Trentino: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Trentino''' bildet zusammen mit [[Südtirol]] die autonome italienische Region (vergleichbar mit Bundesland in Österreich) ''Alto Adige'' - ''Hochetsch''.
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{{Salzburgbezug}}Das '''Trentino''', amtlich ''Autonome Provinz Trient'', ist eine autonome Provinz der [[Italien|Italienischen Republik]].
  
==Salzburg und das Trentino==
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== Politische Verfassung ==
Die autonome Provinz Trient und das [[Salzburg (Bundesland)|Bundesland Salzburg]] haben am [[2. Oktober]] [[1981]] ein Partnerschaftsabkommen zu ''gedeihlicher und freundschaftlicher Zusammenarbeit'' geschlossen. Dieses Abkommen wurde von [[Landeshauptmann]] [[Wilfried Haslauer|Dr. Wilfried Haslauer]] und dem Präsident der autonomen Provinz Trient, Dr. Flavio Mengoni, unterzeichnet. Hauptstadt ist Trient.
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Die autonome Provinz Trient bildet zusammen mit [[Südtirol]], einer zweiten autonomen Provinz, die autonome Region Trentino-Südtirol.<ref>Eine italienische Region, aber auch eine autonome Provinz ist mit einem österreichischen Bundesland vergleichbar.</ref> Hauptstadt der Autonomen Provinz Trient und der autonomen Region ist Trient (italienisch ''Trento'').
  
==Geschichtliche Verbindungen==
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== Historische Territorialverhältnisse ==
* 1. Begegnungen und Einflüsse im [[Mittelalter]] und zu Beginn der Neuzeit
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Der Großteil des heutigen Trentino bildete vom [[Mittelalter]] bis zur [[Säkularisierung]] ([[1803]]) das Territorium des [[Erzbistum Trient|Fürstbistums (Hochstiftes) Trient]]. Andere Gebiete gehörten als "''Welsche Confinen''" (darunter Rovereto, [[Welsperg|Primör]] [Primiero], Grafschaft [[Arco]]) zu [[Tirol]]. Auch die ehemalige Grafschaft [[Lodron]] lag im heutigen Trentino. Von [[1815]] bis [[1918]] gehörte das Gebiet des Trentino zu [[Tirol]] und wurde damals Welschtirol genannt.
* 2. Kulturelle Einflüsse während der [[Barock]]zeit, vom Ende des [[16. Jahrhundert|16.]] bis Ende des [[18. Jahrhundert]]s
 
* 3. Beziehungen während der Zugehörigkeit des Fürstbistums Trient zur [[Salzburger Kirchenprovinz]] von [[1826]] bis [[1920]]
 
* 4. aus dem damals bezeichneten ''Welschtirol'' stammten zahlreiche Salzburger [[Erzbischof|Fürsterzbischöfe]][[Domkapitel|Domherren]] und anderen Personen
 
* 5. Studenten aus dem Fürstbistum Trient studierten an der Salzburger [[Universität Salzburg|Alma mater paridiana]]
 
* 6. Welschtiroler Künstler waren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Musik in Salzburg tätig
 
  
====1. Begegnungen und Einflüsse im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit====
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== Geschichtliche Verbindungen zu Salzburg ==
Das [[Salzburger Domkapitel]] schickte nach jeder Wahl eines Erzbischofs eine Abordnung mit dem Wahldekret zur Kurie nach Rom. Die Reise führte stets über Trient. Von Erzbischof [[Konrad II. von Babenberg]] ist bekannt, dass er am Römerzug von Kaiser Heinrich IV. über Trient im Sommer [[1110]] teilgenommen hatte. Auch [[Eberhard II. von Regensberg]] soll [[1245]] seinen Weg über Trient nach Verona zu Kaiser Friedrich II. genommen haben.
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* 1. Begegnungen und Einflüsse im [[Mittelalter]] und zu Beginn der [[Neuzeit]]
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* 2. Kulturelle Einflüsse während der [[Barock]]zeit, vom Ende des [[16. Jahrhundert|16.]] bis zum Ende des [[18. Jahrhundert]]s
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* 3. aus dem Gebiet stammten zahlreiche Salzburger [[Fürsterzbischöfe]], [[Domkapitel|Domherren]] und anderen Personen
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* 4. Studenten aus dem Fürstbistum Trient studierten an der Salzburger [[Universität Salzburg|''Alma mater paridiana'']]
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* 5. Welschtiroler Künstler waren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Musik in Salzburg tätig
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* 6. Beziehungen während der Zugehörigkeit des Fürstbistums Trient zur [[Salzburger Kirchenprovinz]] von [[1826]] bis [[1920]]
  
Bischöfe aus Brixen, wie Bischof Hartmann, Gründer des Augustiner-Chorherren-Klosters Neustift, waren im Raum [[Innviertel]] und [[Rupertigau]] tätig gewesen. So auch Bischof Altmann von Trient (* [[1124]], † [[1149]]). Altmann hatte das von seiner Großmutter Tuta gestiftete Augustiner-Chorherren-Stift Suben am Inn dem Salzburger Domstift übertragen.
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=== 1. Begegnungen und Einflüsse im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit ===
  
