Mittersill: Unterschied zwischen den Versionen

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* Literaturgruppe Mittersill
 
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Version vom 27. März 2010, 00:22 Uhr

Mittersill
Karte
Karte
Karte 5730.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 132,03 km²
Geografische Koordinaten: Länge 12.4833 / 12° 28' 60 ", Breite 47.2667 / 47° 16' 0"
Höhe: 790 m ü. A.
Einwohner: 5.584 (Stand 2001)
Postleitzahl: 5730
Vorwahl: 06562
Gemeindekennziffer: 50613
Gliederung Gemeindegebiet: 7 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: Marktplatz 1
5730 Mittersill
Offizielle Website: www.mittersill.at
Politik
Bürgermeister: Dr. Wolfgang Viertler
Gemeinderat (2009): 25 Mitglieder: 18 VIERT,
7 SPÖ
Kindergeburtstag
Pfarrkirche Mittersill
Felberkirche
Felberturm

Mittersill ist ein Stadtgemeinde im Pinzgau.

Geografie

Geografische Lage

Mittersill liegt im westlichem Pinzgau im Salzachtal an der Salzach und ist aufgrund seiner Größe der zentrale Ort im Oberpinzgau.

Da die Salzach den Ort durchfließt, wurde Mittersill bereits mehrmals Opfer von Hochwasser und dabei vollständig überflutet, zuletzt im Jahr 2005. Um weitere Überschwemmungen zu verhindern, plant die Gemeinde den Bau eines Staudamms (Stand 2007).

Im Nordwesten erheben sich die Kelchsauer Alpen, im Nordosten die Glemmtaler Alpen, beides Teile der Kitzbüheler Alpen. Gegen Süden dehnen sich die Zentralalpen mit den Hohen Tauern aus. Nach Norden führt eine Bundesstraße über den Pass Thurn nach Nordtirol, nach Süden geht es durch das Felber- und Amertal zum Felbertauerntunnel nach Osttirol.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Katastralgemeinden von Mittersill sind Felben, Felberthal, Mittersill Markt, Mittersill Schloss, Passthurn, Schattberg und Spielbichl.

Eingemeindungen

Hollersbach und Uttendorf;

Geschichte

Es war zu Zeiten der Fürsterzbischöfe Sitz eines Pflegegerichts, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.

Mittersill war wahrscheinlich wie Lienz in Osttirol bereits vor 1300 ein Markt. Aus 1357 ist ein Marktbrief von Erzbischof Ortolf von Weißeneck vorhanden, das erste schriftliche Zeugnis über den Markt Mittersill. Mittersill wurde mit 1. Juli 2008 durch Landesgesetz zur Stadt erhoben. Damit ist die alte Marktgemeinde die elfte und zugleich jüngste Stadtgemeinde des Bundeslandes Salzburg. Die offizielle Feier zur Stadterhebung fand am 8. August statt.

Religionen

Die überwiegende Mehrheit der Einwohner in Mittersill ist römisch-katholischer Konfession (81,6) %. Die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Mittersill stellt die islamische Gemeinde dar (7,4 %), gefolgt von der evangelischen Religionsgemeinschaft (5,1 %). 3,9 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kirchen

Pfarrkirche zum Hl. Leonhard

Die Pfarrkirche zum Hl. Leonhard wurde von Johann Kleber nach dem großen Marktbrand Mittersills (1746) von 1747 - 1749 erbaut. Die Kirche besticht durch ihre schlichte Festlichkeit, hervorgerufen durch den wunderbaren Farbstuck im Rokokostil.

Das Hochaltarbild der Kirche zeigt den hl. Leonhard, den Patron des Viehs, des Ortes und der Pfarrkirche. Der einheimische Bildhauer Peter Schmid schuf 1765 die Kanzel und die Kreuzigungsgruppe über dem Volksaltar.

Kunstgeschichtlich bedeutsam sind die Glasmalereien aus 1840. Ebenso sehenswert ist die "Schmerzenskapelle" mit dem leidenden Christus und vielen Votivtafeln. Die Kirche kann jederzeit besichtigt werden. Ein Kirchenführer liegt in der Kirche auf.

Felberkirche

Die Felberkirche neben dem Felberturm wurde im Jahr 1479 erbaut. In den Lärchenschindeln der Turmspitze war im Jahr 1904 noch deutlich die Jahreszahl 1479 zu lesen.

Annakirche

Die Annakirche liegt nahe dem Marktplatz. Sie wurde 1751 im Tiroler Rokokostil von Kassian Singer, an der Stelle der früheren Pfarrkirche, die beim Marktbrand 1746 schwer beschädigt wurde, erbaut.

Die hl. Anna gilt als die Mutter der Gottesmutter Maria. Das Hochaltarbild zeigt sie mit ihrem Mann Joachim und der jugendlichen Maria. Die Deckenmalereien über das Leben Annas wurden mit Liebe zum Detail von Christoph Anton Mayr 1753 ausgestaltet.

Seit 1961 ist die ursprünglich katholische Annakirche an die evangelische Predigtstation Mittersill verpachtet.

