Bad Reichenhall: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus u. Ägidiuskirche.jpg|thumb|Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus und Ägidiuskirche]]
 
[[Datei:Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus u. Ägidiuskirche.jpg|thumb|Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus und Ägidiuskirche]]
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[[Datei:Landratsamt des Berchtesgadener Landes.jpg|thumb|Landratsamt des Berchtesgadener Landes in Bad Reichnhall]]
 
[[Datei:Landratsamt des Berchtesgadener Landes.jpg|thumb|Landratsamt des Berchtesgadener Landes in Bad Reichnhall]]
'''Bad Reichenhall''' ist eine Stadt in [[Bayern]] ([[Deutschland]]). Ihre Geschichte ist - nicht nur durch die [[Salz]]<nowiki>gewinnung</nowiki> - mit jener der [[Stadt Salzburg]] und des [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslandes Salzburg]] verbunden.  
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'''Bad Reichenhall''' ist eine Stadt in [[Bayern]] ([[Deutschland]]). Ihre Geschichte ist - nicht nur durch die [[Salz]]<nowiki>gewinnung</nowiki> - mit jener der [[Stadt Salzburg]] und des [[Salzburg (Bundesland)|Bundeslandes Salzburg]] verbunden.  
  
== Einleitung ==
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== Bad Reichenhall und Salzburger Geschichte ==
Die geographische Lage der Stadt im [[Reichenhaller Becken]] war schon in der vorrömischen Zeit von Bedeutung, bis zu der auch der Beginn der [[Salzbergbau|Salzgewinnung]] zurückreicht. Bad Reichenhall liegt am Anfang der alten Salzstraße, die über [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]]], München, Fürstenfeldbruck und Augsburg nach Westen führte.  
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Die geografische Lage der Stadt im [[Reichenhaller Becken]] war schon in vorrömischer Zeit von Bedeutung, bis zu der auch der Beginn der [[Salzgewinnung]] zurückreicht. Bad Reichenhall liegt am Anfang der alten Salzstraße, die über [[Wasserburg am Inn|Wasserburg]], [[München]], Fürstenfeldbruck und [[Augsburg]] nach Westen führte.
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In der [[Römer]]<nowiki>zeit</nowiki> umfasste das Salzburger [[Iuvavum]] das gesamte Gebiet von Reichenhall, des [[Rupertiwinkel]]s sowie des [[Berchtesgadener Land]]es und wurde vom Zentrum aus, der heutigen [[Altstadt]] der Stadt Salzburg, verwaltet. Unter den [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzögen]] gehörte Reichenhall zum [[Salzburggau]]. Die besonders reichen Schenkungen der bayerischen Herzöge an das [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Kloster St. Peter]] in Salzburg schufen schon zur Zeit [[Rupert von Salzburg|Rupert]]s die wirtschaftliche Basis für den späteren Aufstieg Salzburgs zum Metropolitansitz (Sitz des [[Erzbischof]]s als Mittelpunkt der [[Bayerische Kirchenprovinz|bayerischen Kirchenprovinz]]). Besonders wichtig war die Schenkung von einem Drittel der Soleschüttung und 20 Salzsiedeanlagen in Reichenhall. Rupert besaß damit den größten Anteil an der Saline. Das kommt auch durch den seit etwa [[755]] verwendeten deutschen Namen für ''Iuvavum'' zum Ausdruck: "''Salzburg''" ist abgeleitet vom [[Salz]] aus den [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Salinen]] und der [[Salzpurch|Herzogsburg]] auf dem [[Festungsberg]] in der Stadt Salzburg. Der Name weist auf die damals führende Position Salzburgs in der Salzproduktion und im [[Salzhandel]] hin.
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Kirchengeschichtlich gibt es mehrere Verbindungen mit dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr#Erzstift|Erzstift]], wie beispielsweise mit dem [[Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno]]. Außerdem gehörte das Gebiet östlich des [[Inn]], in dem Reichenhall liegt, bis 1821/22 zum [[Bistum Salzburg]].
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Dieser Artikel gibt eine Einführung über Bad Reichenhall unter weiterführenden Links zu Salzburg-relevanten Beiträgen. Darüber hinausgehende Informationen werden hier nicht angeboten.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
===Vorgeschichte===
 
===Vorgeschichte===
Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an zwei [[Saumweg]]en ins Gebirge entwickelte sich im Ortsteil [[Karlstein]] seit der frühen [[Bronzezeit]] ein metallurgisches Zentrum. Dort wurde vor allem Kupfer vom [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] bei [[Bischofshofen]] verarbeitet. Die Solequellen waren zwar bekannt, aber eine Salzgewinnung ist nicht nachgewiesen.  
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Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an zwei [[Saumweg]]en ins Gebirge entwickelte sich im Ortsteil [[Karlstein]] seit der frühen [[Bronzezeit]] ein metallurgisches Zentrum. Dort wurde vor allem [[Kupfer]] vom [[Mitterberg (Pongau)|Mitterberg]] bei [[Bischofshofen]] verarbeitet. Die Solequellen waren zwar bekannt, aber eine Salzgewinnung ist nicht nachgewiesen.  
  
Zur [[Römer]]<nowiki>zeit</nowiki> wurden die Solequellen von Reichenhall (von den Römern „Salinas“ genannt), über den lokalen Bedarf hinaus genutzt. Außer den ''Salinas'' gab es im Reichenhaller Becken römische Siedlungen in [[Marzoll]] (villa rustica), Nonn, Gmain ([[Großgmain]]) und am Langacker bei [[Karlstein]]. Das Becken gehörte zum Verwaltungsbezirk von [[Iuvavum]] (Salzburg).
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Zur Römerzeit wurden die Solequellen von Reichenhall (von den Römern "Salinas" genannt), über den lokalen Bedarf hinaus genutzt. Außer den ''Salinas'' gab es im Reichenhaller Becken römische Siedlungen in [[Marzoll]] (villa rustica), Nonn, Gmain ([[Großgmain]]) und am Langacker bei Karlstein. Das [[Reichenhaller Becken]] gehörte zum Verwaltungsbezirk von Iuvavum (Salzburg).
  
 
===Mittelalter===
 
===Mittelalter===
Der [[Bayerische Herzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Theodo II.]] holte [[Rupert von Worms]] [[696]] nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der bayerischen Kirche. Als Grundausstattung seines [[Erzabtei St. Peter|Klosters St. Peter]] erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline in „Hall“ (= Salzbergwerk, Saline), wie die ''Salinas'' von den Bayern genannt wurde. Im frühen [[Mittelalter]] war die [[Saline Reichenhall|Reichenhaller Saline]] die leistungsfähigste im [[Ostalpen]]<nowiki>raum</nowiki>. Sie bildete über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche Rückgrat der Salzburger Kirche. Das kam auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: „Salzburg“ ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg der Agilolfinger auf dem [[Festungsberg]]. Ab dem [[8. Jahrhundert]] waren zahlreiche weitere Bistümer und Klöster im süddeutschen Raum anteilig an der Saline vertreten, ebenso der König und der Adel. Reichenhall erlebte bis zum Ende des [[12. Jahrhundert]]s einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der sich unter anderem im Bau mehrerer Kirchen durch die finanzkräftige Bürgerschaft und die Errichtung einer Stadtmauer manifestierte. Von [[1123]] bis [[1136]] errichtete [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abensberg]] das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] bei der um 810 von Erzbischof [[Arn]] gegründeten Zeno-Kirche vor den Toren der Stadt. Dem Stift wurde die Seelsorge im gesamten Reichenhaller Becken übertragen. Mit dem Chorherrenstift wollte sich der Erzbischof einen Brückenkopf bei der aufstrebenden Stadt schaffen und damit seinen Einfluss in Reichenhall noch weiter ausbauen. Auch mit der Errichtung von Burgen verstärkte er seine Präsenz im Reichenhaller Becken: Kirchberg um 1130, Amerang um 1150 und Vager vor 1177. Ohnehin war der Erzbischof der größte Grundherr innerhalb des [[1159]] erstmals als „Stadt“ („civitas“) genannten Reichenhall.
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Der [[Bayerische Herzöge in Salzburg|Baiernherzog]] [[Theodo II.]] holte Rupert von Worms [[696]] nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der bayerischen Kirche. Als Grundausstattung seines Klosters St. Peter erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline in "Hall" (= Salzbergwerk, Saline), wie die ''Salinas'' von den Bayern genannt wurde. Im frühen [[Mittelalter]] war die Reichenhaller Saline die leistungsfähigste im [[Ostalpen]]<u></u>raum. Sie bildete über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche Rückgrat der Salzburger Kirche. Das kam auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: "Salzburg" ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg der Agilolfinger auf dem Festungsberg.  
  
Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Salzproduktion in den neuen Salinen [[Hallein]] und [[Berchtesgaden]] aufgenommen, die  Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen. Nach der grundlegenden Zerstörung Reichenhalls und seiner Siedeanlagen durch Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen]] im Jahre [[1196]] konnte das erzbischöfliche [[Hallein]] die Marktführerschaft im [[Salzhandel]] übernehmen. Nach dem Aussterben der Grafen von Peilstein (ca. 1218) entbrannte ein über Jahrzehnte dauernder Kampf zwischen dem Herzog und dem Erzbischof um die Herrschaft über Reichenhall, den sie mit einem regelrechten „Burgenkrieg“  ausfochten. Im Jahr 1262 entschied Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern den Kampf für sich. Er zerstörte die erzbischöflichen Burgen Kirchberg, Amerang und Vager. Der Baiernherzog erkannte [[1275]] die Westgrenze des erzbischöflichen Herrschaftsbereichs weitgehend an. Das bayerisch gebliebene Reichenhall war seither auf drei Seiten von salzburgischem, bzw. Berchtesgadener Gebiet umgeben und nur noch über einen schmalen Weg durch die Weißbachschlucht bei [[Inzell]] mit dem bayerischen Territorium verbunden. Mit der Erlassung einer eigenen Landesordnung im Jahre 1328 trennte Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] seinen Herrschaftsbereich vollends vom Herzogtum Bayern. Salzburg wurde zum selbständigen Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Im Reichenhaller Becken hatte die 1077 erstmals erwähnte und nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft bis 1169 bestanden und aus der älteren Grafschaft Reichenhall entwickelte sich das [[Pfleggericht]] Reichenhall.
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Ab dem [[8. Jahrhundert]] waren zahlreiche weitere Bistümer und Klöster im süddeutschen Raum anteilig an der Saline vertreten, ebenso der König und der Adel. Reichenhall erlebte bis zum Ende des [[12. Jahrhundert]]s einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der sich unter anderem im Bau mehrerer Kirchen durch die finanzkräftige Bürgerschaft und die Errichtung einer Stadtmauer manifestierte. Von [[1123]] bis [[1136]] errichtete [[Erzbischof]] [[Konrad I. von Abenberg]] das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] bei der um [[810]] von Erzbischof [[Arn]] gegründeten Zeno-Kirche vor den Toren der Stadt. Dem Stift wurde die Seelsorge im gesamten Reichenhaller Becken übertragen. Mit dem Chorherrenstift wollte sich der Erzbischof einen Brückenkopf bei der aufstrebenden Stadt schaffen und damit seinen Einfluss in Reichenhall noch weiter ausbauen. Auch mit der Errichtung von Burgen verstärkte er seine Präsenz im Reichenhaller Becken: Kirchberg um 1130, Amerang um 1150 und Vager vor 1177. Ohnehin war der Erzbischof der größte Grundherr innerhalb des [[1159]] erstmals als "Stadt" ("civitas") genannten Reichenhall.
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Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Salzproduktion in den neuen Salinen [[Hallein]] und [[Berchtesgaden]] aufgenommen. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen. Nach der grundlegenden Zerstörung Reichenhalls und seiner Siedeanlagen durch Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen]] im Jahre [[1196]] konnte das erzbischöfliche Hallein die Marktführerschaft im [[Salzhandel]] übernehmen. Nach dem Aussterben der Grafen von Peilstein (ca. 1218) entbrannte ein über Jahrzehnte dauernder Kampf zwischen dem Herzog und dem Erzbischof um die Herrschaft über Reichenhall, den sie mit einem regelrechten "Burgenkrieg" ausfochten. Im Jahr [[1262]] entschied Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern den Kampf für sich. Er zerstörte die erzbischöflichen Burgen Kirchberg, Amerang und Vager. Der Baiernherzog erkannte [[1275]] die Westgrenze des erzbischöflichen Herrschaftsbereichs weitgehend an. Das bayerisch gebliebene Reichenhall war seither auf drei Seiten von salzburgischem, und Berchtesgadener Gebiet umgeben und nur noch über einen schmalen Weg durch die Weißbachschlucht bei [[Inzell]] mit dem bayerischen Territorium verbunden.  
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Mit der Erlassung einer eigenen [[Salzburger Landesordnung|Landesordnung]] im Jahre [[1328]] trennte Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] seinen Herrschaftsbereich vollends vom [[Herzogtum Bayern]]. Salzburg wurde zum selbständigen Land innerhalb des [[Reich#Historische Reiche|Heiligen Römischen Reiches]]. Im Reichenhaller Becken hatte die [[1077]] erstmals erwähnte und nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft bis [[1169]] bestanden und aus der älteren Grafschaft Reichenhall entwickelte sich das [[Pfleggericht]] Reichenhall.
  
 
===Neuzeit===
 
===Neuzeit===
Im [[15. Jahrhundert]] wurden die finanziellen Aufwendungen für Investitionen, die die Saline konkurrenzfähig erhalten sollten, immer höher. Die Betreiber der Siedeanlagen, die Reichenhaller Patriziergeschlechter, waren damit überfordert. Zwischen 1480 und 1520 kaufte Herzog Georg der Reiche die Siedeanlagen auf und sicherte damit einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in seinem Herzogtum. In der Folge konnten dringend notwendige Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt werden. Die Salzburger Kirche besaß seit der Verstaatlichung faktisch keine Anteile mehr an der Saline. Den rechtlichen Anspruch darauf hat sie aber bis ins [[18. Jahrhundert]] hinein nicht aufgegeben. Von 1520 bis 1538 wurde der über zwei Kilometer lange unterirdische Grabenbach-Stollen erbaut. Über ihn fließt das im Bereich der Solequellen entspringende Süßwasser ab. Zwischen Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]]  und Herzog Maximilian I. von Bayern entbrannte [[1611]] der so genannte [[Salzkrieg 1611|Salzkrieg]] um die Dominanz im Salzhandel. Dieser Konflikt wurde mit gegenseitigen Wirtschaftsboykotten, Lebensmittel-Embargos und militärischen Operationen ausgetragen. Bayern konnte schließlich den Salzhandel zu seinen Gunsten steuern, nachdem Maximilian als Sieger aus dem Salzkrieg hervorgegangen war.  
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Im [[15. Jahrhundert]] wurden die finanziellen Aufwendungen für Investitionen, die die Saline konkurrenzfähig erhalten sollten, immer höher. Die Betreiber der Siedeanlagen, die Reichenhaller Patriziergeschlechter, waren damit überfordert. Zwischen 1480 und 1520 kaufte Herzog Georg der Reiche die Siedeanlagen auf und sicherte damit einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in seinem Herzogtum. In der Folge konnten dringend notwendige Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt werden. Die Salzburger Kirche besaß seit der Verstaatlichung faktisch keine Anteile mehr an der Saline. Den rechtlichen Anspruch darauf hat sie aber bis ins [[18. Jahrhundert]] hinein nicht aufgegeben.  
  
Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die wirtschaftliche Bedeutung von Reichenhall verringerte sich dadurch zu Gunsten Traunsteins. Als Maßnahme zur Energieeinsparung wurden ab 1745 die [[Gradierwerk|Gradierhäuser]] errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Becken waren.
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Von 1520 bis 1538 wurde der über zwei Kilometer lange unterirdische Grabenbach-Stollen erbaut. Über ihn fließt das im Bereich der Solequellen entspringende Süßwasser ab. Zwischen dem Salzburger [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und Herzog Maximilian I. von Bayern entbrannte [[1611]] der so genannte [[Salzkrieg 1611|Salzkrieg]] um die Dominanz im [[Salzhandel]]. Dieser Konflikt wurde mit gegenseitigen Wirtschaftsboykotten, Lebensmittel-Embargos und militärischen Operationen ausgetragen. Bayern konnte schließlich den Salzhandel zu seinen Gunsten steuern, nachdem Maximilian als Sieger aus dem Salzkrieg hervorgegangen war.
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Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline in [[Traunstein]], in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die wirtschaftliche Bedeutung von Reichenhall verringerte sich dadurch zu Gunsten Traunsteins. Als Maßnahme zur Energieeinsparung wurden ab 1745 die [[Gradierwerk|Gradierhäuser]]<ref>hier der Link zu einem weiterführender Artikel zum [[Benutzer:Archiv/Gradierwerk Bad Reichenhall|Gradierwerk Bad Reichenhall]]</ref> errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Becken waren.
 
   
 
   
 
===19. Jahrhundert===
 
===19. Jahrhundert===
Im Zuge der [[Säkularisierung]] von [[1803]] erfolgte die Aufhebung des Augustinerchorherrenstifts San Zeno. Tiroler Aufständische belagerten unter ihrem Anführer [[Josef Speckbacher]] [[1809]] für mehrere Wochen die Stadt. Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg (und [[Berchtesgaden]]) an Bayern. Für die Stadt Reichenhall und ihre Umgebung erwies sich der Wegfall der Grenze an der [[Saalach]] als sehr vorteilhaft. Zum einen konnte die Stadt jetzt mit Lebensmitteln aus dem salzburgischen „flachen Land“ versorgt werden, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen und zum anderen verlief die Straße über Traunstein nach München nun über ausschließlich bayerisches Gebiet. Im Jahre [[1816]] fiel das Land Salzburg zum zweiten Mal und diesmal dauerhaft an Österreich. Das Gebiet des so genannten [[Rupertiwinkel]]s westlich von Saalach und [[Salzach]] blieb aber bei Bayern. Aus dem ebenfalls bayerisch gebliebenen Berchtesgaden führte ab 1817 eine Soleleitung über die [[Schwarzbachwacht]] zur Reichenhaller Saline. In den folgenden Jahren bis 1822 wurden die Diözesangrenzen an die Staatsgrenzen angeglichen. Der Rupertiwinkel und das bayerische Gebiet östlich des Inn, die seit jeher kirchlich zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört hatten, fielen nun in die Zuständigkeit des Erzbistums München und Freising. Im Jahre [[1834]] fielen etwa drei Viertel der Stadt einer Brandkatastrophe zum Opfer. Vor allem aus der Stadt Salzburg trafen ganze Wagenladungen mit Hilfsgütern, wie Lebensmittel, Kleidung und Hausrat ein. Der Aufbau der Salinenanlagen hatte für König Ludwig I. oberste Priorität: Bis 1851 wurden die Gebäude der heutigen „Alten Saline“ fertig gestellt.  
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Im Zuge der [[Säkularisierung]] von [[1803]] erfolgte die Aufhebung des Augustinerchorherrenstifts San Zeno. Tiroler Aufständische belagerten unter ihrem Anführer [[Josef Speckbacher]] [[1809]] für mehrere Wochen die Stadt. Im Jahre [[1810]] fiel das Land Salzburg (und [[Berchtesgaden]]) an Bayern. Für die Stadt Reichenhall und ihre Umgebung erwies sich der Wegfall der Grenze an der [[Saalach]] als sehr vorteilhaft. Zum einen konnte die Stadt jetzt mit Lebensmitteln aus dem salzburgischen "[[Flachgau|flachen Land]]" versorgt werden, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen und zum anderen verlief die Straße über Traunstein nach [[München]] nun über ausschließlich bayerisches Gebiet. Im Jahre [[1816]] fiel das Land Salzburg zum zweiten Mal und diesmal dauerhaft an die [[Habsburgermonarchie]]. Das Gebiet des so genannten [[Rupertiwinkel]]s westlich von Saalach und [[Salzach]] blieb aber bei Bayern.  
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Aus dem ebenfalls bayerisch gebliebenen Berchtesgaden führte ab 1817 eine Soleleitung über die Schwarzbachwacht zur Reichenhaller Saline. In den folgenden Jahren bis 1822 wurden die Diözesangrenzen an die Staatsgrenzen angeglichen. Der Rupertiwinkel und das bayerische Gebiet östlich des [[Inn]], die seit jeher kirchlich zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehört hatten, fielen nun in die Zuständigkeit des Erzbistums München und Freising.  
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Im Jahre [[1834]] fielen etwa drei Viertel der Stadt einer Brandkatastrophe zum Opfer. Vor allem aus der Stadt Salzburg trafen ganze Wagenladungen mit Hilfsgütern, wie Lebensmittel, Kleidung und Hausrat ein. Der Aufbau der Salinenanlagen hatte für König [[Ludwig I. von Bayern]] oberste Priorität: Bis 1851 wurden die Gebäude der heutigen "Alten Saline" fertig gestellt.  
  
 
===Die Saline===
 
===Die Saline===
: ''Hauptartikel: [[Saline Reichenhall]]''
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: ''Hauptartikel [[Saline Reichenhall]]  
 
Die Saline Reichenhall ist die älteste Saline im Bereich von [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] und dem [[Berchtesgadener Land]].
 
Die Saline Reichenhall ist die älteste Saline im Bereich von [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] und dem [[Berchtesgadener Land]].
  
==Der Kurbetrieb==
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=== Die Kurstadt ===
 
[[Datei:Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927).JPG|thumb|Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927)]]
 
[[Datei:Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927).JPG|thumb|Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927)]]
Der Kurbetrieb geht auf Anfang des [[18. Jahrhundert]]s zurück. [[1710]] nutzte man schon eine aus dem Felsen des Müllner Bergs kommende Kalk-Natron-Quelle zu Trinkkuren. Das erste ''Curhaus Achselmannstein'' hatte im Eröffnungsjahr [[1846]] 93 Gäste. Schon [[1848]] kurt der bayerische König Maxi II. fünf Wochen lang in Reichenhall und bringt dadurch den Kurtourismus in Gang. Die schöne und auch verkehrstechnisch günstige Lage brachte dann den Kurort zu Weltruhm.  
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[[Datei:Schloss Kirchberg mit hölzernen Badegebäuden.jpg|thumb|Bauernbad Kirchberg, ab [[1786]]]]
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Der Kurbetrieb geht auf Anfang des [[18. Jahrhundert]]s zurück. [[1710]] nutzte man schon eine aus dem Felsen des Müllner Bergs kommende Kalk-Natron-Quelle zu Trinkkuren. Das "Bauernbad" Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab [[1786]] Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten.
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Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde [[1846]]die erste "Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein" eröffnet, die im Eröffnungsjahr 93 Gäste zählte. Schon [[1848]] kurte der bayerische König Maxi II. fünf Wochen lang in Reichenhall und brachte dadurch den Kurfremdenverkehr in Gang. Die schöne und auch verkehrstechnisch günstige Lage brachte dann den Kurort zu Weltruhm.  
  
Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39&nbsp;000 m² ein.
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Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]]–Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die "Badmusik" im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt "Bad Reichenhall" und seit 1899 "königlich bayerisches Staatsbad" nennen. Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Das neue Gradierhaus folgte 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39&nbsp;000 m² ein.
 
