Lehrpergerhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Das heutige Schöpshaus, früheres '''Zezihaus''' in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] in der [[Getreidegasse]] 5.
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[[File:Getreidegasse 5.jpg|thumb|Das denkmalgeschützte Zezihaus in der Getreidegasse]]
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Das '''Lehrpergerhaus''', auch ''Arriglerhaus'', ''Kaufmann-Zezi-Haus'' oder ''Zezihaus'', ist ein altes bürgerliches Geschäfts- und Drogeriehaus – man könnte sogar "altes Kaufhaus" dazu sagen – an der [[Getreidegasse]] in der [[Salzburger Altstadt]]. Es gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Gebäuden]] der Stadt Salzburg.
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== Allgemeines ==
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Es hat die [[Hausnummern|Hausnummer]] 5 und befindet sich gleich anschließend an den [[Kranzlmarkt]].
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Es ist so machen Salzburgern heute noch unter dem Namen Zezihaus bekannt, der Name der ersten berühmt gewordenen Besitzer, Familie [[Zezi]], die aus Locarno in der italienischen Schweiz eingewandert sind.
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In jüngerer Zeit wurde es auch als "Schöpshaus" bezeichnet, da in den Geschäftsräumlichkeiten die Firma Schöps einen Salzburger Sitz hatte.
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=== Bedeutung ===
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Das Haus schaut auf eine fast vierhundert Jahre alte Geschichte zurück. Die Ursprünge des Geschäfts gehen auf das Jahr [[1610]] zurück, wie auch aus dem Wappen erkennbar ist.
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Die Drogerie ist wohl die älteste in der Stadt Salzburg. Die Firma stieg zu einem riesigen wohlhabenden Konzern auf und führte neben Drogeriewaren sogenannte Kolonialwaren, Materialwaren, das sind Drogen und Medikamente wie beispielsweise Theriak, Chemikalien vor allem (Schwefelsäure), Spezereiwaren, aber auch Eisenwaren, Lederprodukte und Firniserzeugung (Cirine- und Gutrawerke) sowie Produkte der Saccharinerzeugung.
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=== Beschreibung ===
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Das Haus hat ein besonders zierliches [[Rokoko]]portal (Korbbogenportal) aus dem Jahr [[1766]] mit kunstvollem Eisentor und schmiedeeisernem Lünettengitter mit dem alten Wappen der Familie Zezi am Türsturz oben.
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Die Fenster sind von Rokokostukkaturen umgeben und an der Fassade am ersten Stock sieht man ein leider schon etwas verblichenes farbiges Gemälde auf Blechgrund mit einer Pietà.
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==Historische Betrachtung der Besitzerfolge==
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=== Familien Metschacher und Lehrperger ===
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[[1610]] kaufte der Kaufmann [[Adam Lehrperger]] mit seiner Frau Margarethe geborene Vogl von der Witwe des bisherigen Besitzers, des Wirts Thomas Metschacher, ein Drittelanteil des Hauses, wozu auch das Gewölbe (Laden) zu ebener Erde gehörte. Doch dürfte der Betrieb Lehrpergers älter sein. Neben dem Laden befand sich jedoch noch ein [[Sitz|Kellersitz]] (Gastlokal eines Wirtshauses).
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=== Familien Gschwanckner und Fagerer ===
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Als Lehrperger [[1623]] starb, hinterließ er Geschäft und Hausanteil seiner Gattin Margarethe, die einen Anton Gschwanckner heiratete und zur Hälfte an den Besitz ließ ([[1638]]).
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Im Jahre [[1654]] wird vom Ehepaar Gschwanckner das gesamte Haus erworben. Als Margarethe [[1669]] starb, heiratete auch Gschwanckner wieder Rosine Wirtenstetter aus [[Eugendorf]], die dann [[1676]] Haus und Geschäft übernimmt und nicht ihren Geschwistern und deren Kindern vererbt, sondern einem Georg Fagerer, der vielleicht ein entfernter Verwandter oder auch ein Angestellter der Firma war.
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[[1696]] übernahm er den Besitz von Haus und Firma und war der erste Stadtrat von Salzburg, der aus diesem Hause kam. Er bekleidete die Ämter Lazarettsamtsverwalter und Quartiermeister. Nur angesehene und wohlhabende Leute bekamen das Amt des Stadtrates zugesprochen. Als er bereits [[1711]] starb, wurde das Haus zur Hälfte an seine Tochter Anna Maria und seine Frau Maria Salome geborene Ampthofer hinterlassen.
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=== Familien Steger und Jenner ===
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Die Mutter heiratete [[1718]] den Kaufmann [[Johann Georg Steger]], ihre Tochter ehelichte Johann Franz Jenner. Steger erwarb eine eigene Spezereihandlung in der Getreidegasse 15 ([[Atzwanger|Azwanger]]), Jenner führte das Gschwanckner-Fagerersche Geschäft weiter, das längere Zeit den Namen "Jennersche Spezereihandlung" trug. [[1741]] wurde von Jenner die Materialwarenhandlung von Niclas Gusetti übernommen.
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Nach dem Tode der Maria Salome Steger, geborene Ampthofer, [[1730]], kam die Firma in den Alleinbesitz der Familie Jenner und nach dem Tod von Herrn Jenner [[1751]] und Frau Maria Anna Jenner [[1752]] gelangte diese damals sehr verschuldete Handlung in die Hände des [[1728]] geborenen Sohnes Johann Georg Felix Jenner.
 