Im [[Handel (historisch)|Handel]] waren es nur wenige Waren, die von Salzburg ins Trentino gelangten: Häute, Leder und Barchenstoffe, auf dem Rückweg nahmen die Händler Öl aus Riva, Gardasee, mit, aber auch toskanisches Safran, lombardische Tuche, oberitalienisches Papier, Lorbeer, Orangen, Edelkastanien und Pfirsiche. Meist wurden die Waren aber nicht in Trient, sondern auf der Bozner Messe getauscht. Der Rückweg führte die Händler dann über Bruneck, Pustatal - [[Ahrntal]] - [[Krimmler Tauern]] in den [[Pinzgau]].  
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Das [[Salzburger Domkapitel]] schickte nach jeder Wahl eines (Fürst-)[[Erzbischof]]s eine Abordnung mit dem Wahldekret zur Kurie nach Rom. Die Reise führte stets über Trient. Von Erzbischof [[Konrad II. von Babenberg]] ist bekannt, dass er am Romzug von Kaiser Heinrich IV. über Trient im Sommer [[1110]] teilgenommen hatte. Auch [[Eberhard II. von Regensberg]] soll [[1245]] seinen Weg über Trient nach Verona zu Kaiser Friedrich II. genommen haben.
  
Zwischen [[1445]] und [[1450]] hielt sich der Salzburger Tafelmaler [[Conrad Laib]] in Oberitalien auf. [[Michael Pacher]] wurde durch seine Reisen in Oberitalien bei seinen Altarwerken in [[St. Wolfgang]] im [[Salzkammergut]] und beim ehemaligen großen Flügelaltar in der [[Franziskanerkirche]] in der [[Altstadt]] von Salzburg beeinflusst.
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[[Bischof von Brixen|Bischöfe]] aus [[Brixen]], wie Bischof Hartmann, Gründer des [[Augustiner-Chorherren]]-Klosters Neustift, waren im Raum [[Innviertel]] und [[Rupertiwinkel]] tätig gewesen. So auch Bischof Altmann von Trient (* [[1124]]; † [[1149]]). Altmann hatte das von seiner Großmutter Tuta gestiftete Augustiner-Chorherren-Stift Suben am Inn dem Salzburger Domstift übertragen.
  
Erzbischof [[Johann Jakob Khuen von Belasi]] war Salzburgs Vertreter beim Konzil von Trient [[1545]] bis [[1563]].
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Im [[Handel (historisch)|Handel]] waren es nur wenige Waren, die von Salzburg ins Trentino gelangten: Häute, Leder und Barchenstoffe, auf dem Rückweg nahmen die Händler Öl aus Riva am Gardasee mit, aber auch toskanisches Safran, lombardische Tuche, oberitalienisches Papier, Lorbeer, Orangen, [[Edelkastanie]]n und Pfirsiche. Meist wurden die Waren aber nicht in Trient, sondern auf der Bozner Messe getauscht. Der Rückweg führte die Händler dann über Bruneck, Pustertal – [[Ahrntal]] – [[Krimmler Tauern]] in den [[Pinzgau]].
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Zwischen [[1445]] und [[1450]] hielt sich der Salzburger Tafelmaler [[Conrad Laib]] in Oberitalien auf. [[Michael Pacher]] wurde durch seine Reisen in Oberitalien bei seinen Altarwerken in [[St. Wolfgang]] im [[Salzkammergut]] und beim ehemaligen großen Flügelaltar in der [[Franziskanerkirche]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] beeinflusst.
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Fürsterzbischof [[Johann Jakob Kuen von Belasy]] war Salzburgs Vertreter beim Konzil von Trient [[1545]] bis [[1563]]. Auch [[Johann Baptist Fickler]] nahm daran teil.
  
 
Die Reisezeit im [[18. Jahrhundert]] zwischen Salzburg und Brixen betrug vier Tage, zwischen Salzburg und Trient sechs Tage.
 
Die Reisezeit im [[18. Jahrhundert]] zwischen Salzburg und Brixen betrug vier Tage, zwischen Salzburg und Trient sechs Tage.
  
