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[[Bild:Hans-Schmid-Platz (Maxglan) 22.07.2007.JPG|thumb|Obusse der Linien {{Symbol-Obuslinie|1|#ED1C24}} und {{Symbol-Obuslinie|2|#0072BC}} an der Haltestelle [[Hans-Schmid-Platz (Haltestelle)|Hans-Schmid-Platz]] in [[Maxglan]]. Aufnahme: [[Juli]] [[2007]].]]
 
[[Bild:Hans-Schmid-Platz (Maxglan) 22.07.2007.JPG|thumb|Obusse der Linien {{Symbol-Obuslinie|1|#ED1C24}} und {{Symbol-Obuslinie|2|#0072BC}} an der Haltestelle [[Hans-Schmid-Platz (Haltestelle)|Hans-Schmid-Platz]] in [[Maxglan]]. Aufnahme: [[Juli]] [[2007]].]]
 
[[File:Map of the Salzburg trolleybus.png|thumb|Karte der Obus-Linien in der Stadt Salzburg.]]
 
[[File:Map of the Salzburg trolleybus.png|thumb|Karte der Obus-Linien in der Stadt Salzburg.]]
Der '''Obus''' (''Oberleitungsbus'', auch ''O-Bus'', in der [[Schweiz]] ''Trolleybus'' und ''Trolley''<ref>Von dem Englischen ''Trolley'', einem kleinen Laufwagen. Gemeint ist damit der in einem Stück gefertigte Stromabnehmer, der bei den ersten Oberleitungsbussen auf Rädern auf den Oberleitungen mitlief.</ref>) ersetzt seit [[1940]] die ''[[Gelbe Elektrische]]'' in der [[Stadt Salzburg]].  
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Der '''Obus''', Oberleitungsbus, auch O-Bus, in der [[Schweiz]] ''Trolleybus'' und ''Trolley''<ref>Von dem Englischen ''Trolley'', einem kleinen Laufwagen. Gemeint ist damit der in einem Stück gefertigte Stromabnehmer, der bei den ersten Oberleitungsbussen auf Rädern auf den Oberleitungen mitlief.</ref>), ersetzt seit [[1940]] die "[[Gelbe Elektrische]]" in der [[Stadt Salzburg]].  
    
== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
Die Salzburger nannten ihn anfangs ''Stanglbus'', den Chauffeur etwas respektlos ''Stanglkutscher''. Der Obus ist Teil des [[Stadtbus]]' Salzburg und als solcher Teil des [[Salzburger Verkehrsverbund]]es (SVV). Seit der Auslagerung des Dieselbusbetriebes in die gemeinsame Tochter von [[Albus]] und [[Salzburg AG]] sind die zwölf Obuslinien das Hauptstandbein des Stadtbus, der ab [[2012]] unter ''Obus SLB'' und ab 2016 unter ''Obus Salzburg AG '' firmiert.
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Die Salzburger nannten ihn anfangs "Stanglbus", den Chauffeur etwas respektlos "Stanglkutscher". Der Obus ist Teil des [[Stadtbus]]' Salzburg und als solcher Teil des [[Salzburger Verkehrsverbund]]es (SVV). Seit der Auslagerung des Dieselbusbetriebes in die gemeinsame Tochter von [[Albus]] und [[Salzburg AG]] sind die zwölf Obuslinien das Hauptstandbein des Stadtbus, der ab [[2012]] unter "Obus SLB" und ab 2016 unter "[[Obus Salzburg AG]]" firmiert.
    
== Liniennetz==
 
== Liniennetz==
Gut 104 Obusse fahren auf zwölf verschiedenen [[Stadtbus|Linien]] auf einem Streckennetz von 117 Kilometern. 275 Fahrer befördern täglich ca. 110&nbsp;000 Fahrgäste und legen dabei jährlich über 5,1 Millionen Kilometer zurück (das entspricht 125 Mal rund um den Äquator). Über die [[Staatsbrücke]] führen täglich 1&nbsp;400 Obus-Fahrten<ref>Daten "Altstadt Nachrichten", eine Beilage der [[Salzburger Woche]] am 14. November 2013]</ref>. Das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge beträgt fünf bis sechs Jahre, womit eine Verfügbarkeit von 98 % gewährleistet wird. Mehr als 330 [[:Kategorie:Haltestelle|Haltestellen]] schaffen über 330 Möglichkeiten zu- und auszusteigen.
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133 Obusse, davon 39 eObusse mit ''Dynamic Charge System'', fahren auf zwölf verschiedenen [[Stadtbus|Linien]] auf einem Streckennetz von 128 Kilometern. 275 (?) Fahrer befördern jährlich etwa 30 Millionen Fahrgäste und legen dabei jährlich über 5,5 Millionen Kilometer zurück (das entspricht 125 Mal rund um den Äquator). Die Obusse verfügen über 4&nbsp;621 Sitzplätze und 14&nbsp;239 Stehplätze.<ref>Daten lt. [https://www.salzburg-ag.at/bus-bahn/stadtverkehr/obus-albus.html www.salzburg-ag.at], abgefragt am 23. September 2023</ref>
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Über die [[Staatsbrücke]] führen täglich 1&nbsp;400 Obus-Fahrten<ref>Daten "Altstadt Nachrichten", eine Beilage der [[Salzburger Woche]] am 14. November 2013]</ref>. Das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge beträgt fünf bis sechs Jahre, womit eine Verfügbarkeit von 98 % gewährleistet wird. Mehr als 330 [[:Kategorie:Haltestelle|Haltestellen]] schaffen über 330 Möglichkeiten zu- und auszusteigen.
    
