Ignaz Rojacher: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im Gaißbachtal bei [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]) war Goldbergwerk-Besitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hoher Sonnblick|Hohen Sonnblick]] im [[Raurisertal]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]], Erbauer einer elektrischen Telefonanlage, eröffnete Gasthäuser (Werkhaus Kolm, das Bodenhaus in Buchen, den Gasthof Post in Rauris und das Zittelhaus am hohen Sonnblick) mit Unterkünften und wurde Pionier in Sachen Fremdenverkehr, Erbauer Zittelhaus und Observatorium, Erwerber der Postmeisterstelle, Errichter einer Postverbindung bzw. Straßenbau-Anreger
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'''Ignaz Rojacher''' vulgo "Kolm Naz" (* [[3. April]] [[1844]] im Gaißbachtal in [[Rauris]]; † [[4. Jänner]] [[1891]]) war Goldbergwerk-Besitzer und Erbauer des [[Observatorium Sonnblick|Observatoriums]] auf dem [[Hoher Sonnblick|Hohen Sonnblick]] im [[Raurisertal]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]].
  
==Leben==
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== Einleitung ==
Seine Großeltern Großvater Georg Rojacher (Bauernsohn vom Faistenaulehen/Rauris) und Großmutter Theresia Rojacher geborene Schattauer (Bauerntochter Orthlehen/Vorstand/Rauris). Es stammen 9 Kinder aus dieser Ehe. Der jüngste war der Ignaz geboren 1788.
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Rojacher zählte zu den Pionieren im Raurisertal. Neben dem Observatorium installierte er eine elektrische Telefonanlage, eröffnete Gasthäuser (Werkhaus Kolm, das [[Bodenhaus]] in [[Buchen]], den Gasthof Post in Rauris und das [[Zittelhaus]] am Hohen Sonnblick) mit Unterkünften und wurde ein Fremdenverkehrspionier, erwarb die Postmeisterstelle , richte eine Postverbindung ein und regte Straßenbauten an.
  
Seine Eltern Ignaz Rojacher sen. (*[[1. Februar]] [[1788]]; † [[26. Oktober]] [[1859]]) und Mutter Anna Rojacher geborene Brindlinger vulgo Kolm Annei (* [[13. Mai]] [[1814]]; † [[27. Jänner]] [[1896]]). Geheiratet am 24.11.1840 in Rauris.
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==Familie==
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Seine Großeltern Großvater Georg Rojacher (Bauernsohn vom Faistenaulehen in Rauris) und Großmutter Theresia Rojacher, geborene Schattauer (Bauerntochter Orthlehen in Vorstand in Rauris). Es stammen neun Kinder aus dieser Ehe. Der jüngste war der Ignaz.
  
1837 kauften sich Ignaz Rojacher sen. und Anna Rojacher das Obersäghäusl im Gaisbachtal. Ignaz Rojacher sen. war Zimmermann in Goldbergbau/Kolm.
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Seine Eltern Ignaz Rojacher sen. (* [[1. Februar]] [[1788]]; † [[26. Oktober]] [[1859]]) und Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger vulgo Kolm Annei (* [[13. Mai]] [[1814]]; † [[27. Jänner]] [[1896]]). Sie heirateten am [[24. November]] [[1840]] in Rauris.
  
Am *[[3. April]] [[1844]] wurde Ignaz Rojacher jun. vulgo Kolm Naz im Obersäghäusl als einziges Kind geboren.
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1837 kauften sich Ignaz Rojacher sen. und Anna Rojacher das Obersäghäusl im Gaisbachtal. Ignaz Rojacher sen. war Zimmermann in [[Goldbergbau]] in [[Kolm-Saigurn]].
Taufpatin war die Brücklwirtin Elisabeth Rasser und Hebamme Maria Rojacher (*[[1790]] [[3. Mai]] [[1864]]).
 
  
Durch einen Erdrusch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom Nazerl nicht imstande waren es wieder wohnbar zu machen, mussten sie es verkaufen und eine neue Heimat im Ort erwerben bzw. tauschten ihr Häusl mit dem Reisnerhäusl im Ort von Rauris. Sie hatten das Obersäghäusl bis 1847 inne.
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== Leben
1847 kaufte/tauschte Ignaz Rojacher sen. mit seiner Frau Anna das Reisnerhäusl.  
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Ignaz Rojacher jun. vulgo Kolm Naz wurde im Obersäghäusl als einziges Kind geboren. Taufpatin war die Brücklwirtin Elisabeth Rasser und Hebamme Maria Rojacher (* [[1790]]; †[[3. Mai]] [[1864]]).
  
Ignaz jun. besuchte von 1850-1856 die Volksschule in Rauris und lebte zeitweise bei seiner Taufpatin die Brücklwirtin Elisabeth Rasser, also im Gebäudekomplex des „Brücklwirts“. Dort musste er als Ziegenhirte mithelfen und versäumte manchmal die Schule. Trotzdem zählte in Lehrer Donat zu seinen besten Schülern! Ignaz jun. arbeitete zwei Jahre von 1853-1855 beim Brücklwirt als Ziegenhirt.
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Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom Nazerl nicht imstande waren es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es verkaufen und eine neue Heimat im Ort erwerben bzw. tauschten ihr Häusl mit dem Reisnerhäusl im Ort von Rauris. Sie hatten das Obersäghäusl bis [[1847]] inne. 1847 kaufte/tauschte Ignaz Rojacher sen. und seine Frau Anna das Reisnerhäusl.  
  
Der Verwalter (=auch Verweser genannt) vom Goldbergbau unterstützte die Rojachers wo immer er konnte und so begann Ignaz Rojacher jun. im Jahre 1856 im Alter von 12,5 Jahren als Truchenläufer im Stollen. Die Arbeit war freilich nicht leicht und so musste er aufgrund seiner Körperbeschaffenheit den Goldberg nach einem Jahr wieder verlassen. Er lebte dann wieder bei seinen Eltern im Reisnerhäusl.
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Ignaz jun. besuchte von [[1850]] bis [[1856]] die [[Volksschule Rauris|Volksschule]] in Rauris und lebte zeitweise bei seiner Taufpatin die Brücklwirtin Elisabeth Rasser, also im Gebäudekomplex des „Brücklwirts“. Dort musste er als Ziegenhirte mithelfen und versäumte manchmal die Schule. Trotzdem zählte ihn Lehrer Donat zu seinen besten Schülern! Ignaz jun. arbeitete zwei Jahre von 1853 bis 1855 beim Brücklwirt als Ziegenhirt.
1857 begann Nazl eine Lehre beim Tischlermeister Michl Lanser vulgo „Streanfärbermichl“, diese war mit 17 Jahren zu Ende, danach verblieb er noch 2 Jahre (bis 1863) als Geselle – auch dies hat der Bergwerksverwalter für Rojacher organisiert.
 