====2. Kulturelle Einflüsse während der Barockzeit, vom Ende des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts====
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=== 2. Kulturelle Einflüsse während der Barockzeit, vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ===
Das Trienter Domkapitel war stets weltpriesterlich, in Salzburg standen die 24 Domkapitulare von [[1122]] bis [[1514]] unter der Ordensregel der Augustiner-Chorherren.
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Das Trienter Domkapitel war stets weltpriesterlich, in Salzburg standen die 24 Domkapitulare von [[1122]] bis [[1514]] unter der Ordensregel der Augustiner-Chorherren. Erst dann wurden auch sie weltpriesterlich.
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=== 3. Aus dem Gebiet stammten mehrere Salzburger Fürsterzbischöfe und Domherren ===
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Stammten die Salzburger Erzbischöfe des [[Mittelalter]]s bis in die erste Hälfte des [[16. Jahrhundert]]s aus verschiedenen [[Herzogtum Bayern|baierischen]], schwäbischen und babenbergisch-[[Habsburger|habsburgischen]] Adelsfamilien, nur zwei aus dem salzburgischen Landadel, keiner aus Tirol, so kamen ab Mitte des [[16. Jahrhundert]]s vermehrt Erzbischöfe aus südlicheren Ländern.
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Es begann mit Fürsterzbischof [[Johann Jakob Kuen von Belasy]], der aus dem heute trentinischen Nonstal stammte.
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Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] stammte zwar aus dem Bodenseeraum, gilt aber als der erste Fürsterzbischof tridentinischer Kirchlichkeit in der Gottesdienstgestaltung.
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[[File:Castel Noarna 04.jpg|thumb|Castel Noarna, die Geburtsburg von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron]]
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Fürsterzbischof [[Paris Graf Lodron]] war in der Landschaft ''Valle Lagarina'' bei Rovereto geboren und begütert, Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] stammte, wie [[Khuen von Belasy]], aus dem Nonstal, [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] entstammte einem alten Südtiroler Geschlecht, dessen Familienschloss nahe der südlichen Talsperre des Nonstals bei Mezzolombardo ist.
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Firmian verstand es, seine Cousins und Onkel in Salzburg unterzubringen und ihnen angemessene Stellungen zu verschaffen ([[Nepotismus im Fürsterzbistum Salzburg]]). Leopold Ernst von [[Firmian]] (* [[1708]]; † [[1783]], [[Bischof von Passau|Fürstbischof]] des [[Bistum Passau|Bistums Passau]]) und [[Vigilius Maria Reichsfürst von Firmian|Vigilio Maria von Firmian]] (* [[1714]]; † [[1788]], [[Dompropst]] in Salzburg, dann [[Bischof von Lavant]]), beide Neffen des Fürsterzbischofs, waren im neunköpfigen Konsistorialrat vertreten. Auch zwei Cousins des Fürsterzbischofs, Joseph Franz Valerian und Johann Georg Anton Graf [[Arco]], waren in Salzburg. Der erstere war Domherr und später [[Bischöfe von Chiemsee|Bischof von Chiemsee]], während Georg Anton eine weltliche Laufbahn einschlug. Ein anderes Familienmitglied, [[Franz Laktanz Graf von Firmian]], bekam [[Schloss Leopoldskron]].
  
====3. Beziehungen während der Zugehörigkeit des Fürstbistums Trient zur Salzburger Kirchenprovinz von 1826 bis 1920====
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Aus dem Grafengeschlecht der [[Spaur]] aus dem südlichen Nonstal, stammten zwischen [[1636]] und [[1806]] sieben Domherren. Darunter waren [[Franz Vigil Graf von Spaur und Valör|Franz Vigil]] (* [[1609]]; † [[1670]], [[Domdechant]] und Bischof von Chiemsee) und [[Friedrich Franz Joseph Graf Spaur]].
  
====4. aus dem damals bezeichneten ''Welschtirol'' stammten zahlreiche Salzburger Fürsterzbischöfe und Domherren====
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Auch das in der Reihe der Trienter Fürstbischöfe bedeutsame Geschlecht der [[Madruzzo]] war mit drei Domherren in Salzburg vertreten.
Stammten die Salzburger des Mittelalters bis in die erste Hälfte des [[16. Jahrhundert]]s aus verschiedenen baierischen, schwäbischen und babenbergisch-habsburgischen Adelsfamilien, nur zwei aus dem salzburgischen Landadel, keiner aus [[Tirol]], so kamen ab Mitte des [[16. Jahrhundert]]s vermehrt Erzbischöfe aus südlicheren Ländern.
 
  
Begonnen hat es mit Erzbischof [[Johann Jakob Khuen von Belasi]], der aus dem heutigen trentinischen Nonstals stammte. Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] stammte zwar aus dem Bodenseeraum, gilt aber als der erste Fürsterzbischof tridentinischer Kirchlichkeit in der Gottesdienstgestaltung.  
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Hofbeamte bezogen die Salzburger Fürsterzbischöfe ebenfalls aus dem Trentino: [[Gentilotti von Engelsbrunn|Johann Franz Gentilotti von Engelsbrunn]] ([[Hofkanzler]] [[1716]]–[[1729]]) stammte aus Trient, [[Hieronymus Cristani von Rall|Hieronymus (Freiherr) Christani von Rall]] (Hofkanzler [[1731]]–[[1751]]) aus einem im Nonstal begüterten Geschlecht.
  
Erzbischof [[Paris Graf Lodron]] war der Landschaft Villa Lagarina bei Rovereto geboren, Erzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] stammte wie Khuen Belasi aus dem Nonstal, [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]], entstammte einem alten südtiroler Geschlecht, dessen Familienschloss nahe der südlichen Talsperre vom Nonstal bei Mezzolombardo ist.
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Weiters stammten [[Joseph Maria Graf von Thun und Hohenstein]], [[Bischof von Gurk]] und Fürstbischof von [[Passau]] und [[Johann Paul Ciurletti]], Salzburger [[Weihbischof]], aus Trient.
  
