Otto Mathé Sonderausstellung – Porsche Typ 64
Die Otto Mathé Sonderausstellung – Porsche Typ 64 war der Titel einer Sonderausstellung in den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee, die vom 24. Jänner bis 1. März 2015 zu sehen war.
Über die Ausstellung
Der Gedanke, auch einen schnellen Volkswagen zu bauen, wurde von Ferdinand Porsche bereits 1937 geboren. Prof. Porsche regte bei mehreren Gesprächen mit der Deutschen Arbeitsfront an, doch eine sportliche Version des KdF-Wagens, den "Typ 64", zu erstellen. Der Plan wurde mit der Erklärung "…ein Sportwagen sei kein Wagen für das Volk" abgelehnt. Trotzdem entstanden im September 1938 erste Zeichnungen eines aerodynamischen Sportwagens. Alle Pläne schienen für die Schublade gemacht, bis eine Motorsportveranstaltung für einen neuen Auftrieb sorgte.
Im Frühjahr 1939 plante das nationalsozialistische Kraftfahrer-Korps (NSKK) ein spektakuläres Rennen mit entsprechendem Aufwand und Einsatz. Startpunkt sollte Berlin sein und von hier wollte man die Rennwagen auf der Autobahn bis München eilen lassen. Weiter sollte es dann durch den schmalen Tiroler Teil in Österreich zum Brenner und nach Italien gehen, wo über jeweils gesperrte Landstraßen das Ziel Rom erreicht werden sollte. Der serienmäßige KdF-Wagen mit 24 PS aus einem 985-cm³-Motor hätte sich kaum dafür geeignet. So argumentierte Porsche, aus Basis des KdF-Wagens eine für den Renneinsatz geeignete Sonderanfertigung zu entwickeln. Überzeugt von dieser Idee, platzierte Hühnlein bei Porsche einen Antrag über die Entwicklung und Bau drei spezieller Sportcoupes.
Die VW-Bodenplatte, einschließlich den Radaufhängungen wurde neu konstruiert. Größere Ventile, Doppelvergaser und eine höhere Kompression steigerten die Motorleistung auf über 50 PS. Die drei bis August 1939 in Zuffenhausen bei Porsche zusammengebauten Autos wogen je 545 Kg und erreichten 150 km/h. Als im September der Krieg begonnen hatte, war klar, dass das geplante Rennen nicht stattfinden konnte. Von den drei gebauten Wagen überstand nur Prof. Porsches Fahrzeug die Kriegswirren. Es wurde mit einem Porsche Schriftzug versehen und 1946 in Gmünd als erster "Porsche" auf Dr. Ing. h.c. F. Porsche angemeldet.
Im Juni 1949 kaufte der Innsbrucker Rennfahrer Otto Mathé (* 31. Juli 1907 im Zillertal; † 29. November 1995 in Innsbruck) den Sportwagen von Porsche. Mathé baute ihn auf Rechtslenkung um, und gewann zwischen 1949 und 1952 zahlreiche nationale und internationale Straßenrennen, darunter die Österreichische Alpenfahrt, die Straßenrennen von Korneuburg, Linz, Krems und Innsbruck sowie den Staatsmeistertitel 1952. Zuletzt fuhr Otto Mathé den "Berlin-Rom-Wagen" 1982 in Laguna Seca anlässlich eines Porsche-Treffens. Zu Otto Mathé sei angemerkt, dass er 1934 er bei einem Rennen in Graz so schwer stürzte, dass der rechte Arm fortan gelähmt war.
![]() Int. Motorrad- und Auto-Eisrennen Zell am See 1956: Der 490 Kilogramm Leergewicht ultraleichten Sportwagens namens MA-01 von Otto Mathé aus dem Jahr 1952. |
![]() 1. Mai Rennen 1953. Start zu einem der beiden Staatsmeisterschaftsläufe der Automobile. Bildmitte der einarmige Otto Mathé (Innsbruck) in einem Porsche 1100. |
Heute befindet sich der "Porsche Typ 64", der als Ur-Porsche gilt, in Besitz der Gesellschaft der Freunde historischer Automobile.
Alle ausgestellten Fotografien konnten zugunsten der »Rollschnecken«, dem Förderverein der Sonderschule für körperbehinderte Kinder, erworben werden.
Weblink
- innsbruck-erinnert.at, Bild über die Fahrt des Porsche Typ 64 mit vermutlich Ferry Porsche am Steuer beim Straßenrennen in Innsbruck am 11. Juli 1948
Quelle
Vorgänger ? |
Ausstellungen in den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee 24. Jänner bis 1. März 2015 Otto Mathé Sonderausstellung – Porsche Typ 64 |
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