Gneis: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Salzburger_Stadtteile.jpg|thumb|left|400px|Salzburger Stadtteile]]'''Gneis''' ist ein Stadtteil im Süden der Stadt [[Salzburg]] zwischen den Landschaftsräumen von [[Morzg]] und von [[Leopoldskroner-Moos]] vermittelt. Nördlich schließt der Stadtteil (Äußeres) [[Nonntal]] an.<br><br> 
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{{Dieser Artikel|behandelt den [[Salzburger Stadtteil]] '''Gneis'''. Zur geologischen Bedeutung siehe [[Gneis (Gestein)]].}}
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[[Datei:Gneis in Salzburg untere Bildhälfte Gneis Süd.jpg|thumb|Im unteren Bildteil Gneis Süd mit der Eichethofsiedlung und am unteren Bildrand die Birkensiedlung.]]
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[[Datei:Salzburg Morzg Gneis Kommunalfriedhof.jpg|thumb|1933: Blick über den Süden der [[Stadt Salzburg]] über [[Morzg (Gemeinde)|Morzg]] und heutige Teile von Gneis, am unteren Bildrand ist der [[Kommunalfriedhof]] zu sehen.]]
  
==Allgemeines==
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'''Gneis''' ist ein [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] im Süden der Stadt Salzburg, gelegen zwischen dem [[Landschaftsraum Morzg]] im Osten und dem [[Landschaftsraum Leopoldskroner Moos]] im Westen.
Die zentrale Straßenachse dieses Siedlungsraumes ist die [[Berchtesgadener Straße]]. Im Norden beginnt der Siedlungsraum mit dem Baulandkern am Rand der Friedhofsterrasse ([[Kommunalfriedhof]]) beiderseits der Thumeggerstraße, wo unterhalb der Terrassenkante der Stadtteil[[ Nonntal]] angrenzt. Im Süden endet der Stadtteil Gneis direkt am [[Sternhofweg]].  
 
  
Der zentrale Teil von Gneis-Moos, dessen nördlicher Teil in die [[Leopoldskronweihersiedlung]] übergeht, greift nach Westen weit ins [[Landschaftsschutzgebiet]] [[Hammerauer Moor|Leopoldskroner Moos]] hinaus und grenzt an der [[Georg-von-Nissen-Straße]] direkt an den dörflichen Stadtteil entlang der [[Moosstraße]]. Westlich von Gneis liegt die Moorlandschaft von Leopoldskron-Moos. Östlich des Stadtteiles liegt der große Kommunalfriedhof, an den südlich einige Wiesen und Äcker die zentrale Gneiser Kirchensiedlung vom Ortszentrum von Morzg trennen. In Gneis leben über 5.000 Bewohner.   
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== Bevölkerung ==
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In Gneis leben etwa 5&nbsp;100 Bewohner.<ref>[https://www.stadt-salzburg.at/internet/bildung_kultur/salzburg_in_zahlen/einwohner_321402/einwohnerzahlen_1_1_2016_418599.htm Stadt Salzburg / Statistik / Einwohner Gneis 2016]</ref>
  