Firmian verstand es, seine Vettern und Onkeln in Salzburg unterzubringen und ihnen angemessene Arbeit zu verschaffen. Leopold Ernst von Firmian und Vigilio Maria von Firmian, beide Neffen des Fürsterzbischofs, waren im neunköpfigen Konsitorialrat vertreten. Auch zwei Cousins des Fürsterzbischofs, Joseph Franz Valerian und Johann Georg Anton Graf Arco, waren in Salzburg. Der eine Domherr und späterer [[Bischöfe von Chiemsee|Bischof vom Chiemsee]], Georg Anton nahm eine weltliche Laufbahn ein. Ein anderes Familienmitglied, [[Franz Laktanz Graf von Firmian]], bekam [[Schloss Leopoldskron]].
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=== 4. Studenten aus dem Fürstbistum Trient studierten an der Salzburger Alma mater paridiana ===
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Studenten aus Welschtirol fanden hauptsächlich in den beiden Kollegien [[Collegium Marianum|''Marianum'']] und [[Collegium Rupertinum|''Rupertinum'']] oder in der fürsterzbischöflichen Pagerie Aufnahmen. Auch Domherren und Salzburger Familien nahmen Studenten privat auf.  
  
Aus dem Grafengeschlecht der [[Spaur]] aus dem südliche Nonstal stammten zwischen [[1636]] und [[1806]] sieben Domherren. Darunter waren Franz Vigil und [[Friedrich Franz Joseph Graf Spaur]].
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=== 5. Welschtiroler Künstler waren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Musik in Salzburg tätig ===
  
Auch das in der Reihe der Trienter Fürstbischöfe bedeutsame Geschlecht der Madruzzo war mit drei Domherren in Salzburg vertreten.
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[[Jacobo Zanusi]] (* [[1679]]; † [[1742]]), wahrscheinlich aus dem Fassa-Tal, war Hofmaler unter Fürsterzbischof [[Franz Anton Fürst Harrach]] und anschließend unter dessen Nachfolger [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]].  
  
Aber nicht nur Erzbischöfe hatten ihre Wurzeln im Trentino. [[Giuseppe Tomaselli]], Sänger und Begründer der Caféhaus-Dynastie [[Tomaselli]], war gebürtiger Trentiner. Er wanderte nach Salzburg aus, wo er auch begraben liegt ([[Petersfriedhof]]).
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[[Peter Anton Lorenzoni]] (* [[1721]] in Cles (Nonstal); † [[1782]] in der [[Stadt Salzburg]]) war Schüler des großen österreichischen [[Barock]]malers [[Paul Troger]] und wurde Hofmaler des Fürsterzbischofs [[Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach]].
  
(Dieses Kapitel ist sehr auszugsweise und bedarf einer Erweiterung!)
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[[Johann Baptist Lampi der Ältere]] (Giovanni Battista, Giambattista, * 1751; † [[1830]]), ebenfalls im Nonstal geboren, war Maler.
 
==== 5. Studenten aus dem Fürstbistum Trient studierten an der Salzburger Alma mater paridiana ====
 
  
====6. Welschtiroler Künstler waren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Musik in Salzburg tätig====
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[[Johann Nepomuk della Croce]] (* [[1736]] in Pressano bei Trient; † [[1819]] in [[Burghausen]], [[Oberbayern]]) war Schüler seines Onkels [[Peter Anton Lorenzoni]], und Maler. Sein Bild der Familie [[Mozart]] von [[1781]] ist wohl sein bekanntestes Gemälde. Ein Selbstportrait findet sich in der [[Benediktinerabtei Michaelbeuern]], ein Portrait des [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abtes]] [[Dominikus Hagenauer]] im [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktinerstift St. Peter]].
[[Jacobo Zanusi]] ([[1679]] - [[1742]]), wahrscheinlich aus dem Fassa-Tal, war Hofmaler unter Fürsterzbischof  [[Franz Anton Fürst Harrach]] und anschließend unter dessen Nachfolger Lepold Anton Freiherr von Firmian.  
 
  
[[Peter Anton Lorenzoni]], [[1721]] in Cles (Nonstal) geboren und [[1782]] in Salzburg gestorben, war Schüler des großen österreichischen Barockmalers Paul Troger und wurde Hofmaler des Fürsterzbischofs [[Sigismund Christian Graf Schrattenbach]].
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[[Giuseppe Tomaselli]] (* [[1758]] in Rovereto; † [[1836]] in Würzburg, Bayern), Sänger und Begründer der Kaffeehaus-Dynastie [[Tomaselli]], war gebürtiger Trentiner. Er wanderte nach Salzburg aus, wo er auch begraben liegt ([[Friedhof von St. Peter]]).
  
[[Johann Baptist Lampi der Ältere]] (Giovanni Battista, Giambattista), [[1751]] - [[1830]], ebenfalls im Nonstal geboren, war Maler.
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=== 6. Beziehungen während der Zugehörigkeit des Fürstbistums Trient zur Salzburger Kirchenprovinz von 1826 bis 1920 ===
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==== 1816 bis 1920 ====
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Von [[1816]] bis [[1920]] war das [[Bistum Trient]] als [[Suffraganbistum]] Teil der [[Salzburger Kirchenprovinz|Kirchenprovinz Salzburg]] und unterstand damit dem [[Salzburger Erzbischof]]. Seit 1920 ist die Diözese dem Papst unterstellt, 1929 wurde sie zum Erzbistum erhoben.
  
