Getreidegasse: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Getreidegasse mit Blick zur Kirche St. Blasius und zum Mönchsberg.jpg|thumb|Getreidegasse, Blick zur [[Bürgerspitalskirche St. Blasius]]  und zum [[Mönchsberg]]]]
 
[[Datei:Getreidegasse mit Blick zur Kirche St. Blasius und zum Mönchsberg.jpg|thumb|Getreidegasse, Blick zur [[Bürgerspitalskirche St. Blasius]]  und zum [[Mönchsberg]]]]
 
[[Datei:Getreidegasse von Mönchsberg nach Osten.jpg|thumb|Panorama der Getreidegasse gesehen vom [[Mönchsberg]] von der [[Stadtalm]]; Blick auf [[Rathaus]]; Dachlandschaft mit typischem [[Grabendach]]; Fußgänger in der [[Fußgängerzone]]; Ansicht: West nach Ost]]
 
[[Datei:Getreidegasse von Mönchsberg nach Osten.jpg|thumb|Panorama der Getreidegasse gesehen vom [[Mönchsberg]] von der [[Stadtalm]]; Blick auf [[Rathaus]]; Dachlandschaft mit typischem [[Grabendach]]; Fußgänger in der [[Fußgängerzone]]; Ansicht: West nach Ost]]
 
[[Datei:Jänner 2019 09.jpg|thumb|Die Getreidegasse am [[24. Jänner]] [[1924]]]]
 
[[Datei:Jänner 2019 09.jpg|thumb|Die Getreidegasse am [[24. Jänner]] [[1924]]]]
Die '''Getreidegasse'''  ist das alte bürgerliche Wohn-, Produktions- und Handelszentrum in der [[Altstadt]] von Salzburg und auch heute die wichtigste Einkaufsstraße der [[Stadt Salzburg]].
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[[Datei:Haus Getreidegasse Nr 3 Portal.jpg|thumb|Eingangsportal zum [[Schatz-Durchhaus]] (Getreidegasse 3)]]
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[[Datei:Biber-Apotheke_nahe.jpg|thumb|Die [[Apotheke zum goldenen Biber]]]]
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[[Datei:Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24.jpg|thumb|Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24]]
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Die '''Getreidegasse'''  ist eine der wichtigsten ehemaligen Siedlungs- und Handelsstraßen in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] und seit Beginn der [[Salzburger Festspiele]] in den [[1920er]]-Jahren die berühmteste Einkaufsstraße der Stadt Salzburg.<ref>Quelle Einleitung im Buch [[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]</ref>
  
 
== Name ==
 
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== Verlauf ==
 
== Verlauf ==
Die Getreidegasse führt vom [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] im Osten gerade nach Westen über den [[Hagenauerplatz]] bis zur [[Bürgerspitalgasse]]. Die Getreidegasse verläuft parallel südlich zur [[Griesgasse]] und zur [[Salzach]]. Sie ist 340 Meter lang.<ref>Längenmessung im [[Digitaler Stadtplan von Salzburg|digitalen Stadtplan von Salzburg]], siehe[https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=5&lat=47.80003&lon=13.04235&layers=0-661 maps.stadt-salzburg.at]</ref>
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Die Getreidegasse führt in Ostwestrichtung beginnend beim [[Kranzlmarkt]] im Osten, vorbei am südlichen Rand des [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatzes]] geradeaus nach Westen, das Südende des [[Hagenauerplatz]]es passierend bis zur [[Bürgerspitalgasse]] im Westen. Sie ist 350 Meter lang.<ref>Längenmessung im [[Digitaler Stadtplan von Salzburg|digitalen Stadtplan von Salzburg]], siehe[https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=5&lat=47.80003&lon=13.04235&layers=0-661 maps.stadt-salzburg.at]</ref>
  
