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Die "Autobuslinien-Betriebsunternehmung Salzburg Ges.m.b.H." ''ALBUS'' war an der [[Elisabethstraße]] in der [[Stadt Salzburg]] zu Hause.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280630&seite=11&zoom=33&query=%22Albus%22&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 11</ref> Sie wurde 1928 von der [[Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft]] gegründet. In den folgenden Jahren wurden 25 Linien angeboten, genutzt wurden hierfür Austro-Fiat-Busse. | Die "Autobuslinien-Betriebsunternehmung Salzburg Ges.m.b.H." ''ALBUS'' war an der [[Elisabethstraße]] in der [[Stadt Salzburg]] zu Hause.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280630&seite=11&zoom=33&query=%22Albus%22&ref=anno-search ANNO], "[[Salzburger Wacht]]", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 11</ref> Sie wurde 1928 von der [[Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft]] gegründet. In den folgenden Jahren wurden 25 Linien angeboten, genutzt wurden hierfür Austro-Fiat-Busse. | ||
| − | Am [[1. Juli]] [[1928]] übernahm Albus die bis dahin von der [[Stadtgemeinde Salzburg]] betriebene Buslinie Salzburg-[[Fuschl]]-[[St. Gilgen]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280630&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 5</ref> Am Samstagnachmittag, den [[30. Juni]], stellte Albus seine neuen roten Autobusse am [[Ferdinand-Hanusch-Platz]] (damals: Realschulplatz) vor, wo Albus nun seine Zentrale für alle Abfahrten hatte.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280702&query=%22Albus%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], [[Salzburger | + | Am [[1. Juli]] [[1928]] übernahm Albus die bis dahin von der [[Stadtgemeinde Salzburg]] betriebene Buslinie Salzburg-[[Fuschl]]-[[St. Gilgen]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280630&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 5</ref> Am Samstagnachmittag, den [[30. Juni]], stellte Albus seine neuen roten Autobusse am [[Ferdinand-Hanusch-Platz]] (damals: Realschulplatz) vor, wo Albus nun seine Zentrale für alle Abfahrten hatte.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280702&query=%22Albus%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 5</ref> |
| − | <blockquote>''Am Samstag nachmittags hatten sich zahlreiche Behördenvertreter, u. a. Oberregierungsrat Kury als Vertreter des [[Landeshauptmann]]es, [[Bürgermeister der Stadt | + | <blockquote>''Am Samstag nachmittags hatten sich zahlreiche Behördenvertreter, u. a. Oberregierungsrat Kury als Vertreter des [[Landeshauptmann]]es, [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Max Ott|Ott]] und Oberregierungsrat Platter der Polizeidirektion auf dem Realschulplatz eingefunden, um die neuen Omnibusse der Albus-G. m. b. H. zu besichtigen, die am 1. Juli auf allen Linien in Betrieb genommen wurden. Nach einer kurzen Probefahrt mit den hübschen neuen Austro-Fiat-Wagen, die allgemeine Zustimmung erweckten, fand in Hellbrunn eine kleine Eröffnungsfeier statt, bei der Rechtsanwalt Dr. Bilas die Gäste als Präsident des Verwaltungsrates begrüßte und die Ziele der Albus-G. m. b. H. erörterte. Die Gesellschaft werde mit allen Mitteln bemüht sein, die Hoffnungen, die sei durch die Einstellung der erstklassigen Wagen ermöglicht. Aber auch dem Rufe Salzburgs als Fremdenstadt und den dadurch bestehenden repräsentativen Verpflichtungen werde volle Rechnung getragen werden. Er dankte allen Stellen, welche die rechtzeitige Eröffnung des Betriebes am vereinbarten Tage ermöglicht hatten. Bürgermeister Ott brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß die Albus den Betrieb der städtischen Omnibusse |
