Salzburger Bäderfremdenverkehr
Der Salzburger Bäderfremdenverkehr (Bädertourismus → französisch le tourisme = Fremdenverkehr) reicht bis ins ausgehende Mittelalter zurück.
Geschichte
Die Gasteiner Kur ist seit 1230 nachgewiesen. Der berühmte Arzt Paracelsus meinte zu den Gasteiner Heilquellen, Zitat[1] Gottes eigene composita. Auch der Salzburger Handelsmann und Bürgermeister von Salzburg Ignaz Anton von Weiser war im 18. Jahrhundert mehrmals zur Kur ins Gasteinertal gereist.[1] In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sah man Wilhelm von Humbold mehrmals kuren, ebenso Ladislaus Pyrker, Franz Grillparzer, Thomas Mann und andere Persönlichkeiten.[1]
In Hofgastein konnte man seit 1824 kuren. Zunächst wurde das Heilwasser aus Bad Gastein in Fässer gebracht, ab den 1830er-Jahren konnte es in einer Wasserleitung hergeleitet werden. 1833 gab es in Bad Hofgastein Unterkünfte für 130 Personen zur Verfügung, es wurden aber noch weniger als 100 Kurgäste gezählt. Hingegen gab es bereits rund 1 000 Kurgäste in Bad Gastein bei 180 Unterkunftsplätzen.
Der Badefremdenfremdenverkehr im Gasteiner Tal erreichte seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert. Dort trafen sich Mitglieder des Adels, Literaten und Adabeis aus ganz Europa. Bad Gastein schrieb 1885 mit der Unterzeichnung der Gasteiner Konvention Weltgeschichte. Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. und der deutsche Kaiser Wilhelm I. trafen sich dort.
Auch das Wildbad Aigen wurde schon entdeckt. Am 10. Juli 1524 veröffentlichte der Augsburger Dr. Zangmaister eine kleine Broschüre über die Eigenschaften und den Gebrauch der Quelle des Wildbads Aigen. Das Badhaus und Badgästehaus waren beliebte Treffpunkte. Der Gasthof Schloss Aigen warb Ende des 19. Jahrhunderts mit Sole- und Mineralbäder im Haus.
1828 eröffnete der Stadtphysikus Dr. Oberlechner das Marienbad im späteren Heilbad Salzburg-Leopoldskron.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert erlebte Bad Fusch seine Blütezeit. (Fürst)Erzbischof Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg kurte hier mehrmals, später auch Hugo von Hofmannsthal.
1862 waren drei Heilquellen (Salz-Schwefelquellen) in Abtenau bekannt. 1905 errichtete der Schweizer Hotelpionier Peter Robert Badrutt in Abtenau ein Kurhaus, das Bad Handlhof. Später warb man als Abtenau Bad
1893 waren im Land Salzburg als Seebadeorte die Gemeinde Zell am See, Mattsee, St. Gilgen und Strobl ausgewiesen sowie folgende Heilbäder: Hallein (in Kaltenhausen), Golling, Werfen, Badgastein, Bad Hofgastein, Mauterndorf, Bad Fusch und Saalfelden.
1961 führte die Generalinformation von Salzburg Land und Stadt auf Seite 240ff folgende Heilbäder und Kurorte an und zwar in folgender Schreibweise: Abtenau Bad, Bad Burgwies bei Stuhlfelden, Badgastein, Bad Hofgastein, Kneippkuranstalt Großgmain, Kuranstalt St. Josef auf dem Dürrnberg bei Hallein, Moorbad Hochmoos St. Martin bei Lofer, Moorbad Marienbad bei Salzburg, Moorbad Mattsee, Paracelsusbad-Kurmittelhaus Salzburg und Schloss-Kurhotel Neydharting Strobl am Wolfgangsee;
Formell als Kurort wurde die Stadt Salzburg erst 1968 anerkannt. Die älteste Torfmooranstalt der Stadt Salzburg befand sich übrigens in der Riedenburg im Kreuzbrückl-Bad, auch als Bethsaida bekannt gewesen.
Hinweis
Heilquellen im Sinne der heute gültigen rechtlichen Grundlage für die Anerkennung als Heilquelle im Bundesland Salzburg sind im Salzburger Heilvorkommen- und Kurortegesetz 1997, StF: LGBl Nr 101/1997 (WV) i.d.g.F.[2] geregelt. Frühere Bezeichnungen von Orten mit dem Zusatz Bad waren somit entsprechender der damals jeweils gültigen gesetzlichen Regelungen verwendet worden.
Quellen
- Salzburgwiki-Artikel
- Weltbühne und Naturkulisse, Beitrag von Ewald Hiebl: Badestube und Wandelbahn: Salzburger Bädertourismus vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg, Seite 85ff
- Heinrich Wallmann: "Die Heilquellen und Torfbäder des Herzogthumes Salzburg", 1862, in books.google.at
- Salzburg, Land und Stadt, Generalinformation
Einzelnachweise
Projekt Bad Abtenau oder Abtenau Bad · Wildbad Aigen · Bad Fusch · Bad Golling · Bad Großarlerklamm · Heilklimatischer Kurort Großgmain · Bad Kaltenhausen · Kuranstalt Kreuzbrückl · Bad Leogang · Kuranstalt Marienbad · Moorbad Mattsee · Bad Mauterndorf · Moorbad Hochmoos St. Martin bei Lofer · Bad Schwarzenbach · Bad Söllheim · Schloss-Kurhotel Neydharting Strobl am Wolfgangsee · Bad Oberrain · Bad Werfen · Bad Zell am See
Ehemalige Heilquellen (Übersicht) · Ehemalige Heilquellen von Saalfelden · Ehemalige Heilquellen um Tamsweg · Ehemalige Luftkurorte