==Zum Namen ==
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== Geografie ==
Hörburger leitet es vom romanischen „canales“ = Wasserrinne, Entwässerungsgraben ab. Diese Erklärung scheint in Anbetracht der zahlreichen romanischen Ortsnamen im Süden der Stadt Salzburg schlüssig. Entwässerungsgräben waren dagegen früher ein überaus typisches Merkmal des Kulturraumes Gneis und reichten direkt an die [[Berchtesgadenerstraße]] heran.
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[[Bild:Stadtteil_gneis.jpg|thumb|Der Salzburger Stadtteil Gneis.]]
[[Anton Zillner|Zillner]] sieht zwar auf Grund zwar wegen der vorkommenden Schreibungen „Gnälls“ und „Gnäusel“ ein mundartlich entstelltes „Knaus“ oder „Knäuslein“ (=Brotlaibscherzel). Die Heranziehung solcher seltener Schreibweisen zur Erklärung erscheint für sich problematisch. Die These, dass die Terrassenkante (die Friedhofsterrasse, eine alte Hochterrasse über der Salzach) in Gneis im Aussehen an einen halbbogigen Brotlaibrand erinnern würde, ist zudem inhaltlich kaum nachvollziehbar. Ein Brotlaibscherzel ähnelt keineswegs der insgesamt recht geradlinig verlaufenden Terrassenkante. Eine andere Terrassenkante neben der Friedhofsterrasse im Raum Gneis ist nicht bekant.
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=== Lage ===
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Die zentrale Straßenachse des Siedlungsraumes Gneis ist die [[Berchtesgadener Straße]]. An ihr reihen sich von Nord nach Süd die einzelnen Ortsteile des Siedlungsraumes Gneis auf.
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Im Norden liegt [[Thumegg]], ein Baulandkern beidseits der [[Thumegger Straße]] am Rande der [[Friedhofsterrasse]], der unterhalb der Geländekante in den Stadtteil (Äußeres) [[Nonntal]] übergeht.  
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Im Westen liegt [[Gneis-Moos]], der größte Teil von Gneis. Es grenzt im Norden am [[Zwieselweg]] an den Ortsteil [[Leopoldskronweiher-Siedlung]] im Stadtteil Leopoldskroner Moos und an den Landschaftsraum [[Leopoldskroner Weiher]]. Gneis-Moos greift entlang der [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]] weit ins [[Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Moos]] nach Westen hinaus und reicht stellenweise fast zum Straßendorf an der [[Moosstraße]]. Südlich von Gneis-Moos und im Westen von Gneis gelegen, befindet sich die ausgedehnte Moorlandschaft [[Leopoldskroner Moos]]. Östlich von Gneis-Moos liegt der Landschaftsraum [[Kommunalfriedhof]], der im Süden an den Landschaftsraum [[Morzg]] grenzt.  
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[[Datei:Nordansicht der Aussegnungshalle am Salzburger Kommunalfriedhof.jpg|thumb|Aussegnungshalle am [[Salzburger Kommunalfriedhof]].]]
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In der Mitte liegt [[Gneis-Kirchensiedlung]], das heute die Funktion eines Stadtteilzentrums übernommen hat und etwa auf der Linie [[Sternhofweg]]-[[Dossenweg]] endet.
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Im Süden, weiter der Berchtesgadener Straße entlang, liegt [[Gneis Süd]], bestehend aus [[Eichethofsiedlung]] und [[Birkensiedlung]], bevor man an die Stadtgrenze zur Marktgemeinde [[Grödig]] kommt.
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=== Stadtteil Gneis ===
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Der Stadtteil Gneis hat sich erst im [[20. Jahrhundert]] entwickelt und ist überwiegend von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägt. Vor allem viele Flüchtlinge nach dem [[Zweiten Weltkrieg]], darunter viele [[Siebenbürger Sachsen|Siebenbürger]] wurden hier ansässig. In Gneis befindet sich auch der [[Salzburger Kommunalfriedhof]], errichtet [[1879]].  
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=== Der Stadtteil und seine Teile ===
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==== Thumegg ====
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: ''Hauptartikel [[Thumegg]]
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Thumegg entwickelte sich als Stadtteil im Zuge der zunehmenden Besiedelung im Raum [[Nonntal]], genauer dem [[Nonntal|Äußeren Nonntal]], an den dieser Siedlungsraum anschließt. Diese Siedlungstätigkeit begann wesentlich nach dem [[Ersten Weltkrieg]]. Bis 1935 bildete die heutige Hauptachse der Siedlung, die [[Thumegger Straße]], die Stadtgrenze zum Gemeindegebiet [[Morzg (Gemeinde)|Morzg]].
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==== Gneis-Moos ====
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: ''Hauptartikel [[Gneis-Moos]]
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Der Siedlungsteil von Gneis-Moos liegt wesentlich östlich des [[Almkanal]]es unweit der Berchtesgadener Straße und stammt im Kern aus der Zeit des Austrofaschismus, stammt als auch mit den gleichen Motiven, unter denen die [[Kendlersiedlung]] und die Siedlung [[Sam]] entstand.
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==== Gneis Kirchensiedlung ====
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Die Kirchensiedlung Gneis entstand im Wesentlichen erst nach dem Jahr [[1960]]. Der älteste Siedlungskern war der Baulandstreifen westlich der [[Santnergasse]], der bereits zwischen [[1928]] und [[1935]] bebaut worden war. Die [[Gneisfeldstraße]] wurde, abgesehen von zwei Häusern der [[Zwischenkriegszeit]], großteils im Zug der Flüchtlingsansiedlung vor 1960 bebaut. Fast gleichzeitig entstanden die Häusergruppe am Südende der [[Dr.-Adolf-Altmann-Straße]] um das alte Sackenbauerngut und die Häuserzeilen an der [[Sackengutstraße]].
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==== Gneis Süd ====
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: ''Hauptartikel [[Gneis Süd]]
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''Gneis Süd'' sind die [[Birkensiedlung|Birken-]] und die [[Eichethofsiedlung]] im Süden von Gneis; 'Gneis Süd' zählt jedoch nicht unmittelbar zu Gneis. Der [[Almkanal]] prägt dort die Landschaft, die Siedlungen und das Leben.
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[[Datei:Leopoldskron und Festung Hohensalzburg, Flugaufnahme von Walter Hutter.jpg|thumb|Wohnsiedlung im linken Bildteil ist im [[Leopoldskroner Moos]], die rechte in [[Gneis]], darüber der [[Leopoldskroner Weiher]] mit dem [[Schloss Leopoldskron]], im Hintergrund die [[Festung Hohensalzburg]].]]
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
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=== Name ===
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[[Franz Hörburger]] und [[Franz Martin]] leiten das Wort vom [[Romanik|romanischen]] ''Canalis'' - Wasserrinne, [[Graben|Entwässerungsgraben]] - ab. Diese Erklärung scheint in Anbetracht der zahlreichen romanischen Ortsnamen im Süden der Stadt Salzburg schlüssig, wie die von [[Gnigl]], [[Parsch]], [[Glas]] über Morzg, [[Wals]], [[Gois (Wals-Siezenheim)|Gois]], [[Anif]] u.s.w. Auch der Historiker [[Heinz Dopsch]] vertrat in jüngster Zeit diese Erklärung des Namens (Dopsch-Hoffmann, S. 77).
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Entwässerungsgräben waren früher ein überaus typisches Merkmal des Kulturraumes Gneis und reichten direkt an die [[Berchtesgadener Straße]] heran.   
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Für das Wort ''Gneis'' gab es früher sprachgeschichtlich einen weiteren Erklärungsversuch. [[Johann Anton Zillner]] sieht  in der "Geschichte der Stadt Salzburg" zwar auf Grund zwar wegen der vorkommenden Schreibungen "Gnälls" und "Gnäusel" ein mundartlich entstelltes "Knaus" oder "Knäuslein" (= Brotlaibscherzel). Die Heranziehung solcher seltener Schreibweisen zur Erklärung erscheint für sich problematisch. Die These, dass die Terrassenkante (die [[Friedhofsterrasse]], eine alte Hochterrasse über der Salzach, der "Leiten" genannt wurde) in Gneis im Aussehen an einen halbbogigen Brotlaibrand erinnern würde, ist zudem inhaltlich wenig nachvollziehbar. Ein Brotlaibscherzel ähnelt der in Gneis recht geradlinig verlaufenden Terrassenkante wenig. Dieser Erklärungsversuch über ein angeblich entstelltes Wort überzeugt wenig, auch die Form eines Brotlaibes ist kaum schlüssig erkennbar.
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=== Bauernhöfe ===
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Unter ''Gneis'' waren jahrhundertelang jene wenigen Bauerngehöfte zu verstehen, die an der kaum bedeutsamen Straßenverbindung nach [[Berchtesgaden]] (also entlang der heutigen Berchtesgadener Straße) außerhalb von Kleingmain bei [[Morzg]] (den kleineren und all-gemeinen Weideflächen für die Bürger der Stadt) lagen. Dazu zählten das Groß-Pechbrocker-Gut und  das nächstgelegene Einkaufgut, das Pfeifergut und das Klein-Pechbrocker-Gut, das Kirschnergut und das Goldschneidergut.
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=== Richtstätte in Gneis  ===
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Besonders erwähnenswert ist in diesem Landschaftsraum aber die ehemalige [[Richtstätten in der Stadt Salzburg|Richtstätte]] mit dem Freimanngut ([[Freimann]] = Scharfrichter), die zwischen [[1599]] bis etwa [[1810]] (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem [[Wolf Dietrich von Raitenau]] als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der Berchtesgadener Straße und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am "Totenweg" (heute [[Neukommgasse]] - [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]] - [[Josef-Moosbrucker-Weg]]) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und, als erhöhtes Podium gestaltet, der Köpfstätte bestand. Zu diesem Gut gehörte auch der Arme-Sünder-Friedhof, der sich unweit des heutigen [[Salzburger Kommunalfriedhof]]s (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet. Der Hof der alten Richtstätte ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist der alte Gutshof des Martinbauern, und damit das echte Henkerhäusl <ref> vergleiche [[Henkerhäusl]] in der [[Riedenburg]] </ref>. Dieses Haus zählt samt dem umgebenden erhaltenswerten Grünraum zu den besonders erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt. Der einstige Galgenwirt, nun [[Hotel Hölle]] genannt, erinnert an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln.
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=== Sonstige geschichtliche Ereignisse ===
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Die im [[Eichethof]] untergebrachte Malerei gehörte  zur gräflich [[Kuenburg (Adelsgeschlecht)|Kuenburg]]'schen Oberverwaltung.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18660404&query=%22Gemeinde+Gneis%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", Ausgabe vom 4. April 1866, Seite 4</ref>
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Am [[1. Mai]] [[1929]] hatten die beiden Motorradfahrer Martin Lang und Franz Rajsigl im Gemeindegebiet einen schweren Unfall verursacht, bei dem vor den Augen des Vaters dessen Kind und seine Ehefrau schwer verletzt wurden. Der Prozess sorgte für viel Aufsehen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19300114&query=%22Gemeinde+Gneis%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 14. Jänner 1930, Seite 5</ref>
  
