Albus

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Aus der Geschichte des Unternehmens Albus]: der speziell für die Gaisbergstraße angeschaffte Steyrer-Wagen-Typ mit aufklappbarem Verdeck.
Ein Albus-Ausflugsbus auf der Gaisberg Landesstraße nach 1929.

Die Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH wurde 1927 gegründet und ist eines der ältesten Busunternehmen in Salzburg.

Geschichte

Die "Autobuslinien-Betriebsunternehmung Salzburg Ges.m.b.H." ALBUS war an der Elisabethstraße in der Stadt Salzburg zu Hause.[1] Sie wurde 1928 von der Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft gegründet. In den folgenden Jahren wurden 25 Linien angeboten, genutzt wurden hierfür Austro-Fiat-Busse.

Am 1. Juli 1928 übernahm Albus die bis dahin von der Stadtgemeinde Salzburg betriebene Buslinie Salzburg-Fuschl-St. Gilgen.[2] Am selben Tag stellt Albus seine neuen roten Autobusse am Ferdinand-Hanusch-Platz vor, wo Albus nun seine Zentrale für alle Abfahrten hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Albus für die von ihnen betriebene Linie nach Mondsee Busse der Marke "Gräf & Stift" bestellt, auf der Gaisbergstraße wurden vier Steyrer-Wagen eingesetzt und für die Linien zwischen Salzburg und Vororten waren Fiat-Busse im Einsatz.[3]

Am 22. August 1928 nahm Albus die Linienverbindung von Salzburg nach Michaelbeuern über Oberndorf und Lamprechtshausen auf.[4]

Am 1. September 1928 wurde die neue Linienverbindung von der Endstation der elektrischen Stadtbahn in der Riedenburg nach Maxglan aufgenommen. Von dort führte die Linie über die Aiglhofgründe durch das St. Johanns-Spital und die Gaswerkgasse über die Lehener Brücke zum Südtiroler Platz zum Hauptbahnhof Salzburg.[5]

Die Salzburger Firma Albus hatte eigene Busse für die Befahrung der 1929 eröffneten Gaisberg in Dienst gestellt, bei denen man das Verdeck bei Schönwetter nach hinter wegklappen konnte.[6] und bot von Anfang an Ausflugsfahrten auf die Gaisbergspitze an. Der Zweite Weltkrieg unterbrach diese Fahrten, die dann erst wieder am 15. Juni 1950 mit Albus begannen, mit einem regelmäßigen, nicht von der Zahl der Fahrgäste (bisher mindestens zwölf) abhängigen Linienverkehr auf den Gaisberg.

1943 mussten die fünf verblieben Austro-Fiat-Busse aufgrund des Reichsleistungsgesetzes abgegeben werden. Nach dem Krieg gelang es, einige Kraftomnibusse von der Stadtgemeinde Salzburg zu erwerben und in den eigenen Reparaturwerkstätten aus Wracks betriebsfähige Fahrzeuge herzustellen.

Aufgrund der enorm großen Nachfrage nach den Original-Drehschauplätzen für den Film The Sound of Music hatte Albus schon im Jahr 1967 als erster Veranstalter die "Sound of Music Bus Tour" in Salzburg ins Rundfahrtenprogramm aufgenommen.

Im Jahre 1969 wurde die ehemalige Garage in Schallmoos (Kreuzung Canavalstraße und Schallmooser Hauptstraße) mit einen neuen Bürogebäude und einer modernen Werkstatt ausgestattet. Seit 1997 ist die gesamte Firma in in der Julius-Welser-Straße beheimatet.

Bis 1986 führte die Familie de Zamagna aufgrund von fehlendem Nachfolger das Unternehmen und wurde durch die Wiener Firmengruppe Dr. Richard übernommen, die im Jahre 1992 mit Salzkraft noch ein weiteres Salzburger Unternehmen unter ihre Fittiche nahm. Seit 2005 betreibt Albus/Salzkraft gemeinsam mit der Salzburg AG die Dieselbuslinien des Stadtbusses. Die Salzburg-AG hält seitdem 49 % an der Albus Salzburg Verkehrsbetrieb GmbH. Albus brachte 110 Mitarbeiter und 70 Busse ein, von der Salzburg AG kamen 70 Mitarbeiter und 35 Fahrzeuge dazu.

Der erste "E-Bus MAN Lion's City 12E", hier als als Shuttlebus auf dem Salzburgring beim Pressegespräch "Legends Grand Prix 2025 Salzburgring" im Einsatz.

Im Frühjahr 2023 nahm Albus den ersten voll elektrischen Niederflurbus im Liniendienst in Betrieb, einen E-Bus MAN Lion's City 12E.

