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| | Der '''Austro Vau''' war eine österreichische Variante der Formel-V-Rennsportserie in den [[1960er]]- bis [[1980er]]-Jahren. | | Der '''Austro Vau''' war eine österreichische Variante der Formel-V-Rennsportserie in den [[1960er]]- bis [[1980er]]-Jahren. |
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| − | ==„VW-Rennwagen für Jedermann“== | + | =="VW-Rennwagen für Jedermann“== |
| − | Der „VW-Rennwagen für Jedermann“, der Formel V, war für viele spätere Automobil-Weltmeister das Einstiegsmodell in den Rennsport. [[Ernst Piëch]] eröffnete am [[3. September]] [[2015]], am 140. Geburtstag seines Großvaters [[Ferdinand Porsche]], eine Sonderschau dieser populären Rennwagenserie in seinem [[Mattsee (Ort)|Mattseer]] Automobilmuseum [[Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee|fahr(T)raum]]. | + | Der "VW-Rennwagen für Jedermann“, der Formel V, war für viele spätere Automobil-Weltmeister das Einstiegsmodell in den Rennsport. [[Ernst Piëch]] eröffnete am [[3. September]] [[2015]], am 140. Geburtstag seines Großvaters [[Ferdinand Porsche]], eine Sonderschau dieser populären Rennwagenserie in seinem [[Mattsee (Ort)|Mattseer]] Automobilmuseum [[Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee|fahr(T)raum]]. |
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| | === Formel V === | | === Formel V === |
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| | === Porsche Alpenstraße Salzburg war Austro-Vau-Rennsport-Center === | | === Porsche Alpenstraße Salzburg war Austro-Vau-Rennsport-Center === |
| − | Nachdem 1965 in Deutschland das erste Formel-V-Rennen stattgefunden hatte, beauftragte Ernst Piëch, der damals in der Geschäftsführung von Porsche in der [[Stadt Salzburg]] tätig war, die [[Porsche Alpenstraße |Porsche-Alpenstraße-Filiale]] einen Austro-Vau-Rennwagen zu konstruieren. Der ehemalige Motorradrennfahrer [[Paul Schwarz|Paul „Pauli“ Schwarz]] wurde von Motorsportchef H. P. Fürst in die [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]] geholt und entwickelte den sehr erfolgreichen Austro Vau. | + | Nachdem 1965 in Deutschland das erste Formel-V-Rennen stattgefunden hatte, beauftragte Ernst Piëch, der damals in der Geschäftsführung von Porsche in der [[Stadt Salzburg]] tätig war, die [[Porsche Alpenstraße |Porsche-Alpenstraße-Filiale]] einen Austro-Vau-Rennwagen zu konstruieren. Der ehemalige Motorradrennfahrer [[Paul Schwarz|Paul "Pauli“ Schwarz]] wurde von Motorsportchef H. P. Fürst in die [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]] geholt und entwickelte den sehr erfolgreichen Austro Vau. |
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| − | [[1966]] hatte Ernst Piëch die Idee, ein Formel-V-Team zu der „Nassau Speed Week“ auf den Bahamas zu schicken, die damals als „inoffizielle Weltmeisterschaft“ angesehen wurde. Am [[2. Dezember]] [[1966]] starteten dann der Deutsche unter österreichischer Fahrerlizenz fahrende [[Jochen Rindt]] sowie die beiden Österreicher Günther Huber und Michael Walleczek und gewannen in dieser Reihenfolge auch das Rennen. Die Sensation! Ein österreichisches Team schlägt die Weltelite. Während Rindt bei der Siegerehrung den Pokal entgegen nahm, schwitzten noch die Mechaniker. Denn die Rennkommissare ließen sich die drei österreichischen Formel-V-Rennwagen zerlegen und überprüften jedes Detail, ob es auch regelkonform war. Sie waren es! | + | [[1966]] hatte Ernst Piëch die Idee, ein Formel-V-Team zu der "Nassau Speed Week“ auf den Bahamas zu schicken, die damals als "inoffizielle Weltmeisterschaft“ angesehen wurde. Am [[2. Dezember]] [[1966]] starteten dann der Deutsche unter österreichischer Fahrerlizenz fahrende [[Jochen Rindt]] sowie die beiden Österreicher Günther Huber und Michael Walleczek und gewannen in dieser Reihenfolge auch das Rennen. Die Sensation! Ein österreichisches Team schlägt die Weltelite. Während Rindt bei der Siegerehrung den Pokal entgegen nahm, schwitzten noch die Mechaniker. Denn die Rennkommissare ließen sich die drei österreichischen Formel-V-Rennwagen zerlegen und überprüften jedes Detail, ob es auch regelkonform war. Sie waren es! |