| − | die Gäste als Präsident des Verwaltungsrates begrüßte und die Ziele der Albus-G. m. b. H. erörterte. Die Gesellschaft werde mit allen Mitteln bemüht sein, die Hoffnungen, die sei durch die Einstellung der erstklassigen Wagen ermöglicht. Aber auch dem Rufe Salzburgs als Fremdenstadt und den dadurch bestehenden repräsentativen Verpflichtungen werde volle Rechnung getragen werden. Er dankte allen Stellen, welche die rechtzeitige Eröffnung des Betriebes am vereinbarten Tage ermöglicht hatten. Bürgermeister Ott brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß die Albus den Betrieb der städtischen Omnibusse | ||
übernommen hatte, weil er die feste Zuversicht habe, daß hiebei die richtige Wahl getroffen worden sei.</blockquote> | übernommen hatte, weil er die feste Zuversicht habe, daß hiebei die richtige Wahl getroffen worden sei.</blockquote> | ||
Zu diesem Zeitpunkt hatte Albus für die von ihnen betriebene Linie nach [[Mondsee (Ort)|Mondsee]] Busse der Marke "Gräf & Stift" bestellt, auf der Gaisbergstraße wurden vier Steyrer-Wagen eingesetzt und für die Linien zwischen Salzburg und ''Vororten'' waren Fiat-Busse im Einsatz.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280702&query=text:"Albus"&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 4</ref> | Zu diesem Zeitpunkt hatte Albus für die von ihnen betriebene Linie nach [[Mondsee (Ort)|Mondsee]] Busse der Marke "Gräf & Stift" bestellt, auf der Gaisbergstraße wurden vier Steyrer-Wagen eingesetzt und für die Linien zwischen Salzburg und ''Vororten'' waren Fiat-Busse im Einsatz.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280702&query=text:"Albus"&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 4</ref> | ||
| − | Am [[22. August]] 1928 nahm Albus die Linienverbindung von Salzburg nach [[Michaelbeuern]] über [[Oberndorf]] und [[Lamprechtshausen]] auf.<ref> | + | Am [[22. August]] 1928 nahm Albus die Linienverbindung von Salzburg nach [[Michaelbeuern]] über [[Oberndorf]] und [[Lamprechtshausen]] auf.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19280825&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=12 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 25. August 1928, Seite 12</ref> |
Am [[1. September]] 1928 wurde die neue Linienverbindung von der Endstation der elektrischen Stadtbahn in der [[Riedenburg]] nach [[Maxglan (Gemeinde)|Maxglan]] aufgenommen. Von dort führte die Linie über die [[Aiglhof|Aiglhofgründe]] durch das [[St. Johanns-Spital]] und die [[Gaswerkgasse]] über die [[Lehener Brücke]] zum [[Südtiroler Platz]] zum [[Hauptbahnhof Salzburg]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280901&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 1. September 1928, Seite 4</ref> | Am [[1. September]] 1928 wurde die neue Linienverbindung von der Endstation der elektrischen Stadtbahn in der [[Riedenburg]] nach [[Maxglan (Gemeinde)|Maxglan]] aufgenommen. Von dort führte die Linie über die [[Aiglhof|Aiglhofgründe]] durch das [[St. Johanns-Spital]] und die [[Gaswerkgasse]] über die [[Lehener Brücke]] zum [[Südtiroler Platz]] zum [[Hauptbahnhof Salzburg]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19280901&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 1. September 1928, Seite 4</ref> | ||
| − | Die Salzburger Firma Albus hatte eigene Busse für die Befahrung der [[1929]] eröffneten [[Gaisberg Landesstraße|Gaisberg]] in Dienst gestellt, bei denen man das Verdeck bei Schönwetter nach hinter wegklappen konnte.<ref> | + | Die Salzburger Firma Albus hatte eigene Busse für die Befahrung der [[1929]] eröffneten [[Gaisberg Landesstraße|Gaisberg]] in Dienst gestellt, bei denen man das Verdeck bei Schönwetter nach hinter wegklappen konnte.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sbw&datum=19290517&query=text:%22Albus%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 17. Mai 1929, Seite 1</ref> und bot von Anfang an Ausflugsfahrten auf die [[Gaisbergspitze]] an. Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] unterbrach diese Fahrten, die dann erst wieder am [[15. Juni]] [[1950]] mit Albus begannen, mit einem regelmäßigen, nicht von der Zahl der Fahrgäste (bisher mindestens zwölf) abhängigen Linienverkehr auf den Gaisberg. |