Persönlichkeiten

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 2.028
1880 2.096
1890 2.120
1900 2.218
1910 2.377
1923 2.211
1934 2.422
1939 2.610
1951 3.155
1961 3.502
1971 4.455
1981 5.027
1991 5.427
2001 5.584

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturvereine

  • Literaturgruppe Mittersill
  • Türkisch-Islamischer Kulturverein Mittersill (ATIB)

Museen

Felberturmmuseum

Das Felberturmmuseum ist seit 1969 zu besichtigen. Themenschwerpunkte der umfangreichen Schau sind Handwerk, Skilauf, Alpinismus, bäuerliche und sakrale Kunst, Schulgeschichte, Nationalpark Hohe Tauern, Tierwelt der Heimat, Wald (Schädlinge, Nützlinge), Mineralien (ca. 900 Exponate), Bergbau einst und jetzt (Wolframbergbau), Feuerwehr, die Pinzgauer Lokalbahn und die Freiheitskämpfe 1809.

Der "Felberturm", benannt nach dem Ministerialengeschlecht der Felber, ist seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Im 15. Jahrhundert gehörte der Turm den Salzburger Erzbischöfen, 1812 wurde er durch die bayerische Regierung versteigert, wurde Privatbesitz und schließlich Eigentum der Gemeinde. Im 19. Jahrhundert verfiel der Turm. Der Initiative des 1961 gegründeten Museumsvereines ist es zu verdanken, dass der Turm schließlich wieder saniert wurde.

Heute zählt das Mittersiller Heimatmuseum zu den umfangreichsten Heimatsammlungen des Landes Salzburg. Es stellt mit Turm, Bauernhaus, Feuerwehrmuseum, "Sängerhaus" und landwirtschaftlichen Nebengebäuden einen eigenen Museumsbezirk dar.

Musik

  • Bürgermusik Mittersill
  • Liedertafel Mittersill 1873
  • Singkreis Mittersill
  • Tauern-Blasorchester Mittersill
  • Vokalensemble Orenda

Bauwerke

Schloss Mittersill

Hauptartikel: Schloss Mittersill

Mit dem Bau von Schloss Mittersill dürfte um 1180 begonnen worden sein, wie erste Nachrichten um das Schloss aus dem 12. Jahrhundert belegen. Die Grundsubstanz wurde 1563/64 errichtet, hat jedoch durch zahlreiche Aus- und Umbauten aus den Jahren 1882 und 1936, vor allem aber durch den verheerenden Brand von 1938, einiges an ihrem historischen Charakter eingebüßt. Während der NS-Zeit befand sich im Schloss Mittersill ein KZ-Nebenlager von Mauthausen. Die weiblichen Häftlinge verrichteten ihre Zwangsarbeit in dem damals im Schloss eingerichteten Sven-Hedin-Innerasienforschungsinstitut.

Heute besitzt das Schloss ein Café und wird als Konferenz- und Veranstaltungszentrum genutzt.

Sport

Die Stadt im Oberpinzgau besticht als vielseitige Tourismusregion, weshalb im Sommer wie auch im Winter zahlreiche sportliche Aktivitäten betrieben werden können.

Sommersport:

  • Bogensport
  • Golf
  • Wandern
  • Radfahren & Mountainbiking
  • Schwimmen & Baden
  • Beach Volleyball
  • Bogenschießen
  • Paintball
  • Fischen & Angeln
  • Inlineskaten
  • Skaterpark
  • Rafting & Canyoning

Wintersport:

  • Bogensport
  • Skifahren/Snowboarden
  • Langlaufen
  • Schneeschuhwandern
  • Eissport
  • Skitouren
  • Winterwandern
  • Nordic Walking
  • Rodeln
  • Pferdeschlittenfahrten
  • Reiten
  • Funsport
  • Paragleiten & Drachenfliegen
  • Hallenbad
  • Tennis & Squash

Zahlreiche Sportvereine bieten ein umfangreiches Freizeitangebot für Einheimische:

  • Mittersiller Turnverein
  • Naturfreunde Mittersill
  • Österreichischer Alpenverein - Sektion Oberpinzgau
  • SC Mittersill Sektion Fußball
  • SC Mittersill Sektion Ski
  • Skate & Snowboard Crew
  • Sportclub Mittersill
  • Squash-Club

Öffentliche Einrichtungen

  • Allgemein Öffentliches Krankenhaus Mittersill
  • Jugendzentrum Mittersill
  • Freibad Mittersill

Bildung

  • 2 Kindergärten
  • VS-Mittersill
  • HS-Mittersill
  • Polytechnische Schule Mittersill
  • BORG-Bundesoberstufenrealgymnasium Mittersill

Städtepartnerschaften

  • Partnerstadt Büren, Deutschland
  • Partnerstadt Tricesimo, Italien

Weblinks

Quellen

  • Homepage der Marktgemeinde Mittersill
  • Österreichische Ortsdatenbank
  • Statistik Austria
  • Homepage des Landes Salzburg, Kategorie Museen
  • Homepage des Landes Salzburg, Kategorie Burgen und Schlösser
  • Josef Lahnsteiner, "Oberpinzgau, Von Krimml bis Kaprun", Selbstverlag, Hollersbach 1965