Zeche
Mit dem Begriff Zeche wurde früher im Erzstift und kurzfristig auch im Kronland Salzburg ein Ortsteil als Verwaltungseinheit bezeichnet.
Ursprüngliche Bedeutung und Herkunft des Begriffes
Die Herkunft der Wortsippe ist unklar. Semantisch am ältesten ist die Bedeutung des Begriffes als Reihenfolge, Umlage bei gemeinsamen Unternehmungen. Zeche wurde sodann einerseits als alte Bezeichnung von Genossenschaften verwendet. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Bezeichnung Zeche in der Bedeutung von Bergwerk, Grube bezeugt und meint das Eigentum einer solchen Bergwerks-Genossenschaft.
Im Wirtshaus verstand man unter Zeche ursprünglich die Umlage, d.i. das gemeinsam aufgebrachte Geld für Essen und Trinken. Zechen bedeutete gemeinsam essen und trinken.
In der Katholischen Kirche wurde bis in die jüngste Zeit ein von der Pfarre mit der Sammlung des Opfergeldes Betrauter – ein besonderes Vertrauens- und Ehrenamt - Zechprobst genannt.
Zeche als Ortsteil und Verwaltungseinheit
Bis 1867 (Erlassung des Staatsgrundgesetzes) waren die Salzburger Orte in Zechen unterteilt. Zur Zeit der Protestantenvertreibung wurden die Vertriebenen daher nicht nur nach ihrer Herkunft aus dem jeweiligen Pflegegericht, sondern auch nach der jeweiligen Zeche aufgelistet. Zitat betreffend das Pfleggericht Radstadt: "Die meisten Auswanderer, nämlich 765, meldeten sich aus der Niedernfritzer Zeche, gefolgt von 746 aus der Obernfritzer Zeche und 554 aus der Mörtinger = St. Martiner Zeche."