mozart|Festspielhaus]] [[1925]], der zweite Umbau [[1926]], sowie der dritte und grundlegende Umbau des Festspielhauses durch [[Clemens Holzmeister]] im Jahr [[1937]], bei dem auf Wunsch von [[Arturo Toscanini]] der Zuschauerraum um 180° gedreht wurde. Diese Drehung machte einen Bühnenhausanbau notwendig, wofür Rehrl sogar sein Geburtshaus im (heutigen) [[Toscanini-Hof]] abreißen ließ. | | Als Landeshauptmann machte er sich zunächst um die [[Salzburger Festspiele]] verdient. In seine Amtszeit fielen der Umbau der großen gedeckten [[Winterreitschule]] durch Architekt [[Eduard Hütter]] zum ersten [[Haus für Mozart|Festspielhaus]] [[1925]], der zweite Umbau [[1926]], sowie der dritte und grundlegende Umbau des Festspielhauses durch [[Clemens Holzmeister]] im Jahr [[1937]], bei dem auf Wunsch von [[Arturo Toscanini]] der Zuschauerraum um 180° gedreht wurde. Diese Drehung machte einen Bühnenhausanbau notwendig, wofür Rehrl sogar sein Geburtshaus im (heutigen) [[Toscanini-Hof]] abreißen ließ. |
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| − | Rehrl galt als konsensbereiter Politiker, der sich nach den Februar-Unruhen des Jahres [[1934]] in Österreich für die verfolgten Sozialdemokraten einsetzte. Historiker beschreiben ihn als einen Menschen mit „ausgeprägtem, ebenso zähem wie phantasievollem Sinn für das ökonomisch Machbare“, als einen Typ von Unternehmer, dem allen Widerständen zum Trotz „die Durchsetzung neuer Kombinationen gelingt“. | + | Rehrl galt als konsensbereiter Politiker, der sich nach den Februar-Unruhen des Jahres [[1934]] in Österreich für die verfolgten Sozialdemokraten einsetzte. Historiker beschreiben ihn als einen Menschen mit "ausgeprägtem, ebenso zähem wie phantasievollem Sinn für das ökonomisch Machbare“, als einen Typ von Unternehmer, dem allen Widerständen zum Trotz "die Durchsetzung neuer Kombinationen gelingt“. |
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| | === Projekte von Rehrl === | | === Projekte von Rehrl === |
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| | Besondere Verdienste erwarb sich Rehrl in Zell am See im Zusammenhang mit dem Bau der [[Schmittenhöhebahn]] [[1927]] und der Stadterhebung im Jahr [[1928]]. Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss (Sitzung vom [[18. Jänner]] [[1928]]) wurde Dr. Franz Rehrl die [[Ehrenbürger der Stadt Zell am See|Ehrenbürgerurkunde]] von [[Zell am See]] überreicht.<ref>Sitzungsprotokolle der Stadtgemeinde Zell am See 1928–29; 1930. Sitzung am 18. 1. 1928 und Festsitzung am 28. 1. 1928; In: R. Hochhold (2013): S. 421; FN 1433</ref> | | Besondere Verdienste erwarb sich Rehrl in Zell am See im Zusammenhang mit dem Bau der [[Schmittenhöhebahn]] [[1927]] und der Stadterhebung im Jahr [[1928]]. Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss (Sitzung vom [[18. Jänner]] [[1928]]) wurde Dr. Franz Rehrl die [[Ehrenbürger der Stadt Zell am See|Ehrenbürgerurkunde]] von [[Zell am See]] überreicht.<ref>Sitzungsprotokolle der Stadtgemeinde Zell am See 1928–29; 1930. Sitzung am 18. 1. 1928 und Festsitzung am 28. 1. 1928; In: R. Hochhold (2013): S. 421; FN 1433</ref> |
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| − | In Zell am See erwarb Rehrl [[1930]] die Liegenschaft Raingut in [[Erlberg (Zell am See)|Erlberg]] von [[Agathe Whitehead]] und [[1932]] ein Wohnhaus am ehemaligen Kalvarienberg. [[1938]] wurden die Besitzungen Rehrls nach dessen Absetzung als Landeshauptmann als „volks und staatsfeindliches Vermögen“ eingezogen. Erst im Mai [[1949]] erstattete man diese Güter den Töchtern Rehrls, Eleonore und Ehrentrudis, zurück.<ref>Verfügung vom 19. 4. 1939, Amtsgericht Zell am See: Dr. Franz Rehrl; Einziehung des Vermögens. F. Hölzl (1989): 1200 Jahre Zell am See; Bd. 2, S. 75–78. Demnach hatte während des Krieges die Frau des Gouverneurs von Krakau, Vizegouverneurs von Polen und Generalleutnant der SS, Otto Gustav (von) Wächter, das Gut in Thumersbach bewohnt. Vgl. ebd.,S. 78. In: R. Hochhold (2013): S. 425; FN 1603</ref> | + | In Zell am See erwarb Rehrl [[1930]] die Liegenschaft Raingut in [[Erlberg (Zell am See)|Erlberg]] von [[Agathe Whitehead]] und [[1932]] ein Wohnhaus am ehemaligen Kalvarienberg. [[1938]] wurden die Besitzungen Rehrls nach dessen Absetzung als Landeshauptmann als "volks und staatsfeindliches Vermögen“ eingezogen. Erst im Mai [[1949]] erstattete man diese Güter den Töchtern Rehrls, Eleonore und Ehrentrudis, zurück.<ref>Verfügung vom 19. 4. 1939, Amtsgericht Zell am See: Dr. Franz Rehrl; Einziehung des Vermögens. F. Hölzl (1989): 1200 Jahre Zell am See; Bd. 2, S. 75–78. Demnach hatte während des Krieges die Frau des Gouverneurs von Krakau, Vizegouverneurs von Polen und Generalleutnant der SS, Otto Gustav (von) Wächter, das Gut in Thumersbach bewohnt. Vgl. ebd.,S. 78. In: R. Hochhold (2013): S. 425; FN 1603</ref> |
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| | Dr. Rehrl war auch die treibende Kraft bei den Vorbereitungen zum Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]]. Legendär wurde die [[Erstbefahrung der Großglockner Hochalpenstraße|erste motorisierte Überquerung]] des [[Alpenhauptkamm]]es an der Seite des Straßenerbauers Hofrat [[Franz Friedrich Wallack]] am [[22. September]] [[1934]]. Darüber hinaus gilt er als wesentlicher Initiator bei der Errichtung der [[Tauernkraftwerke Kaprun|Tauernkraftwerke]] und des [[Flusskraftwerk Bärenwerk|Fuscher Bärenwerkes]]. | | Dr. Rehrl war auch die treibende Kraft bei den Vorbereitungen zum Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]]. Legendär wurde die [[Erstbefahrung der Großglockner Hochalpenstraße|erste motorisierte Überquerung]] des [[Alpenhauptkamm]]es an der Seite des Straßenerbauers Hofrat [[Franz Friedrich Wallack]] am [[22. September]] [[1934]]. Darüber hinaus gilt er als wesentlicher Initiator bei der Errichtung der [[Tauernkraftwerke Kaprun|Tauernkraftwerke]] und des [[Flusskraftwerk Bärenwerk|Fuscher Bärenwerkes]]. |