Am [[26. Oktober]] [[1859]] starb Ignaz Rojacher sen. Der kleine Nazl verlor also mit 15,5 Jahren seinen Vater und die Armut im Reisnerhäusl wurde groß. Der Junge musste nun wieder verdienen und seine Mutter erhalten.
 
1860 erbte Ignaz Rojacher jung vulgo Kolm-Naz das Reisnerhaus von seinem Vater.
 
  
Im Jahr 1863 mit 19 Jahren übernimmt Ignaz Rojacher jun. die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks und verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
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Der Verwalter (auch [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#V|Verweser]] genannt) vom Goldbergbau unterstützte die Rojachers wo immer er konnte und so begann Ignaz Rojacher jun. im Jahre [[1856]] im Alter von 12½ Jahren als Truchenläufer im Stollen. Die Arbeit war freilich nicht leicht und so musste er aufgrund seiner Körperbeschaffenheit den Goldberg nach einem Jahr wieder verlassen. Er lebte dann wieder bei seinen Eltern im Reisnerhäusl.
  
1870 hat soeben Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (=Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (=Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus Erzen durch Lösen in Quecksilber), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die berühmten Goldkugeln hervorbrachte.
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[[1857]] begann Nazl eine Lehre beim Tischlermeister Michl Lanser vulgo „Streanfärbermichl“. Diese endete als er 17 Jahre alt war. Danach verblieb er noch zwei Jahre (bis 1863) als Geselle – auch dies hatte der Bergwerksverwalter für Rojacher organisiert.
  
[[3. April]] [[1871]] wird Richard Ignaz Pfarrmaier / Richard Ignaz Pfarrmayer in Sagritz/Döllach/Kärnten als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmai(y)er tatsächlich der Sohn vom berühmten Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste der berühmte Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach um dem Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der „Jaga Naz“ im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der Kolm Naz und Sohn Jaga Naz am selben Tag den 3. April Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmai(y)er ist am 20.12.1830 in Stall-Döllach/Kärnten geboren.  
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Am 26. Oktober 1859 starb Ignaz Rojacher sen. Der kleine Nazl verlor also mit 15½ Jahren seinen Vater und die Armut im Reisnerhäusl wurde groß. Der Junge musste nun wieder Geld verdienen und seine Mutter erhalten.
  
In Kolm fängt Maria Seidel (*[[2. Juni]] [[1848]] †[[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei den beiden bahnt sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hat allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August [[1873]] †[[25. November]] [[1928]]).
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[[1860]] erbte Ignaz Rojacher jun. vulgo Kolm-Naz das Reisnerhaus von seinem Vater.
  
1876 pachtete Ignaz Rojacher die Rauriser Goldmine mit allen Rechten und Pflichten und begann „seinen“ Bergbau.
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Im Jahr [[1863]] mit 19 Jahren übernimmt Ignaz Rojacher jun. die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks und verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.
  
Wilhelm Ritter von Arlt ein Ökonomierat aus Böhmen (*[[16. November]] [[1853]] in Prag †[[24. September]] [[1944]]), kommt im amtlichen Auftrag, aufgrund seiner Studien, nach Salzburg. Es ging darum, dass das im Pinzgau gezüchtete Vieh für Böhmen besonders geeignet wäre. Im Salzburger Volksblatt las er einen Artikel über den ansehnlichen Rauriser Markt und so war seine 1. Station im salzburgerischen Rauris.
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[[1870]] hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und [[Silberbergbau|Silber]] aus Erzen durch Lösen in [[Quecksilberbergbau|Quecksilber]]), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die berühmten Goldkugeln hervorbrachte.
Ritter von Arlt reiste nach Kolm Saigurn und lernte den bekannten „Kolm Naz“ kennen.
 
Zwischen dem Rauriser und dem Prager Ökonomierat entwickelt sich ein betont freundschaftliches Verhältnis.
 
  
1879 trafen sich in Rom, Italien, aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären: Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen? Im Salzburger Land hörte dies Rojacher und bot seine Dienste an. Der Wiener Meteorologe Julius Hann war von Rojacher fasziniert und kam auf die Idee, auf dem Sonnblick-Gipfel eine Wetterstation zu errichten.  
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[[3. April]] [[1871]] wurde Richard Ignaz Pfarrmaier, auch ''Pfarrmayer'', in Sagritz in Döllachin [[Kärnten]] als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmai(y)er tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der „Jaga Naz“ im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der ''Kolm Naz'' und sein Sohn ''Jaga Naz'' am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmai(y)er ist am 20. Dezember  1830 in Stall-Döllach, Kärnten, geboren.  
  
Am 24.10.1880 kauft Ignaz Rojacher um 4.500 Gulden den Goldbergbau (ca. Euro 300.000). Der Kaufpreis war nicht besonders hoch, doch muss man bedenken, dass er ja schon zu seiner Zeit als Pächter dem Staat das Inventar hatte ablösen müssen! Der neue Grund- und Gebäudebesitz war durchaus beachtlich: in Kolm Saigurn das Wascherhaus, das auch als Wohnhaus diente, eine eingättrige Sägemühle, eine Werksschmiede und dann die eigentliche Aufbereitungsanlage mit Pocher, mehreren Stoß- und Kehrherden und die für die Amalgamation nötige Goldmühle. Jährlich wurden im Durschnitt 12kg Gold aus der Mühle „Mühlgold“ gewonnen.
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In Kolm fing Maria Seidel (*[[2. Juni]] [[1848]]; † [[27. Februar]] [[1894]]), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August [[1873]];  † [[25. November]] [[1928]]).
Mit dem Kauf des Bergwerks erwarb Rojacher auch das ärarische Gegenschreiberhaus (Alte Post, jetzt Groder in der Marktstraße). Erwähnenswert erscheint es, dass damals im Hause eine Wasserdruckleitung und englische Spülklosette eingebaut waren, welche Einrichtungen sogar glänzend funktioniert hatten.  
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[[1876]] pachtete Ignaz Rojacher die Rauriser Goldmine mit allen Rechten und Pflichten und begann „seinen“ Bergbau.
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[[Wilhelm Ritter von Arlt]], ein Ökonomierat aus Böhmen (* [[16. November]] [[1853]] in Prag; † [[24. September]] [[1944]]), kam im amtlichen Auftrag aufgrund seiner Studien, nach Salzburg. Es ging darum, dass das im [[Pinzgau]] gezüchtete [[Pinzgauer Rind|Vieh]] für [[Böhmen]] besonders geeignet wäre. Im [[Salzburger Volksblatt]] las er einen Artikel über den ansehnlichen Rauriser Markt und so war seine erste Station im salzburgerischen Rauris. Ritter von Arlt reiste nach [[Kolm-Saigurn]] und lernte den bekannten „Kolm Naz“ kennen.  Zwischen dem Rauriser und dem Prager Ökonomierat entwickelte sich ein betont freundschaftliches Verhältnis.
  
Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer umund stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1.600m) für 15-Watt-Glühbirnen im Lande Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von Lend. (Dr. Karl Arnold sagte in seinem Aufsatz über Rojacher: „Nicht in Hannover, sondern 1.600m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes“.)
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[[1879]] trafen sich in Rom, [[Italien]], aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären: Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen? Im Salzburger Land hörte dies Rojacher und bot seine Dienste an. Der Wiener Meteorologe Julius Hann war von Rojacher fasziniert und kam auf die Idee, auf dem Sonnblick-Gipfel eine Wetterstation zu errichten.  
  
1881 Bau einer Telefonanlage. Zu Rojachers technischen Leistungen gehört unter anderem der Bau einer Telefonleitung vom Ort Rauris bis hinauf zum Sonnblickgipfel. Sprechstellen gab es in Rauris am Postamt, bei Dr. Pelzler beim Standlwirt in Wörth, dann im Fronwirtshaus in Bucheben, beim Bodenhaus, in Kolm Saigurn und schließlich im Observatorium hoch oben am Sonnblickgipfel.
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Am [[24. Oktober]] [[1880]] kaufte Ignaz Rojacher um 4.500 [[Gulden]] (ca. Euro 300.000) den Goldbergbau. Der Kaufpreis war nicht besonders hoch, doch muss man bedenken, dass er ja schon zu seiner Zeit als Pächter dem Staat das Inventar hatte ablösen müssen. Der neue Grund- und Gebäudebesitz war durchaus beachtlich: In Kolm-Saigurn das Wascherhaus, das auch als Wohnhaus diente, eine eingättrige Sägemühle, eine Werksschmiede und dann die eigentliche Aufbereitungsanlage mit Pocher, mehreren Stoß- und Kehrherden und die für die Amalgamation nötige Goldmühle. Jährlich wurden im Durchschnitt zwölf Kilo Gold aus der Mühle „Mühlgold“ gewonnen.
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Mit dem Kauf des Bergwerks erwarb Rojacher auch das ärarische Gegenschreiberhaus (Alte Post, jetzt Groder in der Marktstraße). Erwähnenswert erscheint es, dass damals im Hause eine Wasserdruckleitung und englische Spülklosette eingebaut waren, welche Einrichtungen sogar glänzend funktioniert hatten.  
  
Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris zur Weltausstellung und von dort brachten sie eine Lichtmaschine mit. Diese wurde im Jahre 1882 in Kolm Saigurn montiert.
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Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1 600 [[m ü. A.|Meter Seehöhe]]) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von [[Lend]]. Dr. Karl Arnold sagte in seinem Aufsatz über Rojacher: „''Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes''“.  
  
Am 26.11.1883 stehen Ignaz Rojacher vulgo „Kolm Naz“ und Maria Seidel, Waldbauerntochter aus Rauris, derzeit Wirtschafterin zu Kolm, vor dem Altar zu Maria Plain um mit ihrem „JA“ den Ehebund zu besiegeln.
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[[1881]] erfolgte der Bau einer Telefonanlage. Zu Rojachers technischen Leistungen gehörten unter anderem der Bau einer Telefonleitung vom Ort Rauris bis hinauf zum Sonnblickgipfel. Sprechstellen gab es in Rauris am Postamt, bei Dr. Pelzler beim Standlwirt in [[Wörth]], dann im Fronwirtshaus in [[Bucheben]], beim Bodenhaus, in Kolm-Saigurn und schließlich im Observatorium hoch oben am Sonnblickgipfel.
Am 27.11.1883 wurde dann vermutlich die Eheschließung in Bucheben eingetragen.
 
Ignaz Rojacher und Maria haben nie eigene Kinder bekommen.
 
  
Am 28. Januar 1885 schildert Rojacher in einem ausführlichen Schreiben an den Hauptausschuss des Alpenvereins die Vorzüge des 3.106m hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt einer meteorologischen Station in Verbindung mit einer Alpenvereinshütte. Zugleich erklärt er sich bereit, die bestehenden Transportanlagen zur Verfügung zu stellen und den Bau zu seiner eigenen Sache zu machen. Die Rechnung geht auf. Man erklärt sich bereit, die Kosten für die Errichtung eines Holzhauses zu übernehmen. Die österreichische Meteorologische Gesellschaft steuert die Mittel für einen Anemometer-Turm (=Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit), einer Telefonleitung sowie die wissenschaftlichen Geräte bei.
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Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris zur [[Salzburg auf Weltausstellungen|Weltausstellung]] und von dort brachten sie eine Lichtmaschine mit. Diese wurde im Jahre [[1882]] in Kolm-Saigurn montiert.
  
Baubeginn war im Spätfrühjahr 1885 allerdings waren Sturm und Schneetreiben angesagt.  
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Am [[26. November]] [[1883]] standen Ignaz Rojacher vulgo „Kolm Naz“ und Maria Seidel, Waldbauerntochter aus Rauris, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Altar in [[Wallfahrtsbasilika Maria Plain|Maria Plain]], um mit ihrem „Ja“ den Ehebund zu besiegeln. Am [[27. November]] 1883 wurde dann vermutlich die Eheschließung in Bucheben eingetragen. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.
  