 
== Charakteristik ==
 
== Charakteristik ==
Für das Bild der Getreidegasse charakteristisch und die Altstadt besonders prägend sind  
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Für die Getreidegasse charakteristisch sind  
* eine zentrale Lage nordwestlich der [[Fürstenstadt]]
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* der gerade Ostwestverlauf,  
* eine gerade Ost-West-Ausrichtung (vergleiche Bild Getreidegasse, gesehen vom Mönchsberg )
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* die hohen, historischen Bürgerhäuser mit bis zu sechs Stockwerken und dem typischen Salzburger [[Grabendach]],
* die hohen, historischen Bürgerhäuser mit bis zu sechs Stockwerken und dem typischen [[Grabendach]]
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* die vielen [[Durchhäuser]], die heute als Passagen und Durchgänge zur [[Griesgasse]] und zum [[Universitätsplatz]] dienen,
* die vielen [[Durchhäuser]], die als Passagen und Durchgänge zur [[Griesgasse]] und zum [[Universitätsplatz]] dienen  
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* mehrere kleine [[Innenhöfe]], in denen über Treppenhäuser und Arkadengänge der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt(e),
* mehrere kleine [[Innenhöfe]], in denen über Treppenhäuser und Arkadengänge der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt(e)
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* die zahlreichen schmiedeeisernen Wandarme mit noch heute teilweise alten [[Zunftzeichen]] sowie alten oder modernen Firmenschildern an den Fassaden der Bürgerhäuser.
* die zahlreichen schmiedeeisernen [[Zunftzeichen|Zunft]] und Firmenschilder an den Fassaden der Bürgerhäuser.
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Durch Umbauten der Erdgeschossfassaden haben allerdings viele Fassaden ihren ursprünglichen Charakter verloren und erhielten moderne, helle Glasfassaden. Um- und Rückbauten beschäftigen die Stadtpolitik und auch Gerichte seit den [[1980er]]-Jahren. Seither sind auch viele Geschäften an der Getreidegasse verschwunden, die über Jahrhunderte oder wenigstens Jahrzehnte das Bild dieser Gasse prägten. Dazu zählte die [[Wiener Bäckerei]], die einem ''Nordsee''-Geschäft weichen musste oder das über 100 Jahre bestandene Geschirrgeschäft [[Roittner]].
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Diese uralte Gasse war bereits zur [[Römer]]zeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt, die über [[Mülln]] nach  Westen am heutigen [[Schloss Kleßheim]], durch das heutige [[Liefering]] nach [[Bayern]] und über die Salzach und durch die [[Steingasse]] nach Süden führte. Bis in die Regierungszeit von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] blieb sie auch die einzige Verkehrsader durch die Stadt in Richtung Bayern.
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Diese uralte Gasse war bereits zur [[Römer]]zeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt. Dieser Verkehrsweg führte über [[Mülln]] nach  Westen durch das heutige [[Liefering]] am heutigen [[Schloss Kleßheim]] vorbei nach [[Bayern]] sowie über die Salzach und durch die [[Steingasse]] nach Süden. Bis in die Regierungszeit von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] blieb sie die einzige Verkehrsader durch die Stadt in Richtung Bayern.
  
Im [[14. Jahrhundert]] bekam Salzburg das [[Niederlage|Stapelrecht]]. Die durchreisenden Kaufleute boten am [[Waagplatz]] 1 und [[Niederleg-Hof]] an der Getreidegasse 18 - 22 (im [[Niederlags-Durchhaus]]) wichtige Waren an. Gereinigt wurde die Getreidegasse im [[Mittelalter]] einmal wöchentlich durch das Aufstauen des [[Almkanal]]s und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde.  
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Im [[14. Jahrhundert]] bekam Salzburg das [[Niederlage|Stapelrecht]]. Die durchreisenden Kaufleute boten am [[Waagplatz]] 1 und im [[Niederleg-Hof]] an der Getreidegasse 18–22 (im [[Niederlags-Durchhaus]]) ihre Waren an. Gereinigt wurde die Getreidegasse im [[Mittelalter]] einmal wöchentlich durch das Aufstauen des [[Almkanal]]s und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde.  
  
Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche [[Zunftzeichen und Schilder in der Salzburger Altstadt|Zunftzeichen]], wenn auch schon gemischt mit "modernen Zunftzeichen" internationaler Boutiquen und Geschäftsketten.  
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Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche Wandarme, die [[Zunftzeichen und Schilder in der Salzburger Altstadt|Zunftzeichen]] zeigen, wenn auch schon gemischt mit modernen Geschäftsschildern internationaler Boutiquen und Geschäftsketten.  
  
