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Version vom 5. Dezember 2018, 16:50 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
| Fläche: | 29,64km² |
| Geografische Koordinaten: | 47° 16' N, 12° 31' O |
| Höhe: | 789 m ü. A. |
| Einwohner: | 1 607 (1. Jänner 2017) |
| Postleitzahl(en): | 5724 |
| Vorwahl: | 0 65 62 |
| Gemeindekennziffer: | 50 621 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 1 Katastralgemeinde |
| Gemeindeamt: | 5724 Stuhlfelden Nr. 21 |
| Offizielle Website: | www.stuhlfelden.salzburg.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Sonja Ottenbacher (ÖVP) |
| Gemeinderat (2014): | 17 Mitglieder: 8 ÖVP, 4 SPÖ , 5 FPÖ |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | 669 |
| 1880 | 682 |
| 1890 | 639 |
| 1900 | 725 |
| 1910 | 723 |
| 1923 | 754 |
| 1934 | 842 |
| 1939 | 977 |
| 1951 | 990 |
| 1961 | 1 087 |
| 1971 | 1 266 |
| 1981 | 1 352 |
| 1991 | 1 388 |
| 2001 | 1 539 |
| 2011 | 1 545 |
| 2017 | 1 607 |
Stuhlfelden ist eine Gemeinde im Pinzgau.
Geografie
Die Gemeinde Stuhlfelden liegt im Nationalpark Hohe Tauern, am Fuß des 2 363 m ü. A. hohen Gaißsteins, dem höchsten Grasberg Europas, im Oberpinzgau. Nachbargemeinden sind im Westen und Südwesten Mittersill, im Norden Saalbach-Hinterglemm sowie östlich und südöstlich die Gemeinde Uttendorf. Im Norden grenzt Stuhlfelden dazu noch an die Tiroler Gemeinde Jochberg.
Gemeindegliederung
Die Fläche Stuhlfeldens beträgt 29,64 km². Die Ortsgemeinde umfasst die beiden Katastralgemeinden Stuhlfelden und Dürnberg. Weiters unterteilt sich Stuhlfelden in die Ortschaften:
- Bam 59
- Dürnberg 80
- Pirtendorf 230
- Stuhlfelden 1 062
- Wilhelmsdorf 10
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Religionen
Die Dekanatspfarre zu Unserer Lieben Frau Himmelfahrt ist die älteste und bis ins 13. Jahrhundert einzige Pfarre des Oberpinzgaus. Die Dekanatspfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde erstmals 1140 urkundlich erwähnt. Der Kirchenbau wurde ursprünglich im gotischen Stil ausgeführt, Teile der Kirche wurden aber später einer Romanisierung unterzogen. Sehenswert sind neben der Innenausstattung der 58 Meter hohe Spitzhelmturm und das romanische Rundbogenportal.
Neben der Pfarrkirche befinden sich im Gemeindegebiet noch die ebenfalls sehenswerten, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Antoniuskapelle und die Toten- oder Michaelskapelle.
Geschichte
Etymologie
Stuhlfelden wurde erstmals in der um das Jahr 963 zu Lengdorf zitierten Urkunde als „Stuolueldum“ erwähnt, mit der die edle Frau Rosmout dem damaligen Erzbischof Friedrich I. eine Hube (=Bauernlehen) bei Taxenbach, mit großen Wäldern vom Erlbach bei der Fuscher Ache bis zur Gasteiner Ache, mitsamt allen Rechten übergab und dafür als Entschädigung eine Hube bei Stuhlfelden („unam hoban ad Stoulueldum“) mitsamt Zehentrecht erhielt.
Das aus dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen stammende Bestimmungswort „Stuol“ reiht sich in die vor allem im Pinzgau und Pongau häufig vorkommenden „Stuhl“-Namen ein, und bedeutet „Stuhl“ bzw. auch „Dachstuhl“.
Als „Stuhl“ käme nach Josef Lahnsteiner (Ur- und Pfarrgeschichte Stuhlfelden, Seite 3) der heute bereits Schotter verdeckte Stein in Betrach, an dem die älteste Kapelle „Maria auf dem Stein“ errichtet worden war. Eine Deutung als Königs- oder Richterstuhl ist für diese Gegend nicht zulässig.