Winter 1885/86 reiste Ignaz Rojacher gemeinsam mit Wilhelm Ritter von Arlt, seinem Freund und Berater, nach Falun in Schweden, zur Erlernung des Munkdellschen Gold-Extraktionsverfahrens (= ein neues Aufbereitungsverfahren für den Goldbergbau). Ein gewisser Munckdell fand nach vielen Studien und Versuchen neue Wege, um Erze mit geringem Goldgehalt ausbeuten zu können. Gleichzeitig kommen die beiden das erste Mal mit Skiern in Berührung, die vor allem Ritter von Arlt sofort begeisterten.
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Am [[28. Jänner]] [[1885]] schilderte Rojacher in einem ausführlichen Schreiben an den Hauptausschuss [[Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein|Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins]] die Vorzüge des 3 106 [[m ü. A.]] hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt einer meteorologischen Station in Verbindung mit einer Alpenvereinshütte. Zugleich erklärte er sich bereit, die bestehenden Transportanlagen zur Verfügung zu stellen und den Bau zu seiner eigenen Sache zu machen. Die Rechnung ging auf. Man erklärte sich bereit, die Kosten für die Errichtung eines Holzhauses zu übernehmen. Die Oesterreichische Meteorologische Gesellschaft steuerte die Mittel für einen Anemometer-Turm (Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit), einer Telefonleitung sowie die wissenschaftlichen Geräte bei.
Erklärung: Extraktion (von lateinisch extrahere „herausziehen“) ist ein physikalisches
 
Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (in diesem Falle ein Lösungsmittel, gegebenenfalls erwärmt) eine Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch, dem sogenannten Extraktionsgut, gelöst wird: Das Lösungsmittel zieht den in ihm besser löslichen Stoff aus dem Gemisch.
 
  
Ritter von Arlt hat dann bei ihrer Rückkehr sogenannte "Schneebretter" mit nach Rauris genommen.
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Baubeginn war im Spätfrühjahr 1885, allerdings waren Sturm und Schneetreiben angesagt.  
  
1885/86 im Winter stand das Holzhaus (zukünftiges Zittelhaus) fertig im Tale aufgestellt. Es wurde dann abgetragen und im Sommer 1886 Stück um Stück auf den Gipfel hinaufgeschleppt. Ende August stand der mächtige, aus Felsstücken gebaute Turm mit dem Windmeßgerät und die kleine Blockhütte für den Beobachter.
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Winter 1885/[[1886]] reiste Ignaz Rojacher gemeinsam mit Wilhelm Ritter von Arlt, nach Falun in Schweden, zur Erlernung des Munkdellschen Gold-Extraktionsverfahrens<ref> Extraktion (von lateinisch extrahere „herausziehen“) ist ein physikalisches Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (in diesem Falle ein Lösungsmittel, gegebenenfalls erwärmt) eine Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch, dem sogenannten Extraktionsgut, gelöst wird: Das Lösungsmittel zieht den in ihm besser löslichen Stoff aus dem Gemisch.</ref> (ein neues Aufbereitungsverfahren für den Goldbergbau). Ein gewisser Munckdell fand nach vielen Studien und Versuchen neue Wege, um Erze mit geringem Goldgehalt ausbeuten zu können. Gleichzeitig kamen die beiden das erste Mal mit Skiern in Berührung, die vor allem Ritter von Arlt sofort begeisterten.  
Info zu Dr. Zittel und Prof. Hann: Die Anregung zum Bau der Beobachtungsstation kam von Professor Dr. Julius Hann aus Wien. Rojacher griff den Plan begeistert auf und baute das Sonnblick-Haus. Es wurde bald nach Fertigstellung vom Deutsch-Österreichischen Alpenverein übernommen, dessen damaliger Präsident der Geologieprofessor Dr. Alfred Zittel in München war. Nach ihm hieß das Haus allgemein „Zittelhaus“.
 
  
1886 erwarb Ignaz Rojacher für das Gasthaus Post die Gasthauskonzession. Er besaß somit im Tale vier Gaststätten und zwar eine im Markte das Gasthaus Post, das Bodenhaus in Bucheben, das Werkhaus in Kolm Saigurn und das Zittelhaus am Sonnblick.
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Ritter von Arlt hatte dann bei ihrer Rückkehr sogenannte "Schneebretter" mit nach Rauris genommen.
  
Am 2. September 1886 ist die feierliche Eröffnung der Wetterstation. Der mit Stein aufgeführte Anemometer-Turm (=Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit) ragt aus dem Gebäude. Ihm fügt sich der Holzbau (=zukünftiges Zittelhaus) an, er dient den Zwecken des Alpenvereins und enthält außerdem das Gelehrtenzimmer für wissenschaftliche Untersuchungen und den Wohnraum des Wetterwartes. Ignaz Rojacher wird durch den Kaiser mit dem Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.
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Im Winter 1885/1886 stand das Holzhaus (zukünftiges Zittelhaus) fertig im Tal aufgestellt. Es wurde dann abgetragen und im Sommer 1886 Stück um Stück auf den Gipfel hinaufgeschleppt. Ende August stand der mächtige, aus Felsstücken gebaute Turm mit dem Windmessgerät und die kleine Blockhütte für den Beobachter.
  
Zu Beginn des Jahres 1888 überschlägt Rojacher in einer Endabrechnung die Lage und bespricht mit seinem alten Freund Ritter von Arlt. Er wird das Bergwerk auflassen, dagegen das Gasthaus weiterführen und den Aufzug als Attraktion für die Fremden in Betrieb halten.
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Die Anregung zum Bau der Beobachtungsstation kam von Professor Dr. Julius Hann aus [[Wien]]. Rojacher griff den Plan begeistert auf und baute das Sonnblick-Haus. Es wurde bald nach Fertigstellung vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein übernommen, dessen damaliger Präsident der Geologieprofessor Dr. Alfred Zittel in München war. Nach ihm hieß das Haus allgemein „Zittelhaus“.
  
Ritter von Arlt setzte sich mit Oberbergrat Franz Posepny, einem Experten in allen Fragen des Bergbaues in Verbindung und teilte ihm die Sachlage der Grube mit. Franz Posepny wird sich um einen Interessenten umschauen.
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1886 erwarb Ignaz Rojacher für das Gasthaus Post die Gasthauskonzession. Er besaß somit im Tal vier Gaststätten und zwar eine im Markt das Gasthaus Post, das Bodenhaus in Bucheben, das Werkhaus in Kolm-Saigurn und das Zittelhaus am Sonnblick.
  
1888 übersiedelte das Postamt Rauris vom Landrichterhaus (jetzt Geschäft Tauernlamm, Marktstraße 33) in das Gegenschreiberhaus/Gasthaus Post.
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Am [[2. September]] 1886 ist die feierliche Eröffnung der Wetterstation. Der mit Stein aufgeführte Anemometer-Turm ragt aus dem Gebäude. Ihm fügt sich der Holzbau (zukünftiges Zittelhaus) an, er dient den Zwecken des Alpenvereins und enthält außerdem das Gelehrtenzimmer für wissenschaftliche Untersuchungen und den Wohnraum des Wetterwartes. Ignaz Rojacher wurde von Kaiser [[Franz Joseph I.]] mit dem Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.
  
