Karl Berg

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Bildnis von EB Karl Berg in der Salzburger Residenz

Karl Berg (* 27. Dezember 1908 in Radstadt; † 1. September 1997 in Mattsee)[1] war Erzbischof derErzdiözese Salzburg. Karl Berg zählte zu den prägenden kirchlichen Persönlichkeiten der 1970er- und 1980er-Jahre in Österreich.

Leben

Nach der Matura am Salzburger Borromäum ermöglichte ihm sein Onkel und Radstädter Jugendfreund, Msgre. Dr. Franz Fiala, das Studium am "Collegium Germanicum" in Rom, wo er zusammen mit dem späteren Kardinal Franz König studierte. Er besuchte die päpstliche Universität Gregoriana und erwarb dort Doktorate in Theologie und Philosophie. 1933 wurde er in Rom zum Priester geweiht.

Nach seiner Rückkehr aus Rom war der junge Priester zunächst in der Pfarrseelsorge tätig, 1937 wurde er Subregens im Priesterseminar, 1945 wurde er Regens. 1949 erfolgte die Berufung ins Domkapitel. 1961 wurde Berg zum Ordinariatskanzler ernannt, 1972 zum Generalvikar.

Nach dem plötzlichen Tod von Erzbischof Eduard Macheiner wählte ihn das Salzburger Domkapitel am 26. Dezember 1972 aus einem päpstlichen Dreiervorschlag zum neuen Erzbischof der Diözese. Am 11. Jänner 1973 bestätigte Paul VI. die Wahl und am 25. Februar des Jahres wurde er zum Erzbischof geweiht. Im September 1985 folgte er Kardinal Königs als Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz. Ein Höhepunkt seiner Tätigkeit als Vorsitzender war der zweite Pastoralbesuch Johannes Pauls II. in Österreich im Juni 1988.

Für Aufsehen sorgten Bergs Stellungnahmen zur politischen Kultur in Österreich, aber auch sein Eintreten gegen eine Engführung der kirchlichen Ehemoral auf die Frage der Empfängnisverhütung. Wiederholt forderte er dazu auf, die innerkirchliche Diskussion zum Problem der verantworteten Elternschaft und auch zur Frage der wiederverheirateten Geschiedenen nicht abreißen zu lassen. So brachte Berg bei der außerordentlichen Bischofssynode im Dezember 1985 im Namen des österreichischen Episkopats dieses pastorale Problem vor den Bischöfen aus der Weltkirche zur Sprache und bat um weitere Überlegungen, ob und wie wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Voraussetzungen zu den Sakramenten zugelassen werden können - "damit sie der Kirche nicht völlig entfremdet werden".

Breites Echo in der Öffentlichkeit fand Berg auch, als er im Sommer 1988 dem damaligen bayrischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß wegen der atomaren Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf entgegen trat. Am 5. September 1988 nahm der Papst den Rücktritt Bergs als Erzbischof von Salzburg an. Bis zur Bestellung seines Nachfolgers Georg Eder im Jänner 1989 leitete Berg die Erzdiözese Salzburg interimistisch als Apostolischer Administrator weiter und gehörte in dieser Funktion auch weiter der Bischofskonferenz an.

Der Erzbischof verbrachte seinen jährlichen Sommerurlaub im Caritas-Kinderdorf St. Anton in Bruck an der Großglocknerstraße. Anlässlich eines solchen Sommerurlaubs nahm er am 23. August 1967 an Feierlichkeiten in Fusch an der Großglocknerstraße teil, wo dem 100. Geburtstag von Hofrat Franz Wallack, dem Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße gedacht wurde und er die Weihe zweier neuer Glocken für die Kirche St. Wolfgang im Weichselbachtal in Bad Fusch vornahm.[2]

Ehrungen

Die Universität Salzburg dankte Karl Berg 1989 mit der Verleihung des Ehrendoktors der Theologie.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Radstadt, Band VI, S. 107.
  2. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 25. August 1987, Seite 8
Zeitfolge
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