[[Giovanni Nepomuceno Della Croce]] (Johann Nepomuk), [[1736]] in Presanto bei Trient geboren, [[1819]] in [[Burghausen]] gestorben, war Schüler seines Onkels [[Peter Anton Lorenzoni]], und Maler. Sein Bild der Familie [[Mozart]] von [[1781]] ist wohl das bekannteste Gemälde von ihm. Ein Selbstportrait findet sich in der [[Benediktinerabtei Michaelbeuern]], ein Portrait des Abtes [[Dominikus Hagenauer]] im [[Erzstift St. Peter]].
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==== 1915 bis 1918 ====
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Das [[Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59]] wurde im Frühjahr [[1916]] von seinem bisherigen Einsatzort in [[Galizien]] (Ostfront) an die Südfront in das Trentino verlegt. Nach der Mai-Offensive wurde der ''Monte Cimone'' nördlich von Arsiero zum "Berg der Rainer". Von diesem heiß umkämpften und am [[23. September]] 1916 gesprengten Berggipfel sah man bei klarem Wetter bis Vicenza im [[Venetien|Veneto]]. In den Monaten des Stellungskriegs bauten die ''Rainer'' und ihr [[oberösterreich]]isches Nachbarregiment Nr. 14 (die "Hessen") den bisherigen Almweg ''Folga − Passo de la Vena'' zur "Hessen-Rainer-Straße" aus. Die Straße ist noch heute in Betrieb.  
  
==1915 - 1918==
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Nach einigen Wochen der Erholung im Mai [[1917]] in Levico Terme, einem kurzen Aufenthalt im Herbst in Trient, ging es an die Isonzo-Front im Veneto<ref>Genauer gesagt gelang es den österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen Ende Oktober 1917, die Front vom Isonzo ([[Küstenland|Julisch-Venetien]]) an den Piave (also in das Veneto) vorzuschieben.</ref>. Nach dem Zusammenbruch der Front [[1918]] marschierten die Überlebenden über das Gebiet der "Sieben Gemeinden" (''Sette comuni''), durch das Suganatal nach Cavalese und weiter nach Bozen. Mit der Bahn trafen sie dann am [[12. November]] 1918 in der Stadt Salzburg ein.
Das [[Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59]] wurde im Frühjahr [[1916]] von ihrem bisherigen Einsatzort in Galizien (Ostfront) an die Südfront in das Trentino verlegt. Nach der Mai-Offensive wurde der Monte Cimone nördlich Arsiero der ''Berg der Rainer''. Von diesem heiß umkämpften und am [[23. September]] 1916 gesprengten Berggipfel sah man bei klarem Wetter bis Vicenza im  Veneto. In den Monaten des Stellungskriegs bauten die ''Rainer'' und ihr oberösterreichisches Nachbarregiment Nr. 14 (die "Hessen") den bisherigen Almweg Folga - Passo de la Vena zur "Hessen-Rainer-Straße" aus.  Die Straße ist noch heute in Betrieb.  
 
  
Nach einigen Wochen der Erholung im Mai [[1917]] in Levico, einem kurzen Aufenthalt im Herbst in Trient, ging es an die Isonzo-Front im Veneto. Nach dem Zusammenbruch der Front [[1918]] marschierten die Überlebenden über das Gebiet der "Sieben Gemeinden", durch das Suganatal nach Cavalese und weiter nach Bozen. Mit der Bahn trafen sie dann am [[12. November]] 1918 in Salzburg ein.
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In Folgaria gibt es einen [[Friedhof des Rainer-Regiments in Folgaria|Kriegerfriedhof]] des Salzburger Hausregiments Erzherzog Rainer Nr. 59 mit 1&nbsp;760 namentlich bekannten und 640 unbekannten Österreichern. Nach einer Restaurierung des Friedhofs waren bei der Neueinweihung am [[12. September]] [[1971]] Salzburgs [[Landeshauptmann]] DDr. [[Hans Lechner]], [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]]-Stellvertreter Dr. [[Franz Kläring]] und natürlich eine Abordnung der "Rainer" dabei.
  
In Folgaria gibt es einen Kriegerfriedhof des Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59 mit 1.760 namentlich bekannten und 640 unbekannten Österreichern. Nach einer Restaurierung des Friedhofs waren bei der Neueinweihung am [[12. September]] [[1971]] von Salzburgs Landeshauptmann [[Hans Lechner|DDr. Hans Lechner]], [[Franz Kläring|Dr. Franz Kläring]] und natürlich eine Abordnung der "Rainer" dabei.
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=== Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Trient ===
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Die autonome Provinz Trient und das [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] haben am [[2. Oktober]] [[1981]] ein Partnerschaftsabkommen zu ''gedeihlicher und freundschaftlicher Zusammenarbeit'' geschlossen. Dieses Abkommen wurde von Landeshauptmann Dr. [[Wilfried Haslauer senior]] und dem Präsidenten der autonomen Provinz Trient, Dr. Flavio Mengoni, unterzeichnet.
  