   
 
   
=== Die Kurstadt ===
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Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den [[1920er]]–Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der "Neuen Saline" am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn<ref>siehe dazu einen weiterführenden [[Benutzer:Archiv/Predigtstuhlbahn|Predigtstuhlbahn]]</ref> auf den Reichenhaller Hausberg Predigtstuhl fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen.  
Das „Bauernbad“ Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen  Gästen ab [[1786]] Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten.  Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt  Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde 1846  die „Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein“ eröffnet. Nach dem  Kuraufenthalt von König Maximilian II. im Sommer 1848 stiegen die  Gästezahlen immer weiter an. Positiv wirkte sich unter anderem auch die  1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]] - Reichenhall aus. Ab 1868  sorgte ein Kurorchester für die „Badmusik“ im neu angelegten Kurpark an  den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt „Bad Reichenhall“  und seit 1899 „königlich bayerisches Staatsbad“ nennen. Das „königliche  Kurhaus“ konnte 1900, das neue Gradierhaus 1910, und die Wandelhalle mit  Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912 eröffnet werden.
 
 
Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den [[1920er]] Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der „Neuen  Saline“ am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn [[Benutzer:Archiv/Predigtstuhlbahn|Predigtstuhlbahn]] auf den [[Predigtstuhl]] fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen.  
 
  
Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet.  
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Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet.  
 
   
 
   
Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad „Rupertusbad“ wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte Marzoll und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des [[Landkreis Berchtesgadener Land|Landkreises Berchtesgadener Land]] im neuen Gebäude in Bad Reichenhall.
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Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad "Rupertusbad" wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte [[Marzoll]] und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall.
  
Aufgrund der Gesundheitsreform wurde 1997 der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und dafür die „KurGmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain“ gegründet. Anstelle des „Rupertusbades“  öffnete 2005 die neu erbaute „Rupertustherme“ ihre Pforten. 2006 starben beim [[Einsturz des Daches der Eislaufhalle Bad Reichenhall|Einsturz der Eislaufhalle]] 15 Menschen, zahlreiche wurden schwer verletzt. Das Jubiläum der 850-jährigen Ersterwähnung als „Stadt“ wurde 2009 gefeiert.  
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Aufgrund der Gesundheitsreform wurde 1997 der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und dafür die "KurGmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain" gegründet. Anstelle des "Rupertusbades" öffnete 2005 die neu erbaute "Rupertustherme" ihre Pforten. 2006 starben beim [[Benutzer:Archiv/Einsturz des Daches der Eislaufhalle Bad Reichenhall|Einsturz des Daches der Eislaufhalle]] 15 Menschen, zahlreiche wurden schwer verletzt. Das Jubiläum der 850-jährigen Ersterwähnung als "Stadt" wurde 2009 gefeiert. Im Jahre 2011 eröffnete das neu errichtete Sport- und Familienbad "Rupertustherme".
  
Im Jahre 2011 eröffnete das neu errichtete Sport- und Familienbad „Rupertustherme“.
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===Kurindikationen===
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Erkrankungen der Atemwege, bei rheumatischen Leiden, Kreislauf- und Durchblutsleiden sowie bei Frauenleiden;
  
===Kur Indikationen===
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== Bauwerke und Parkanlagen ==
{|border="0" cellpadding="3" width="60%"
 
|- valign="top"
 
|
 
* Erkrankungen der Atemwege
 
* bei rheumatischen Leiden
 
|
 
* bei Kreislauf- und Durchblutsleiden
 
* bei Frauenleiden
 
|}
 
 
 
==Sehenswertes==
 
 
[[Datei:Chorfenster in der St. Ägidius- Kirche in Bad Reichenhall !cid 6BE40D41498641849526A8976B5308F5@acerceed380844.jpg|thumb|Chorfenster in der St. Ägidius-Kirche in Bad Reichenhall]]
 
[[Datei:Chorfenster in der St. Ägidius- Kirche in Bad Reichenhall !cid 6BE40D41498641849526A8976B5308F5@acerceed380844.jpg|thumb|Chorfenster in der St. Ägidius-Kirche in Bad Reichenhall]]
 
[[Datei:Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall.jpg|thumb|Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall]]
 
[[Datei:Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall.jpg|thumb|Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall]]
 
[[Datei:Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912.JPG|thumb|Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912]]
 
[[Datei:Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912.JPG|thumb|Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912]]
Der Kurpark (1868) mit dem [[Gradierwerk Bad Reichenhall]], das 1910 als Freilicht-Inhalatorium errichtet wurde. Es ist ein 170 m langes überdachtes Holzgebäude mit 250&nbsp;000 Weiß- und Schwarzdornbündeln, die bis zu dreizehn Meter hoch aufgeschichtet werden; darüber rieseln täglich 300&nbsp;000 Liter Sole, die sich an den Dornzweigen zerstäuben und so die Atemluft der Passanten mit so genannten „Aerosolen“ anreichert. Auf diese Weise wird heilsame „Seeluft“ künstlich erzeugt. Im Kurpark befinden sich auch das „Königliche Kurhaus“ (1900),das Kurmittelhaus (1927), die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzertrotunde (1912) und der Solespringbrunnen.
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Der Kurpark (1868) mit dem Gradierwerk, das 1910 als Freilicht-Inhalatorium errichtet wurde. Es ist ein 170 m langes überdachtes Holzgebäude mit 250&nbsp;000 Weiß- und Schwarzdornbündeln, die bis zu dreizehn Meter hoch aufgeschichtet werden; darüber rieseln täglich 300&nbsp;000 Liter Sole, die sich an den Dornzweigen zerstäuben und so die Atemluft der Passanten mit so genannten "Aerosolen" anreichert. Auf diese Weise wird heilsame "Seeluft" künstlich erzeugt. Im Kurpark befinden sich auch das "Königliche Kurhaus" (1900),das Kurmittelhaus (1927), die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzertrotunde (1912) und der Solespringbrunnen.
  
[[Saline Reichenhall|Alte Saline]] (16. bis 19. Jahrhundert) mit 13 Meter hohen oberschlächtigen Wasserrädern, die die Solepumpen antreiben. Unterirdische Gänge mit Solefördertechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Brunnhauskapelle St. Rupert im Obergeschoss. Gegenüber der „Beamtenstock“, die ehemalige Salinenverwaltung.
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Die 'Alte Saline' (16. bis 19. Jahrhundert) mit 13 Meter hohen oberschlächtigen Wasserrädern, die die Solepumpen antreiben. Unterirdische Gänge mit Solefördertechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Brunnhauskapelle St. Rupert im Obergeschoss. Gegenüber der "Beamtenstock", die ehemalige Salinenverwaltung.
  
St. Nikolaus-Kirche, romanische Basilika 12. Jahrhundert, Fresken des österreichischen Malers Moritz von Schwind (1863);
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St. Nikolaus-Kirche, romanische Basilika 12. Jahrhundert, Fresken des österreichischen Malers Moritz von Schwind (1863);
  
 
Rathausplatz mit dem Alten Rathaus (1849), Brothaus (14. Jahrhundert) und Wittelsbacherbrunnen (1905).
 
Rathausplatz mit dem Alten Rathaus (1849), Brothaus (14. Jahrhundert) und Wittelsbacherbrunnen (1905).
  
