Scharfrichterhaus

Das Scharfrichterhaus in der Stadt Salzburg steht am einstigen Totenweg (heute Neukommgasse 22). Der Totenweg besaß seinen Namen wegen der dort Hingerichteten und wegen des einstigen Arme-Sünder-Friedhofs.
Geschichte
Das letzte sichtbare Zeugnis der Richtstätte Salzburgs der Jahre von 1599 bis 1817, die über Stadt und Land Salzburg hinaus Bedeutung hatte, ist das alte Scharfrichterhaus. In ihm wohnte der amtierende Scharfrichter. Heute gehört es zum Besitz des Martinbauern. Das Haus zählt zu den unbedingt erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit übersiedelte nicht nur die Richtstätte im Jahr 1599 nach Gneis, sondern auch das Scharfrichterhaus. In den Jahren 1690 und 1692 war dieses Haus schon betagt und stark sanierungsbedürftig. Der Hieronymus-Kataster nennt das Gebäude im Jahr 1779 "ein Hauß auf dem hochfürstl. Freymanngut". Es besitzt damals einen Wert von 200 Gulden.
Im 19. Jahrhundert wurde das Scharfrichterhaus zu einem Bauerngut, das bis um das Jahr 2000 bewohnt war. Es wird nicht genutzt und droht allmählich zu verfallen. Maßnahmen zum Erhalt des Bauwerkes sind vordringlich.
Landeskonservatorin Eva Hody unternahm 2013 ein Vorstoß für eine Unterschutzstellung des Hauses. Dieser verlief im Sand. Aufgrund des schlechten Bauzustands brachten die Besitzer 2023 neuerlich einen Antrag auf Abriss des Hauses in. Das Bundesdenkmalamt stellte den Abrissplänen nach einer Untersuchung nichts entgegen. Das Haus ist nicht schützenswert.[1]
Gebäude der nächsten Umgebung
In fürsterzbischöflicher Zeit blieb der Landschaftsraum im Umfeld des Hochgerichtes und des Scharfrichterhauses unbebaut. Erst jenseits der Alm gab es damals mit dem Pechbrennerhäusel und dem Almbrenner kleine Güter, die durch Hecken, durch die Kopfweiden des Almkanals, durch das Freimannwäldchen und durch Obstgärten den direkten Blick auf das Hofgericht aber ebenfalls mieden. Die kleinen Güter an der Thumegger Straße waren gleichfalls durch Wald abgeschirmt und lagen zudem an der Nordseite der Straße. Das nach Süden blickende Kleinpechbrockergut an der Berchtesgadner Straße war bereits etwa 400 m entfernt und lag zudem bereits östlich der Berchtesgadner Straße mit ihrem einstigen Heckenstreifen am Straßenrand.
Bildergalerie
weitere Bilder
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Weblink
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quellen
- Hofkammerurkunden Glanegg im Landesarchiv Salzburg
- Schwert und Galgen