Geschichte
Stuhlfelden war bereits in prähistorischer Zeit Bergbaustätte. Bereits für das Jahr 1160 lässt sich mit Heinrich von Stuhlfelden ein Pfarrer im Ort nachweisen. Bis in das 13. Jahrhundert war Stuhlfelden die alleinige Pfarre des gesamten Oberpinzgaus.
1215 gründete Erzbischof Eberhard II. von Regensberg das Bistum Chiemsee und verleibte diesem zur Sicherung dessen Einkünfte mehrere Salzburger Pfarreien, darunter Stuhlfelden, Zell am See und Bischofshofen, ein. Aus der Zahl der festgesetzten, zu haltenden Geistlichen, lässt sich ersehen, dass Stuhlfelden damals eine behäbige Pfarre mit besseren Einkünften gewesen sein muss.
Im Jahr 1216 fand erstmals das heute zu mehreren kleinen Höfen aufgeteilte Bauernlehen Wilhelmsdorf Erwähnung. Weitere alte Höfe aus dieser Zeit sind Bam (Poum) ob Pirtendorf, das Oellehen, das Gut auf dem Puhel in Pirtendorf und das Zehentergut (Gut Pirtendorf). Der erste Hof im Dorf war das Stuhlfeldnergut (heute Unterbäck).
Im Hochmittelalter war in Stuhlfelden das Urbaramt (hier „Kellenamt genannt“) der Grafen von Matrei-Lechsgemünd, die die Grafschaft Pinzgau vom Reich zu Lehen hatten. Als 1228 der Pinzgau an das Erzbistum Salzburg kam, blieb dieses „Kellenamt“ in Stuhlfelden, neben dem Pflegegericht in Mittersill, bestehen.
Nach der Säkularisation kam das bis dahin eigenständige, nunmehrige Fürsterzbistum Salzburg während der französischen Kriege abwechselnd unter bayrische, französische und österreichische Herrschaft. Erst 1816, mit der Teilung des Landes (Salzburg verlor etwa ein Drittel seiner Fläche an Bayern, darunter den ertragreichen heutigen Rupertiwinkel, Tirol, Kärnten und der Steiermark) kam das einstmalige Erzbistum und damit der Pinzgau zu Österreich.
Langjähriger Gemeinderat war Alois Steiner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Das Denkmal besteht aus einem Serpentinstein, auf dem ein vom österreichisch-ungarischen Doppeladler gekrönter Obelisk ruht. Es wurde 1837 auf Initiative von Ignaz von Kürsinger zu Ehren Kaiser Franz II./I. errichtet, der am 12. Juli 1832 auf der Rückreise von Tirol die Versumpfung des Pinzgaues in Augenschein nahm und sofort Hilfe zusagte.
- Das aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts stammende und mit fünf Ecktürmchen versehen Schloss wurde von den Bergwerksherren Rosenberg mitten im Ort erbaut und beherbergt heute das Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik Stuhlfelden sowie Veranstaltungsräume.
- Das Schloss wurde urkundlich erstmals 1323 erwähnt und gleicht in seiner Ausführung einem Bauernhaus.
Sport
Stuhlfelden bietet als Tourismusgemeinde unzählige Möglichkeiten zur Ausübung von Winter- und Sommersportarten. In den letzten Jahren hat sich insbesonders der traditionelle Bogensport etabliert. Im Mai 2010 war Stuhlfelden der Austragungsort der Europameisterschaften der traditionellen Bogensportler nach dem Reglement der IFAA. Eine Besonderheit ist das Ranggeln, eine uralte, körperbetonte Kampfsportart, die nur in den Alpenregionen ausgetragen wird und Jahr für Jahr nicht nur für sportliches Amüsement sorgt.
