Gerhard Florey
Gerhard Florey (* 22. Dezember 1897[1] in Oberleschen, Preußisch-Schlesien[2]; † 29. August 1996[1] in der Stadt Salzburg) war Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde der Christuskirche in der Stadt Salzburg.
Leben
Florey wuchs in Zabeltitz in Sachsen[3] auf, wohin seine Eltern gezogen waren, als er sechs Monate alt war. In der Dresdener Frauenkirche wurde er konfirmiert. Das Gymnasium besuchte er in Meißen. Während des Ersten Weltkriegs wurde er als Eisenbahnpionier in Berlin eingesetzt, danach studierte er in Leipzig Theologie, welches Studium er 1921 abschloss.[4]
Er wirkte ab 1923 als Vikar an der Seelsorgestation Itzling. Zwischen 1928 und 1965 war er Pfarrer an der Salzburger Christuskirche.[5]
Im Jahr 1938 gehörte er zu jenen, die den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich befürworteten.[6]
Florey bemühte sich intensiv um Kontakte mit den Nachfahren der in Ostpreußen aufgenommenen Salzburger Exulanten und beschäftigte sich mit den historischen Gegebenheiten der großen Emigration auch wissenschaftlich.[3]
Floreys tiefe Menschlichkeit und Toleranz, die er nicht nur in seinem Pastorenamt an den Tag legte, machten ihn zu einem allseits beliebten Kirchenmann.[3]
Ehrungen
- Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (verliehen am 29. November 1943)
- Florey war Bürger der Landeshauptstadt Salzburg.
- Im Jahr 1988 wurde er überdies von Bürgermeister Josef Reschen mit dem Stadtsiegel in Silber ausgezeichnet, womit insbesondere seine Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Protestanten in Salzburg anerkannt wurden.[2]
Werke
(unvollständig)
- "Der Protestantismus im Lande Salzburg. Ein Stück evangelischer Kirchengeschichte". Sächsische Verlagsgesellschaft, 1927.
- "Bischöfe, Ketzer, Emigranten. Der Protestantismus im Lande Salzburg von seinen Anfängen bis zur Gegenwart". Böhlau Verlag, 1. Auflage 1967.
- "Geschichte der Salzburger Protestanten und ihrer Emigration 1731/32". Wien u. a., 2. Aufl. 1986,
- In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK):
- "Die Schwarzacher Versammlungen der Salzburger Protestanten im Jahre 1731", in: MGSLK 114, 1974, S. 243-270
- "Der 'stumme Gefangene' auf Hohenwerfen." In: MGSLK 123, 1983, S. 283-296
- "Bericht über die Mission, die im Pfleggericht Goldegg vom 3. September bis zum 27. Oktober 1733 gehalten wurde." In: MGSLK 125, 1985, S. 489-498
- "Zum Frömmigkeitsbild des Salzburger Protestantismus." In: MGSLK 128, 1988, S. 241-250
- "'Der Wahre Römisch Catholische Salzburger'. Eine Kontrovers-Postille im Auftrag Firmians." In: MGSLK 133, 1993, S. 261-274
- "Predigt eines Salzburger Prädikanten aus dem Jahre 1731." In: Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, Jg. 97, 1981.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Lebensdaten nach Karl W. Schwarz: Bischof Dr. Hans Eder und die Evangelische Kirche in Österreich in der Ära des Nationalsozialismus; hier zitiert nach dem Evangelischen Museum (S. 6).
- ↑ 2,0 2,1 Zeitungsbericht aus dem Jahr 1988 (Einzelheiten zur Quelle sind nicht bekannt) über die Auszeichnung Pfarrer Floreys mit dem Stadtsiegel in Silber.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Heinisch, Reinhard Rudolf: Salzburg im Gründungsjahr der Offiziersgesellschaft. In: Festschrift 50 Jahre Salzburger Offiziersgesellschaft. (2007.)
- ↑ Nekrolog in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 137, S. 465 (Digitalisat)
- ↑ Kriechbaumer, Robert (Hg.): Die Dunkelheit des politischen Horizonts. Salzburg 1933 bis 1938 in den Berichten der Sicherheitsdirektion, Böhlau Verlag, Wien 2019, S. 283, Anmerkung Nr. 7.
- ↑ Göllner, Siegfried: Die Stadt Salzburg im Jahr 1938. Zeitungsdokumentation.