 
=== Gebäude ===
 
=== Gebäude ===
 
*  [[Häuser an der Getreidegasse]]
 
*  [[Häuser an der Getreidegasse]]
 
=== Oberflächengestaltung im 21. Jahrhundert ===
 
Die Stadt Salzburg hatte 1975 einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der damals neuen [[Fußgängerzone]] gestartet. 40 Jahre später, 2015, begann man dann tatsächlich damit, die Getreidegasse zu pflastern. Anlass zur Oberflächengestaltung gab allerdings der 145 Jahre alte Kanal im Untergrund, der dringend erneuert werden musste. Die Getreidegasse wurde vom Frühjahr 2015 weg bis zu den [[Salzburger Festspiele|Festspielen]] im Sommer 2017 einer Komplettsanierung unterzogen. Im Untergrund wurden sämtliche Leitungen – Fernwärme, Kanal und Wasser – erneuert. Außerdem hielt neueste Kommunikationstechnik Einzug in die Salzburger Altstadt. Bis 2017 verliefen die Kabel der Telekom von einem Dachboden zum nächsten. Nun liegt eine Lichtwellenleitung unter der Getreidegasse.
 
 
Die Gestaltung gab der Amtsbericht ganz exakt vor: Zum Einsatz kamen „''Granitvollsteine mit mittelkörnigen Einschlüssen''“, die Steine sind 24, 32 und 45 Zentimeter breit. Es wurden höchstens 40 Meter am Stück aufgegraben, ein eineinhalb Meter breiter Durchgang wurde immer offen bleiben.
 
 
In einer ersten Bauphase wurde die Gasse vom [[Kranzlmarkt]] bis zum Haus Getreidegasse 16 in Angriff genommen, wo unterirdisch der [[Almkanal]] verläuft. Zunächst wurden Abwasserkanal und Leitungen ausgetauscht, zur [[Salzburger Festspiele|Festspielzeit]] von Mitte Juli bis Ende August 2015 war eine Grabungssperre angeordnet. Der erste Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2016 gepflastert.
 
 
Die zweite Bauphase betraf unteren Bereich der Gasse bis zum [[Bürgerspitalplatz]]. Dort wurde analog zur ersten Phase vorgegangen – das Ende der Arbeiten waren mit Festspielbeginn 2017.
 
 
Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit, 5&nbsp;000 Quadratmeter verlegten Pflastersteinen und mehr als 40 Informationsveranstaltungen ist die neue Getreidegasse seit Juli 2017 fertig. Insgesamt hat die [[Salzburg AG]] in der Getreidegasse zwei Kilometer Rohrleitungen und Kabel verlegt: 3,2 Millionen Euro sind aufgewendet worden. Die Kosten für Kanalbau, Pflasterungsarbeiten und die öffentliche Beleuchtung hat die [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] übernommen. Auch sie investierte 3,2 Millionen Euro. Insgesamt sind das 6,4 Millionen Euro auf einer Länge von 350 Metern, das entspricht 18.286 Euro pro Meter. Allerdings muss man hier anmerken: Auch die Arbeiten in der Bürgerspitalsgasse, am [[Alter Markt|alten Markt]] und Kranzlmarkt sowie in den umliegenden Gassen sind in diesen Kosten miteingerechnet.<ref>Quelle [[salzburg24.at]], [http://www.salzburg24.at/getreidegasse-feiert-ende-der-baustelle/5111226 abgefragt am 26. Oktober 2017]</ref>
 
  
 
== Persönlichkeiten ==
 
== Persönlichkeiten ==
Mitten in der Getreidegasse liegt das [[Hagenauerhaus]] (Getreidegasse 9), in dem [[1756]] [[Wolfgang Amadé Mozart]] zur Welt kam. In [[Mozarts Geburtshaus]] ist ein Museum eingerichtet, das Touristen aus aller Welt anlockt. Neben der Kaufmannsfamilie [[Hagenauer]] prägte auch die Kaufmannsfamilie [[Scio]] die Getreidegasse.
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Mitten in der Getreidegasse liegt das [[Hagenauerhaus]] (Getreidegasse 9), in dem [[1756]] [[Wolfgang Amadé Mozart]] zur Welt kam. In [[Mozarts Geburtshaus]] ist ein Museum eingerichtet, das Touristen aus aller Welt anlockt. Neben der Kaufmannsfamilie [[Hagenauer]] prägte auch die Kaufmannsfamilie [[Scio]] die Getreidegasse. Weitere Persönlichkeiten waren [[Joachim Ferdinand von Schidenhofen]], hochfürstlich-salzburgischer [[Hofrat]] sowie [[Hohe Salzburger Landschaft|Landschaftskanzler]] und mit der Familie [[Mozart]] befreundet oder der [[Hofkapellmeister]] [[Heinrich Ignaz Franz Biber]].
  