[[1943]] mussten die fünf verblieben Austro-Fiat-Busse aufgrund des Reichsleistungsgesetzes abgegeben werden. Nach dem Krieg gelang es, einige Kraftomnibusse von der [[Stadtgemeinde Salzburg]] zu erwerben und in den eigenen Reparaturwerkstätten aus Wracks betriebsfähige Fahrzeuge herzustellen. | [[1943]] mussten die fünf verblieben Austro-Fiat-Busse aufgrund des Reichsleistungsgesetzes abgegeben werden. Nach dem Krieg gelang es, einige Kraftomnibusse von der [[Stadtgemeinde Salzburg]] zu erwerben und in den eigenen Reparaturwerkstätten aus Wracks betriebsfähige Fahrzeuge herzustellen. | ||
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Bis [[1986]] führte die Familie de Zamagna aufgrund von fehlendem Nachfolger das Unternehmen und wurde durch die Wiener Firmengruppe Dr. Richard übernommen, die im Jahre [[1992]] mit [[Salzkraft]] noch ein weiteres Salzburger Unternehmen unter ihre Fittiche nahm. Seit [[2005]] betreibt Albus/Salzkraft gemeinsam mit der [[Salzburg AG]] die Dieselbuslinien des [[Stadtbus]]ses. Die Salzburg-AG hält seitdem 49 % an der Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH. Albus brachte 110 Mitarbeiter und 70 Busse ein, von der Salzburg AG kamen 70 Mitarbeiter und 35 Fahrzeuge dazu. | Bis [[1986]] führte die Familie de Zamagna aufgrund von fehlendem Nachfolger das Unternehmen und wurde durch die Wiener Firmengruppe Dr. Richard übernommen, die im Jahre [[1992]] mit [[Salzkraft]] noch ein weiteres Salzburger Unternehmen unter ihre Fittiche nahm. Seit [[2005]] betreibt Albus/Salzkraft gemeinsam mit der [[Salzburg AG]] die Dieselbuslinien des [[Stadtbus]]ses. Die Salzburg-AG hält seitdem 49 % an der Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH. Albus brachte 110 Mitarbeiter und 70 Busse ein, von der Salzburg AG kamen 70 Mitarbeiter und 35 Fahrzeuge dazu. | ||
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=== Auswirkungen des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine 2022 === | === Auswirkungen des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine 2022 === | ||
| − | [[2022]] brachte dem Unternehmen große Probleme. Aufgrund des [[Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Salzburg|Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine]] stiegen nicht nur die Treibstoffpreise schnell und stark an, sondern es gab Lieferengpässe. Beim Albus mit 205 Mitarbeitern geht es beim Treibstoffkauf um große Mengen - und damit um sehr viel Geld: In Salzburg sind 90 Linien- und 35 Reisebusse stationiert. Der Jahresverbrauch liegt bei 800.000 Litern Diesel. Zudem benötigt das Unternehmen 800 | + | [[2022]] brachte dem Unternehmen große Probleme. Aufgrund des [[Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Salzburg|Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine]] stiegen nicht nur die Treibstoffpreise schnell und stark an, sondern es gab Lieferengpässe. Beim Albus mit 205 Mitarbeitern geht es beim Treibstoffkauf um große Mengen - und damit um sehr viel Geld: In Salzburg sind 90 Linien- und 35 Reisebusse stationiert. Der Jahresverbrauch liegt bei 800.000 Litern Diesel. Zudem benötigt das Unternehmen 800 000 Kilogramm Erdgas. Geschäftsführer Hermann Häckl erzählt: AdBlue - ein Zusatz zum Diesel, um die Stickoxidemissionen zu reduzieren - habe vor einem Jahr 13 Cent netto pro Liter gekostet. Heute (März 2022) müsse man 1,25 Euro bezahlen. Der Preis für Diesel sei binnen eines Jahres um 108 Prozent gestiegen, jener für Reifen um 60 Prozent. Die Preissprünge sind aber noch nicht alles: Es geht auch um die Verfügbarkeit. "Wir haben heute bei fünf Treibstoffhändlern um Diesel angefragt. Vier Lieferanten haben uns ausgerichtet, dass sie derzeit nicht liefern können", sagt Häckl.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/preisrallye-macht-salzburger-busunternehmen-schwer-zu-schaffen-118496392 www.sn.at]</ref> |
=== Daten im Jahr 2023 === | === Daten im Jahr 2023 === | ||
Version vom 6. Dezember 2025, 10:12 Uhr
Die Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH wurde 1927 gegründet und ist eines der ältesten Busunternehmen in Salzburg.