Auswirkungen des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine 2022

2022 brachte dem Unternehmen große Probleme. Aufgrund des Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine stiegen nicht nur die Treibstoffpreise schnell und stark an, sondern es gab Lieferengpässe. Beim Albus mit 205 Mitarbeitern geht es beim Treibstoffkauf um große Mengen - und damit um sehr viel Geld: In Salzburg sind 90 Linien- und 35 Reisebusse stationiert. Der Jahresverbrauch liegt bei 800.000 Litern Diesel. Zudem benötigt das Unternehmen 800.000 Kilogramm Erdgas. Geschäftsführer Hermann Häckl erzählt: AdBlue - ein Zusatz zum Diesel, um die Stickoxidemissionen zu reduzieren - habe vor einem Jahr 13 Cent netto pro Liter gekostet. Heute (März 2022) müsse man 1,25 Euro bezahlen. Der Preis für Diesel sei binnen eines Jahres um 108 Prozent gestiegen, jener für Reifen um 60 Prozent. Die Preissprünge sind aber noch nicht alles: Es geht auch um die Verfügbarkeit. "Wir haben heute bei fünf Treibstoffhändlern um Diesel angefragt. Vier Lieferanten haben uns ausgerichtet, dass sie derzeit nicht liefern können", sagt Häckl.[7]

Daten im Jahr 2023

250 Personen sind aktuell (Herbst 2023) bei der Albus Salzburg Verkehrsbetriebe GmbH angestellt. Davon entfallen zehn auf die Verwaltung, elf auf die Werkstätten. Der Rest verrichtet Schichtdienst hinter dem Steuer. In Summe bedienen 90 Linienbusse die aktuell 14 Linien in und um die Stadt Salzburg und fahren dabei rund vier Millionen Kilometer. Von den rund 200 Beschäftigten im Linienverkehr waren bei Albus aktuell (Herbst 2023) 23 weiblich. Neben einem Durchschnittsverdienst von rund 2.400 Euro netto - inklusive Diäten und 20 Mehrstunden im Monat - gibt es weitere Vorzüge des Dienstes hinter dem Buslenkrad: Neben dem betont guten Betriebsklima - bis hinauf zum Chef sind alle per Du - winken ein Diensthandy, Freifahrt für den Bus in der Stadt Salzburg und Lademöglichkeiten für E-Bikes. Die Dienstvorschau über drei Monate sowie flexible Arbeitszeitmodelle sollen die Vereinbarkeit von Job und Familie verbessern.

Am Samstag, den 11. November 2023 lud Albus bereits zum zweiten Mal zum großen Lenkerinnen- und Lenker-Qualifying auf dem Salzburgring. Insgesamt 72 Interessierte nutzten dabei die Gelegenheit, Busse mit zehn, zwölf und 18 Metern Länge durch einen speziellen Parcours zu steuern. Acht davon unterschrieben noch vor Ort einen Ausbildungsvertrag. Auch der erste elektrische Stadtbus stand für Probefahrten zur Verfügung. Unterstützt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von professionellen Fahrlehrern. Schon die erste Auflage des Castings führte zu mehr Bewerbungen. "Von den insgesamt 52 Personen, die im Mai gefahren sind, haben zwölf tatsächlich die Ausbildung begonnen, sieben davon sind sogar bereits im regulären Dienst im Einsatz", berichtet Albus-Salzburg-Geschäftsführer Hermann Häckl. "Wenn wir auch dieses Mal eine ähnlich hohe Quote erreichen, sind wir unserem Ziel, mittelfristig 30 neue Lenkerinnen und Lenker aufzunehmen, einen weiteren Schritt näher gekommen." Wer länger als 48 Monate bei Albus bleibt, bekommt die Ausbildungskosten vom Unternehmen bezahlt. Willkommen ist auch, wer noch keinen Busführerschein besitzt.

Albus als Verkehrsunternehmen

Es betreibt u. a. Elektrobusse der Marke E-Bus MAN Lion's City 12E.

Autobuslinien des Stadtbusses

Albus als Reiseunternehmen

Albus zählte durch sein Reisebüro "Columbus Reiseservice" im AVA-Hof auch zu den bekannteren Salzburger Reisebüros.

Geschäftsführung

Firmensitz

Links, ehemaliges Firmengelände Albus Salzburg
Rechts, Außenansicht des neuen Firmengeländes
Julius-Welser-Straße 8
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 424 000
E-Mail: office@albus.at

Bilder

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 11
  2. Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 30. Juni 1928, Seite 5
  3. Quelle "Albus"&ref=anno-search&seite=4 ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 2. Juli 1928, Seite 4
  4. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 25. August 1928, Seite 12
  5. Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 1. September 1928, Seite 4
  6. Quelle ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 17. Mai 1929, Seite 1
  7. www.sn.at