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| | Die [[Porsche Konstruktionen KG]] in Salzburg importierte damals originale Bausätze für Formula-Vee<ref>die amerikanische Bezeichnung und Aussprache dieser Rennserie</ref> und bot sie zum Preis von 39.000,-- [[Schilling]], ''verzollt ab Lager Salzburg''<ref>laut Originalwerbung</ref>, an. | | Die [[Porsche Konstruktionen KG]] in Salzburg importierte damals originale Bausätze für Formula-Vee<ref>die amerikanische Bezeichnung und Aussprache dieser Rennserie</ref> und bot sie zum Preis von 39.000,-- [[Schilling]], ''verzollt ab Lager Salzburg''<ref>laut Originalwerbung</ref>, an. |
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| | === Der große Gegner in Österreich hieß Kurt Bergmann === | | === Der große Gegner in Österreich hieß Kurt Bergmann === |
| − | Der Wiener Mechaniker Kurt Bergmann (* [[15. Jänner]] [[1929]], † [[4. Juni]] [[2021]]) stieg 1966 ins Formel-V-Renngeschäft ein und konstruierte den Formel Kaimann. 1968 hatte er seinen eigenen Rennstall und spätere Größen des Motorsports wie [[Niki Lauda]], Dr. Helmut Marko, Günther Huber, Joe Gartner, Harald Ertl, Helmut Koinigg, Dieter Quester, Jochen Mass und Keke Rosberg fuhren in diesem Kaimann-Team von Bergmann zu ihren ersten Erfolgen. Bergmann ging in die Geschichte des Rennsports als „Masta“ Bergmann ein. | + | Der Wiener Mechaniker Kurt Bergmann (* [[15. Jänner]] [[1929]], † [[4. Juni]] [[2021]]) stieg 1966 ins Formel-V-Renngeschäft ein und konstruierte den Formel Kaimann. 1968 hatte er seinen eigenen Rennstall und spätere Größen des Motorsports wie [[Niki Lauda]], Dr. Helmut Marko, Günther Huber, Joe Gartner, Harald Ertl, Helmut Koinigg, Dieter Quester, Jochen Mass und Keke Rosberg fuhren in diesem Kaimann-Team von Bergmann zu ihren ersten Erfolgen. Bergmann ging in die Geschichte des Rennsports als "Masta“ Bergmann ein. |
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| | ==2015: Am Eröffnungsabend der Ausstellung wurden Erinnerungen wach == | | ==2015: Am Eröffnungsabend der Ausstellung wurden Erinnerungen wach == |
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| | Ernst Piëch erzählte aus dem Leben seines Großvaters Prof. Ferdinand Porsche, der am 3. September [[1875]] in Maffersdorf in Böhmen, vor genau 140 Jahren, das Licht der Welt erblickt hatte. Der Bogen seiner interessanten Erinnerungen spannte sich bis zur Rennschmiede in der Alpenstraße und dem legendären Dreifachsieg in Nassau - Piëch nahm dabei die Trophäe dieses Triumphs auf den Bahamas in die Hand und hielt sie triumphierend seinen Gästen entgegen. | | Ernst Piëch erzählte aus dem Leben seines Großvaters Prof. Ferdinand Porsche, der am 3. September [[1875]] in Maffersdorf in Böhmen, vor genau 140 Jahren, das Licht der Welt erblickt hatte. Der Bogen seiner interessanten Erinnerungen spannte sich bis zur Rennschmiede in der Alpenstraße und dem legendären Dreifachsieg in Nassau - Piëch nahm dabei die Trophäe dieses Triumphs auf den Bahamas in die Hand und hielt sie triumphierend seinen Gästen entgegen. |
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| − | Karl Holzinger, der am Wochenende 4./6. September 2015 am [[Salzburgring]] zu Rennen mit seinem Kaimann Formel Super Vau, Baujahr 1974, antrat, brachte sein Fahrzeug am Eröffnungsabend nach Mattsee. „Masta“ Bergmann startete den Motor und ließ den unverwechselbaren VW-Vau-Sound in den Hallen von „fahr(T)raum“ erschallen. Verbunden mit dem Geruch nach Motoröl und Treibstoff fühlten sich die zahlreichen Gäste, darunter viele, die noch Formel-V-Rennen selbst erlebt hatten, in diese vergangene Motorsport-Ära zurückversetzt. | + | Karl Holzinger, der am Wochenende 4./6. September 2015 am [[Salzburgring]] zu Rennen mit seinem Kaimann Formel Super Vau, Baujahr 1974, antrat, brachte sein Fahrzeug am Eröffnungsabend nach Mattsee. "Masta“ Bergmann startete den Motor und ließ den unverwechselbaren VW-Vau-Sound in den Hallen von "fahr(T)raum“ erschallen. Verbunden mit dem Geruch nach Motoröl und Treibstoff fühlten sich die zahlreichen Gäste, darunter viele, die noch Formel-V-Rennen selbst erlebt hatten, in diese vergangene Motorsport-Ära zurückversetzt. |
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| | == Rennergebnisse und Rekordfahrten == | | == Rennergebnisse und Rekordfahrten == |