   
 
   
[[1610]] kaufte der Kaufmann [[Adam Lehrperger]] mit seiner Frau Margarethe geb. Vogl von der Witwe des bisherigen Besitzers, des Wirts Thomas Metschacher, ein Drittelanteil des Hauses wozu auch das Gewölbe (Laden) zu ebener Erde gehörte.
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=== Familie Zezi ===
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[[1754]] verkaufte Jenner seine "Jennersche Spezerei- und Materialwarenhandlung" und Haus an den Handelsmann [[Josef Anton Zezi]] (* um [[1704]]), der die [[Drogerie Zezi]] daraus machte. [[1770]] trat dieser den Besitz an einen seiner Zwillingsöhne, den [[Christian Ignaz Zezi]] ab. Der zweite Zwillingsohn [[Johann Bernard Zezi]] geriet in finanzielle Schwierigkeiten im Seiden und Wollwarengeschäft und wurde vom Vater ausgelöst.  
  
Doch dürfte der Betrieb Lehrpergers älter sein. Neben dem Laden befand sich noch ein Kellersitz ([[Sitz]] = Gastlokal eines Wirtshauses). Als Lehrperger [[1623]] starb hinterließ er Geschäft und Hausanteil seiner Gattin Margarethe, die einen Anton Gschwanckner heiratete und zur Hälfte an den Besitz ließ ([[1638]]). Im Jahre [[1654]] wird vom Ehepaar Gschwanckner das gesamte Haus erworben. Als Margarethe [[1669]] starb heiratete Anton Gschwanckner wieder Rosine Wirtenstetter aus [[Eugendorf]]. Sie übernimmt [[1676]] Haus und Geschäft. Und nicht ihren Geschwistern und deren Kindern vererbt sie, sondern einem Georg Fagerer, der vielleicht ein entfernter Verwandter oder auch ein Angestellter der Firma war.  
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Johann Bernard wurde [[1793]] [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#T|Truchseß]] und [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#K|Kammerfurier]] und gab von [[1794]] bis [[1805]] den "[[Salzburger Staatskalender|Hochfürstlichen Salzburgischen Kirchen- und Staatskalender]]" heraus.  
  
[[1696]] übernahm er den Besitz von Haus und Firma und war der erste Stadtrat von Salzburg, der aus diesem Hause kam. Er bekleidete die Ämter Lazarettsamtsverwalter und Quatiermeister. Nur angesehene und wohlhabene Leute bekamen das Amt des Stadtrates zugesprochen. Als er bereits [[1711]] starb wurde das Haus zur Hälfte an seine Tochter Anna Maria und seine Frau Maria Salome geb. Ampthofer hinterlassen. Die Mutter heiratete [[1718]] den Kaufmann [[Johann Georg Steger]] und ihre Tochter Johann Franz Jenner.  
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Der Sohn von Christian Ignaz Zezi, [[Christian Ignaz Anton Zezi]], heiratete [[1764]] eine Tochter des Eisenhandelshauses Max bzw. Markus Gschwendtner (Getreidegasse 12) und übernahm das Haus.  
  
