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| | Zur Zeit von Fürsterzbischof [[Matthäus Lang]] lebte [[Martin Lodinger]], den [[Gerhard Florey]] als ersten Salzburger Emigranten bezeichnet.<ref>Florey, Gerhard: ''[[Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731/32]]'', Seite 40</ref> Unter [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] wurde die Protestanten in der [[Stadt Salzburg]] (mit wenigen privilegierten Ausnahmen) bereits bis [[1588]] vertrieben. | | Zur Zeit von Fürsterzbischof [[Matthäus Lang]] lebte [[Martin Lodinger]], den [[Gerhard Florey]] als ersten Salzburger Emigranten bezeichnet.<ref>Florey, Gerhard: ''[[Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731/32]]'', Seite 40</ref> Unter [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] wurde die Protestanten in der [[Stadt Salzburg]] (mit wenigen privilegierten Ausnahmen) bereits bis [[1588]] vertrieben. |
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| − | Weitere Vertreibungen fanden unter Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]] in den Jahren [[1684]] bis [[1686]] in [[Osttirol]] statt (insgesamt 691 Protestanten wurden wegen ihres Bekenntnisses aus dem [[Defereggental]] vertrieben- siehe [[der evangelischen Christen aus dem Defereggental]]) und [[1686]] bis [[1691]] auf dem [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] bei [[Hallein]] (evangelische [[Bergknappen]]). | + | Weitere Vertreibungen fanden unter Fürsterzbischof [[Max Gandolf von Kuenburg]] in den Jahren [[1684]] bis [[1686]] in [[Osttirol]] statt (insgesamt 691 Protestanten wurden wegen ihres Bekenntnisses aus dem [[Defereggental]] vertrieben- siehe [[Vertreibung der evangelischen Christen aus dem Defereggental]]) und [[1686]] bis [[1691]] auf dem [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] bei [[Hallein]] (evangelische [[Bergknappen]]). |
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| | Aber vor allem fand unter Fürsterzbischof [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] in den Jahren [[1731]] und [[1732]] sowie teilweise auch noch in den Jahren bis [[1736]] die Vertreibung der Protestanten statt. | | Aber vor allem fand unter Fürsterzbischof [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] in den Jahren [[1731]] und [[1732]] sowie teilweise auch noch in den Jahren bis [[1736]] die Vertreibung der Protestanten statt. |
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| − | Nach dem Ende des [[Fürsterzbistum]]s wurden letztmalig noch [[1837]] im [[Zillertal]] (zuvor Teil des [[Fürsterzbistum]]s und weiterhin zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehörig) die Protestanten vertrieben. | + | Nach dem Ende des [[Fürsterzbistum]]s wurden letztmalig noch [[1837]] im [[Zillertal]] (zuvor Teil des Fürsterzbistums und weiterhin zur [[Erzdiözese Salzburg]] gehörig) die Protestanten vertrieben. |
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| | ==Die Dürrnberger und die Deferegger Exulanten unter Max Gandolf Kuenburg== | | ==Die Dürrnberger und die Deferegger Exulanten unter Max Gandolf Kuenburg== |
| | Die Fürsterzbischöfe hatten lange Zeit die Andersgläubigen auf dem Dürrnberg geduldet, da sie meist als [[Bergknappen]] im [[Salzbergwerk Dürrnberg]] und [[Salzbergwerk Berchtesgaden]] tätig waren. Die Einnahmen aus dem [[Salzhandel]] waren neben dem Erlös aus Bergwerken in den [[Hohen Tauern]] (z. B. [[Goldbergbau|Tauerngold]]) die wichtigsten Erträge zur Finanzierung des Lebenswandels des Fürsterzbischofs. | | Die Fürsterzbischöfe hatten lange Zeit die Andersgläubigen auf dem Dürrnberg geduldet, da sie meist als [[Bergknappen]] im [[Salzbergwerk Dürrnberg]] und [[Salzbergwerk Berchtesgaden]] tätig waren. Die Einnahmen aus dem [[Salzhandel]] waren neben dem Erlös aus Bergwerken in den [[Hohen Tauern]] (z. B. [[Goldbergbau|Tauerngold]]) die wichtigsten Erträge zur Finanzierung des Lebenswandels des Fürsterzbischofs. |
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| − | Schon um [[1680]] und früher hatten sich Protestanten vom Dürrnberg im [[Abtswald]] zu geheimen lutherischen Gottesdiensten versammelt. Einer der Führer der Protestanten war der [[Dürrnberg]]er [[Joseph Schaitberger]]. Daraufhin wurden unter Max Gandolf Kuenburg zwischen [[1684]] und [[1686]] über 70 Protestanten vom Dürrnberg vertrieben worden, unter ihnen Joseph Schaitberger. Die minderjährigen Kinder der Protestanten wurden den Protestanten zuvor abgenommen und kamen zu Pflegeeltern. | + | Schon um [[1680]] und früher hatten sich Protestanten vom Dürrnberg im [[Abtswald]] zu geheimen lutherischen Gottesdiensten versammelt. Einer der Führer der Protestanten war der [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberger]] [[Joseph Schaitberger]]. Daraufhin wurden unter Max Gandolf Kuenburg zwischen [[1684]] und [[1686]] über 70 Protestanten vom Dürrnberg vertrieben worden, unter ihnen Joseph Schaitberger. Die minderjährigen Kinder der Protestanten wurden den Protestanten zuvor abgenommen und kamen zu Pflegeeltern. |
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| | Anfang [[1685]] folgte mitten im Winter die Ausweisung von 620 Protestanten des [[Defereggental]]es unter Verweigerung der gesetzlichen Drei-Jahresfrist. 300 Kinder unter 15 Jahren wurden weggenommen. | | Anfang [[1685]] folgte mitten im Winter die Ausweisung von 620 Protestanten des [[Defereggental]]es unter Verweigerung der gesetzlichen Drei-Jahresfrist. 300 Kinder unter 15 Jahren wurden weggenommen. |