Rojacher verzeichnete im Sommer 1887 beim Kolmhaus den Bau eines „Sommer-Hauses“, beginnend am 22. Juni und Fertigstellung im August
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Rojacher verzeichnete im Sommer [[1887]] beim Kolmhaus den Bau eines „Sommer-Hauses“, beginnend am [[22. Juni]] und Fertigstellung im August
  
1888 Das Bergwerk mit Inventar, einschließlich der Gebäude und Aufbereitungsanlagen wurden verkauft.  
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Zu Beginn des Jahres [[1888]] überschlug Rojacher in einer Endabrechnung die Lage und besprach sich mit seinem alten Freund Ritter von Arlt. Er wird das Bergwerk auflassen, dagegen das Gasthaus weiterführen und den Aufzug als Attraktion für die Fremden in Betrieb halten.
  
Nach der Veräußerung des Bergbaus (1888) erwarb Ignaz Rojacher die Postmeisterstelle für das Rauriser Tal. Er kaufte das Gegenschreiberhaus im Markt (später Postgashof, jetzt im Besitz der Fam. Groder in der Marktstraße 27). Im Gebäude selbst installierte Rojacher den elektrischen Strom und das erste Telefon. (Zur Info: Nach seinem Tod am 4.1.1891 und dem Tod seiner Mutter Maria Seidl-Rojacher 27.2.1894 erbte Georg Seidl (geb. 7.8.1873 verst. 25.11.1928), der ledige Sohn von Maria das Haus, welches er 1917 an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.)
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Ritter von Arlt setzte sich mit Oberbergrat Franz Posepny, einem Experten in allen Fragen des Bergbaues, in Verbindung und teilte ihm die Sachlage der Grube mit. Franz Posepny wollte sich um einen Interessenten umschauen.
  
Postverbindung und Straßenbau: Für Ignaz Rojacher war die Errichtung einer guten Fahrstraße nach Taxenbach ein besonderes Anliegen. Er richtete insbesondere in den Sommermonaten eine tägliche Postverbindung zwischen Taxenbach und Kolm Saigurn ein.
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1888 übersiedelte das Postamt Rauris vom Landrichterhaus (jetzt Geschäft Tauernlamm, Marktstraße 33) in das Gegenschreiberhaus, Gasthaus Post. Das Bergwerk mit Inventar, einschließlich der Gebäude und Aufbereitungsanlagen, wurden verkauft.  Nach der Veräußerung des Bergbaus erwarb Ignaz Rojacher die Postmeisterstelle für das Raurisertal. Er kaufte das Gegenschreiberhaus im Markt (später Postgashof, jetzt im Besitz der Fam. Groder in der Marktstraße 27). Im Gebäude selbst installierte Rojacher den elektrischen Strom und das erste Telefon.  Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Seidl-Rojacher erbte Georg Seidl (* [[7. August]] [[1873]]; † [[25. November]] [[1928]]), der ledige Sohn von Maria das Haus, welches er [[1917]] an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.
  
 
Aufgrund seiner Krankheit hatte Rojacher einen Teil seiner Leistungskraft eingebüßt.  
 
Aufgrund seiner Krankheit hatte Rojacher einen Teil seiner Leistungskraft eingebüßt.  
  
Ignaz Rojacher kann sich mit dem Verlust seiner Mine, der sein Denken und Trachten von Jugend auf galt, nicht abfinden. Im Oktober 1890 musste er seinen so hochgelobten Boden, sein Gast- und Unterkunftshaus „Bodenhaus“ verlassen, um nach Rauris in der Nähe eines Arztes zu übersiedeln.  
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Ignaz Rojacher konnte sich mit dem Verlust seiner Mine, der sein Denken und Trachten von Jugend auf galt, nicht abfinden. Im Oktober [[1890]] musste er seinen so hochgelobten Boden, sein Gast- und Unterkunftshaus „Bodenhaus“ verlassen, um nach Rauris in der Nähe eines Arztes zu übersiedeln.  
  
Straßenbau Rauris-Taxenbach, Rauris-Embach-Lend: Rojacher war durchaus ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Im Salzburger Landtag setzte sich besonders Hofrat Lienbacher für seine diesbezüglichen Vorschläge ein. Im Jahre 1889 wurde im Landtag der Antrag angenommen und 1892 mit dem Bau der Straße begonnen. Sie sollte 1894 fertiggestellt sein, sodass ab diesem Jahr zwei Straßen nach Rauris führten und führen; eine neue von Taxenbach ausgehend und eine alte von Lend über Embach ausgehend.
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Postverbindung und Straßenbau: Für Ignaz Rojacher war die Errichtung einer guten Fahrstraße nach [[Taxenbach]] ein besonderes Anliegen. Er richtete insbesondere in den Sommermonaten eine tägliche Postverbindung zwischen Taxenbach und Kolm-Saigurn ein.  
Der Straßenbau durch Kitzlochklamm war zu kostspielig und konnte nicht durchgedrückt werden.
 
Die Vollendung des Straßenneubaus noch zu erleben, das blieb Rojacher zu seinem großen Leidwesen leider versagt.
 
  
Ignaz Rojacher starb am 4. Januar 1891 im Alter von 47 Jahren. Sein Grab ist am Rauriser Friedhof zu finden. Im Totenbuch der Pfarre steht: gestorben an Tuberkulose (bakterielle Infektion).
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Straßenbau Rauris-Taxenbach, Rauris-[[Embach]]-Lend: Rojacher war durchaus ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Im [[Salzburger Landtag]] setzte sich besonders [[Hofrat]] [[Georg Lienbacher (Politiker)|Georg Lienbacher]] für seine diesbezüglichen Vorschläge ein. Im Jahre [[1889]] wurde im Landtag der Antrag angenommen und [[1892]] mit dem Bau der Straße begonnen. Sie sollte [[1894]] fertiggestellt sein, sodass ab diesem Jahr zwei Straßen nach Rauris führten und führen; eine neue von Taxenbach ausgehend und eine alte von Lend über Embach ausgehend. Der Straßenbau durch [[Kitzlochklamm]] war zu kostspielig und konnte nicht durchgedrückt werden. Die Vollendung des Straßenneubaus noch zu erleben, das blieb Rojacher zu seinem großen Leidwesen leider versagt.
  
