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Version vom 26. Oktober 2010, 16:45 Uhr
Die Salzburger Neustadt ist ein Synonym für den Stadt-Salzburger-Stadtteil Andräviertel.
Eingrenzung
Als Neustadt wird jener größere Stadtteil der Stadt Salzburg bezeichnet, der nach der Schleifung der großen Bastionen im Raum um die Andräkirche (zwischen Ernest-Thun-Straße und Vierthalerstraße) entstand (und der deshalb auch "Andräviertel" heißt).
Die Grenze der Neustadt nach Norden zum Stadtteil Elisabeth-Vorstadt hin bildet die Bahnlinie, die Grenze nach Schallmoos die Lasserstraße. Die Neustadt samt Rechter Altstadt grenzt im Westen an die Salzach und im Süden an den Kapuzinerberg sowie den Gersbach. In der Neustadt leben heute (Stand 2007) gut 4000 Bewohner.
Die Andräkirche
- Hauptartikel: Stadtpfarrkirche St. Andrä
Die ursprüngliche Andräkirche oder Kirche des Heiligen Andreas stand einst nächst dem Platzl - an der östlichen Ecke zur Dreifaltigkeitsgasse. Die ursprünglich gotische Kirche wurde zuerst unter Wolf Dietrich von Raitenau zu einem Renaissancebau umgestaltet und unter Erzbischof Andreas I. Jakob Graf Dietrichstein 1750 mit hohem Aufwand erneut umgestaltet und barockisiert.
Die evangelische Christuskirche
- Hauptartikel: Evangelische Christuskirche
Die evangelische Kirche wurde 1863 - 1867 von Jakob Götz errichtet, dem gleichen Architekten der (dort gemeinsam mit Laschenky) die katholische Kirche von Leopoldskron-Moos gestaltete. 370 Gefangene des österreichisch-preußischen Krieges mussten beim Kirchbau mitarbeiten. 1867 konnte die erste evangelische Kirche im Bundesland Salzburg feierlich eingeweiht werden.
Sehenswerte historische Profanbauten (einschließlich der Rechten Altstadt)
Das Schloss Mirabell
- Hauptartikel: Schloss Mirabell
Das Schloss Mirabell im Zentrum Salzburgs wurde 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau als Landsitz für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, Salome Alt errichtet und als Schloss Altenau bezeichnet. Markus Sittikus gab dem Schloss seinen heutigen Namen. 1818 durch ein Feuer stark beschädigt, wurde das Schloss danach nicht in seiner alten feingliedrigen Form aufgebaut, sondern im nüchternen klassizistischen Stil, der mächtige Turm in der Mitte der Ostfassade wurde abgetragen.
Seit 1947 sind hier die Amtssitze des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter und einige Magistratsabteilungen untergebracht. Sehenswert sind die Georg Raphael Donner-Stiege, der Marmorsaal (der bekannt in aller Welt als einer der schönsten Trauungssäle wurde), und die Schlosskapelle.
Zur historischen Gartenanlage des Schlosses gehören (neben Teilen, die heute verbaut sind - etwa durch die Universität Mozarteum) das große Gartenparterre, das Heckentheater, die Wasserbastei und der ursprüngliche Zwergelgarten.
Bemerkenswerte historische Gassen und Plätze
Der Mirabellplatz
- Hauptartikel: Mirabellplatz
Das Areal um das Schloss Mirabell lag lange Zeit vor den Stadttoren und somit nicht verbaut. Im 19. Jahrhundert entstanden dann langsam auch dort Gebäude, die Rainerstraße wurde zu einer Art Prachtstraße, die die alte Stadt mit dem Salzburger Hauptbahnhof verband. Großzügig angelegt, blieb Platz vor dem Schloss Mirabell.
Gegenüber dem Schloss wurde dann 1892 bis 1898 die neue Stadtpfarrkirche St. Andrä erbaut (die alte befand sich am Platzl.
Auf dem freien Platz stand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs das 1788 erbaute Getreidemagazin, die Schranne.