Geschichte
Die "Autobuslinien-Betriebsunternehmung Salzburg Ges.m.b.H." ALBUS war an der Elisabethstraße in der Stadt Salzburg zu Hause.[1] Sie wurde 1928 von der Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft gegründet. In den folgenden Jahren wurden 25 Linien angeboten, genutzt wurden hierfür Austro-Fiat-Busse.
Am 1. Juli 1928 übernahm Albus die bis dahin von der Stadtgemeinde Salzburg betriebene Buslinie Salzburg-Fuschl-St. Gilgen.[2] Am Samstagnachmittag, den 30. Juni, stellte Albus seine neuen roten Autobusse am Ferdinand-Hanusch-Platz (damals: Realschulplatz) vor, wo Albus nun seine Zentrale für alle Abfahrten hatte.[3]
Am Samstag nachmittags hatten sich zahlreiche Behördenvertreter, u. a. Oberregierungsrat Kury als Vertreter des Landeshauptmannes, Bürgermeister Ott und Oberregierungsrat Platter der Polizeidirektion auf dem Realschulplatz eingefunden, um die neuen Omnibusse der Albus-G. m. b. H. zu besichtigen, die am 1. Juli auf allen Linien in Betrieb genommen wurden. Nach einer kurzen Probefahrt mit den hübschen neuen Austro-Fiat-Wagen, die allgemeine Zustimmung erweckten, fand in Hellbrunn eine kleine Eröffnungsfeier statt, bei der Rechtsanwalt Dr. Bilas die Gäste als Präsident des Verwaltungsrates begrüßte und die Ziele der Albus-G. m. b. H. erörterte. Die Gesellschaft werde mit allen Mitteln bemüht sein, die Hoffnungen, die sei durch die Einstellung der erstklassigen Wagen ermöglicht. Aber auch dem Rufe Salzburgs als Fremdenstadt und den dadurch bestehenden repräsentativen Verpflichtungen werde volle Rechnung getragen werden. Er dankte allen Stellen, welche die rechtzeitige Eröffnung des Betriebes am vereinbarten Tage ermöglicht hatten. Bürgermeister Ott brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, daß die Albus den Betrieb der städtischen Omnibusse übernommen hatte, weil er die feste Zuversicht habe, daß hiebei die richtige Wahl getroffen worden sei.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Albus für die von ihnen betriebene Linie nach Mondsee Busse der Marke "Gräf & Stift" bestellt, auf der Gaisbergstraße wurden vier Steyrer-Wagen eingesetzt und für die Linien zwischen Salzburg und Vororten waren Fiat-Busse im Einsatz.[4]
Am 22. August 1928 nahm Albus die Linienverbindung von Salzburg nach Michaelbeuern über Oberndorf und Lamprechtshausen auf.[5]
Am 1. September 1928 wurde die neue Linienverbindung von der Endstation der elektrischen Stadtbahn in der Riedenburg nach Maxglan aufgenommen. Von dort führte die Linie über die Aiglhofgründe durch das St. Johanns-Spital und die Gaswerkgasse über die Lehener Brücke zum Südtiroler Platz zum Hauptbahnhof Salzburg.[6]
Die Salzburger Firma Albus hatte eigene Busse für die Befahrung der 1929 eröffneten Gaisberg in Dienst gestellt, bei denen man das Verdeck bei Schönwetter nach hinter wegklappen konnte.[7] und bot von Anfang an Ausflugsfahrten auf die Gaisbergspitze an. Der Zweite Weltkrieg unterbrach diese Fahrten, die dann erst wieder am 15. Juni 1950 mit Albus begannen, mit einem regelmäßigen, nicht von der Zahl der Fahrgäste (bisher mindestens zwölf) abhängigen Linienverkehr auf den Gaisberg.
1943 mussten die fünf verblieben Austro-Fiat-Busse aufgrund des Reichsleistungsgesetzes abgegeben werden. Nach dem Krieg gelang es, einige Kraftomnibusse von der Stadtgemeinde Salzburg zu erwerben und in den eigenen Reparaturwerkstätten aus Wracks betriebsfähige Fahrzeuge herzustellen.