Unter ''Gneis'' waren Jahrhunderte lang jene wenigen Bauerngehöfte zu verstehen, die an der kaum bedeutsamen Straßenverbindung nach [[Berchtesgaden]] (also entlang der heutigen Berchtesgadenerstraße) außerhalb von Kleingmain bei [[Morzg]] (den kleineren und all-gemeinen Weideflächen für die Bürger der Stadt) lagen. Dazu zählten das Groß-Pechbrocker-Gut und  das nächstgelegene Einkaufgut, das Pfeifergut und das Klein-Pechbrocker-Gut, das Kirschnergut und das Goldschneidergut.
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=== Eingemeindung nach Salzburg ===
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Mit dem "Gesetz über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg und einige damit zusammenhängende Änderungen des Gebietes ihrer Umgebungsgemeinden" wurde das bis dahin zur eigenständigen Gemeinde [[Morzg (Gemeinde)|Morzg]] gehörende [[Gneis]] zum [[1. Juli]] [[1935]] dem Stadtgebiet der [[Stadt Salzburg]] einverleibt<ref>[http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgs&datum=1935&page=39&size=45 Landesgesetzblatt für das Land Salzburg vom 28. Juni 1935, 8. Stück, S. 31.]</ref>.
  
== Die Richtstätte in Gneis  ==
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== Bauwerke und Gebäude ==
Besonders erwähnenswert ist in diesem Landschaftsraum aber die ehemalige Richtstätte mit dem Freimanngut (Freimann = Scharfrichter), die zwischen [[1599]] bis etwa [[1810]] (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem [[Wolf Dietrich von Raitenau]] als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der Berchtesgadenerstraße und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am „Totenweg“ (heute Neukommgasse - Georg Nikolaus Nissenstraße - Moosbruckerweg) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und, als erhöhtes Podium gestaltet, der Köpfstätte bestand. Zu diesem Gut gehörte auch der Arme-Sünder-Friedhof, der sich unweit des heutigen Salzburger Kommunalfriedhofs (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet. Der Hof der alten Richtstätte ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist der alte Gutshof des Martinbauern, und damit das echte Henkerhäusel. Dieses Haus zählt samt dem umgebenden erhaltenswerten Grünraum zu den besonders erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt. Der einstige Galgenwirt, nun ''Gasthaus zur Hölle'' genannt, erinnert an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln.
+
:''Hauptartikel [[Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Gneis]]
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:''Hauptartikel [[Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Gneis]]
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:''Hauptartikel [[Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Gneis]]
  