==Takt==
 
==Takt==
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''Hauptartikel [[Fuhrpark des Obus SLB]]
 
''Hauptartikel [[Fuhrpark des Obus SLB]]
 
[[Datei:Solaris Trollino.jpg|thumb|Der neue Solaris Trollino 18 (rechts)]]
 
[[Datei:Solaris Trollino.jpg|thumb|Der neue Solaris Trollino 18 (rechts)]]
Die ca. 100 im Regelbetrieb befindlichen Gelenksobusse des Obus SAlzburg AG teilen sich aktuell auf fünf verschiende Fahrzeugtypen auf: Die älteren Modelle - 16,5 Meter lange Modelle des Typs [[Gräf & Stift GE 112 M 16|GE 112 M 16]], alle gebaut zwischen 1988 und [[1994]] - stammten von den österreichischen Gräf & Stift Werken und wurden erstmals [[1989]] in Betrieb gestellt und sind inzwischen alle ausgemustert und verschrottet bzw. weiter nach Ivanow-Frankowsk(dt Stanislau) in der Ukraine oder nach [[Rumänien]] wie Vaslui oder Medias verkauft worden, ausgenommen Obus 220 (Vereins- und Museumswagen von ProObus Salzburg). Unterwegs sind derzeit noch 19 16,5 Meter lange Modelle des Typs [[Gräf & Stift NGT 204 M 16|NGT 204 M 16]] (1994 bis [[1997]]) Betriebsnummern 229-252). Ab [[2000]] wurden ältere Fahrzeuge durch Busse der belgischen Firma Van Hool ersetzt (Betriebsnummern 261-290) Das Modell [[Van Hool AG 300 T]] ist mit 32 Fahrzeugen im Fuhrpark vertreten. Im September 2009 wurden die ersten von 25 bis 2012 geplanten Fahrzeuge des Typs [[Solaris Trollino 18]] (Betriebsnummer 301-315) aus Polen nach Salzburg geliefert, die mit 250 kW über den stärksten bisher in der Stadt Salzburg eingesetzten Motor verfügen. Als Ergänzung zu diesen Fahrzeugen wurden 4 gebrauchte Solaris Trollino 18 aus der Schweiz angekauft (Betriebsnummer 316-319). Die im Frühjahr 2012 ausgelieferten zehn Fahrzeuge unterscheiden sich als [[Solaris Trollino 18 Metrostyle]] (Betriebsnummern 321-342) technisch leicht und äußerlich stark von der ersten Generation Solaris Busse. Von diesem Typ wurden 2015-2016 zwanzig weitere Busse geliefert, die nun erstmals auch mit USB Ladestationen für Handys und ab 345 mit Batterie-Notfahrt anstelle der Dieselnotfahrt ausgestattet wurden.  
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Die ca. 100 im Regelbetrieb befindlichen Gelenksobusse des Obus Salzburg AG teilen sich aktuell auf fünf verschiende Fahrzeugtypen auf: Die älteren Modelle - 16,5 Meter lange Modelle des Typs [[Gräf & Stift GE 112 M 16|GE 112 M 16]], alle gebaut zwischen 1988 und [[1994]] - stammten von den österreichischen Gräf & Stift Werken und wurden erstmals [[1989]] in Betrieb gestellt und sind inzwischen alle ausgemustert und verschrottet bzw. weiter nach Ivanow-Frankowsk(dt Stanislau) in der Ukraine oder nach [[Rumänien]] wie Vaslui oder Medias verkauft worden, ausgenommen Obus 220 (Vereins- und Museumswagen von ProObus Salzburg). Unterwegs sind derzeit noch 19 16,5 Meter lange Modelle des Typs [[Gräf & Stift NGT 204 M 16|NGT 204 M 16]] (1994 bis [[1997]]) Betriebsnummern 229-252). Ab [[2000]] wurden ältere Fahrzeuge durch Busse der belgischen Firma Van Hool ersetzt (Betriebsnummern 261-290) Das Modell [[Van Hool AG 300 T]] ist mit 32 Fahrzeugen im Fuhrpark vertreten. Im September 2009 wurden die ersten von 25 bis 2012 geplanten Fahrzeuge des Typs [[Solaris Trollino 18]] (Betriebsnummer 301-315) aus Polen nach Salzburg geliefert, die mit 250 kW über den stärksten bisher in der Stadt Salzburg eingesetzten Motor verfügen. Als Ergänzung zu diesen Fahrzeugen wurden 4 gebrauchte Solaris Trollino 18 aus der Schweiz angekauft (Betriebsnummer 316-319). Die im Frühjahr 2012 ausgelieferten zehn Fahrzeuge unterscheiden sich als [[Solaris Trollino 18 Metrostyle]] (Betriebsnummern 321-342) technisch leicht und äußerlich stark von der ersten Generation Solaris Busse. Von diesem Typ wurden 2015-2016 zwanzig weitere Busse geliefert, die nun erstmals auch mit USB Ladestationen für Handys und ab 345 mit Batterie-Notfahrt anstelle der Dieselnotfahrt ausgestattet wurden.  
    