==Trentino und Salzburg im Vergleich==
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== Trentino und Salzburg im Vergleich ==
 
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<tr bgcolor=cccccc><th>Thema<th>Trentino<th>Salzburg<th>
 
<tr bgcolor=cccccc><th>Thema<th>Trentino<th>Salzburg<th>
<tr><td>Fläche<td>6.212 qkm = 2,06 % der italienischen Staatsfläche<td>7.154 qkm = 8,5 % der österreichischen Staatsfläche
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<tr><td>Fläche<td>6&nbsp;207 qkm = 2,06 % der italienischen Staatsfläche<td>7&nbsp;156 qkm = 8,5 % der österreichischen Staatsfläche
<tr><td>Seen<td>297 Seen, davon 257 zwischen 1.500 [[m ü. A.]] und 3.200 m ü. A. hoch gelegen<td>sechs größere [[Seen]], mehrere größere Stauseen und viele Hochgebirgsseen
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<tr><td>Seen<td>297 Seen, davon 257 zwischen 1&nbsp;500 [[m ü. A.]] und 3&nbsp;200 m ü. A. hoch gelegen<td>sechs größere [[Seen]], mehrere größere Stauseen und viele Hochgebirgsseen
<tr><td>Einwohner<td>519.800, das sind 83 Einwohner pro km² (2009)<td>530.359, das sind 74 Einwohner pro km² (2009)
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<tr><td>Einwohner<td>538&nbsp;600, das sind 87 Einwohner pro km² (2017)<td>549.300, das sind 77 Einwohner pro km² (2017)
 
</td></tr></table>
 
</td></tr></table>
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== Weblinks ==
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Trentino Wikipedia Trentino]
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Erzbistum_Trient#Hochstift_Trient  Wikipedia Erzbistum Trient]
 +
== Quelle ==
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* [[Georg Stadler (Lehrer)|Georg Stadler]]: ''[[Salzburg und Trentino]]'', erschienen in der [[Schriftenreihe des Landespressebüros]] unter "[[Salzburg Dokumentationen]] Nr. 93", 1987, ISBN 3-85015-056-9
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
  
==Quelle==
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[[Kategorie:Geschichte (Erzbistum)]]
* ''Salzburg und Trentino'', Georg Stadler, erschienen in der Schriftenreihe des [[Salzburger Landespressebüro]]s unter "Salzburg Dokumentationen Nr. 93", 1987, ISBN 3-85015-056-9
 
 
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Erzbistum (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Kirche]]
 
[[Kategorie:Kirche (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Erzbischof]]
 
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
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[[Kategorie:Tirol]]
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[[Kategorie:Südtirol]]
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[[Kategorie:Italien]]
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[[Kategorie:Erster Weltkrieg]]

Aktuelle Version vom 16. September 2024, 09:55 Uhr

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Das Trentino, amtlich Autonome Provinz Trient, ist eine autonome Provinz der Italienischen Republik.

Politische Verfassung

Die autonome Provinz Trient bildet zusammen mit Südtirol, einer zweiten autonomen Provinz, die autonome Region Trentino-Südtirol.[1] Hauptstadt der Autonomen Provinz Trient und der autonomen Region ist Trient (italienisch Trento).

Historische Territorialverhältnisse

Der Großteil des heutigen Trentino bildete vom Mittelalter bis zur Säkularisierung (1803) das Territorium des Fürstbistums (Hochstiftes) Trient. Andere Gebiete gehörten als "Welsche Confinen" (darunter Rovereto, Primör [Primiero], Grafschaft Arco) zu Tirol. Auch die ehemalige Grafschaft Lodron lag im heutigen Trentino. Von 1815 bis 1918 gehörte das Gebiet des Trentino zu Tirol und wurde damals Welschtirol genannt.

Geschichtliche Verbindungen zu Salzburg

1. Begegnungen und Einflüsse im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit

Das Salzburger Domkapitel schickte nach jeder Wahl eines (Fürst-)Erzbischofs eine Abordnung mit dem Wahldekret zur Kurie nach Rom. Die Reise führte stets über Trient. Von Erzbischof Konrad II. von Babenberg ist bekannt, dass er am Romzug von Kaiser Heinrich IV. über Trient im Sommer 1110 teilgenommen hatte. Auch Eberhard II. von Regensberg soll 1245 seinen Weg über Trient nach Verona zu Kaiser Friedrich II. genommen haben.

Bischöfe aus Brixen, wie Bischof Hartmann, Gründer des Augustiner-Chorherren-Klosters Neustift, waren im Raum Innviertel und Rupertiwinkel tätig gewesen. So auch Bischof Altmann von Trient (* 1124; † 1149). Altmann hatte das von seiner Großmutter Tuta gestiftete Augustiner-Chorherren-Stift Suben am Inn dem Salzburger Domstift übertragen.