Die Frau von Rojacher Maria geb. Seidl starb mit 46 Jahren am 27.2.1894 an einer Bruchoperation im St. Johannsspital in Salzburg.
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Ignaz Rojacher starb am 4. Jänner 1891 im Alter von 47 Jahren. Sein Grab ist am Rauriser Friedhof zu finden. Im Totenbuch der Pfarre steht: gestorben an Tuberkulose (bakterielle Infektion). Seine Frau Maria, geb. Seidl, starb mit 46 Jahren am [[27. Februar]] [[1894]] an einer Bruchoperation im [[St. Johanns-Spital]] in Salzburg.  
 
 
Diese Seite wurde von Margot Daum (margot30@gmx.at) am 27.3.2020 überarbeitet.
 
  
 
== Weblinks ==
 
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* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1227076070635908&set=g.200164147007454&type=1&theater Facebook "Historischer Pinzgau", Bild von Ignaz Rojacher]
 
* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1227076070635908&set=g.200164147007454&type=1&theater Facebook "Historischer Pinzgau", Bild von Ignaz Rojacher]
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==Quellen==
 
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* Salzburgwiki Beitrag [[Hoher Sonnblick]]
 
* Salzburgwiki Beitrag [[Hoher Sonnblick]]
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Version vom 27. März 2020, 18:35 Uhr

Ignaz Rojacher vulgo "Kolm Naz" (* 3. April 1844 im Gaißbachtal in Rauris; † 4. Jänner 1891) war Goldbergwerk-Besitzer und Erbauer des Observatoriums auf dem Hohen Sonnblick im Raurisertal in den Hohen Tauern.

Einleitung

Rojacher zählte zu den Pionieren im Raurisertal. Neben dem Observatorium installierte er eine elektrische Telefonanlage, eröffnete Gasthäuser (Werkhaus Kolm, das Bodenhaus in Buchen, den Gasthof Post in Rauris und das Zittelhaus am Hohen Sonnblick) mit Unterkünften und wurde ein Fremdenverkehrspionier, erwarb die Postmeisterstelle , richte eine Postverbindung ein und regte Straßenbauten an.

Familie

Seine Großeltern Großvater Georg Rojacher (Bauernsohn vom Faistenaulehen in Rauris) und Großmutter Theresia Rojacher, geborene Schattauer (Bauerntochter Orthlehen in Vorstand in Rauris). Es stammen neun Kinder aus dieser Ehe. Der jüngste war der Ignaz.

Seine Eltern Ignaz Rojacher sen. (* 1. Februar 1788; † 26. Oktober 1859) und Mutter Anna Rojacher, geborene Brindlinger vulgo Kolm Annei (* 13. Mai 1814; † 27. Jänner 1896). Sie heirateten am 24. November 1840 in Rauris.

1837 kauften sich Ignaz Rojacher sen. und Anna Rojacher das Obersäghäusl im Gaisbachtal. Ignaz Rojacher sen. war Zimmermann in Goldbergbau in Kolm-Saigurn.

== Leben Ignaz Rojacher jun. vulgo Kolm Naz wurde im Obersäghäusl als einziges Kind geboren. Taufpatin war die Brücklwirtin Elisabeth Rasser und Hebamme Maria Rojacher (* 1790; †3. Mai 1864).

Durch einen Erdrutsch wurde das Obersaghäusl arg beschädigt und da die Eltern vom Nazerl nicht imstande waren es wieder bewohnbar zu machen, mussten sie es verkaufen und eine neue Heimat im Ort erwerben bzw. tauschten ihr Häusl mit dem Reisnerhäusl im Ort von Rauris. Sie hatten das Obersäghäusl bis 1847 inne. 1847 kaufte/tauschte Ignaz Rojacher sen. und seine Frau Anna das Reisnerhäusl.

Ignaz jun. besuchte von 1850 bis 1856 die Volksschule in Rauris und lebte zeitweise bei seiner Taufpatin die Brücklwirtin Elisabeth Rasser, also im Gebäudekomplex des „Brücklwirts“. Dort musste er als Ziegenhirte mithelfen und versäumte manchmal die Schule. Trotzdem zählte ihn Lehrer Donat zu seinen besten Schülern! Ignaz jun. arbeitete zwei Jahre von 1853 bis 1855 beim Brücklwirt als Ziegenhirt.

Der Verwalter (auch Verweser genannt) vom Goldbergbau unterstützte die Rojachers wo immer er konnte und so begann Ignaz Rojacher jun. im Jahre 1856 im Alter von 12½ Jahren als Truchenläufer im Stollen. Die Arbeit war freilich nicht leicht und so musste er aufgrund seiner Körperbeschaffenheit den Goldberg nach einem Jahr wieder verlassen. Er lebte dann wieder bei seinen Eltern im Reisnerhäusl.

1857 begann Nazl eine Lehre beim Tischlermeister Michl Lanser vulgo „Streanfärbermichl“. Diese endete als er 17 Jahre alt war. Danach verblieb er noch zwei Jahre (bis 1863) als Geselle – auch dies hatte der Bergwerksverwalter für Rojacher organisiert.

Am 26. Oktober 1859 starb Ignaz Rojacher sen. Der kleine Nazl verlor also mit 15½ Jahren seinen Vater und die Armut im Reisnerhäusl wurde groß. Der Junge musste nun wieder Geld verdienen und seine Mutter erhalten.

1860 erbte Ignaz Rojacher jun. vulgo Kolm-Naz das Reisnerhaus von seinem Vater.

Im Jahr 1863 mit 19 Jahren übernimmt Ignaz Rojacher jun. die Leitung der Werktischlerei beim Goldbergbau. Er war für die Instandhaltung der Seilbahn, das Auszimmern neu vorgetriebener Stollen und das Instandhalten des bestehenden Stollenzimmerwerks und verschiedene andere Arbeiten verantwortlich.

1870 hatte Rojacher das 26. Lebensjahr überschritten und übernahm das Amt des Waschhutmannes. Er führte nun die Aufsicht über die Aufbereitung, angefangen beim Pochen der Erze, Schlämmen (Waschen), der Erze über die Herde und in den Setzkästen bis hin zu heiklen Amalgamation (Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus Erzen durch Lösen in Quecksilber), die als letzte Stufe der technischen Vorgänge die berühmten Goldkugeln hervorbrachte.