Florianiplatz in der „Oberen Stadt“, die vom Stadtbrand 1834 verschont blieb, Peter-und Paul-Turm, ein Teil der Stadtbefestigung (13. Jahrhundert);
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Florianiplatz in der "Oberen Stadt", die vom Stadtbrand 1834 verschont blieb, Peter-und Paul-Turm, ein Teil der Stadtbefestigung (13. Jahrhundert);
  
 
[[Burg Gruttenstein]] (ursprünglich frühes 12. Jahrhundert, Wiederaufbau 1218) oberhalb der Alten Saline, ehemaliger Sitz der Hallgrafen, später des herzoglichen Pflegers (Inneres nicht zugänglich);
 
[[Burg Gruttenstein]] (ursprünglich frühes 12. Jahrhundert, Wiederaufbau 1218) oberhalb der Alten Saline, ehemaliger Sitz der Hallgrafen, später des herzoglichen Pflegers (Inneres nicht zugänglich);
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St. Johannes-Spitalkirche, älteste Kirche der Stadt, in der [[Notitia Arnonis]] (790) genannt, barocke Ausstattung. Westlich davon Reste der Stadtmauer (13. Jahrhundert);
 
St. Johannes-Spitalkirche, älteste Kirche der Stadt, in der [[Notitia Arnonis]] (790) genannt, barocke Ausstattung. Westlich davon Reste der Stadtmauer (13. Jahrhundert);
  
Getreidekasten (14.-16-Jhdt.), Stadtmusem (Getreidegasse);
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[[Getreidekasten]] (14.–16. Jahrhundert), Stadtmuseum (Getreidegasse);
  
St. Ägidius-Kirche (12. - 19. Jahrhundert), gemalte Fenster im Chorraum (Poststraße);
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St. Ägidius-Kirche (12.–19. Jahrhundert), gemalte Fenster im Chorraum (Poststraße);
  
Luitpoldbrücke (1891) nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannt. An dieser Stelle befindet sich nachweislich seit 1040 eine Brücke. Über sie lief die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Salzburg und dem Pinzgau. Die Kaskaden sind Reste der Triftanlage. Jahrhunderte lang wurde am [[Holztrift|Triftrechen]] das aus den Saalforsten im salzburgischen [[Pinzgau]] getriftete Brennholz für die Saline aufgefangen.  
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Luitpoldbrücke (1891) nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannt. An dieser Stelle befindet sich nachweislich seit 1040 eine Brücke. Über sie lief die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Salzburg und dem Pinzgau. Die Kaskaden sind Reste der Triftanlage. jahrhundertelang wurde am [[Holztrift|Triftrechen]] das aus den Saalforsten im salzburgischen [[Pinzgau]] getriftete Brennholz für die Saline aufgefangen.  
  
 
[[Reichenhaller Burgenweg]]
 
[[Reichenhaller Burgenweg]]
  
Weiters die [[St. Ägidi-Kirche]], das [[Brothaus]], das [[Rathaus (Bad Reichenhall)|Rathaus]], die Alte Saline und das [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]]
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[[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]]
  
 
==Verkehrsanbindung==
 
==Verkehrsanbindung==
1860 wurde durch die [[Westbahn|Kaiserin-Elisabeth-Bahn]], die [[Westbahn]], Reichenhall von Salzburg kommend mit München verbunden - fünf Stunden Reisezeit musste man damals planen! Heute führt eine Bundesstraße von Salzburg kommend über Bad Reichenhall über das so genannte [[Kleines Deutsches Eck|Kleine Deutsche Eck]] über den [[Steinpass]] nach [[Lofer]] im [[Pinzgau]].
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1860 wurde durch die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die [[Westbahnstrecke]] Wien mit Salzburg, mit der [[Bayerische Maximiliansbahn|Bayerischen Maximiliansbahn]] nach [[München]] verbunden. Die Eisenbahnstrecke Freilassing-Reichenhall verbindet seit [[1866]] Reichenhall mit der Bahnstrecke Salzburg-München. Fünf Stunden Reisezeit musste man damals von München nach Bad Reichenhall planen! Heute führt eine Landesstraße von Salzburg kommend über Bad Reichenhall über das so genannte [[Kleines Deutsches Eck|Kleine Deutsche Eck]] über den [[Steinpass]] nach [[Lofer]] im [[Pinzgau]].
 
 
== Nicht mehr existierend==
 
In Bad Reichenhall, Ortsteil Mayerhof gab es einen Flugplatz, den [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]], der [[1925]] errichtet wurde. Während der NS-Zeit war es der bevorzugte Flughafen [[Adolf Hitler]]s, wenn er nach [[Berchtesgaden]] oder [[Salzburg]] kam.
 
  
 
==Ausflugsziele in der Umgebung==
 
==Ausflugsziele in der Umgebung==
 
[[Datei:Reichenhallpano.JPG|thumb|Bad Reichenhall-Pano von der Padinger Alm aus]]
 
[[Datei:Reichenhallpano.JPG|thumb|Bad Reichenhall-Pano von der Padinger Alm aus]]
* Der [[Predigtstuhl]] ist mit der [[Benutzer:Archiv/Predigtstuhlbahn|Predigtstuhlbahn]] erreichbar
 
 
* Der Thumsee, ein idyllischer Bergsee
 
* Der Thumsee, ein idyllischer Bergsee
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* Der Predigtstuhl ist ein 1&nbsp;613 [[m ü. A.]] hoher Berg im [[Lattengebirge]] im [[Berchtesgadener Land]] und gehört zu den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]]. Er ist wegen seiner guten Aussichtslage ein beliebtes Ausflugsziel. 
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:Kurioses: Die private "Christliche Initiative Pax" unter Führung des Unternehmers Harry Vossberg wollte [[2008]] auf dem Predigtstuhl eine 55 Meter hohe Christusstatue errichten. Dafür waren zwei Millionen Euro veranschlagt. Dieses Ansinnen wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt.<ref>Quelle [http://www.br-online.de/bayern/menschen-und-geschichten/predigtstuhl-jesus-statue-ID1212396891222.xml br-online.de]</ref>
  
==Sport==
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== Literatur über die Felsritzungen in den Bergen bei Bad Reichenhall ==
* [[ Anni Friesinger ]], Eisschnellläuferin
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* [[Wolfgang Kauer|Kauer, Wolfgang]]: ''Wohin Seelen reisen. Inspirative Jenseits-Modelle weltweit und in Petroglyphen.'' Bibliothek der Provinz, Weitra 2024, 336 Seiten, 420 Abbildungen. ISBN 978-3-9912-62-40-4
====Historisch====
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* Kauer, Wolfgang: ''Felsbilder der [[Alpen]]. Motive im internationalen Vergleich.'' Sachbuch, 269 Seiten mit 500 Abbildungen. [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg 2019. ISBN 978-3-7025-0932-3
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* Kauer, Wolfgang: ''Felsbilder der [[Ostalpen]]. Das Erbe der Mondfrau.'' Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2017 ISBN 978-3-7025-8045-2
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* Kauer, Wolfgang: ''Kult- und Schalensteine. Zeugen der Vorgeschichte in Maurenmassiv, Alpen und Granit-Hochland.'' Sachbuch. 286 Seiten mit 400 Abbildungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra Herbst 2021. ISBN 978-3-9912-60-42-4
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=====Bildergalerie Predigtstuhl =====
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Datei:Predigtstuhl, Nordansicht.jpg|Predigtstuhl, Nordansicht
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Datei:Predigtstuhlansicht aus der Altstadt von Bad Reichenhall.jpg|Predigtstuhl von der Altstadt von Bad Reichenhall aus
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Datei:Panoramabild Predigtstuhl Richtung Salzburg.JPG|Panoramabild Predigtstuhl in Richtung Salzburg
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== Sport historisch ==  
 
:''Hauptartikel: [[Stadtrennen Bad Reichenhall]]''
 
:''Hauptartikel: [[Stadtrennen Bad Reichenhall]]''
 
Am [[28. August]] [[1949]] fand ein Rundstreckenrennen für Motorräder statt. Start war bei der Saline und Rathaus.
 
Am [[28. August]] [[1949]] fand ein Rundstreckenrennen für Motorräder statt. Start war bei der Saline und Rathaus.
  