Steger erwarb eine eigene Spezereihandlung in der Getreidegasse 15 (Azwanger). Jenner führte das Gschwanckner-Fagersche Geschäft weiter, das längere Zeit den Namen Jennersche Spezereihandlung führte. [[1741]] wurde von Jenner die Materialwarenhandlung von Niclas Gusetti übernommen. Nach dem Tode Maria Salome Steger, geb. Ampthofer, [[1730]] kam die Firma in den Alleinbesitz der Familie Jenner. Nach dem Tod von Herrn Jenner [[1751]] und Frau Maria Anna Jenner [[1752]] kam diese damals sehr verschuldete Handlung dann in die Hände des [[1728]] geborenen Sohnes Johann Georg Felix Jenner.  
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Nach dessen Tod übernahmen die beiden Angestellten Wenzel Mayer und [[Christian Schwaiger]], der Schwiegersohn Christian Zezis.  
  
[[1754]] verkaufte er dann Spezereihandlung und Haus an den Handelsmann [[Josef Anton Zezi]](* um [[1704]]). [[1770]] trat dieser den Besitz an einen seiner Zwillingsöhne dem [[Christian Ignaz Zezi]] ab. Der zweite Zwillingsohn Johann Antons Johann Bernhard geriet in finanzielle Schwierigkeiten im Seiden und Wollwarengeschäft und wurde vom Vater ausgelöst. Johann Bernhard wurde [[1793]] Truchseß und Kammerfurier. Er schrieb den "Hochfürstlichen Salzburgischen Kirchen- und Staatskalender" von [[1794]] bis [[1805]]. Der Sohn Christian Ignaz Zezi Christian Zezi heiratete [[1764]] eine Tochter des Eisenhandelshauses Gschwendtner (Getreidegasse 12) und übernahm das Haus. Nach dessen Tod übernahmen die beiden Angestellten Wenzel Mayer und Christian Schwaiger, der Schwiegersohn Christian Zezis.  
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Zur Ledererzeugung übernahm Christian Zezi [[1787]] noch zusätzlich das Haus Neustein, das heute [[Villa Ferch-Erggelet]] heißt.
  
[[1825]] wurde das Haus an [[Johann Arrigler]] ([[1798]] - [[1885]]) verkauft. Da dieser keine Söhne hatte verkaufte er die Firma am [[23. Februar]] [[1870]] an Franz Wagner und [[Julius Haagn]], dem zukünftigen Gatten seiner jüngsten Tochter Anna. Andere Töchter heirateten in die Familie [[Rudolf Biebl]] und die Salzburger Familie [[Schlegel]] ein. Als Wagner am [[16. November]] [[1887]] starb übernahm Haagn durch Übereinkommen mit Wagners Erben [[1889]] den Alleinbesitz.  
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=== Familie Arrigler ===
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[[1825]] wurde das Haus an Johann [[Arrigler]] ([[1798]][[1885]]) verkauft. Da dieser keine Söhne hatte, verkaufte er die Firma am [[23. Februar]] [[1870]] an Franz Wagner und [[Julius Haagn]], den zukünftigen Gatten seiner jüngsten Tochter Anna. Andere Töchter heirateten in die Familien [[Rudolf Biebl]], Baurat Harrer und Sanitätsrat [[Richard Franz Schlegel]] ein.
  