 
== Geschäfte ==
 
== Geschäfte ==
Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den [[1950er]] Jahren fuhr der [[Obus]] durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im [[20. Jahrhundert]] immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie das [[Textilhaus Thalhammer]] oder [[Mühlberger]], Schuhmode von [[Tagwerker]] oder [[Denkstein]] die traditionsreiche Drogerie der Familien [[Zezi]] - [[Arrigler]] und [[Julius Haagn]] im [[Zezihaus]] dem heutigen "Schöpshaus" oder die Eisenwarenhandlung [[Roittner]] prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der [[Wiener Bäckerei]] gewesen. Man musste manchmal Geduld mitbringen, um an die begehrten Bäckereien, wie an Windräder, Nussschnecken oder Golatschen dieses Hauses in der Warteschlange zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen die [[Apotheke zum goldenen Biber]], das Spielwarengeschäft [[Neumüller]] oder die Spirituosenhandlung [[Sporer]]. Mitte der [[1980er]] Jahre drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse. Es folgten auch zwei Nordsee-Geschäfte.
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Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den [[1950er]]-Jahren fuhr der [[Obus]] durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im [[20. Jahrhundert]] immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie das [[Textilhaus Thalhammer]] oder [[Mühlberger]], Schuhmode von [[Tagwerker]] oder [[Denkstein]], die traditionsreiche Drogerie der Familien [[Zezi]]-[[Arrigler]] und [[Julius Haagn]] im [[Zezihaus]], dem heutigen "Schöpshaus", die Eisenwarenhandlung [[Roittner]] oder das Spielwarengeschäft [[Neumüller]] prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der [[Wiener Bäckerei]] gewesen. Man musste manchmal Geduld in der Warteschlange mitbringen, um an die begehrten Bäckereien, wie an Windräder, Nussschnecken oder Golatschen dieses Hauses zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen die [[Apotheke zum goldenen Biber]] oder die Spirituosenhandlung [[Sporer]]. Mitte der [[1980er]]-Jahre drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse. Es folgten u. a. noch zwei Nordsee-Geschäfte.
  
Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem [[Europark]] oder der [[Shopping Arena]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]], hat ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte.
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Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem [[Europark]] oder der [[Shopping Arena]] an der [[Alpenstraße (Salzburg)|Alpenstraße]], hatte ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte.
  
 
== Caféhäuser ==
 
== Caféhäuser ==
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* [[Café-Konditorei Schatz]]
 
* [[Café-Konditorei Schatz]]
 
* [[Café Mozart]]
 
* [[Café Mozart]]
* [[Café Würfel Zucker]]
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* [[Café Würfel Zucker]], allerdings ein junges Café und erst seit 2013 am [[Sternbräu-Durchhaus]];
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== Oberflächengestaltung im 21. Jahrhundert ==
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Die Stadt Salzburg hatte 1975 einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der damals neuen [[Fußgängerzone]] gestartet. Erst 40 Jahre später, 2015, begann man, die Getreidegasse zu pflastern. Anlass zur neuen Oberflächengestaltung gab allerdings der 145 Jahre alte Kanal im Untergrund, der dringend erneuert werden musste. Die Getreidegasse wurde vom Frühjahr 2015 bis zu den [[Salzburger Festspiele|Festspielen]] im Sommer 2017 einer Komplettsanierung unterzogen. Im Untergrund wurden sämtliche Leitungen – Fernwärme, Kanal und Wasser – erneuert. Außerdem hielt neueste Kommunikationstechnik Einzug in die Salzburger Altstadt. Bis 2017 verliefen die Kabel der Telekom von einem Dachboden zum nächsten. Nun liegt eine Lichtwellenleitung unter der Getreidegasse.
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Die Gestaltung gab der Amtsbericht ganz exakt vor: Zum Einsatz kamen „''Granitvollsteine mit mittelkörnigen Einschlüssen''“, die Steine sind 24, 32 und 45 Zentimeter breit. Es wurden höchstens 40 Meter der Getreidegasse am Stück aufgegraben, ein eineinhalb Meter breiter Durchgang wurde immer offengehalten.
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In einer ersten Bauphase wurde die Gasse vom Kranzlmarkt bis zum Haus Getreidegasse 16 in Angriff genommen, wo unterirdisch der [[Almkanal]] verläuft. Zunächst wurden Abwasserkanal und Leitungen ausgetauscht, zur Festspielzeit von Mitte Juli bis Ende August 2015 war eine Grabungssperre angeordnet. Der erste Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2016 gepflastert.
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Die zweite Bauphase betraf den westlichen Bereich der Gasse bis zum Bürgerspitalplatz. Dort wurde analog zur ersten Phase vorgegangen. Das Ende der Arbeiten war mit Festspielbeginn 2017.
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Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit, 5&nbsp;000 Quadratmeter verlegten Pflastersteinen und mehr als 40 Informationsveranstaltungen ist die neue Getreidegasse seit Juli 2017 fertig. Insgesamt hatte die [[Salzburg AG]] in der Getreidegasse zwei Kilometer Rohrleitungen und Kabel verlegt. 3,2 Millionen Euro waren dafür aufgewendet worden. Die Kosten für Kanalbau, Pflasterungsarbeiten und die öffentliche Beleuchtung hatte die [[Stadt Salzburg (Gebietskörperschaft)|Stadt Salzburg]] übernommen. Auch sie investierte 3,2 Millionen Euro. Insgesamt sind das 6,4 Millionen Euro auf einer Länge von 350 Metern, das entspricht 18.286 Euro pro Laufmeter. Allerdings muss man hier anmerken: Auch die Arbeiten in der [[Bürgerspitalgasse]], am [[Alter Markt|Alten Markt]] und Kranzlmarkt sowie in den umliegenden Gassen sind in diesen Kosten miteingerechnet.<ref>Quelle [[salzburg24.at]], [http://www.salzburg24.at/getreidegasse-feiert-ende-der-baustelle/5111226 abgefragt am 26. Oktober 2017]</ref>
  