Vereine
Politik, Religion und Soziale Angelegenheiten
- Elternverein Stuhlfelden
- Gemeindebücherei Stuhlfelden
- Katholische Frauenbewegung Stuhlfelden
- Katholisches Bildungswerk Stuhlfelden
- Kameradschaftsbund Stuhlfelden
- Österreichischer Alpenverein Sektion Oberpinzgau
- Ortsbauern Stuhlfelden
- Ortsbäuerin Stuhlfelden
- Pensionisten Stuhlfelden
- Pfarrgemeinderat Stuhlfelden
- Salzburger Bildungswerk
- Salzburger Hilfswerk
- Senioren Stuhlfelden
Musik, Unterhaltung
Sport und Freizeit
- Stuhlfeldner Bogenschützenverein
- Eisschützenverein Stuhlfelden
- Union Sportverein Stuhlfelden mit den Sektionen Fußball, Damen-Turnen, Fitness-Turnen, Volleyball und Wintersport
Volkskulturvereine
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Gemeinde Stuhlfelden ist Zentrum der Brauchtumspflege im Oberpinzgau. So findet als Unikum im gesamten Oberpinzgau alljährlich am Dreikönigstag (6. Jänner) der traditionelle Trestererlauf statt, bei dem eine Gruppe von sechs Tresterern (Schönperchten mit buntem Kopfschmuck), ein Hanswurst, zwei Klarinettisten und Schiachperchten von Hof zu Hof ziehen und dort einen alten Kulttanz aufführen, der mithelfen soll, die bösen Geister für das kommende Jahr von den Höfen fernzuhalten.
Ebenfalls jährlich findet am 5. Dezember ein großer Krampusrummel statt, weiters werden kirchliche Bräuche um im Advent und in der Weihnachtszeit (Christmette, Turmblasen, Sternsingen, Anglöckeln) und die Osterbräuche (Palmweihe, Speiseweihe, Kreuzwegprozession, Fronleichnamprozession) gelebt und zelebriert.
Seit 2007 wird auf dem Gelände der Firma Huber in Stuhlfelden die alljährliche Tretmofa Challenge veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Fremdenverkehr
- Das am Berghang errichtete Haus "Burgwies" fand 1450 erstmals urkundlich Erwähnung. Die nahe gelegene Heilquelle dient heute als Heilbad mit kalten Schwefel- und Eisenquellen, die künstlich erwärmt werden. Das Wasser soll in Verbindung mit anderen Anwendungen vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien und Frauenleiden Linderung verschaffen.
Verkehr
Der Ort ist sowohl über Straßen als auch mit der Bahn (Pinzgaubahn) gut erreichbar.
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Das Bürgermeisteramt übt seit 2004 Sonja Ottenbacher von der ÖVP aus. Stuhlfelden ist damit eine von nur drei Salzburger Gemeinden denen eine Frau als Oberhaupt vorsteht. Das Amt des Vize-Bürgermeisters bekleidet Johann Rattensberger von der SPÖ.
Die Gemeindevertretung besteht aus 17. Mitgliedern und setzte sich bis 2009 wie folgt zusammen:
|
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Eine Auflistung aller Gemeindevorsteher und Bürgermeister der Ortsgemeinde seit 1860 findet sich hier.
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Stuhlfelden
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel: Ehrenbürger der Gemeinde Stuhlfelden
Ehrenring der Gemeinde Stuhlfelden
- Hauptartikel: Ehrenringträger der Gemeinde Stuhlfelden
Wappen
Am 8. Jänner 1930 wurde der Gemeinde Stuhlfelden durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In von Blau über Gold geteiltem Schilde ein rechtsgewendeter, feuerspeiender roter Panter.
Das Wappen ist eng an jenes der Grafen von Matrei-Lechsgemünd angelehnt und soll damit auf die ersten nachweisbaren Grundherren sowie auf das hohe Alter des Ortes Stuhlfelden hinweisen.
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Stuhlfelden
- Josef Papp, Bauernsohn aus dem Pinzgau
- Rupert Moritz Lürzer von Zechenthalm (* 1829; † 1910) k. k. Oberlandesgerichtsrat und Gemeinderat der Stadt Salzburg
Bilder
Stuhlfelden – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- Website der Gemeinde Stuhlfelden
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportraits des Landes Salzburg
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Zaisberger, Friederike ; Pfeiffer, Nikolaus: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter. Salzburg 1985. ISBN 3-85380-048-3
- Hörburger, Franz: Salzburger Ortsnamenbuch, 9. Ergänzungsband der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 1982
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