 
== Persönlichkeiten ==
 
== Persönlichkeiten ==
* [[ Irmgard Singh ]]
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* [[Anna Friesinger-Postma]], Eisschnellläuferin
* [[Korbinian Birnbacher]] (* 1967), Historiker und Erzabt des Stifts St. Peter in Salzburg
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* [[Irmgard Singh]]
* [[Andreas Hofer]] (1629–1684), Salzburger Komponist und Hofkapellmeister
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* [[Korbinian Birnbacher]] (* 1967), Historiker und [[Äbte der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzabt]] der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]] in Salzburg
* [[Peter Kröll von Reichenhall]] († 1363), Theologe und Bischof von Lavant
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* [[Andreas Hofer (Komponist)|Andreas Hofer]] (* 1629; † 1684), Salzburger Komponist und [[Hofkapellmeister]]
* [[Robert Meyer]] (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Direktor der Wiener Volksoper
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* [[Peter Kröll von Reichenhall]] († 1363), Theologe und [[Bischof von Lavant]]
* [[Amandus Pachler]] (1624–1673), Salzburger Historiker, Theologe und Abt des Stifts St. Peter in Salzburg
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* Robert Meyer (* 1953), Schauspieler, Regisseur und Direktor der Wiener Volksoper, spielte den "Dünnen  Vetter im "[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]" von [[1999]] bis [[2001]] bei den [[Salzburger Festspiele]]n
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* [[Amand Pachler]] (* 1624; † 1673), Salzburger Historiker, Theologe und [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]] des [[Benediktinerstift St. Peter|Benediktinerstifts St. Peter]] in Salzburg
  
 
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==Weblink==
 
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* [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf     Bericht in "Heimatblätter" vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009]
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* [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf Bericht in "Heimatblätter" vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009]
* [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte]
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* [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte]
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* [https://badreichenhallwiki.eu/index.php?title=Schwarzbachwacht Artikel Schwarzbachwacht im Bad Reichenhall Wiki]
 
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* [http://badreichenhallwiki.eu Bad Reichenhall Wiki]
* [http://badreichenhallwiki.eu/index.php?title=Schwarzbachwacht Artikel Schwarzbachwacht im Bad Reichenhall Wiki]
 
  
==Quellen==
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== Quellen ==
 
* ''900 Jahre Festung Hohensalzburg'', Landesfest [[4. Juni|4.]] bis [[12. Juni]] [[1977]], Schriftenreihe des Landespressebüro Salzburg, 1977
 
* ''900 Jahre Festung Hohensalzburg'', Landesfest [[4. Juni|4.]] bis [[12. Juni]] [[1977]], Schriftenreihe des Landespressebüro Salzburg, 1977
 
* [http://www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm Chronik von Inzell]
 
* [http://www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm Chronik von Inzell]
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* [[Die Salzburgerin]], November 2010 (Seite 66 und 67)
 
* [[Die Salzburgerin]], November 2010 (Seite 66 und 67)
 
* Quellen (Geschichte, Sehenswertes)
 
* Quellen (Geschichte, Sehenswertes)
** [[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]: [[Kleine Geschichte Salzburgs]], Salzburg 2001  
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** [[Heinz Dopsch|Dopsch, Heinz]]: [[Kleine Geschichte Salzburgs]], Salzburg 2001  
** Dopsch, Heinz, [[Hans Spatzenegger|Spatzenegger, Hans]]: ''Geschichte Salzburgs'', Band I/1, Salzburg 1999  
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** Dopsch, Heinz, [[Hans Spatzenegger|Spatzenegger, Hans]]: ''Geschichte Salzburgs'', Band I/1, Salzburg 1999  
** [[EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein]]: ''Städte und Märkte in der EuRegio'', Freilassing 2010  
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** [[EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein]]: ''Städte und Märkte in der EuRegio'', Freilassing 2010  
** Koller, Fritz; Rumschöttel, Hermann; (Hg.): ''Vom [[Salzachkreis]] zur EuRegio, Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert'', Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, [[Salzburger Landesarchiv]] 2006  
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** Koller, Fritz; Rumschöttel, Hermann; (Hg.): ''Vom [[Salzachkreis]] zur EuRegio, Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert'', Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns, [[Salzburger Landesarchiv]] 2006  
** [[Johannes Lang|Lang, Johannes]]: ''Geschichte von Bad Reichenhall'', Neustadt/Aisch 2009  
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** [[Johannes Lang|Lang, Johannes]]: ''Geschichte von Bad Reichenhall'', Neustadt/Aisch 2009  
** Lang, Johannes: ''[[Reichenhaller Burgenweg]], Führer zu den Burgen und Schlössern im Reichenhaller Raum'', Bad Reichenhall 2004<ref>[http://www.850-bad-reichenhall.de/burgenweg/flash.html www.850-bad-reichenhall.de]</ref>  
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** Lang, Johannes: ''[[Reichenhaller Burgenweg]], Führer zu den Burgen und Schlössern im Reichenhaller Raum'', Bad Reichenhall 2004<ref>[http://www.850-bad-reichenhall.de/burgenweg/flash.html www.850-bad-reichenhall.de]</ref>  
** [[Andreas Hirsch|Hirsch, Andreas]]
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** [[Andreas Hirsch|Hirsch, Andreas]]
 
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== Einzelnachweise ==
==Fußnoten ==
 
 
<references/>
 
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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2025, 22:30 Uhr

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Rathaus von Bad Reichenhall
Kurfürstlicher Salzamtsschreiber um 1600
Bad Reichenhall, Blick zum Rathaus und Ägidiuskirche
Brunnenhaus Bad Reichenhall
Landratsamt des Berchtesgadener Landes in Bad Reichnhall

Bad Reichenhall ist eine Stadt in Bayern (Deutschland). Ihre Geschichte ist - nicht nur durch die Salzgewinnung - mit jener der Stadt Salzburg und des Bundeslandes Salzburg verbunden.

Bad Reichenhall und Salzburger Geschichte

Die geografische Lage der Stadt im Reichenhaller Becken war schon in vorrömischer Zeit von Bedeutung, bis zu der auch der Beginn der Salzgewinnung zurückreicht. Bad Reichenhall liegt am Anfang der alten Salzstraße, die über Wasserburg, München, Fürstenfeldbruck und Augsburg nach Westen führte.

In der Römerzeit umfasste das Salzburger Iuvavum das gesamte Gebiet von Reichenhall, des Rupertiwinkels sowie des Berchtesgadener Landes und wurde vom Zentrum aus, der heutigen Altstadt der Stadt Salzburg, verwaltet. Unter den Baiernherzögen gehörte Reichenhall zum Salzburggau. Die besonders reichen Schenkungen der bayerischen Herzöge an das Kloster St. Peter in Salzburg schufen schon zur Zeit Ruperts die wirtschaftliche Basis für den späteren Aufstieg Salzburgs zum Metropolitansitz (Sitz des Erzbischofs als Mittelpunkt der bayerischen Kirchenprovinz). Besonders wichtig war die Schenkung von einem Drittel der Soleschüttung und 20 Salzsiedeanlagen in Reichenhall. Rupert besaß damit den größten Anteil an der Saline. Das kommt auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: "Salzburg" ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg auf dem Festungsberg in der Stadt Salzburg. Der Name weist auf die damals führende Position Salzburgs in der Salzproduktion und im Salzhandel hin.

Kirchengeschichtlich gibt es mehrere Verbindungen mit dem Erzstift, wie beispielsweise mit dem Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno. Außerdem gehörte das Gebiet östlich des Inn, in dem Reichenhall liegt, bis 1821/22 zum Bistum Salzburg.

Dieser Artikel gibt eine Einführung über Bad Reichenhall unter weiterführenden Links zu Salzburg-relevanten Beiträgen. Darüber hinausgehende Informationen werden hier nicht angeboten.

Geschichte

Vorgeschichte

Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage an zwei Saumwegen ins Gebirge entwickelte sich im Ortsteil Karlstein seit der frühen Bronzezeit ein metallurgisches Zentrum. Dort wurde vor allem Kupfer vom Mitterberg bei Bischofshofen verarbeitet. Die Solequellen waren zwar bekannt, aber eine Salzgewinnung ist nicht nachgewiesen.