Seit Ende 2016 sind in Salzburg nur noch Niederflurfahrzeuge mit Ausnahme der Museums-Obusse als Reserve- und Verstärkerfahrzeuge im Betrieb.  
 
Seit Ende 2016 sind in Salzburg nur noch Niederflurfahrzeuge mit Ausnahme der Museums-Obusse als Reserve- und Verstärkerfahrzeuge im Betrieb.  
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
[[Datei:Salzburg Altstadt Staatsbrücke Hohensalzburg Obus Risch-Lau.jpg|thumb|Blick auf [[Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]; im Hintergrund die [[Festung Hohensalzburg]], im linken unteren Bildteil sieht man die [[Staatsbrücke]], auf der ein Obus mit Anhänger fährt. Bis zum Beginn der Sommerschulferien 1974 waren diese Garnituren - Obus mit Anhänger - im Stadtbild zu sehen. Damals waren in beiden Fahrzeugen Schaffner und jener, der im Anhänger mitfuhr, musste mittels eines Knopfes ein Signal geben, dass der Anhänger bereit zur Abfahrt ist. Mit Beginn der Sommerschulferien 1974 gab es in Salzburg keine Solo-Obusse des Typs Gräf & Stift EO 1 mehr. Daher konnten keine Anhängerzüge mehr gebildet werden. Bis Jahresende 1974 gab es nur noch einen einzigen Obusanhänger (Quelle [[Sebastian Krackowizer]]).]]
 
[[Datei:Salzburg Altstadt Staatsbrücke Hohensalzburg Obus Risch-Lau.jpg|thumb|Blick auf [[Altstadt]] in der [[Stadt Salzburg]]; im Hintergrund die [[Festung Hohensalzburg]], im linken unteren Bildteil sieht man die [[Staatsbrücke]], auf der ein Obus mit Anhänger fährt. Bis zum Beginn der Sommerschulferien 1974 waren diese Garnituren - Obus mit Anhänger - im Stadtbild zu sehen. Damals waren in beiden Fahrzeugen Schaffner und jener, der im Anhänger mitfuhr, musste mittels eines Knopfes ein Signal geben, dass der Anhänger bereit zur Abfahrt ist. Mit Beginn der Sommerschulferien 1974 gab es in Salzburg keine Solo-Obusse des Typs Gräf & Stift EO 1 mehr. Daher konnten keine Anhängerzüge mehr gebildet werden. Bis Jahresende 1974 gab es nur noch einen einzigen Obusanhänger (Quelle [[Sebastian Krackowizer]]).]]
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Am [[1. Oktober]] [[1940]] fuhr der erste Obus vom heutigen [[Herbert-von-Karajan-Platz]] durch das [[Sigmundstor]] zum [[Hans-Schmid-Platz]] nach [[Maxglan]]. Bereits zwei Tage später konnte der fahrplanmäßige Betrieb zwischen Maxglan und dem damaligen Sigmundsplatz beim Sigmundstor aufgenommen werden. Noch während des Krieges wurde [[1942]] der "Obusring" Bahnhof–Zentrum–Lehen–Maxglan (Linien L und M) vollendet. Bis in die [[1950er]] Jahre fuhr der Obus – auf den Spuren der ehemaligen [[Gelbe Elektrische|Gelben Elektrischen]] – durch die engen [[Altstadt]]gassen. Dort verschwand er erst mit der Zunahme des Verkehrs und durch die spätere [[Fußgängerzone]] – auch begünstigt durch den Bau des [[Griesgasse#Der Griesgassen-Durchbruch|Griesgassen-Durchbruch]]s in die [[Griesgasse]].
 
Am [[1. Oktober]] [[1940]] fuhr der erste Obus vom heutigen [[Herbert-von-Karajan-Platz]] durch das [[Sigmundstor]] zum [[Hans-Schmid-Platz]] nach [[Maxglan]]. Bereits zwei Tage später konnte der fahrplanmäßige Betrieb zwischen Maxglan und dem damaligen Sigmundsplatz beim Sigmundstor aufgenommen werden. Noch während des Krieges wurde [[1942]] der "Obusring" Bahnhof–Zentrum–Lehen–Maxglan (Linien L und M) vollendet. Bis in die [[1950er]] Jahre fuhr der Obus – auf den Spuren der ehemaligen [[Gelbe Elektrische|Gelben Elektrischen]] – durch die engen [[Altstadt]]gassen. Dort verschwand er erst mit der Zunahme des Verkehrs und durch die spätere [[Fußgängerzone]] – auch begünstigt durch den Bau des [[Griesgasse#Der Griesgassen-Durchbruch|Griesgassen-Durchbruch]]s in die [[Griesgasse]].