Professor-Ferdinand-Porsche-Gedächtnisfahrt

Die Professor-Ferdinand-Porsche-Gedächtnisfahrt ist eine Veranstaltung, die seit 1952 alljährlich in Erinnerung an Prof. DDr. h. c. Ing. Ferdinand Porsche stattfindet.
Allgemeines
Die Idee stammte von Dr. Louise Piëch, Dr. Porsches Tochter. Anlässlich des ersten Todestages von Porsche erörterte sie diese 'Dr.-Porsche-Gedächtnisfahrt'. Rund 200 000 Einladungen sollten an Volkswagenfahrer von sieben Ländern Europas verschickt werden. In Form einer Sternfahrt fuhren sie nach Zell am See und über die Großglockner Hochalpenstraße nach Gmünd in Kärnten, wo Porsche seit dem Zweiten Weltkrieg bis 1951 seine Porsche produzierte.
Erstmals wurde die Ferdinand-Porsche-Gedächtnisfahrt ein Jahr nach dem Tod von Porsche vom 1. bis 12. Juni 1952 veranstaltet. Sie führte zum Zielort Gmünd in Kärnten, wo Porsche während des Zweiten Weltkrieges seine Produktion auslagerte und erst 1948 nach Stuttgart zurückkehrte. Die Durchführung oblag dem Kärntner und Salzburger Automobilclub unter Mitwirkung des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs.
Die Teilnahme an dieser Fahrt stand für jeden Wagen aller Marken, Typen und Klassen und für Angehörige aller Nationen offen. Von jedem beliebigen Ort und über jede mögliche Strecke konnten die Teilnehmer nach Gmünd fahren. Nur Route auf österreichischem Gebiet musste aus organisatorischen Gründen der Verkehrsregelung bekanntgegeben werden. Zur Kontrolle der vollbrachten sportlichen Leistung diente die Startbestätigung und die Zielmeldung zwischen 29. Mai und 8. Juni. Jeder Teilnehmer erhielt in Gmünd die Erinnerungsplakette der Gedächtnisfahrt. Darüber hinaus erhielten Ehrenpreise: Der Teilnehmer mit der weitesten überhaupt zurückgelegten Fahrtstrecke, der Volkswagenfahrer mit der längsten Fahrtstrecke, der Porsche-Sportwagenfahrer mit der längsten Fahrtstrecke, die Teilnehmer, die jeweils unter den Fahrern ihres Heimatstaates die weiteste Strecke zurückgelegt hatten und die größte geschlossen ein treffende Gruppe jedes Landes.
Den Höhepunkt der Gedächtnisfahrt bildete die Feierstunde am 1. Juni. Das sehr gut zusammengestellte Programm sah nach dem Weckruf und der Öffnung der Stadttore, den Einzug der Patrizierfrauen, die Hissung der historischen Stadtflagge und die Verkündigung des Marktrechtes vor. Nach dem Empfang der Gäste folgte um 11 Uhr die Enthüllung der Gedenkstätte an den genialen Konstrukteur im Schlosspark, wobei der Generaldirektor des Volkswagenwerkes, Dr. Nordhoff, die Festrede hiel. Die Deutschmeister sorgten für die musikalische Umrahmung.
Die internationale Bergwertungsfahrt für Automobile auf dem Wurzenpass im Rahmen der ersten Professor-Ferdinand-Porsche-Gedächtnisfahrt wurde von dem bekannten Innsbrucker Rennfahrer Otto Mathé auf "Porsche Sport" in einer Zeit von 03:13 min. vor Willy Faude (Saalfelden) auf BMW in 03:15 min. gewonnen. An der Prüfung beteiligten sich schwere Wagen der Marken Lancia und Alfa Romeo. 3 000 Zuschauer verfolgten die interessanten Rennen.[1]
Bei der ersten Dr.-Porsche-Gedächtnisfahrt 1952 besuchten Abordnungen der einzelnen Länder die Dr.-Ferdinand-Porsche-Grabkapelle beim Schüttgut in Zell am See. Sieger der ersten Gedächtnisfahrt wurde der Schwede Hans Langhorst mit seinem VW, der bereits 70 000 Kilometer auf dem Tachometer hatte.
1954 führte die Gedächtnisfahrt von Zell am See nach Zürich in der Schweiz.[2]
Heute führt diese Gedächtnisfahrt aber durch ganz Europa.
Quellen
- Archiv der "Salzburger Nachrichten" in der in ANNO freigegeben Ausgabe vom 25. April 1952
- kaernten.orf.at 1. Porsche-Gedächtnisfahrt in Gmünd
- Austro-Motor, Fachzeitschrift für Weltmotorwesen Wien, Ausgabe 3-1952, Seite 109
- www.zeit.de, abgefragt am 20. August 2018
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Nachrichten" in der in ANNO freigegebenen Ausgabe vom 6. Juni 1952, Seite 8
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 7. September 1954, Seite 4
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