Zur Römerzeit wurden die Solequellen von Reichenhall (von den Römern "Salinas" genannt), über den lokalen Bedarf hinaus genutzt. Außer den Salinas gab es im Reichenhaller Becken römische Siedlungen in Marzoll (villa rustica), Nonn, Gmain (Großgmain) und am Langacker bei Karlstein. Das Reichenhaller Becken gehörte zum Verwaltungsbezirk von Iuvavum (Salzburg).

Mittelalter

Der Baiernherzog Theodo II. holte Rupert von Worms 696 nach Salzburg und beauftragte ihn mit der Missionierung seiner Untertanen und der Organisation der bayerischen Kirche. Als Grundausstattung seines Klosters St. Peter erhielt Rupert vom Herzog etwa ein Drittel der Saline in "Hall" (= Salzbergwerk, Saline), wie die Salinas von den Bayern genannt wurde. Im frühen Mittelalter war die Reichenhaller Saline die leistungsfähigste im Ostalpenraum. Sie bildete über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche Rückgrat der Salzburger Kirche. Das kam auch durch den seit etwa 755 verwendeten deutschen Namen für Iuvavum zum Ausdruck: "Salzburg" ist abgeleitet vom Salz aus den Reichenhaller Salinen und der Herzogsburg der Agilolfinger auf dem Festungsberg.

Ab dem 8. Jahrhundert waren zahlreiche weitere Bistümer und Klöster im süddeutschen Raum anteilig an der Saline vertreten, ebenso der König und der Adel. Reichenhall erlebte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, der sich unter anderem im Bau mehrerer Kirchen durch die finanzkräftige Bürgerschaft und die Errichtung einer Stadtmauer manifestierte. Von 1123 bis 1136 errichtete Erzbischof Konrad I. von Abenberg das Augustinerchorherrenstift St. Zeno bei der um 810 von Erzbischof Arn gegründeten Zeno-Kirche vor den Toren der Stadt. Dem Stift wurde die Seelsorge im gesamten Reichenhaller Becken übertragen. Mit dem Chorherrenstift wollte sich der Erzbischof einen Brückenkopf bei der aufstrebenden Stadt schaffen und damit seinen Einfluss in Reichenhall noch weiter ausbauen. Auch mit der Errichtung von Burgen verstärkte er seine Präsenz im Reichenhaller Becken: Kirchberg um 1130, Amerang um 1150 und Vager vor 1177. Ohnehin war der Erzbischof der größte Grundherr innerhalb des 1159 erstmals als "Stadt" ("civitas") genannten Reichenhall.

Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Salzproduktion in den neuen Salinen Hallein und Berchtesgaden aufgenommen. Die Monopolstellung der Reichenhaller Saline war damit gebrochen. Nach der grundlegenden Zerstörung Reichenhalls und seiner Siedeanlagen durch Erzbischof Adalbert III. von Böhmen im Jahre 1196 konnte das erzbischöfliche Hallein die Marktführerschaft im Salzhandel übernehmen. Nach dem Aussterben der Grafen von Peilstein (ca. 1218) entbrannte ein über Jahrzehnte dauernder Kampf zwischen dem Herzog und dem Erzbischof um die Herrschaft über Reichenhall, den sie mit einem regelrechten "Burgenkrieg" ausfochten. Im Jahr 1262 entschied Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern den Kampf für sich. Er zerstörte die erzbischöflichen Burgen Kirchberg, Amerang und Vager. Der Baiernherzog erkannte 1275 die Westgrenze des erzbischöflichen Herrschaftsbereichs weitgehend an. Das bayerisch gebliebene Reichenhall war seither auf drei Seiten von salzburgischem, und Berchtesgadener Gebiet umgeben und nur noch über einen schmalen Weg durch die Weißbachschlucht bei Inzell mit dem bayerischen Territorium verbunden.

Mit der Erlassung einer eigenen Landesordnung im Jahre 1328 trennte Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz seinen Herrschaftsbereich vollends vom Herzogtum Bayern. Salzburg wurde zum selbständigen Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Im Reichenhaller Becken hatte die 1077 erstmals erwähnte und nur auf die Stadt bezogene Hallgrafschaft bis 1169 bestanden und aus der älteren Grafschaft Reichenhall entwickelte sich das Pfleggericht Reichenhall.

Neuzeit

Im 15. Jahrhundert wurden die finanziellen Aufwendungen für Investitionen, die die Saline konkurrenzfähig erhalten sollten, immer höher. Die Betreiber der Siedeanlagen, die Reichenhaller Patriziergeschlechter, waren damit überfordert. Zwischen 1480 und 1520 kaufte Herzog Georg der Reiche die Siedeanlagen auf und sicherte damit einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in seinem Herzogtum. In der Folge konnten dringend notwendige Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt werden. Die Salzburger Kirche besaß seit der Verstaatlichung faktisch keine Anteile mehr an der Saline. Den rechtlichen Anspruch darauf hat sie aber bis ins 18. Jahrhundert hinein nicht aufgegeben.

Von 1520 bis 1538 wurde der über zwei Kilometer lange unterirdische Grabenbach-Stollen erbaut. Über ihn fließt das im Bereich der Solequellen entspringende Süßwasser ab. Zwischen dem Salzburger Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und Herzog Maximilian I. von Bayern entbrannte 1611 der so genannte Salzkrieg um die Dominanz im Salzhandel. Dieser Konflikt wurde mit gegenseitigen Wirtschaftsboykotten, Lebensmittel-Embargos und militärischen Operationen ausgetragen. Bayern konnte schließlich den Salzhandel zu seinen Gunsten steuern, nachdem Maximilian als Sieger aus dem Salzkrieg hervorgegangen war.

Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline in Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die wirtschaftliche Bedeutung von Reichenhall verringerte sich dadurch zu Gunsten Traunsteins. Als Maßnahme zur Energieeinsparung wurden ab 1745 die Gradierhäuser[1] errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Becken waren.

19. Jahrhundert

Im Zuge der Säkularisierung von 1803 erfolgte die Aufhebung des Augustinerchorherrenstifts San Zeno. Tiroler Aufständische belagerten unter ihrem Anführer Josef Speckbacher 1809 für mehrere Wochen die Stadt. Im Jahre 1810 fiel das Land Salzburg (und Berchtesgaden) an Bayern. Für die Stadt Reichenhall und ihre Umgebung erwies sich der Wegfall der Grenze an der Saalach als sehr vorteilhaft. Zum einen konnte die Stadt jetzt mit Lebensmitteln aus dem salzburgischen "flachen Land" versorgt werden, ohne eine Grenze überschreiten zu müssen und zum anderen verlief die Straße über Traunstein nach München nun über ausschließlich bayerisches Gebiet. Im Jahre 1816 fiel das Land Salzburg zum zweiten Mal und diesmal dauerhaft an die Habsburgermonarchie. Das Gebiet des so genannten Rupertiwinkels westlich von Saalach und Salzach blieb aber bei Bayern.

Aus dem ebenfalls bayerisch gebliebenen Berchtesgaden führte ab 1817 eine Soleleitung über die Schwarzbachwacht zur Reichenhaller Saline. In den folgenden Jahren bis 1822 wurden die Diözesangrenzen an die Staatsgrenzen angeglichen. Der Rupertiwinkel und das bayerische Gebiet östlich des Inn, die seit jeher kirchlich zur Erzdiözese Salzburg gehört hatten, fielen nun in die Zuständigkeit des Erzbistums München und Freising.

Im Jahre 1834 fielen etwa drei Viertel der Stadt einer Brandkatastrophe zum Opfer. Vor allem aus der Stadt Salzburg trafen ganze Wagenladungen mit Hilfsgütern, wie Lebensmittel, Kleidung und Hausrat ein. Der Aufbau der Salinenanlagen hatte für König Ludwig I. von Bayern oberste Priorität: Bis 1851 wurden die Gebäude der heutigen "Alten Saline" fertig gestellt.

Die Saline

Hauptartikel Saline Reichenhall

Die Saline Reichenhall ist die älteste Saline im Bereich von Bundesland Salzburg und dem Berchtesgadener Land.