Aufgrund der enorm großen Nachfrage nach den Original-Drehschauplätzen für den Film The Sound of Music hatte Albus schon im Jahr 1967 als erster Veranstalter die "Sound of Music Bus Tour" in Salzburg ins Rundfahrtenprogramm aufgenommen.
Im Jahre 1969 wurde die ehemalige Garage in Schallmoos (Kreuzung Canavalstraße und Schallmooser Hauptstraße) mit einen neuen Bürogebäude und einer modernen Werkstatt ausgestattet. Seit 1997 ist die gesamte Firma in in der Julius-Welser-Straße beheimatet.
Bis 1986 führte die Familie de Zamagna aufgrund von fehlendem Nachfolger das Unternehmen und wurde durch die Wiener Firmengruppe Dr. Richard übernommen, die im Jahre 1992 mit Salzkraft noch ein weiteres Salzburger Unternehmen unter ihre Fittiche nahm. Seit 2005 betreibt Albus/Salzkraft gemeinsam mit der Salzburg AG die Dieselbuslinien des Stadtbusses. Die Salzburg-AG hält seitdem 49 % an der Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH. Albus brachte 110 Mitarbeiter und 70 Busse ein, von der Salzburg AG kamen 70 Mitarbeiter und 35 Fahrzeuge dazu.
Im Frühjahr 2023 nahm Albus den ersten voll elektrischen Niederflurbus im Liniendienst in Betrieb, einen E-Bus MAN Lion's City 12E.
Auswirkungen des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine 2022
2022 brachte dem Unternehmen große Probleme. Aufgrund des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine stiegen nicht nur die Treibstoffpreise schnell und stark an, sondern es gab Lieferengpässe. Beim Albus mit 205 Mitarbeitern geht es beim Treibstoffkauf um große Mengen - und damit um sehr viel Geld: In Salzburg sind 90 Linien- und 35 Reisebusse stationiert. Der Jahresverbrauch liegt bei 800.000 Litern Diesel. Zudem benötigt das Unternehmen 800 000 Kilogramm Erdgas. Geschäftsführer Hermann Häckl erzählt: AdBlue - ein Zusatz zum Diesel, um die Stickoxidemissionen zu reduzieren - habe vor einem Jahr 13 Cent netto pro Liter gekostet. Heute (März 2022) müsse man 1,25 Euro bezahlen. Der Preis für Diesel sei binnen eines Jahres um 108 Prozent gestiegen, jener für Reifen um 60 Prozent. Die Preissprünge sind aber noch nicht alles: Es geht auch um die Verfügbarkeit. "Wir haben heute bei fünf Treibstoffhändlern um Diesel angefragt. Vier Lieferanten haben uns ausgerichtet, dass sie derzeit nicht liefern können", sagt Häckl.[8]
Daten im Jahr 2023
250 Personen sind aktuell (Herbst 2023) bei der Albus Salzburg Verkehrsbetriebe GmbH angestellt. Davon entfallen zehn auf die Verwaltung, elf auf die Werkstätten. Der Rest verrichtet Schichtdienst hinter dem Steuer. In Summe bedienen 90 Linienbusse die aktuell 14 Linien in und um die Stadt Salzburg und fahren dabei rund vier Millionen Kilometer. Von den rund 200 Beschäftigten im Linienverkehr waren bei Albus aktuell (Herbst 2023) 23 weiblich. Neben einem Durchschnittsverdienst von rund 2.400 Euro netto - inklusive Diäten und 20 Mehrstunden im Monat - gibt es weitere Vorzüge des Dienstes hinter dem Buslenkrad: Neben dem betont guten Betriebsklima - bis hinauf zum Chef sind alle per Du - winken ein Diensthandy, Freifahrt für den Bus in der Stadt Salzburg und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Die Dienstvorschau über drei Monate sowie flexible Arbeitszeitmodelle sollen die Vereinbarkeit von Job und Familie verbessern.