3. April 1871 wurde Richard Ignaz Pfarrmaier, auch Pfarrmayer, in Sagritz in Döllachin Kärnten als Sohn der Magd Elisabeth Pfarrmai(y)er geboren. Es gibt streng wissenschaftlich keinen Nachweis dafür, dass Richard Ignaz Pfarrmai(y)er tatsächlich der Sohn von Ignaz Rojacher war. Im Taufbuch ist kein Eintrag über den Vater angegeben. Allerdings reiste Ignaz Rojacher ein Jahr bevor er verstarb nach Döllach, um Richard Ignaz Pfarrmaier eine Arbeit als Aufsichtsjäger im Raurisertal zu vermitteln. Dieser wurde dann der „Jaga Naz“ im Raurisertal. Weiters anzumerken ist, dass der Kolm Naz und sein Sohn Jaga Naz am selben Tag, den 3. April, Geburtstag haben. Die Mutter Elisabeth Pfarrmai(y)er ist am 20. Dezember 1830 in Stall-Döllach, Kärnten, geboren.

In Kolm fing Maria Seidel (*2. Juni 1848; † 27. Februar 1894), Waldbauerntochter vom Unterland in Rauris, als Kellnerin an. Bei ihr und Ignaz bahnte sich eine Liebschaft an. Maria Seidl hatte allerdings schon einen ledigen Sohn namens Georg Seidl (* [[7. August 1873; † 25. November 1928).

1876 pachtete Ignaz Rojacher die Rauriser Goldmine mit allen Rechten und Pflichten und begann „seinen“ Bergbau.

Wilhelm Ritter von Arlt, ein Ökonomierat aus Böhmen (* 16. November 1853 in Prag; † 24. September 1944), kam im amtlichen Auftrag aufgrund seiner Studien, nach Salzburg. Es ging darum, dass das im Pinzgau gezüchtete Vieh für Böhmen besonders geeignet wäre. Im Salzburger Volksblatt las er einen Artikel über den ansehnlichen Rauriser Markt und so war seine erste Station im salzburgerischen Rauris. Ritter von Arlt reiste nach Kolm-Saigurn und lernte den bekannten „Kolm Naz“ kennen. Zwischen dem Rauriser und dem Prager Ökonomierat entwickelte sich ein betont freundschaftliches Verhältnis.

1879 trafen sich in Rom, Italien, aus aller Welt Meteorologen, um eine wissenschaftliche Frage zu klären: Wie ist die Erdatmosphäre in höheren Luftschichten beschaffen? Im Salzburger Land hörte dies Rojacher und bot seine Dienste an. Der Wiener Meteorologe Julius Hann war von Rojacher fasziniert und kam auf die Idee, auf dem Sonnblick-Gipfel eine Wetterstation zu errichten.

Am 24. Oktober 1880 kaufte Ignaz Rojacher um 4.500 Gulden (ca. Euro 300.000) den Goldbergbau. Der Kaufpreis war nicht besonders hoch, doch muss man bedenken, dass er ja schon zu seiner Zeit als Pächter dem Staat das Inventar hatte ablösen müssen. Der neue Grund- und Gebäudebesitz war durchaus beachtlich: In Kolm-Saigurn das Wascherhaus, das auch als Wohnhaus diente, eine eingättrige Sägemühle, eine Werksschmiede und dann die eigentliche Aufbereitungsanlage mit Pocher, mehreren Stoß- und Kehrherden und die für die Amalgamation nötige Goldmühle. Jährlich wurden im Durchschnitt zwölf Kilo Gold aus der Mühle „Mühlgold“ gewonnen. Mit dem Kauf des Bergwerks erwarb Rojacher auch das ärarische Gegenschreiberhaus (Alte Post, jetzt Groder in der Marktstraße). Erwähnenswert erscheint es, dass damals im Hause eine Wasserdruckleitung und englische Spülklosette eingebaut waren, welche Einrichtungen sogar glänzend funktioniert hatten.

Ignaz Rojacher nahm 1880 aber auch noch eine zweite Sache in Angriff. Er wandelte das Werkhaus in Kolm-Saigurn zu einem Gasthaus mit Fremdenzimmer um und stellte hier durch Wasserkraft getrieben die erste elektrische Lichtanlage (auf 1 600 Meter Seehöhe) für 15-Watt-Glühbirnen im Land Salzburg auf. Ratschläge hierzu erhielt er von Herrn von Patt und dem Mechaniker Gruber von Lend. Dr. Karl Arnold sagte in seinem Aufsatz über Rojacher: „Nicht in Hannover, sondern 1.600 m hoch in Kolm, dem Talschluß der Rauris sah ich 1880 zum ersten Male die vollkommene elektrische Beleuchtung eines Gebäudekomplexes“.

1881 erfolgte der Bau einer Telefonanlage. Zu Rojachers technischen Leistungen gehörten unter anderem der Bau einer Telefonleitung vom Ort Rauris bis hinauf zum Sonnblickgipfel. Sprechstellen gab es in Rauris am Postamt, bei Dr. Pelzler beim Standlwirt in Wörth, dann im Fronwirtshaus in Bucheben, beim Bodenhaus, in Kolm-Saigurn und schließlich im Observatorium hoch oben am Sonnblickgipfel.

Ignaz Rojacher und Wilhelm Ritter von Arlt reisten nach Paris zur Weltausstellung und von dort brachten sie eine Lichtmaschine mit. Diese wurde im Jahre 1882 in Kolm-Saigurn montiert.

Am 26. November 1883 standen Ignaz Rojacher vulgo „Kolm Naz“ und Maria Seidel, Waldbauerntochter aus Rauris, Wirtschafterin in Kolm, vor dem Altar in Maria Plain, um mit ihrem „Ja“ den Ehebund zu besiegeln. Am 27. November 1883 wurde dann vermutlich die Eheschließung in Bucheben eingetragen. Ignaz Rojacher und Maria hatten nie eigene Kinder bekommen.

Am 28. Jänner 1885 schilderte Rojacher in einem ausführlichen Schreiben an den Hauptausschuss Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins die Vorzüge des 3 106 m ü. A. hohen Gipfels des Sonnblicks als Standpunkt einer meteorologischen Station in Verbindung mit einer Alpenvereinshütte. Zugleich erklärte er sich bereit, die bestehenden Transportanlagen zur Verfügung zu stellen und den Bau zu seiner eigenen Sache zu machen. Die Rechnung ging auf. Man erklärte sich bereit, die Kosten für die Errichtung eines Holzhauses zu übernehmen. Die Oesterreichische Meteorologische Gesellschaft steuerte die Mittel für einen Anemometer-Turm (Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit), einer Telefonleitung sowie die wissenschaftlichen Geräte bei.

Baubeginn war im Spätfrühjahr 1885, allerdings waren Sturm und Schneetreiben angesagt.

