Flugzeugabstürze
Auch im Luftraum über dem Bundesland Salzburg gab und gibt es immer wieder Flugzeugabstürze.
Einleitung
Der Luftraum über dem Bundesland Salzburg ist bisher von großen Luftverkehrsunglücken verschont geblieben. Allerdings geschahen und geschehen immer wieder Unglücke mit kleineren Maschinen, sowohl im Bereich des Salzburg Airport W. A. Mozart als auch auf den Flugplätzen Mauterndorf und Zell am See.
Die Ereignisse im Salzburger Luftraum
- 1932, 28. August: Der Flugpionier Hans Guritzer stirbt bei einem Absturz in Vöcklabruck (OÖ.).
- 1945, 25. Oktober: Ein US-Jagdflugzeug stürzt in Salzburg-Leopoldskroner Moos, nahe dem Sendlweg, ab; der Pilot kommt dabei ums Leben;
- 1964: Am 22. Dezember 1964 mittags sind zwei Saab Düsenjäger (Fliegende Tonnen) des Österreichischen Bundesheeres im Formationsflug am Westhang des Schwarzenberges auf Elsbethener Gemeindegebiet zerschellt und beide Piloten kamen dabei ums Leben.[1]
- 1988: Am 26. Oktober kommt es im Luftraum über Salzburg zu einer Kollision zweier Flugzeuge. Eine Cessna Citation startet mit zwei Personen an Bord auf der Piste 34 mit Ziel Innsbruck. Auf Grund der tief stehenden Sonne übersieht der Pilot in 400 m Höhe eine einmotorige Cessna, die mit einem Fallschirmspringer unterwegs war. Alle vier Beteiligten Personen kamen bei diesem Unglück ums Leben.
- 2006: Im Dezember streift ein Motorsegel beim Start am Flugplatz Zell am See einen Hangar und stürzt ab. Die beiden Insassen werden eingeklemmt, eine Person war schwer verletzt.
- 2006: Beim Absturz des ÖAMTC-Rettungshubschraubers C 6 beim Landeanflug auf das Unfallkrankenhaus Salzburg am 1. Mai, pilotiert von Martin Nussdorfer, werden zwei Personen schwer und drei leicht verletzt: Fünf Meter über der Landeplattform war der Hubschrauber aus technischen Gründen plötzlich rechts weggekippt und 25 Meter tief in den Krankenhaushof gefallen. Wie durch ein Wunder überlebten alle Insassen und auch am Boden wurde niemand verletzt;
- 2007: Am 5. März stoßen im Bereich der Schmittenhöhe bei Zell am See im Pinzgau ein mit sieben Personen besetzter Transporthubschrauber aus der Schweiz mit einem Sportflugzeug in der Luft zusammen. Alle acht Personen kamen ums Leben.
- 2008: Am 9. Februar: verunglückt Martin Nussdorfer bei seinem zweiten Absturz mit einem Rettungshubschrauber im Toten Gebirge (Obersteiermark) tödlich.
- 2011:
- Am 5. Mai kommen im Ortsgebiet von Leogang im Pinzgau der Pilot (47) und eine Insassin (60) beim Absturz eines Ultralight-Flugzeugs des Typs Pioneer 200 ums Leben. Der Absturz ereignet sich am Grießenpass (967 m ü. A.). Dabei streifte die Maschine nach Turbulenzen mehrere Baumwipfel, trudelte noch 150 m weiter, wo es zunächst in die Oberleitung der Westbahn geriet und abstürzte. Das Flugzeug ging sofort in Flammen auf.
- Am 6. Juli werden bei einem Absturz neben der Taurachbahn im Bereich von Mauterndorf im Lungau der Pilot (68) und sein Begleiter (25) aus Deutschland schwer verletzt.
- Am 20. August stürzt ein einmotoriges Sportflugzeug kurz nach dem Start vom Flugplatz Mauterndorf ab. Dabei sterben der 65-jährige Betriebsleiter des Flugplatzes, Wilhelm Huber aus Mariapfarr und ein 50jähriger Deutscher, der mit Huber auf einem Platzeinschulungsflug unterwegs gewesen war.
- Am 28. August stoßen zwei Flugzeuge, die sich gleichzeitig im Landeanflug auf den Flugplatz Zell am See befanden, etwa 250 Meter von der Landepiste entfernt, in einer Höhe von etwa 40 bis 50 Metern in der Luft zusammen. Der Pilot des motorisierten Segelflugzeugs und der Pilot einer Cessna 150 dürften sich gegenseitig nicht gesehen haben. Alle vier Insassen kamen bei diesem Absturz ums Leben. Wie Untersuchungen ergaben, befand sich der 31-jährige Pilot aus Tirol, der das Motorflugzeug gesteuert hatte, unter Drogeneinfluss. Wie Edith Tutsch-Bauer, Leiterin der Gerichtsmedizin Salzburg gegenüber der APA in einen entsprechenden Medienbericht am 23. September 2011 bestätigte, wurde Cannabis im Blut des Piloten festgestellt. Der Drogenkonsum habe die Aufmerksamkeit, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eingeschränkt.
- 2016: Am Sonntag, dem 10. Juli, stürzt um ca. 19:00 Uhr ein Kleinflugzeug (Piper Warrior III) nach dem Start vom Flugplatz Zell am See ab, schlittert über ein Feld, wird vom Bruckbergkanal abgebremst und kommt rund 1 000 Meter östlich des Flugfeldes am Rand des Radweges zum Stillstand. Der Motorblock fängt Feuer, das jedoch rasch gelöscht wird. Der Pilot und die Passagiere werden eingeklemmt, können jedoch geborgen werden. Alle vier Personen überlebten den Absturz teils schwer verletzt und wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Ursache für das Unglück, das angesichts des unmittelbar vor dem Radweg, der Pinzgauer Straße (B 311) und der Salzburg-Tiroler-Bahntrasse, zum Stillstand gekommenen Flugzeuges noch ganz andere Folgen hätte haben können, ist derzeit - ein Tag nach dem Absturz - noch unbekannt.
- 2023: Im Bereich des Parkplatzes der Rodelbahn Kohlschnait unweit der B 311 in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) stürzte am Pfingstsamstag, den 27. Mai, zu Mittag ein Kleinflugzeug ab. Laut Polizeiaussendung gab es nach dem Aufprall kleinere Explosionen bzw. einen Brand. Zwei Insassen kamen dabei ums Leben.[2]
Salzburger, die im Ausland bei Abstürzen ums Leben kamen
Am 2. Oktober 1971 verlor die Vickers Vanguard (G-APEC) der British European Airways auf dem Flug 706 von London nach Salzburg über Belgien aufgrund von unerkannter Korrosion beide Höhenleitwerksflächen. Die Maschine war danach unsteuerbar und stürzte mit dem Bug voran senkrecht vom Himmel. Alle 63 Insassen wurden getötet. Unter den Toten waren auch der österreichische Rechtsphilosoph und Politologe Dr. René Marcic und seine Gemahlin Blanka.
Quellen
- Artikel Salzburg Airport W. A. Mozart
- Salzburger Nachrichten, 29. August 2011
- www.salzburg.com, abgefragt am 23. September 2011
- SN, Lokalteil, S. 5, 2016-07-11.
Einzelnachweis
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 28. Dezember 1964, Seite 2
- ↑ SALZBURG24 vom 27. Mai 2023