== Die Gneiser Kirchen ==
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=== Historische Gebäude ===
=== St. Johannes Capistran Kirche ===
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* [[Sakenbauerngut]], [[Berchtesgadener Straße]] Nr. 28, errichtet um 1700
: ''Hauptartikel: [[St. Johannes Capistran Kirche]]''
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* [[Kleinpechbrockergut]], entstanden vor [[1668]]
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* [[Scharfrichterhaus]]
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[[Datei:Neukommgasse 26.jpg|thumb|Scharfrichterhaus in der [[Neukommgasse]], 2024 abgerissen.]]
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* [[Praxmayermühle]]
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* [[Weiherhof]]
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<!--: (alphabetisch)-->
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=== Evangelisches Gemeindezentrum - Salzburg Süd ===
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: ''Hauptartikel [[Evangelische Auferstehungskirche (Salzburg)|Evangelische Auferstehungskirche]]
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Der Grundstein für das Ge­meindezentrum "Salzburg-Süd" wurde am [[4. Juli]] [[1998]] gelegt. Die evangelische Auferstehungskirche wurde von [[Günther Marschall]] entworfen und [[1999]] samt dem angeschlossenen Studentenheim ''Katharina von Bora'' eingeweiht und ist für den neuen Pfarrsprengel Salzburg-Süd bestimmt. Der gläserne Kirchturm weist hier auf die heilige Zahl 7 hin.
  
Die junge katholische Gneiser Kirche Sankt Johannes Capistran wurde von Architekt Dipl.-Ing. Erich Gerlich entworfen, von [[1964]] - [[1966]] erbaut und [[1967]] von Erzbischof [[Andreas Rohracher]] zu Ehren des Heiligen Johannes von Capistrano, einem der bedeutendsten franziskanischen Wanderprediger des 15. Jahrhunderts eingeweiht. Der einfache rechteckige Bau ist mit einem Satteldach versehen und besitzt einen seitlich angestellten Glockenturm. Das Kruzifix über dem Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert. Angeschlossen an die Kirche sind ein Pfarrzentrum und ein Kindergarten.
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[[Bild:Auferstehungskirche 2.jpg|thumb|[[Evangelische Auferstehungskirche (Salzburg)|Evangelische Auferstehungskirche]].]]
  
=== Auferstehungskirche ===
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=== Pfarrkirche Gneis ===
: ''Hauptartikel: [[Auferstehungskirche]]''
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: ''Hauptartikel [[St. Johannes Capistran Kirche]]
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Die junge katholische Gneiser Kirche St. Johannes Capistran wurde von Architekt Dipl.-Ing. Erich Gerlich entworfen, von [[1964]] - [[1966]] erbaut und [[1967]] von Erzbischof [[Andreas Rohracher]] zu Ehren des Heiligen Johannes von Capistrano, einem der bedeutendsten franziskanischen Wanderprediger des [[15. Jahrhundert]]s eingeweiht. Der einfache rechteckige Bau ist mit einem Satteldach versehen und besitzt einen seitlich angestellten Glockenturm. Das Kruzifix über dem Altar stammt aus dem [[17. Jahrhundert]]. Angeschlossen an die Kirche sind ein Pfarrzentrum und ein Kindergarten.
  
Die evangelische Auferstehungskirche wurde von Günther Marschall entworfen und [[1999]] samt dem angeschlossenen Studentenheim ''Katharina von Bora'' eingeweiht und ist für den neuen Pfarrsprengel Salzburg-Süd bestimmt. Der gläserne Kirchturm weist hier auf die heilige Zahl 7 hin. Die Kirchendecke löst sich schwingend von den Seitenwänden. Die färbigen Glasfenster weisen sowohl auf das Kreuz hin als auch auf den Lebensbaum. Ihre Farbigkeit zeichnet den Weg ins Licht nach.
+
[[Datei:Stadtpfarrkirche Gneis, Ansicht vom Dossenweg aus.jpg|thumb|[[St. Johannes Capistran Kirche]].]]
  
== Gneis und seine Teile ==
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== Verkehr ==
=== Kirchensiedlung Gneis ===
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=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
Die Kirchensiedlung Gneis entstand wesentlich erst nach dem Jahr [[1960]]. Der älteste Siedlungskern war allerdings der Baulandstreifen westlich der [[Santnergasse]], der bereits zwischen [[1928]] und [[1935]]bebaut worden war. Die [[Gneisfeldstraße]] wurde, abgesehen von zwei Häusern der Zwischenkriegszeit großteils im Zug der Flüchtlingsansiedlung vor 1960 bebaut. Fast gleichzeitig entstand die Häusergruppe am Südende der [[Dr.-Adolf-Altmann-Straße]] um das alte Sackenbauerngut und die Häuserzeilen an der [[Sackengutstraße]].
+
* {{Symbol-Obuslinie|5}} [[Kommunalfriedhof (Haltestelle)]] bis [[Birkensiedlung (Haltestelle)]]
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=== Straßen ===
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==== wichtige Straßen ====
 +
* [[Berchtesgadener Straße]]
 +
* [[Thumegger Straße]]
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* [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]]
 +
* [[Josef-von-Eichendorff-Straße]]
 +
* [[Höglwörthweg]]
 +
* [[Dossenweg]]
 +
* [[Sternhofweg]]
 +
* [[Weidenstraße]] und [[Birkenstraße]]
  