Winter 1885/1886 reiste Ignaz Rojacher gemeinsam mit Wilhelm Ritter von Arlt, nach Falun in Schweden, zur Erlernung des Munkdellschen Gold-Extraktionsverfahrens[1] (ein neues Aufbereitungsverfahren für den Goldbergbau). Ein gewisser Munckdell fand nach vielen Studien und Versuchen neue Wege, um Erze mit geringem Goldgehalt ausbeuten zu können. Gleichzeitig kamen die beiden das erste Mal mit Skiern in Berührung, die vor allem Ritter von Arlt sofort begeisterten.

Ritter von Arlt hatte dann bei ihrer Rückkehr sogenannte "Schneebretter" mit nach Rauris genommen.

Im Winter 1885/1886 stand das Holzhaus (zukünftiges Zittelhaus) fertig im Tal aufgestellt. Es wurde dann abgetragen und im Sommer 1886 Stück um Stück auf den Gipfel hinaufgeschleppt. Ende August stand der mächtige, aus Felsstücken gebaute Turm mit dem Windmessgerät und die kleine Blockhütte für den Beobachter.

Die Anregung zum Bau der Beobachtungsstation kam von Professor Dr. Julius Hann aus Wien. Rojacher griff den Plan begeistert auf und baute das Sonnblick-Haus. Es wurde bald nach Fertigstellung vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein übernommen, dessen damaliger Präsident der Geologieprofessor Dr. Alfred Zittel in München war. Nach ihm hieß das Haus allgemein „Zittelhaus“.

1886 erwarb Ignaz Rojacher für das Gasthaus Post die Gasthauskonzession. Er besaß somit im Tal vier Gaststätten und zwar eine im Markt das Gasthaus Post, das Bodenhaus in Bucheben, das Werkhaus in Kolm-Saigurn und das Zittelhaus am Sonnblick.

Am 2. September 1886 ist die feierliche Eröffnung der Wetterstation. Der mit Stein aufgeführte Anemometer-Turm ragt aus dem Gebäude. Ihm fügt sich der Holzbau (zukünftiges Zittelhaus) an, er dient den Zwecken des Alpenvereins und enthält außerdem das Gelehrtenzimmer für wissenschaftliche Untersuchungen und den Wohnraum des Wetterwartes. Ignaz Rojacher wurde von Kaiser Franz Joseph I. mit dem Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.

Rojacher verzeichnete im Sommer 1887 beim Kolmhaus den Bau eines „Sommer-Hauses“, beginnend am 22. Juni und Fertigstellung im August

Zu Beginn des Jahres 1888 überschlug Rojacher in einer Endabrechnung die Lage und besprach sich mit seinem alten Freund Ritter von Arlt. Er wird das Bergwerk auflassen, dagegen das Gasthaus weiterführen und den Aufzug als Attraktion für die Fremden in Betrieb halten.

Ritter von Arlt setzte sich mit Oberbergrat Franz Posepny, einem Experten in allen Fragen des Bergbaues, in Verbindung und teilte ihm die Sachlage der Grube mit. Franz Posepny wollte sich um einen Interessenten umschauen.

1888 übersiedelte das Postamt Rauris vom Landrichterhaus (jetzt Geschäft Tauernlamm, Marktstraße 33) in das Gegenschreiberhaus, Gasthaus Post. Das Bergwerk mit Inventar, einschließlich der Gebäude und Aufbereitungsanlagen, wurden verkauft. Nach der Veräußerung des Bergbaus erwarb Ignaz Rojacher die Postmeisterstelle für das Raurisertal. Er kaufte das Gegenschreiberhaus im Markt (später Postgashof, jetzt im Besitz der Fam. Groder in der Marktstraße 27). Im Gebäude selbst installierte Rojacher den elektrischen Strom und das erste Telefon. Nach seinem Tod und dem Tod seiner Mutter Maria Seidl-Rojacher erbte Georg Seidl (* 7. August 1873; † 25. November 1928), der ledige Sohn von Maria das Haus, welches er 1917 an Wilhelm Ritter von Arlt verkaufte.

Aufgrund seiner Krankheit hatte Rojacher einen Teil seiner Leistungskraft eingebüßt.

Ignaz Rojacher konnte sich mit dem Verlust seiner Mine, der sein Denken und Trachten von Jugend auf galt, nicht abfinden. Im Oktober 1890 musste er seinen so hochgelobten Boden, sein Gast- und Unterkunftshaus „Bodenhaus“ verlassen, um nach Rauris in der Nähe eines Arztes zu übersiedeln.

Postverbindung und Straßenbau: Für Ignaz Rojacher war die Errichtung einer guten Fahrstraße nach Taxenbach ein besonderes Anliegen. Er richtete insbesondere in den Sommermonaten eine tägliche Postverbindung zwischen Taxenbach und Kolm-Saigurn ein.

Straßenbau Rauris-Taxenbach, Rauris-Embach-Lend: Rojacher war durchaus ein politisch interessierter und engagierter Mensch. Im Salzburger Landtag setzte sich besonders Hofrat Georg Lienbacher für seine diesbezüglichen Vorschläge ein. Im Jahre 1889 wurde im Landtag der Antrag angenommen und 1892 mit dem Bau der Straße begonnen. Sie sollte 1894 fertiggestellt sein, sodass ab diesem Jahr zwei Straßen nach Rauris führten und führen; eine neue von Taxenbach ausgehend und eine alte von Lend über Embach ausgehend. Der Straßenbau durch Kitzlochklamm war zu kostspielig und konnte nicht durchgedrückt werden. Die Vollendung des Straßenneubaus noch zu erleben, das blieb Rojacher zu seinem großen Leidwesen leider versagt.

Ignaz Rojacher starb am 4. Jänner 1891 im Alter von 47 Jahren. Sein Grab ist am Rauriser Friedhof zu finden. Im Totenbuch der Pfarre steht: gestorben an Tuberkulose (bakterielle Infektion). Seine Frau Maria, geb. Seidl, starb mit 46 Jahren am 27. Februar 1894 an einer Bruchoperation im St. Johanns-Spital in Salzburg.

Weblinks

Quellen

  1. Extraktion (von lateinisch extrahere „herausziehen“) ist ein physikalisches Stofftrennverfahren, bei dem mit Hilfe eines Extraktionsmittels (in diesem Falle ein Lösungsmittel, gegebenenfalls erwärmt) eine Komponente aus einem festen oder flüssigen Stoffgemisch, dem sogenannten Extraktionsgut, gelöst wird: Das Lösungsmittel zieht den in ihm besser löslichen Stoff aus dem Gemisch.