 
== Sonstiges ==
 
== Sonstiges ==
Doch nicht nur im Geburtshaus ist Wolfgang Amadeus präsent, sondern auch im [[Miracle-Wax-Museum]] (2004–2009, wieder geschlossen), in welchem nicht nur sein Leben, sondern auch sein Umfeld so authentisch wie möglich dargestellt wurde.  
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Doch nicht nur in seinem Geburtshaus ist Wolfgang Amadé Mozart präsent. Er war es auch im [[Miracle-Wax-Museum]] (2004–2009, wieder geschlossen), in welchem nicht nur sein Leben, sondern auch sein Umfeld so authentisch wie möglich dargestellt wurde.  
  
Ferner gibt es noch die [[Marionettenfrau]]. Die Dame mit den braunen Haaren und den blauen Augen steht seit mehr als 25 Jahren, je nach Wetterlage, in der  Getreidegasse selbst oder am [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)]], stets in ihrer Landestracht (Dirndl) gekleidet und verkauft Marionetten.
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Ferner gibt es noch die [[Marionettenfrau]]. Die Dame mit den braunen Haaren und den blauen Augen steht seit mehr als 25 Jahren, je nach Wetterlage, in der  Getreidegasse selbst oder am [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)]], stets in Landestracht ([[Dirndl]]) gekleidet und verkauft Marionetten. Desgleichen sind hier auch Patricio und Jeanette Vargas Arias, welche seit vielen  Jahren gemeinsam an ihrem Schmuckstand -  an der Ecke Getreidegasse-[[Hagenauerplatz]] (gegenüber von Mozarts  Geburtshaus) arbeiten.
  
Desgleichen  sind hier auch Patricio und Jeanette Vargas Arias, welche seit vielen  Jahren gemeinsam an ihrem Schmuckstand -  an der Ecke Getreidegasse-[[Hagenauerplatz]] (gegenüber von Mozarts  Geburtshaus) arbeiten.
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== Haltestellen öffentlicher Verkehr in der Nähe ==
 
 
== Haltestellen öffentlicher Verkehr ==
 
 
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== Bildergalerie ==
 
== Bildergalerie ==
'''Allgemeine Bilder der Getreidegasse'''
 
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Datei:Getreidegasse, Ansicht vom Mönchsberg.jpg|Getreidegasse, Ansicht vom Mönchsberg aus
 
Bild:Schilderwald.jpg|Blick in die Getreidegasse
 
Datei:Viel Andrang in der Getreidegasse R0014976.jpg|Viel Andrang in der Getreidegasse
 
Datei:Getreidegasse am Abend.JPG|Getreidegasse am Abend
 
Datei:Haus Getreidegasse Nr 3 Portal.jpg|Eingangsportal zum [[Schatz-Durchhaus]] (Getreidegasse 3)
 
Datei:Biber-Apotheke_nahe.jpg|Die Apotheke zum goldenen Biber
 
Bild:Hagenauerplatz mit Blick in die Getreidegasse.jpg|Blick vom Rande des Hagenauerplatzes die Getreidegasse
 
Datei:Getreidegasse neu gepflastert.jpg|Getreidegasse neu gepflastert. Oktober 2017.
 