====Bemerkenswerte Gebäude=====
+
==== Alle Straßen und Wege ====
* Das Oberdossengut ([[Dossenweg]] 59), [[2006]] als Wohnhaus umgebaut, war als Einhof lange ein sehr typisches Salzburger Bauernhaus. Die Tür- und Fenstergewände sind teilweise in [[Marmor]] ausgeführt, die Pfetten des Schopfwalmdaches teilweise als Tierköpfe gestaltet.  
+
(alphabetisch) <br />
* Das Sakenbauerngut ([[Berchtesgadenerstraße]] 28) wurde um 1700 errichtet.
+
[[Adam-Müller-Guttenbrunn-Straße]], [[Ainringweg]], [[Aloisia-Lange-Straße]], [[Anton-Adlgasser-Weg]], [[Arne-Torgersen-Straße]], [[Aufhamweg]], [[Barisanistraße]], [[Berchtesgadner Straße]], [[Berchtold-von-Sonnenburg-Gasse]], [[Birkenstraße]], [[Carl-Maager-Straße]], [[Dominicusweg]], [[Dr.-Adolf-Altmann-Straße]], [[Dr.-Bauer-Straße]], [[Dr.-Muralter-Straße]], [[Eduard-Macheiner-Straße]], [[Emanuel-Schikaneder-Straße]], [[Erich-Fried-Straße]], [[Erlenstraße]], [[Fischhornstraße]], [[Föhrenstraße]], [[Georg-Muffat-Straße]], [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]], [[Georg-Rendl-Straße]], [[Gerhart-Hauptmann-Straße]], [[Gneiser Straße]], [[Gneisfeldstraße]], [[Goldschneiderhofweg]], [[Heinrich-Meder-Weg]], [[Hermann-Löns-Straße]], [[Höglwörthweg]], [[Hugo-Wolf-Straße]], [[Ignaz-Eigenherr-Weg]], [[Josef-von-Eichendorff-Straße]], [[Karl-Schönherr-Straße]], [[Klausenburgerstraße]], [[Kobergerweg]], [[Konstanze-Weber-Gasse]], [[Köchelstraße]], [[König-Ludwig-Straße]],  [[Kronstädter Straße]], [[Lichtenbergstraße]], [[Maria-Pertl-Gasse]], [[Marzollweg]], [[Nannerlstraße]], [[Neukommgasse]], [[Offingerweg]], [[Peter-Cornelius-Gasse]], [[Peter-Kreuder-Weg]], [[Pidingweg]], [[Praxmayermühlweg]], [[Prielaustraße]], [[Richard-Berndl-Straße]], [[Saalhofstraße]], [[Sackengutstraße]], [[Sandor-Vegh-Straße]], [[Santnergasse]], [[Schlägergasse]], [[Schleinlackenstraße]], [[Sophie-Haibl-Straße]], [[Stephan-Ludwig-Roth-Straße]], [[Sternhofweg]], [[Süßmayerstraße]], [[Tauxgasse]], [[Thumegger Straße]], [[Triendlstraße]], [[Ulrichshöglweg]], [[Weidenstraße]], [[Zwieselweg]]
* Das Kleinpechbrockergut entstand bereits vor [[1668]].
 
* Das Offingerbauerngut ist ebenfalls ein sehr altes Bauerngut.
 
  
=== Gneis-Moos ===
+
[[Datei:Berchtesgadner Straße.jpg|thumb|[[Berchtesgadner Straße]]]]
Der Siedlungsteil von Gneis-Moos liegt wesentlich östlich des [[Almkanal]]es unweit der Berchtesgadener Straße und stammt im Kern aus der Zeit des Austrofaschismus, stammt als auch mit den gleichen Motiven, unter denen die [[Kendlersiedlung]] und die Siedlung [[Sam]] entstand. Der kleine neu geschaffene Siedlungsteil entlang der neu errichteten [[Högelwörthstraße]] hieß damals  nach [[Odo Neustädter-Stürmer]] (* [[3. November]] [[1885]], Laibach, heute Slowenien; † [[19. März]] [[1938]], Selbstmord, Hinterbrühl/Niederösterreich), der [[1933]] - [[1934|34]] Staatssekretär für Arbeitsbeschaffung, 1934 - [[1935|35]] Sozialminister und [[1936]] - [[1937|37]] Innenminister war und der maßgeblichen Einfluss auf die Christlich-soziale Politik des Heimatschutzes ausgeübt hatte, ''Neustädter-Stürmer-Siedlung''. Abseits dieses Siedlungskernes wurden unweit davon am damaligen Totenweg (heute dort Nissenstraße genannt) zudem einige wenige Torfstecherhütten zu ärmlichen Wohnbauten umgewandelt. Nach 1938 wurde die Siedlung zuerst Höglwörthsiedlung genannt, bis sich später der Ortbegriff Gneis-Moos einbürgerte. 
 
  
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Siedlungskerne dann überall dort bis zur heutigen Siedlungsgröße erweitert, wo nur weitgehend "wertlose" Streuwiesen (im Kataster z.T. bis heute als „Sumpf“ eingetragen) und keine Fettwiesen dabei verloren gingen. Dabei ware zwei kirchliche Wohnbaugenossenschaften maßgeblich beteiligt: die katholische Siedlungsgesellschaft ''Neue Heimat'' und die evangelischen Genossenschaft ''Neusiedler''. Der Heinrich-Meder-Weg am Almanal südlich des Sternhofweges erinnert im Namen an den evangelischen Pastor und Mitbegründer der Genossenschaft Neusiedler.
+
== Betriebe und Unternehmen ==
 +
* [[Gasthof Eigenherr]]
 +
* [[Hotel Hölle]], Gasthof und Hotel
 +
* [[Sportstüberl Gneis]]
 +
* [[Bestattung Eder]]
 +
* [[Lebenshilfe Salzburg]], Wohnhaus Gerhard-Hauptmann-Straße
  
Hier fanden dabei vor allem Kriegsflüchtlinge, vor allem Siebenbürger-Sachsen und andere „Volksdeutsche“ eine neue Heimat.
+
== Öffentliche Einrichtungen ==
 +
* [[Krabbelgruppe Gneis]], [[Krabbelstube Kuschelkiste]]
 +
* [[Kindergarten Gneis]], [[Pfarrkindergarten Gneis]]
 +
* Volksschule, gemeinsam mit [[Volksschule Morzg]]
 +
* [[Kommunalfriedhof]]
  