Im Handel waren es nur wenige Waren, die von Salzburg ins Trentino gelangten: Häute, Leder und Barchenstoffe, auf dem Rückweg nahmen die Händler Öl aus Riva am Gardasee mit, aber auch toskanisches Safran, lombardische Tuche, oberitalienisches Papier, Lorbeer, Orangen, Edelkastanien und Pfirsiche. Meist wurden die Waren aber nicht in Trient, sondern auf der Bozner Messe getauscht. Der Rückweg führte die Händler dann über Bruneck, Pustertal – AhrntalKrimmler Tauern in den Pinzgau.

Zwischen 1445 und 1450 hielt sich der Salzburger Tafelmaler Conrad Laib in Oberitalien auf. Michael Pacher wurde durch seine Reisen in Oberitalien bei seinen Altarwerken in St. Wolfgang im Salzkammergut und beim ehemaligen großen Flügelaltar in der Franziskanerkirche in der Altstadt der Stadt Salzburg beeinflusst.

Fürsterzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy war Salzburgs Vertreter beim Konzil von Trient 1545 bis 1563. Auch Johann Baptist Fickler nahm daran teil.

Die Reisezeit im 18. Jahrhundert zwischen Salzburg und Brixen betrug vier Tage, zwischen Salzburg und Trient sechs Tage.

2. Kulturelle Einflüsse während der Barockzeit, vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Das Trienter Domkapitel war stets weltpriesterlich, in Salzburg standen die 24 Domkapitulare von 1122 bis 1514 unter der Ordensregel der Augustiner-Chorherren. Erst dann wurden auch sie weltpriesterlich.

3. Aus dem Gebiet stammten mehrere Salzburger Fürsterzbischöfe und Domherren

Stammten die Salzburger Erzbischöfe des Mittelalters bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts aus verschiedenen baierischen, schwäbischen und babenbergisch-habsburgischen Adelsfamilien, nur zwei aus dem salzburgischen Landadel, keiner aus Tirol, so kamen ab Mitte des 16. Jahrhunderts vermehrt Erzbischöfe aus südlicheren Ländern.

Es begann mit Fürsterzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy, der aus dem heute trentinischen Nonstal stammte.

Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau stammte zwar aus dem Bodenseeraum, gilt aber als der erste Fürsterzbischof tridentinischer Kirchlichkeit in der Gottesdienstgestaltung.

Castel Noarna, die Geburtsburg von Fürsterzbischof Paris Graf Lodron

Fürsterzbischof Paris Graf Lodron war in der Landschaft Valle Lagarina bei Rovereto geboren und begütert, Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein stammte, wie Khuen von Belasy, aus dem Nonstal, Leopold Anton Freiherr von Firmian entstammte einem alten Südtiroler Geschlecht, dessen Familienschloss nahe der südlichen Talsperre des Nonstals bei Mezzolombardo ist.

Firmian verstand es, seine Cousins und Onkel in Salzburg unterzubringen und ihnen angemessene Stellungen zu verschaffen (Nepotismus im Fürsterzbistum Salzburg). Leopold Ernst von Firmian (* 1708; † 1783, Fürstbischof des Bistums Passau) und Vigilio Maria von Firmian (* 1714; † 1788, Dompropst in Salzburg, dann Bischof von Lavant), beide Neffen des Fürsterzbischofs, waren im neunköpfigen Konsistorialrat vertreten. Auch zwei Cousins des Fürsterzbischofs, Joseph Franz Valerian und Johann Georg Anton Graf Arco, waren in Salzburg. Der erstere war Domherr und später Bischof von Chiemsee, während Georg Anton eine weltliche Laufbahn einschlug. Ein anderes Familienmitglied, Franz Laktanz Graf von Firmian, bekam Schloss Leopoldskron.

Aus dem Grafengeschlecht der Spaur aus dem südlichen Nonstal, stammten zwischen 1636 und 1806 sieben Domherren. Darunter waren Franz Vigil (* 1609; † 1670, Domdechant und Bischof von Chiemsee) und Friedrich Franz Joseph Graf Spaur.

Auch das in der Reihe der Trienter Fürstbischöfe bedeutsame Geschlecht der Madruzzo war mit drei Domherren in Salzburg vertreten.

Hofbeamte bezogen die Salzburger Fürsterzbischöfe ebenfalls aus dem Trentino: Johann Franz Gentilotti von Engelsbrunn (Hofkanzler 17161729) stammte aus Trient, Hieronymus (Freiherr) Christani von Rall (Hofkanzler 17311751) aus einem im Nonstal begüterten Geschlecht.

Weiters stammten Joseph Maria Graf von Thun und Hohenstein, Bischof von Gurk und Fürstbischof von Passau und Johann Paul Ciurletti, Salzburger Weihbischof, aus Trient.

4. Studenten aus dem Fürstbistum Trient studierten an der Salzburger Alma mater paridiana

Studenten aus Welschtirol fanden hauptsächlich in den beiden Kollegien Marianum und Rupertinum oder in der fürsterzbischöflichen Pagerie Aufnahmen. Auch Domherren und Salzburger Familien nahmen Studenten privat auf.