Haagn war eine der berühmtesten Persönlichkeiten des damaligen Salzburger politischen Lebens. Der Sohn Hermann Haagn d.Ä. [[1873]] - [[1936]]) und dann dessen Sohn Hermann Haagn d.J. ([[1901]] - [[1966]](?)) übernahmen anschließend das Geschäft. Wer später Besitzer wurde ist leider unbekannt.  
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=== Familie Julius Haagn ===
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Als Wagner am [[16. November]] [[1887]] starb, übernahm [[Julius Haagn]] durch Übereinkommen mit Wagners Erben [[1889]] den Alleinbesitz. Haagn war eine der berühmtesten Persönlichkeiten des damaligen Salzburger politischen Lebens. Der Sohn Hermann Haagn d.Ä. ([[1873]][[1936]]) und dann dessen Sohn Hermann Haagn d.J. ([[1901]][[1966]](?)) übernahmen anschließend das gesamte Geschäft. Die Firma ist jetzt im Besitz von Ing. Wolfgang König.<sup>([[#1|1]])</sup>
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== Literatur ==
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* Herbert Klein, 340 Jahre Jos. Ant. Zezi. (1610–1950); 125 Jahre Familie Arrigler-Haagn (1825 - 1950) / hrsg. zum 10. Oktober 1950 von d. Firma Jos. Ant. Zezi. [Verf. d. histor. Teiles: Herbert Klein], Salzburg, 1950, S. 13ff. [http://aleph.sbg.ac.at/F/JP6QYFFDMJGBHUVPBCPEXML4KU6D3QIU59QSVGLLDTYLB8CP3K-00679?func=find-b&request=haagn+zezi&find_code=WRD&adjacent=N&x=0&y=0 siehe auch hier]
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* Klehr, Rudolph: Die Getreidegasse. mit Rathausplatz und Kranzlmarkt; historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburger Altstadt / Rudolph Klehr. - Salzburg. Stadtverein Salzburg, [1994]. - 237 S. -  kart. (Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg. Sonderband), 1994 [http://aleph.sbg.ac.at/F/2M3Y1LL5SGTHQL23VY4QF1QMPMF568L9CLHGIEF8XVRYE444BD-01077?func=item-global&doc_library=UBS01&doc_number=000178680&year=&volume=&sub_library=DHB siehe auch hier]
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== Quellen ==
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{{homepage|http://members.aon.at/zezi/}}
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* [[Jutta Baumgartner|Baumgartner, Julia]] und [[Gerhard Ammerer]]: ''[[Die Getreidegasse (Buch 1)|Die Getreidegasse]]''. Salzburg ([[Colorama Verlag]]) 2013, Seite 150.
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* [http://aleph.sbg.ac.at/F/2M3Y1LL5SGTHQL23VY4QF1QMPMF568L9CLHGIEF8XVRYE444BD-05073?func=item-global&doc_library=UBS01&doc_number=001139780&year=&volume=&sub_library=DGES Hochfürstlich-Salzburgischer Kirchen- und Staatskalender]
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Getreidegasse_%28Salzburg%29#Zezihaus Wikipedia Zezihaus]
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* [http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/258533/index.do Artikel aus dem Wirtschaftsblatt zur Situation der Firma Zezi heute]
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* [http://historische-kfz-verzeichnisse.technischesmuseum.at/?wct_cstm_search=d2ViX2tlbm56ZWljaGVuO3dlYl9zdWNoZV9uYWNobmFtZTt3ZWJfc3VjaGVfdm9ybmFtZTt3ZWJfc3VjaGVfYWRyZXNzZTt3ZWJfYW5tZXJrdW5n&d2ViX2tlbm56ZWljaGVu=&d2ViX3N1Y2hlX25hY2huYW1l=haagn&d2ViX3N1Y2hlX3Zvcm5hbWU%3D=&d2ViX3N1Y2hlX2FkcmVzc2U%3D=&d2ViX2FubWVya3VuZw%3D%3D=&page_id=2&wctdrof=web_suche_bundesland&wctdrop=U2FsemJ1cmc%3D&submit=Suche&&wcteid=983385&ids=OTgyODI1Ljk4MzM4NQ== Das Lieferauto der Firma Josef Anton Zezi im Jahre 1937]
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== Einzelnachweis ==
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<div id="1"><sup>1</sup>Vgl. Herbert Klein, 340 Jahre Jos. Ant. Zezi. (1610 - 1950); 125 Jahre Familie Arrigler-Haagn (1825 - 1950) / hrsg. zum 10. Oktober 1950 von d. Firma Jos. Ant. Zezi. [Verf. d. histor. Teiles: Herbert Klein], Salzburg, 1950, S. 13ff
  
<ref>Vgl. [[Herbert Klein]], 340 Jahre Jos. Ant. Zezi : (1610 - 1950) ; 125 Jahre Familie Arrigler-Haagn (1825 - 1950) / hrsg. zum 10. Oktober 1950 von d. Firma Jos. Ant. Zezi. [Verf. d. histor. Teiles: Herbert Klein], Salzburg, 1950, S. 13ff.</ref>
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Altstadt]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz]]
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[[Kategorie:Denkmalschutz (Stadt Salzburg)]]

Aktuelle Version vom 1. März 2023, 21:46 Uhr

Das denkmalgeschützte Zezihaus in der Getreidegasse

Das Lehrpergerhaus, auch Arriglerhaus, Kaufmann-Zezi-Haus oder Zezihaus, ist ein altes bürgerliches Geschäfts- und Drogeriehaus – man könnte sogar "altes Kaufhaus" dazu sagen – an der Getreidegasse in der Salzburger Altstadt. Es gehört zu den denkmalgeschützten Gebäuden der Stadt Salzburg.