=== Thumegg ===
+
== Wohnsiedlungen ==
: ''siehe auch: [[Thumegger-Bezirk]]''
+
* [[Bärgründe]]
Thumegg entwickelte sich als Stadtteil im Zuge der zunehmenden Besiedelung im Raum [[Nonntal]], genauer dem [[Nonntal|Äußeren Nonntal]], an den dieser Siedlungsraum anschließt. Diese Siedlungstätigkeit begann wesentlich nach dem 1. Weltkrieg. Bis 1935 bildete dabei die heutige Hauptachse der Siedlung, die [[Thumegger Straße]] die Stadtgrenze zum Gemeindegebiet [[Morzg]].
+
* [[Birkensiedlung]]
 +
* [[Eichethofsiedlung]]
  
Der Name Thumegg gründet sich in einem bäuerlichen Gutshaus, das bereits [[1373]] genannt ist und damals ''Gütl am Thumegkh'' genannt war. [[1650]] heißt dieses Gut ''Tumegg beim Vogltenn''. (Vogeltennen waren damals ein beliebter Zeitvertreb der Adeligen und dienten dem Fangen von Vögeln). Auch der Name ''Hanns Thumegker'' taucht damals auf. Das uralte Gutshaus brannte 1896 ab.
+
== Gesellschaft und Vereine ==
+
* [[UnserGNEIS]]
Im '''Dossergut''' in Thumegg wohnten einst die ''Dosser'', wie sich die Händler von [[Salz]] nannte, die das Salz auf hölzernen „Krachsen“ (Tragegestelle) am Rücken trugen und damit von Haus zu Haus gingen um Salz zu verkaufen.
+
* [[USK Gneis]], Fussballverein
 +
* [[Volkstanzgruppe Gneis Morzg]]
 +
* [[Tenniscourts Süd]]
  
== Gneis heute ==
+
== Kultur ==
Der heutige Siedlungsraum von Gneis stammt wesentlich aus dem [[20. Jahrhundert]] und ist überwiegend von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägt. Vor allem viele Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, darunter viele Siebenbürger wurden hier ansässig. In Gneis liegt auch der große [[1879]] errichtete [[Salzburger Kommunalfriedhof]].
+
* [[Artforum Gneis]]
 +
* [[Kulturweg Gneis am Almkanal]]  
  
==Quelle==
+
== Natur ==
siehe [[Salzburg stadtteilnamen|Salzburg Stadtteilnamen]]
+
=== Parks und Wälder ===
 +
* [[Kern-Park]]
 +
* [[Morzger Eichetwald]]
  
{{Bezirke Stadt Salzburg}}
+
=== Gewässer ===
 +
* [[Almkanal]]
 +
<!--
 +
=== Fauna ===
 +
-->
 +
== Persönlichkeiten ==
 +
: Lebende:
 +
* [[Peter Zeiner]], Pfarrer
 +
<!--
 +
: Verstorbene:
 +
* [[xxxxxx]], xxxxx
 +
-->
 +
== Weblinks ==
 +
* [http://www.unsergneis.at Stadtteilverein Gneis]
 +
* [http://www.homepage-maker.org/build/user/artforumgneis/ Artforum Gneis]
 +
== Bilder ==
 +
{{Bildkat}}
 +
{{Commonscat}}
 +
==Quellen==
 +
* [[Ortsnamen (Etymologie)]]
 +
* [[Benutzer:Dr. Reinhard Medicus|Dr. Reinhard Medicus]]
 +
* SALZBURGWIKI-Einträge
 +
====Einzelnachweise ====
 +
<references/>
  
[[Kategorie:Salzburg]]
+
{{Stadtteile Stadt Salzburg}}
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Gneis|!]]
+
[[Kategorie:Gneis|!|]]
 +
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 +
[[Kategorie:Geografie]]

Aktuelle Version vom 26. Dezember 2024, 20:03 Uhr

Begriffsklärung
Dieser Artikel behandelt den Salzburger Stadtteil Gneis. Zur geologischen Bedeutung siehe Gneis (Gestein).
Im unteren Bildteil Gneis Süd mit der Eichethofsiedlung und am unteren Bildrand die Birkensiedlung.
1933: Blick über den Süden der Stadt Salzburg über Morzg und heutige Teile von Gneis, am unteren Bildrand ist der Kommunalfriedhof zu sehen.

Gneis ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Salzburg, gelegen zwischen dem Landschaftsraum Morzg im Osten und dem Landschaftsraum Leopoldskroner Moos im Westen.

Bevölkerung

In Gneis leben etwa 5 100 Bewohner.[1]

Geografie

Der Salzburger Stadtteil Gneis.

Lage

Die zentrale Straßenachse des Siedlungsraumes Gneis ist die Berchtesgadener Straße. An ihr reihen sich von Nord nach Süd die einzelnen Ortsteile des Siedlungsraumes Gneis auf.

Im Norden liegt Thumegg, ein Baulandkern beidseits der Thumegger Straße am Rande der Friedhofsterrasse, der unterhalb der Geländekante in den Stadtteil (Äußeres) Nonntal übergeht.

Im Westen liegt Gneis-Moos, der größte Teil von Gneis. Es grenzt im Norden am Zwieselweg an den Ortsteil Leopoldskronweiher-Siedlung im Stadtteil Leopoldskroner Moos und an den Landschaftsraum Leopoldskroner Weiher. Gneis-Moos greift entlang der Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße weit ins Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Moos nach Westen hinaus und reicht stellenweise fast zum Straßendorf an der Moosstraße. Südlich von Gneis-Moos und im Westen von Gneis gelegen, befindet sich die ausgedehnte Moorlandschaft Leopoldskroner Moos. Östlich von Gneis-Moos liegt der Landschaftsraum Kommunalfriedhof, der im Süden an den Landschaftsraum Morzg grenzt.