Historische Friedhöfe und Gärten einschließlich der Rechten Altstadt
Der Mirabellgarten
- Hauptartikel: Mirabellgarten
Der Mirabellgarten umgibt das Schloss Mirabell. Die barocke Gartenanlage wurde von Johann Bernhard Fischer von Erlach angelegt und um 1730 von Anton Danreiter verändert. Auch die Marmorballustrade mit ihren Vasen wurde von Fischer von Erlach entworfen. Die auf den Ballustraden stehenden antiken Statuen sind 1689 geschaffen worden. Um das zentrale Springbrunnenbecken gruppieren sich vier Figurengruppen, "Raub der Proserpina", "Raub der Helena", "Aeneas und Anchises" sowie "Anthaeus". Die beiden borghesischen Fechterpaare am stadtseitigen Eingang sind historische Kopien.
Der geflügelte Pferd Pegasus im gleichnamigen Brunnen war ursprünglich Teil der Kapitelschwemme, übersiedelte dann auf den Mirabellplatz zur Mirabellschwemme und kam 1913 an den heutigen Standort. Die paarweisen Löwen und die Einhörner stammen wohl aus dem Schlossgarten Kleßheim.
Die Orangerie mit dem angrenzenden Palmenhaus entstand um 1725. Das kleine lang gestreckte Heckentheater mit seinen von geschnittenen Gehölz eingefassten symmetrischen Wegen und seinen zentralen Freiflächen wurde zwischen 1704 und 1718 auf der Lodronsche Wehrmauer errichtet wird auch heute noch gelegentlich für kleine Theateraufführungen oder für Konzerte verwendet.
Die Wasserbastei ist eine kleine Vorbastei und der letzte Rest des einst mächtigen Lodronschen Basteigürtels. Die Basis dieser erhaltenen Wehranlage ist nach 1860 stark eingeschüttet worden. Hier sind derzeit provisorisch die bekannten Marmorzwerge aufgestellt. Der historische Zwergelgarten vor der Wasserbastei wurde im frühen 19. Jahrhundert zerstört und kann anhand alter Pläne in seiner barocken Ursprünglichkeit wiederhergestellt werden. Hier können auf Podesten wieder ein Großteil der ursprünglich 28 bekannten grotesken Marmorzwerge aufgestellt werden, die um 1715 entstanden sind, unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo aber verkauft worden waren.
Der Kurgarten
- Hauptartikel: Kurpark (Salzburg)
Dort, wo sich heute der Kurgarten befindet lag einst die große St. Vitals-Bastei, die westlichste von vier mächtigen Geschützbasteien und einer weiteren Halbbastei, die Paris Lodron und sein Baumeister Santino Solari in den Jahren nach 1621 zur Sicherung der Neustadt errichten ließ.
Als dieser starke Festungsring 1821 als Wehrbauwerk aufgelassen wurde, wurden die weitläufigen Anlagen als Steinbvruch freigegeben und zur Uferbeschlachtung der begradigten Salzach verwendet.
Der Erdkern der Bastei ist teilweise als "Rosenhügel" erhalten und als solcher den Salzburgern gut bekannt. Die umgebenden Flächen wurden eingeebnet und die alten Wehrgräben zugeschüttet (einschließlich der Grabenanlage vor der heutigen Wasserbastei). Dabei entstand zwischen dem historischen Mirabellgarten, dem Kurhaus und dem Kongresshaus ein eigenständiger Parkteil, der heutige Kurgarten.
Die Innere Rechtsstadt heute (einschließlich der Rechten Altstadt)
Die Neustadt samt dem alten Siedlungskern um Linzer Gasse und Steingasse ist heute auch als Wirtschaftsstandort wichtig:
Viele Geschäfte des Detailhandels haben vor allem in der Linzer Gasse ihre Niederlassung.
In diesem Stadtteil befindet sich an der Schwarzstraße das alte, 1914 vom Münchner Architekten Richard Berndl geschaffene Gebäude des Alten Mozarteums, in dem die Stiftung Mozarteum ihren Sitz hat. In diesem Gebäude befindet sich auch der Wiener Saal, der als kleiner Konzertsaal dient.
Gleich daneben liegt das vom gleichen Architekten geplante Gebäude für den Großen Saal des Mozarteums. Diese Gebäude blicken mit ihrer Rückseite in den Mirabellgarten. An der gegenüber liegenden Seite dieses Gartens, liegt gegen die Rainerstraße zu das Gebäude der Universität für Musik und darstellenden Kunst "Mozarteum", welche seit kurzem an ihren früheren Ort zurückgekehrt ist. In sehr ansprechender Form wurde das Gebäude kürzlich unter Berücksichtigung des historischen Erbes völlig neu gestaltet.