Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno

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romanisches Portal, 12. Jahrhundert, das in die Kirche von St. Zeno führt.
St. Zeno, Altarraum;
Reliquienbüste des hl. Zeno, 18. Jahrhundert.
St. Zeno, Kupferstich, 18. Jahrhundert;

Das Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno ist ein ehemaliges Stift des Ordens der Augustiner-Chorherren, das sich heute im Stadtgebiet von Bad Reichenhall in Bayern befindet.

Geschichte

Hauptartikel St. Zeno (Geschichte)

Das Stift gehörte bis zur Säkularisation zur Erzdiözese Salzburg und zum Erzbistum Salzburg. Vermutlich zwischen 807 und 810 wurde von Erzbischof Arn die Kirche mit dem Patrozinium St. Zeno gegründet. Da das Gebiet um Reichenhall durch seine Talkessellage schon von jeher von Überschwemmungen bedroht war (damit auch die Salzquellen von Reichenhall), fiel die Wahl auf den heiligen Zeno als Kirchenpatron, der als Schutzheiliger gegen Überschwemmungen galt.

Der Salzburger Erzbischof Konrad I. von Abenberg schuf als einzige Neugründung seiner Regierungszeit dann 1136 das Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno. Das Stift wurde mit Gütern und Anteilen am Salzzehent ausgestattet. Die Weihe fand 1228 statt. 1342 wurde von den Reichenhaller Mönchsherren in St. Zeno in einem Gebäude im Bereich des heutigen Altstadthotels Kasererbräu in der Kaigasse in der Salzburger Altstadt, eine Klosterherberge eingerichtet.

Leider veränderte sich das Erscheinungsbild der bis dahin größten romanischen Kirche Oberbayerns (90 m lang, 30 m breit) stark mit der Brandkatastrophe von 1512.

Das Kloster, das auch über das Recht der freien Propstwahl verfügte, fiel 1803 der Säkularisation zum Opfer.

St. Zeno

Zenon von Verona († 371/372) war der achte Bischof von Verona (Veneto, Italien). Wie aus Aufzeichnungen von Papst Gregor dem Großen zu entnehmen ist, geschah anno dazumal in Verona ein Wunder, das dem hl. Zeno die Verehrung als Patron gegen Wassergefahren brachte: Ein verheerendes Hochwasser der Etsch, die durch Verona fließt, ließ deren Bewohner in die Kirche mit dem Grab von Zeno fliehen - sie war dann auch die einzige Kirche der Stadt, die von den Fluten verschont geblieben war.

Im Kircheninneren

Katechismustafeln

An den Seitenwänden der Vorhalle kann man vier Wandtafeln sehen. Zwei dieser Tafeln sind so genannte "Katechismustafeln" aus 1521. Auf der einen stehen die zehn Gebote Gottes mit Wappen des Propstes Lueger darunter; die andere enthält den Text des Glaubensbekenntnisses, des "Vaterunsers" und des "Englischen Grußes" zusammen mit dem Stifts- und Propstwappen.

Taufbecken

Betritt man den Kirchenhauptraum, so befindet sich links die Taufkapelle. Der spätgotische Taufstein ist aus Adneter Marmor. Am Beckenrand sind zwölf Flachreliefs mit den Aposteln zu sehen. Der achtseitige Taufsteinsockel symbolisiert die schon seit frühchristlicher Zeit wichtige Zahl "Acht" bei der Gestaltung von Tauforten.

Grabmäler

Von den vielen Grabmälern sei die niedrige Tumba von drei Pröpsten erwähnt, unter ihnen Wolfgang Lueger († 1526), dem der Kirchenbau in seiner heutigen Form hauptsächlich zu verdanken ist.

Im südlichen Seitenschiff steht eine aus Lindenholz geschnitzte Pietà, von Paul Scheurle 1938 als Kriegerdenkmal erschaffen.

Hauptaltar

Von Weihnachten bis Heilige Drei Könige scheint täglich um ca. 15:30 Uhr die Sonne durch die Rosette über der Orgel genau in die Mitte des Hochaltars.[1]

Bildergalerie

weitere Bilder

 Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Kloster St. Zeno (Bad Reichenhall) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.facebook.com, Bilder der Pfarrei St. Zeno im Facebook