Aussegnungshalle am Salzburger Kommunalfriedhof.

In der Mitte liegt Gneis-Kirchensiedlung, das heute die Funktion eines Stadtteilzentrums übernommen hat und etwa auf der Linie Sternhofweg-Dossenweg endet.

Im Süden, weiter der Berchtesgadener Straße entlang, liegt Gneis Süd, bestehend aus Eichethofsiedlung und Birkensiedlung, bevor man an die Stadtgrenze zur Marktgemeinde Grödig kommt.

Stadtteil Gneis

Der Stadtteil Gneis hat sich erst im 20. Jahrhundert entwickelt und ist überwiegend von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägt. Vor allem viele Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg, darunter viele Siebenbürger wurden hier ansässig. In Gneis befindet sich auch der Salzburger Kommunalfriedhof, errichtet 1879.

Der Stadtteil und seine Teile

Thumegg

Hauptartikel Thumegg

Thumegg entwickelte sich als Stadtteil im Zuge der zunehmenden Besiedelung im Raum Nonntal, genauer dem Äußeren Nonntal, an den dieser Siedlungsraum anschließt. Diese Siedlungstätigkeit begann wesentlich nach dem Ersten Weltkrieg. Bis 1935 bildete die heutige Hauptachse der Siedlung, die Thumegger Straße, die Stadtgrenze zum Gemeindegebiet Morzg.

Gneis-Moos

Hauptartikel Gneis-Moos

Der Siedlungsteil von Gneis-Moos liegt wesentlich östlich des Almkanales unweit der Berchtesgadener Straße und stammt im Kern aus der Zeit des Austrofaschismus, stammt als auch mit den gleichen Motiven, unter denen die Kendlersiedlung und die Siedlung Sam entstand.

Gneis Kirchensiedlung

Die Kirchensiedlung Gneis entstand im Wesentlichen erst nach dem Jahr 1960. Der älteste Siedlungskern war der Baulandstreifen westlich der Santnergasse, der bereits zwischen 1928 und 1935 bebaut worden war. Die Gneisfeldstraße wurde, abgesehen von zwei Häusern der Zwischenkriegszeit, großteils im Zug der Flüchtlingsansiedlung vor 1960 bebaut. Fast gleichzeitig entstanden die Häusergruppe am Südende der Dr.-Adolf-Altmann-Straße um das alte Sackenbauerngut und die Häuserzeilen an der Sackengutstraße.

Gneis Süd

Hauptartikel Gneis Süd

Gneis Süd sind die Birken- und die Eichethofsiedlung im Süden von Gneis; 'Gneis Süd' zählt jedoch nicht unmittelbar zu Gneis. Der Almkanal prägt dort die Landschaft, die Siedlungen und das Leben.

Wohnsiedlung im linken Bildteil ist im Leopoldskroner Moos, die rechte in Gneis, darüber der Leopoldskroner Weiher mit dem Schloss Leopoldskron, im Hintergrund die Festung Hohensalzburg.

Geschichte

Name

Franz Hörburger und Franz Martin leiten das Wort vom romanischen Canalis - Wasserrinne, Entwässerungsgraben - ab. Diese Erklärung scheint in Anbetracht der zahlreichen romanischen Ortsnamen im Süden der Stadt Salzburg schlüssig, wie die von Gnigl, Parsch, Glas über Morzg, Wals, Gois, Anif u.s.w. Auch der Historiker Heinz Dopsch vertrat in jüngster Zeit diese Erklärung des Namens (Dopsch-Hoffmann, S. 77).

Entwässerungsgräben waren früher ein überaus typisches Merkmal des Kulturraumes Gneis und reichten direkt an die Berchtesgadener Straße heran.

Für das Wort Gneis gab es früher sprachgeschichtlich einen weiteren Erklärungsversuch. Johann Anton Zillner sieht in der "Geschichte der Stadt Salzburg" zwar auf Grund zwar wegen der vorkommenden Schreibungen "Gnälls" und "Gnäusel" ein mundartlich entstelltes "Knaus" oder "Knäuslein" (= Brotlaibscherzel). Die Heranziehung solcher seltener Schreibweisen zur Erklärung erscheint für sich problematisch. Die These, dass die Terrassenkante (die Friedhofsterrasse, eine alte Hochterrasse über der Salzach, der "Leiten" genannt wurde) in Gneis im Aussehen an einen halbbogigen Brotlaibrand erinnern würde, ist zudem inhaltlich wenig nachvollziehbar. Ein Brotlaibscherzel ähnelt der in Gneis recht geradlinig verlaufenden Terrassenkante wenig. Dieser Erklärungsversuch über ein angeblich entstelltes Wort überzeugt wenig, auch die Form eines Brotlaibes ist kaum schlüssig erkennbar.

Bauernhöfe

Unter Gneis waren jahrhundertelang jene wenigen Bauerngehöfte zu verstehen, die an der kaum bedeutsamen Straßenverbindung nach Berchtesgaden (also entlang der heutigen Berchtesgadener Straße) außerhalb von Kleingmain bei Morzg (den kleineren und all-gemeinen Weideflächen für die Bürger der Stadt) lagen. Dazu zählten das Groß-Pechbrocker-Gut und das nächstgelegene Einkaufgut, das Pfeifergut und das Klein-Pechbrocker-Gut, das Kirschnergut und das Goldschneidergut.