5. Welschtiroler Künstler waren in den Bereichen bildende Kunst, Theater und Musik in Salzburg tätig

Jacobo Zanusi (* 1679; † 1742), wahrscheinlich aus dem Fassa-Tal, war Hofmaler unter Fürsterzbischof Franz Anton Fürst Harrach und anschließend unter dessen Nachfolger Leopold Anton Freiherr von Firmian.

Peter Anton Lorenzoni (* 1721 in Cles (Nonstal); † 1782 in der Stadt Salzburg) war Schüler des großen österreichischen Barockmalers Paul Troger und wurde Hofmaler des Fürsterzbischofs Sigismund III. Christoph Graf Schrattenbach.

Johann Baptist Lampi der Ältere (Giovanni Battista, Giambattista, * 1751; † 1830), ebenfalls im Nonstal geboren, war Maler.

Johann Nepomuk della Croce (* 1736 in Pressano bei Trient; † 1819 in Burghausen, Oberbayern) war Schüler seines Onkels Peter Anton Lorenzoni, und Maler. Sein Bild der Familie Mozart von 1781 ist wohl sein bekanntestes Gemälde. Ein Selbstportrait findet sich in der Benediktinerabtei Michaelbeuern, ein Portrait des Abtes Dominikus Hagenauer im Benediktinerstift St. Peter.

Giuseppe Tomaselli (* 1758 in Rovereto; † 1836 in Würzburg, Bayern), Sänger und Begründer der Kaffeehaus-Dynastie Tomaselli, war gebürtiger Trentiner. Er wanderte nach Salzburg aus, wo er auch begraben liegt (Friedhof von St. Peter).

6. Beziehungen während der Zugehörigkeit des Fürstbistums Trient zur Salzburger Kirchenprovinz von 1826 bis 1920

1816 bis 1920

Von 1816 bis 1920 war das Bistum Trient als Suffraganbistum Teil der Kirchenprovinz Salzburg und unterstand damit dem Salzburger Erzbischof. Seit 1920 ist die Diözese dem Papst unterstellt, 1929 wurde sie zum Erzbistum erhoben.

1915 bis 1918

Das Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59 wurde im Frühjahr 1916 von seinem bisherigen Einsatzort in Galizien (Ostfront) an die Südfront in das Trentino verlegt. Nach der Mai-Offensive wurde der Monte Cimone nördlich von Arsiero zum "Berg der Rainer". Von diesem heiß umkämpften und am 23. September 1916 gesprengten Berggipfel sah man bei klarem Wetter bis Vicenza im Veneto. In den Monaten des Stellungskriegs bauten die Rainer und ihr oberösterreichisches Nachbarregiment Nr. 14 (die "Hessen") den bisherigen Almweg Folga − Passo de la Vena zur "Hessen-Rainer-Straße" aus. Die Straße ist noch heute in Betrieb.

Nach einigen Wochen der Erholung im Mai 1917 in Levico Terme, einem kurzen Aufenthalt im Herbst in Trient, ging es an die Isonzo-Front im Veneto[2]. Nach dem Zusammenbruch der Front 1918 marschierten die Überlebenden über das Gebiet der "Sieben Gemeinden" (Sette comuni), durch das Suganatal nach Cavalese und weiter nach Bozen. Mit der Bahn trafen sie dann am 12. November 1918 in der Stadt Salzburg ein.

In Folgaria gibt es einen Kriegerfriedhof des Salzburger Hausregiments Erzherzog Rainer Nr. 59 mit 1 760 namentlich bekannten und 640 unbekannten Österreichern. Nach einer Restaurierung des Friedhofs waren bei der Neueinweihung am 12. September 1971 Salzburgs Landeshauptmann DDr. Hans Lechner, Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Franz Kläring und natürlich eine Abordnung der "Rainer" dabei.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Trient

Die autonome Provinz Trient und das Land Salzburg haben am 2. Oktober 1981 ein Partnerschaftsabkommen zu gedeihlicher und freundschaftlicher Zusammenarbeit geschlossen. Dieses Abkommen wurde von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer senior und dem Präsidenten der autonomen Provinz Trient, Dr. Flavio Mengoni, unterzeichnet.

Trentino und Salzburg im Vergleich

ThemaTrentinoSalzburg
Fläche6 207 qkm = 2,06 % der italienischen Staatsfläche7 156 qkm = 8,5 % der österreichischen Staatsfläche
Seen297 Seen, davon 257 zwischen 1 500 m ü. A. und 3 200 m ü. A. hoch gelegensechs größere Seen, mehrere größere Stauseen und viele Hochgebirgsseen
Einwohner538 600, das sind 87 Einwohner pro km² (2017)549.300, das sind 77 Einwohner pro km² (2017)

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Trentino, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Weblinks

Quelle

Einzelnachweise

  1. Eine italienische Region, aber auch eine autonome Provinz ist mit einem österreichischen Bundesland vergleichbar.
  2. Genauer gesagt gelang es den österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen Ende Oktober 1917, die Front vom Isonzo (Julisch-Venetien) an den Piave (also in das Veneto) vorzuschieben.