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'''Firmen- und andere Schilder'''
 
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Datei:Sternbräu Hausschild in der Getreidegasse.jpg|Sternbräu Hausschild in der Getreidegasse
 
Datei:Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24.jpg|Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24
 
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'''Gedenktafel und Stolpersteine'''
 
'''Gedenktafel und Stolpersteine'''
 
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* [[Gerhard Ammerer|Ammerer, Gerhard]]; [[Jutta Baumgartner|Baumgartner Jutta]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]'', Salzburg, 2011, [[Colorama Verlagsgesellschaft mbH]]
 
* [[Gerhard Ammerer|Ammerer, Gerhard]]; [[Jutta Baumgartner|Baumgartner Jutta]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]'', Salzburg, 2011, [[Colorama Verlagsgesellschaft mbH]]
* [[Rudolph Klehr|Klehr, Rudolf]]: ''"[[Die Getreidegasse (Buch 2)]]" mit Rathausplatz und Kranzlmarkt Historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburg Altstadt'', Sonderband, [[Stadtverein Salzburg|Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg]], 1994
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* [[Rudolph Klehr|Klehr, Rudolf]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 2)|Die Getreidegasse]] mit Rathausplatz und Kranzlmarkt. Historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburg Altstadt'', Sonderband, [[Stadtverein Salzburg|Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg]], 1994
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 19. Januar 2019, 11:55 Uhr

Bild
Getreidegasse.jpg
Getreidegasse
Länge: ca. 350 m
Startpunkt: Rathausplatz (Stadt Salzburg)
Endpunkt: Bürgerspitalgasse
Karte: Googlemaps
Getreidegasse, Blick zur Bürgerspitalskirche St. Blasius und zum Mönchsberg
Datei:Getreidegasse von Mönchsberg nach Osten.jpg
Panorama der Getreidegasse gesehen vom Mönchsberg von der Stadtalm; Blick auf Rathaus; Dachlandschaft mit typischem Grabendach; Fußgänger in der Fußgängerzone; Ansicht: West nach Ost
Die Getreidegasse am 24. Jänner 1924
Datei:Haus Getreidegasse Nr 3 Portal.jpg
Eingangsportal zum Schatz-Durchhaus (Getreidegasse 3)
Firmenschild Zara, vormals Mühlberger Bekleidung, Getreidegasse 24

Die Getreidegasse ist eine der wichtigsten ehemaligen Siedlungs- und Handelsstraßen in der Altstadt von Salzburg und seit Beginn der Salzburger Festspiele in den 1920er-Jahren die berühmteste Einkaufsstraße der Stadt Salzburg.[1]

Name

Im Mittelalter wurde die Straße erstmals 1150 als Tra-, Trau- oder Trab(e)gasse“ erwähnt[2]. Das Wort leitet sich nicht von 'Getreide' oder 'treideln' ab, sondern vom Dialektausdruck es trabig haben, in Eile sein. Vermutlich wurde aus Trabe-, Trab- oder Trav-Gasse später Tragasse, Traidgasse, Getreidgasse und schließlich Getreidegasse. Ein Hinweis auch darauf, dass sich diese Straße im Hochmittelalter zu einem bedeutenden Verkehrsmittelpunkt und Handelsplatz entwickelt hatte.

Verlauf

Die Getreidegasse führt in Ostwestrichtung beginnend beim Kranzlmarkt im Osten, vorbei am südlichen Rand des Rathausplatzes geradeaus nach Westen, das Südende des Hagenauerplatzes passierend bis zur Bürgerspitalgasse im Westen. Sie ist 350 Meter lang.[3]

Charakteristik

Für die Getreidegasse charakteristisch sind

  • der gerade Ostwestverlauf,
  • die hohen, historischen Bürgerhäuser mit bis zu sechs Stockwerken und dem typischen Salzburger Grabendach,
  • die vielen Durchhäuser, die heute als Passagen und Durchgänge zur Griesgasse und zum Universitätsplatz dienen,
  • mehrere kleine Innenhöfe, in denen über Treppenhäuser und Arkadengänge der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt(e),
  • die zahlreichen schmiedeeisernen Wandarme mit noch heute teilweise alten Zunftzeichen sowie alten oder modernen Firmenschildern an den Fassaden der Bürgerhäuser.