Richtstätte in Gneis

Besonders erwähnenswert ist in diesem Landschaftsraum aber die ehemalige Richtstätte mit dem Freimanngut (Freimann = Scharfrichter), die zwischen 1599 bis etwa 1810 (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem Wolf Dietrich von Raitenau als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der Berchtesgadener Straße und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am "Totenweg" (heute Neukommgasse - Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße - Josef-Moosbrucker-Weg) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und, als erhöhtes Podium gestaltet, der Köpfstätte bestand. Zu diesem Gut gehörte auch der Arme-Sünder-Friedhof, der sich unweit des heutigen Salzburger Kommunalfriedhofs (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet. Der Hof der alten Richtstätte ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist der alte Gutshof des Martinbauern, und damit das echte Henkerhäusl [2]. Dieses Haus zählt samt dem umgebenden erhaltenswerten Grünraum zu den besonders erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt. Der einstige Galgenwirt, nun Hotel Hölle genannt, erinnert an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln.

Sonstige geschichtliche Ereignisse

Die im Eichethof untergebrachte Malerei gehörte zur gräflich Kuenburg'schen Oberverwaltung.[3]

Am 1. Mai 1929 hatten die beiden Motorradfahrer Martin Lang und Franz Rajsigl im Gemeindegebiet einen schweren Unfall verursacht, bei dem vor den Augen des Vaters dessen Kind und seine Ehefrau schwer verletzt wurden. Der Prozess sorgte für viel Aufsehen.[4]

Eingemeindung nach Salzburg

Mit dem "Gesetz über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg und einige damit zusammenhängende Änderungen des Gebietes ihrer Umgebungsgemeinden" wurde das bis dahin zur eigenständigen Gemeinde Morzg gehörende Gneis zum 1. Juli 1935 dem Stadtgebiet der Stadt Salzburg einverleibt[5].

Bauwerke und Gebäude

Hauptartikel Denkmalgeschützte Objekte im Salzburger Stadtteil Gneis
Hauptartikel Kapellen und Kirchen im Salzburger Stadtteil Gneis
Hauptartikel Kleindenkmäler und Kunstwerke im Salzburger Stadtteil Gneis

Historische Gebäude

Scharfrichterhaus in der Neukommgasse, 2024 abgerissen.

Evangelisches Gemeindezentrum - Salzburg Süd

Hauptartikel Evangelische Auferstehungskirche

Der Grundstein für das Ge­meindezentrum "Salzburg-Süd" wurde am 4. Juli 1998 gelegt. Die evangelische Auferstehungskirche wurde von Günther Marschall entworfen und 1999 samt dem angeschlossenen Studentenheim Katharina von Bora eingeweiht und ist für den neuen Pfarrsprengel Salzburg-Süd bestimmt. Der gläserne Kirchturm weist hier auf die heilige Zahl 7 hin.

Pfarrkirche Gneis

Hauptartikel St. Johannes Capistran Kirche

Die junge katholische Gneiser Kirche St. Johannes Capistran wurde von Architekt Dipl.-Ing. Erich Gerlich entworfen, von 1964 - 1966 erbaut und 1967 von Erzbischof Andreas Rohracher zu Ehren des Heiligen Johannes von Capistrano, einem der bedeutendsten franziskanischen Wanderprediger des 15. Jahrhunderts eingeweiht. Der einfache rechteckige Bau ist mit einem Satteldach versehen und besitzt einen seitlich angestellten Glockenturm. Das Kruzifix über dem Altar stammt aus dem 17. Jahrhundert. Angeschlossen an die Kirche sind ein Pfarrzentrum und ein Kindergarten.

Verkehr

Öffentlicher Personennahverkehr

Straßen

wichtige Straßen

Alle Straßen und Wege

(alphabetisch)
Adam-Müller-Guttenbrunn-Straße, Ainringweg, Aloisia-Lange-Straße, Anton-Adlgasser-Weg, Arne-Torgersen-Straße, Aufhamweg, Barisanistraße, Berchtesgadner Straße, Berchtold-von-Sonnenburg-Gasse, Birkenstraße, Carl-Maager-Straße, Dominicusweg, Dr.-Adolf-Altmann-Straße, Dr.-Bauer-Straße, Dr.-Muralter-Straße, Eduard-Macheiner-Straße, Emanuel-Schikaneder-Straße, Erich-Fried-Straße, Erlenstraße, Fischhornstraße, Föhrenstraße, Georg-Muffat-Straße, Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße, Georg-Rendl-Straße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Gneiser Straße, Gneisfeldstraße, Goldschneiderhofweg, Heinrich-Meder-Weg, Hermann-Löns-Straße, Höglwörthweg, Hugo-Wolf-Straße, Ignaz-Eigenherr-Weg, Josef-von-Eichendorff-Straße, Karl-Schönherr-Straße, Klausenburgerstraße, Kobergerweg, Konstanze-Weber-Gasse, Köchelstraße, König-Ludwig-Straße, Kronstädter Straße, Lichtenbergstraße, Maria-Pertl-Gasse, Marzollweg, Nannerlstraße, Neukommgasse, Offingerweg, Peter-Cornelius-Gasse, Peter-Kreuder-Weg, Pidingweg, Praxmayermühlweg, Prielaustraße, Richard-Berndl-Straße, Saalhofstraße, Sackengutstraße, Sandor-Vegh-Straße, Santnergasse, Schlägergasse, Schleinlackenstraße, Sophie-Haibl-Straße, Stephan-Ludwig-Roth-Straße, Sternhofweg, Süßmayerstraße, Tauxgasse, Thumegger Straße, Triendlstraße, Ulrichshöglweg, Weidenstraße, Zwieselweg

Betriebe und Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Wohnsiedlungen

Gesellschaft und Vereine

Kultur

Natur

Parks und Wälder

Gewässer

Persönlichkeiten

Lebende:

Weblinks

Bilder

 Gneis – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Gneis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

Einzelnachweise

Salzburger Stadtteile und Landschaftsräume in der Stadt Salzburg