Allgemeines

Es hat die Hausnummer 5 und befindet sich gleich anschließend an den Kranzlmarkt.

Es ist so machen Salzburgern heute noch unter dem Namen Zezihaus bekannt, der Name der ersten berühmt gewordenen Besitzer, Familie Zezi, die aus Locarno in der italienischen Schweiz eingewandert sind.

In jüngerer Zeit wurde es auch als "Schöpshaus" bezeichnet, da in den Geschäftsräumlichkeiten die Firma Schöps einen Salzburger Sitz hatte.

Bedeutung

Das Haus schaut auf eine fast vierhundert Jahre alte Geschichte zurück. Die Ursprünge des Geschäfts gehen auf das Jahr 1610 zurück, wie auch aus dem Wappen erkennbar ist.

Die Drogerie ist wohl die älteste in der Stadt Salzburg. Die Firma stieg zu einem riesigen wohlhabenden Konzern auf und führte neben Drogeriewaren sogenannte Kolonialwaren, Materialwaren, das sind Drogen und Medikamente wie beispielsweise Theriak, Chemikalien vor allem (Schwefelsäure), Spezereiwaren, aber auch Eisenwaren, Lederprodukte und Firniserzeugung (Cirine- und Gutrawerke) sowie Produkte der Saccharinerzeugung.

Beschreibung

Das Haus hat ein besonders zierliches Rokokoportal (Korbbogenportal) aus dem Jahr 1766 mit kunstvollem Eisentor und schmiedeeisernem Lünettengitter mit dem alten Wappen der Familie Zezi am Türsturz oben.

Die Fenster sind von Rokokostukkaturen umgeben und an der Fassade am ersten Stock sieht man ein leider schon etwas verblichenes farbiges Gemälde auf Blechgrund mit einer Pietà.

Historische Betrachtung der Besitzerfolge

Familien Metschacher und Lehrperger

1610 kaufte der Kaufmann Adam Lehrperger mit seiner Frau Margarethe geborene Vogl von der Witwe des bisherigen Besitzers, des Wirts Thomas Metschacher, ein Drittelanteil des Hauses, wozu auch das Gewölbe (Laden) zu ebener Erde gehörte. Doch dürfte der Betrieb Lehrpergers älter sein. Neben dem Laden befand sich jedoch noch ein Kellersitz (Gastlokal eines Wirtshauses).

Familien Gschwanckner und Fagerer

Als Lehrperger 1623 starb, hinterließ er Geschäft und Hausanteil seiner Gattin Margarethe, die einen Anton Gschwanckner heiratete und zur Hälfte an den Besitz ließ (1638).

Im Jahre 1654 wird vom Ehepaar Gschwanckner das gesamte Haus erworben. Als Margarethe 1669 starb, heiratete auch Gschwanckner wieder Rosine Wirtenstetter aus Eugendorf, die dann 1676 Haus und Geschäft übernimmt und nicht ihren Geschwistern und deren Kindern vererbt, sondern einem Georg Fagerer, der vielleicht ein entfernter Verwandter oder auch ein Angestellter der Firma war.

1696 übernahm er den Besitz von Haus und Firma und war der erste Stadtrat von Salzburg, der aus diesem Hause kam. Er bekleidete die Ämter Lazarettsamtsverwalter und Quartiermeister. Nur angesehene und wohlhabende Leute bekamen das Amt des Stadtrates zugesprochen. Als er bereits 1711 starb, wurde das Haus zur Hälfte an seine Tochter Anna Maria und seine Frau Maria Salome geborene Ampthofer hinterlassen.