Durch Umbauten der Erdgeschossfassaden haben allerdings viele Fassaden ihren ursprünglichen Charakter verloren und erhielten moderne, helle Glasfassaden. Um- und Rückbauten beschäftigen die Stadtpolitik und auch Gerichte seit den 1980er-Jahren. Seither sind auch viele Geschäften an der Getreidegasse verschwunden, die über Jahrhunderte oder wenigstens Jahrzehnte das Bild dieser Gasse prägten. Dazu zählte die Wiener Bäckerei, die einem Nordsee-Geschäft weichen musste oder das über 100 Jahre bestandene Geschirrgeschäft Roittner.

Geschichte

Diese uralte Gasse war bereits zur Römerzeit ein bedeutender Verkehrsweg und einzige Verkehrsader durch die Stadt. Dieser Verkehrsweg führte über Mülln nach Westen durch das heutige Liefering am heutigen Schloss Kleßheim vorbei nach Bayern sowie über die Salzach und durch die Steingasse nach Süden. Bis in die Regierungszeit von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau blieb sie die einzige Verkehrsader durch die Stadt in Richtung Bayern.

Im 14. Jahrhundert bekam Salzburg das Stapelrecht. Die durchreisenden Kaufleute boten am Waagplatz 1 und im Niederleg-Hof an der Getreidegasse 18–22 (im Niederlags-Durchhaus) ihre Waren an. Gereinigt wurde die Getreidegasse im Mittelalter einmal wöchentlich durch das Aufstauen des Almkanals und anschließendem kurzzeitigen Fluten der Gasse, wodurch die Gasse ausgeschwemmt wurde.

Zu sehen sind auch heute noch zahlreiche Wandarme, die Zunftzeichen zeigen, wenn auch schon gemischt mit modernen Geschäftsschildern internationaler Boutiquen und Geschäftsketten.

Gebäude

Persönlichkeiten

Mitten in der Getreidegasse liegt das Hagenauerhaus (Getreidegasse 9), in dem 1756 Wolfgang Amadé Mozart zur Welt kam. In Mozarts Geburtshaus ist ein Museum eingerichtet, das Touristen aus aller Welt anlockt. Neben der Kaufmannsfamilie Hagenauer prägte auch die Kaufmannsfamilie Scio die Getreidegasse. Weitere Persönlichkeiten waren Joachim Ferdinand von Schidenhofen, hochfürstlich-salzburgischer Hofrat sowie Landschaftskanzler und mit der Familie Mozart befreundet oder der Hofkapellmeister Heinrich Ignaz Franz Biber.

Geschäfte

Als ehemalige Hauptverkehrsstraße - noch in den 1950er-Jahren fuhr der Obus durch die schmale Gasse - war die Getreidegasse im 20. Jahrhundert immer von zahlreichen eingesessenen Firmen besiedelt. Große Modehäuser wie das Textilhaus Thalhammer oder Mühlberger, Schuhmode von Tagwerker oder Denkstein, die traditionsreiche Drogerie der Familien Zezi-Arrigler und Julius Haagn im Zezihaus, dem heutigen "Schöpshaus", die Eisenwarenhandlung Roittner oder das Spielwarengeschäft Neumüller prägten das Bild. Berühmt und beliebt waren die Produkte der Wiener Bäckerei gewesen. Man musste manchmal Geduld in der Warteschlange mitbringen, um an die begehrten Bäckereien, wie an Windräder, Nussschnecken oder Golatschen dieses Hauses zu gelangen. Heute sind von den Traditionsbetrieben nur noch wenige erhalten, unter ihnen die Apotheke zum goldenen Biber oder die Spirituosenhandlung Sporer. Mitte der 1980er-Jahre drängte mit McDonalds die erste internationale Kette in die Getreidegasse. Es folgten u. a. noch zwei Nordsee-Geschäfte.

Spätestens mit der Entstehung der Einkaufszentren am Stadtrand von Salzburg, wie dem Europark oder der Shopping Arena an der Alpenstraße, hatte ein Wandel im Branchenmix der Getreidegasse eingesetzt. Einheimische Familienbetriebe wichen großen Markennamen. Wobei die kritische Anmerkung gestattet sei, dass internationale Marken in allen Großstädten der Welt anzutreffen sind und somit Salzburg austauschbar wird. Auch verliert die Getreidegasse mit der Internationalität wohl auch ihren besonderen Flair, der eben ihren Reiz ausgemacht hatte.