Am Samstag, den 11. November 2023 lud Albus bereits zum zweiten Mal zum großen Lenkerinnen- und Lenker-Qualifying auf dem Salzburgring. Insgesamt 72 Interessierte nutzten dabei die Gelegenheit, Busse mit zehn, zwölf und 18 Metern Länge durch einen speziellen Parcours zu steuern. Acht davon unterschrieben noch vor Ort einen Ausbildungsvertrag. Auch der erste elektrische Stadtbus stand für Probefahrten zur Verfügung. Unterstützt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von professionellen Fahrlehrern. Schon die erste Auflage des Castings führte zu mehr Bewerbungen. "Von den insgesamt 52 Personen, die im Mai gefahren sind, haben zwölf tatsächlich die Ausbildung begonnen, sieben davon sind sogar bereits im regulären Dienst im Einsatz", berichtet Albus-Salzburg-Geschäftsführer Hermann Häckl. "Wenn wir auch dieses Mal eine ähnlich hohe Quote erreichen, sind wir unserem Ziel, mittelfristig 30 neue Lenkerinnen und Lenker aufzunehmen, einen weiteren Schritt näher gekommen." Wer länger als 48 Monate bei Albus bleibt, bekommt die Ausbildungskosten vom Unternehmen bezahlt. Willkommen ist auch, wer noch keinen Busführerschein besitzt.
Albus als Verkehrsunternehmen
Es betreibt u. a. Elektrobusse der Marke E-Bus MAN Lion's City 12E.
Autobuslinien des Stadtbusses
- 17 Ferdinand-Hanusch-Platz - Rennbahnsiedlung - S3 Salzburg Aigen
- 18 Ferdinand-Hanusch-Platz - Salzburger Messezentrum
- 21 Fürstenbrunn - Landeskrankenhaus - Zentrum - Bergheim
- 22 Josefiau - Zentrum - Lastenstraße
- 23 Hauptbahnhof - Sam - Gnigl (- Fadingerstraße)
- 24 Zentrum - Landeskrankenhaus - Liefering - Freilassing
- 25 Hauptbahnhof - Nonntal - Hellbrunn - Untersbergbahn
- 27 Unipark Nonntal - Zentrum - Landeskrankenhaus - Maxglan - Kendlersiedlung - Viehhausen - Airport Salzburg
- 28 (Europark-) Kleßheim - Siezenheim - Taxham - Landeskrankenhaus - Zentrum - (Anif - Grödig)
- 31 Schülerverkehr Viehhausen - Wals - Siezenheim
- 34 (Christian-Doppler-Klinik - Kleßheim - Red Bull Arena)
- 35 Fürstenbrunn - Grödig - Untersbergbahn - Rif (- Rehhof - Auwirt)
- 36 Europark - Wals - Wals Feuerwehr
- 151 (Salzburg Mirabellplatz-) Salzburg Obergnigl - Gaisberg
- 181 Salzburg Hauptbahnhof - Wals - Grünau - Käferheim - Walserberg
- 840 Hauptbahnhof - Zentrum - Alpenstraße (Salzburg) - Anif - Marktschellenberg - Berchtesgaden (gemeinsam mit Regionalverkehr Oberbayern)
- A Ferdinand-Hanusch-Platz - Altstadt - Busterminal Nonntal (2019 eingestellt)
- 20 Europark - Taxham - Zentrum - Nonntal (2016 durch die OBUS Salzburg AG-Linie 9 ersetzt)
Albus als Reiseunternehmen
Albus zählte durch sein Reisebüro "Columbus Reiseservice" im AVA-Hof auch zu den bekannteren Salzburger Reisebüros.
Geschäftsführung
- 1927–?: Franz Wildfeuer
- 1986–2002: Margareta Wilberger
- 2002–2014: Erich Schabhüttl
- seit 2014: Hermann Häckl
Firmensitz
- Julius-Welser-Straße 8
- 5020 Salzburg
- Telefon: (06 62) 424 000
- E-Mail: office@albus.at
Bilder
- www.facebook.com/VintageAlps/photos historische Aufnahme
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", u. a. vom 3. September 2022 sowie vom 13. November 2023
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 11
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 5
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 5
- ↑ "Albus"&ref=anno-search&seite=4 ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 4
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 25. August 1928, Seite 12
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 1. September 1928, Seite 4
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 17. Mai 1929, Seite 1
- ↑ www.sn.at