Scharfrichter

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Der Scharfrichter, andere Bezeichnungen waren "Nachrichter", "Henker" und in Salzburg auch "Freimann", war für die Vollstreckung von grausamen Folter- und Todesstrafen zuständig.

Über den Beruf

Ähnlich wie bei einem Handwerk erfolgte auch die Ausbildung zum Scharfrichter. Es gab jedoch weder eine Zunft noch Statuten. Üblicherweise erlernte der Scharfrichter sein Handwerk bei seinem Vater. Er begann dabei mit dem Zerteilen von Vieh. An toten Tieren und Rüben wurde dann das Enthaupten geübt. Das "Meisterstück" am Ende der Lehrzeit bildete dann eine öffentliche Enthauptung mit dem Schwert. Fiel der Kopf mit dem ersten Streich, bekam der Lehrling das begehrte Dienstzeugnis als Amtmann ausgestellt.

Freimann in Salzburg

Die Bezeichnung "Freimann" findet sich in Salzburger Quellen oft, weil er für sein Amt den Schutz des Gesetzes genoss und nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Das Handwerk wurde meist innerhalb der Familie weitergegeben, im 17. Jahrhundert nahezu ausschließlich über die weibliche Linie. Später auch auf die männliche Linie. Johann Paul Leimer, beispielsweise, war der vierte Sohn seines Vaters, Franz Wohlmuth der jüngste, Franz Joseph Wohlmuth hingegen der älteste.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts betrug das jährliche Grundgehalt 100 Gulden. Aber es wurde jede Folterung und Hinrichtung, sowie jede Fahrt mit Deliquenten extra abgerechnet.

Neben dem Beruf des Freimanns war er auch als Abdecker tätig.

Richtstätten in der Stadt Salzburg.

Die Salzburger Scharfrichter des 17. und 18. Jahrhunderts (Auszug)

Weitere Freimann-Familien waren Johann Rauffer sowie Moritz Ehegartner und deren Nachkommen im 17. Jahrhundert und 18. Jahrhundert. Ein Nachfahre von Moritz Ehegartner war der Freimann Franz Wohlmuth (* 24. Mai 1682 in Rattenkirchen; † 28. Juli 1686 in Laufen), dessen Sohn Franz ebenso wie dessen Sohn Franz Joseph Freimänner waren. Eine andere Freimann-Familie war Joseph Schlehuber und seine Nachfahren.

Quelle