Caféhäuser

Sowohl in der Getreidegasse selbst als auch in angrenzenden Durchhäusern fanden und finden sich traditionsreiche Salzburger Caféhäuser:

Oberflächengestaltung im 21. Jahrhundert

Die Stadt Salzburg hatte 1975 einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der damals neuen Fußgängerzone gestartet. Erst 40 Jahre später, 2015, begann man, die Getreidegasse zu pflastern. Anlass zur neuen Oberflächengestaltung gab allerdings der 145 Jahre alte Kanal im Untergrund, der dringend erneuert werden musste. Die Getreidegasse wurde vom Frühjahr 2015 bis zu den Festspielen im Sommer 2017 einer Komplettsanierung unterzogen. Im Untergrund wurden sämtliche Leitungen – Fernwärme, Kanal und Wasser – erneuert. Außerdem hielt neueste Kommunikationstechnik Einzug in die Salzburger Altstadt. Bis 2017 verliefen die Kabel der Telekom von einem Dachboden zum nächsten. Nun liegt eine Lichtwellenleitung unter der Getreidegasse.

Die Gestaltung gab der Amtsbericht ganz exakt vor: Zum Einsatz kamen „Granitvollsteine mit mittelkörnigen Einschlüssen“, die Steine sind 24, 32 und 45 Zentimeter breit. Es wurden höchstens 40 Meter der Getreidegasse am Stück aufgegraben, ein eineinhalb Meter breiter Durchgang wurde immer offengehalten.

In einer ersten Bauphase wurde die Gasse vom Kranzlmarkt bis zum Haus Getreidegasse 16 in Angriff genommen, wo unterirdisch der Almkanal verläuft. Zunächst wurden Abwasserkanal und Leitungen ausgetauscht, zur Festspielzeit von Mitte Juli bis Ende August 2015 war eine Grabungssperre angeordnet. Der erste Bauabschnitt wurde im Frühjahr 2016 gepflastert.

Die zweite Bauphase betraf den westlichen Bereich der Gasse bis zum Bürgerspitalplatz. Dort wurde analog zur ersten Phase vorgegangen. Das Ende der Arbeiten war mit Festspielbeginn 2017.

Nach etwas mehr als zwei Jahren Bauzeit, 5 000 Quadratmeter verlegten Pflastersteinen und mehr als 40 Informationsveranstaltungen ist die neue Getreidegasse seit Juli 2017 fertig. Insgesamt hatte die Salzburg AG in der Getreidegasse zwei Kilometer Rohrleitungen und Kabel verlegt. 3,2 Millionen Euro waren dafür aufgewendet worden. Die Kosten für Kanalbau, Pflasterungsarbeiten und die öffentliche Beleuchtung hatte die Stadt Salzburg übernommen. Auch sie investierte 3,2 Millionen Euro. Insgesamt sind das 6,4 Millionen Euro auf einer Länge von 350 Metern, das entspricht 18.286 Euro pro Laufmeter. Allerdings muss man hier anmerken: Auch die Arbeiten in der Bürgerspitalgasse, am Alten Markt und Kranzlmarkt sowie in den umliegenden Gassen sind in diesen Kosten miteingerechnet.[4]

Sonstiges

Doch nicht nur in seinem Geburtshaus ist Wolfgang Amadé Mozart präsent. Er war es auch im Miracle-Wax-Museum (2004–2009, wieder geschlossen), in welchem nicht nur sein Leben, sondern auch sein Umfeld so authentisch wie möglich dargestellt wurde.

Ferner gibt es noch die Marionettenfrau. Die Dame mit den braunen Haaren und den blauen Augen steht seit mehr als 25 Jahren, je nach Wetterlage, in der Getreidegasse selbst oder am Rathausplatz (Stadt Salzburg), stets in Landestracht (Dirndl) gekleidet und verkauft Marionetten. Desgleichen sind hier auch Patricio und Jeanette Vargas Arias, welche seit vielen Jahren gemeinsam an ihrem Schmuckstand - an der Ecke Getreidegasse-Hagenauerplatz (gegenüber von Mozarts Geburtshaus) arbeiten.

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Gedenktafel und Stolpersteine

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 Getreidegasse – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
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Literatur

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Getreidegasse"

Weblink

Fußnoten

  1. Quelle Einleitung im Buch Die Getreidegasse
  2. "Die Getreidegasse (Buch 1)", Seite 11 (siehe Quellen)
  3. Längenmessung im digitalen Stadtplan von Salzburg, siehemaps.stadt-salzburg.at
  4. Quelle salzburg24.at, abgefragt am 26. Oktober 2017