Die Kurstadt

Sole-Trinkbrunnen (Kaiser-Karl-Quelle) in der Wandelhalle im Kurgarten Bad Reichenhall (1927)
Bauernbad Kirchberg, ab 1786

Der Kurbetrieb geht auf Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. 1710 nutzte man schon eine aus dem Felsen des Müllner Bergs kommende Kalk-Natron-Quelle zu Trinkkuren. Das "Bauernbad" Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab 1786 Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten.

Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde 1846die erste "Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein" eröffnet, die im Eröffnungsjahr 93 Gäste zählte. Schon 1848 kurte der bayerische König Maxi II. fünf Wochen lang in Reichenhall und brachte dadurch den Kurfremdenverkehr in Gang. Die schöne und auch verkehrstechnisch günstige Lage brachte dann den Kurort zu Weltruhm.

Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie Freilassing–Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die "Badmusik" im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt "Bad Reichenhall" und seit 1899 "königlich bayerisches Staatsbad" nennen. Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Das neue Gradierhaus folgte 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39 000 m² ein.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den 1920er–Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde 1925 der Flugplatz Reichenhall-Mayerhof für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre 1926 begann die Salzproduktion in der "Neuen Saline" am Stadtrand. Seit 1928 konnte man mit der Seilschwebebahn[2] auf den Reichenhaller Hausberg Predigtstuhl fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen.

Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am 25. April 1945 forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein Displaced Persons-Lager eingerichtet.

Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad "Rupertusbad" wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte Marzoll und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall.

Aufgrund der Gesundheitsreform wurde 1997 der Staatsbadbetrieb privatisiert, die Staatliche Kurverwaltung aufgelöst und dafür die "KurGmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain" gegründet. Anstelle des "Rupertusbades" öffnete 2005 die neu erbaute "Rupertustherme" ihre Pforten. 2006 starben beim Einsturz des Daches der Eislaufhalle 15 Menschen, zahlreiche wurden schwer verletzt. Das Jubiläum der 850-jährigen Ersterwähnung als "Stadt" wurde 2009 gefeiert. Im Jahre 2011 eröffnete das neu errichtete Sport- und Familienbad "Rupertustherme".

Kurindikationen

Erkrankungen der Atemwege, bei rheumatischen Leiden, Kreislauf- und Durchblutsleiden sowie bei Frauenleiden;

Bauwerke und Parkanlagen

Chorfenster in der St. Ägidius-Kirche in Bad Reichenhall
Gradierwerk und Solebrunnen im Kurgarten Bad Reichenhall
Konzertrotunde im Kurgarten, erbaut 1912

Der Kurpark (1868) mit dem Gradierwerk, das 1910 als Freilicht-Inhalatorium errichtet wurde. Es ist ein 170 m langes überdachtes Holzgebäude mit 250 000 Weiß- und Schwarzdornbündeln, die bis zu dreizehn Meter hoch aufgeschichtet werden; darüber rieseln täglich 300 000 Liter Sole, die sich an den Dornzweigen zerstäuben und so die Atemluft der Passanten mit so genannten "Aerosolen" anreichert. Auf diese Weise wird heilsame "Seeluft" künstlich erzeugt. Im Kurpark befinden sich auch das "Königliche Kurhaus" (1900),das Kurmittelhaus (1927), die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzertrotunde (1912) und der Solespringbrunnen.

Die 'Alte Saline' (16. bis 19. Jahrhundert) mit 13 Meter hohen oberschlächtigen Wasserrädern, die die Solepumpen antreiben. Unterirdische Gänge mit Solefördertechnik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Brunnhauskapelle St. Rupert im Obergeschoss. Gegenüber der "Beamtenstock", die ehemalige Salinenverwaltung.

St. Nikolaus-Kirche, romanische Basilika 12. Jahrhundert, Fresken des österreichischen Malers Moritz von Schwind (1863);

Rathausplatz mit dem Alten Rathaus (1849), Brothaus (14. Jahrhundert) und Wittelsbacherbrunnen (1905).

Florianiplatz in der "Oberen Stadt", die vom Stadtbrand 1834 verschont blieb, Peter-und Paul-Turm, ein Teil der Stadtbefestigung (13. Jahrhundert);

Burg Gruttenstein (ursprünglich frühes 12. Jahrhundert, Wiederaufbau 1218) oberhalb der Alten Saline, ehemaliger Sitz der Hallgrafen, später des herzoglichen Pflegers (Inneres nicht zugänglich);

St. Johannes-Spitalkirche, älteste Kirche der Stadt, in der Notitia Arnonis (790) genannt, barocke Ausstattung. Westlich davon Reste der Stadtmauer (13. Jahrhundert);

Getreidekasten (14.–16. Jahrhundert), Stadtmuseum (Getreidegasse);

St. Ägidius-Kirche (12.–19. Jahrhundert), gemalte Fenster im Chorraum (Poststraße);

Luitpoldbrücke (1891) nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannt. An dieser Stelle befindet sich nachweislich seit 1040 eine Brücke. Über sie lief die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Salzburg und dem Pinzgau. Die Kaskaden sind Reste der Triftanlage. jahrhundertelang wurde am Triftrechen das aus den Saalforsten im salzburgischen Pinzgau getriftete Brennholz für die Saline aufgefangen.

Reichenhaller Burgenweg

Augustinerchorherrenstift St. Zeno

Verkehrsanbindung

1860 wurde durch die Kaiserin-Elisabeth-Bahn, die Westbahnstrecke Wien mit Salzburg, mit der Bayerischen Maximiliansbahn nach München verbunden. Die Eisenbahnstrecke Freilassing-Reichenhall verbindet seit 1866 Reichenhall mit der Bahnstrecke Salzburg-München. Fünf Stunden Reisezeit musste man damals von München nach Bad Reichenhall planen! Heute führt eine Landesstraße von Salzburg kommend über Bad Reichenhall über das so genannte Kleine Deutsche Eck über den Steinpass nach Lofer im Pinzgau.

Ausflugsziele in der Umgebung

Bad Reichenhall-Pano von der Padinger Alm aus
Kurioses: Die private "Christliche Initiative Pax" unter Führung des Unternehmers Harry Vossberg wollte 2008 auf dem Predigtstuhl eine 55 Meter hohe Christusstatue errichten. Dafür waren zwei Millionen Euro veranschlagt. Dieses Ansinnen wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt.[3]

Literatur über die Felsritzungen in den Bergen bei Bad Reichenhall

  • Kauer, Wolfgang: Wohin Seelen reisen. Inspirative Jenseits-Modelle weltweit und in Petroglyphen. Bibliothek der Provinz, Weitra 2024, 336 Seiten, 420 Abbildungen. ISBN 978-3-9912-62-40-4
  • Kauer, Wolfgang: Felsbilder der Alpen. Motive im internationalen Vergleich. Sachbuch, 269 Seiten mit 500 Abbildungen. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2019. ISBN 978-3-7025-0932-3
  • Kauer, Wolfgang: Felsbilder der Ostalpen. Das Erbe der Mondfrau. Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2017 ISBN 978-3-7025-8045-2
  • Kauer, Wolfgang: Kult- und Schalensteine. Zeugen der Vorgeschichte in Maurenmassiv, Alpen und Granit-Hochland. Sachbuch. 286 Seiten mit 400 Abbildungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra Herbst 2021. ISBN 978-3-9912-60-42-4
Bildergalerie Predigtstuhl

Sport historisch

Hauptartikel: Stadtrennen Bad Reichenhall

Am 28. August 1949 fand ein Rundstreckenrennen für Motorräder statt. Start war bei der Saline und Rathaus.

Persönlichkeiten

Bilder

 Bad Reichenhall – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Bad Reichenhall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. hier der Link zu einem weiterführender Artikel zum Gradierwerk Bad Reichenhall
  2. siehe dazu einen weiterführenden Predigtstuhlbahn
  3. Quelle br-online.de
  4. www.850-bad-reichenhall.de