Familien Steger und Jenner

Die Mutter heiratete 1718 den Kaufmann Johann Georg Steger, ihre Tochter ehelichte Johann Franz Jenner. Steger erwarb eine eigene Spezereihandlung in der Getreidegasse 15 (Azwanger), Jenner führte das Gschwanckner-Fagerersche Geschäft weiter, das längere Zeit den Namen "Jennersche Spezereihandlung" trug. 1741 wurde von Jenner die Materialwarenhandlung von Niclas Gusetti übernommen.

Nach dem Tode der Maria Salome Steger, geborene Ampthofer, 1730, kam die Firma in den Alleinbesitz der Familie Jenner und nach dem Tod von Herrn Jenner 1751 und Frau Maria Anna Jenner 1752 gelangte diese damals sehr verschuldete Handlung in die Hände des 1728 geborenen Sohnes Johann Georg Felix Jenner.

Familie Zezi

1754 verkaufte Jenner seine "Jennersche Spezerei- und Materialwarenhandlung" und Haus an den Handelsmann Josef Anton Zezi (* um 1704), der die Drogerie Zezi daraus machte. 1770 trat dieser den Besitz an einen seiner Zwillingsöhne, den Christian Ignaz Zezi ab. Der zweite Zwillingsohn Johann Bernard Zezi geriet in finanzielle Schwierigkeiten im Seiden und Wollwarengeschäft und wurde vom Vater ausgelöst.

Johann Bernard wurde 1793 Truchseß und Kammerfurier und gab von 1794 bis 1805 den "Hochfürstlichen Salzburgischen Kirchen- und Staatskalender" heraus.

Der Sohn von Christian Ignaz Zezi, Christian Ignaz Anton Zezi, heiratete 1764 eine Tochter des Eisenhandelshauses Max bzw. Markus Gschwendtner (Getreidegasse 12) und übernahm das Haus.

Nach dessen Tod übernahmen die beiden Angestellten Wenzel Mayer und Christian Schwaiger, der Schwiegersohn Christian Zezis.

Zur Ledererzeugung übernahm Christian Zezi 1787 noch zusätzlich das Haus Neustein, das heute Villa Ferch-Erggelet heißt.

Familie Arrigler

1825 wurde das Haus an Johann Arrigler (17981885) verkauft. Da dieser keine Söhne hatte, verkaufte er die Firma am 23. Februar 1870 an Franz Wagner und Julius Haagn, den zukünftigen Gatten seiner jüngsten Tochter Anna. Andere Töchter heirateten in die Familien Rudolf Biebl, Baurat Harrer und Sanitätsrat Richard Franz Schlegel ein.

Familie Julius Haagn

Als Wagner am 16. November 1887 starb, übernahm Julius Haagn durch Übereinkommen mit Wagners Erben 1889 den Alleinbesitz. Haagn war eine der berühmtesten Persönlichkeiten des damaligen Salzburger politischen Lebens. Der Sohn Hermann Haagn d.Ä. (18731936) und dann dessen Sohn Hermann Haagn d.J. (19011966(?)) übernahmen anschließend das gesamte Geschäft. Die Firma ist jetzt im Besitz von Ing. Wolfgang König.(1)

Literatur

  • Herbert Klein, 340 Jahre Jos. Ant. Zezi. (1610–1950); 125 Jahre Familie Arrigler-Haagn (1825 - 1950) / hrsg. zum 10. Oktober 1950 von d. Firma Jos. Ant. Zezi. [Verf. d. histor. Teiles: Herbert Klein], Salzburg, 1950, S. 13ff. siehe auch hier
  • Klehr, Rudolph: Die Getreidegasse. mit Rathausplatz und Kranzlmarkt; historische Erinnerungen bei Spaziergängen in der Salzburger Altstadt / Rudolph Klehr. - Salzburg. Stadtverein Salzburg, [1994]. - 237 S. - kart. (Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg. Sonderband), 1994 siehe auch hier

Quellen

Einzelnachweis

1Vgl. Herbert Klein, 340 Jahre Jos. Ant. Zezi. (1610 - 1950); 125 Jahre Familie Arrigler-Haagn (1825 - 1950) / hrsg. zum 10. Oktober 1950 von d. Firma Jos. Ant. Zezi. [Verf. d. histor. Teiles: Herbert Klein], Salzburg, 1950, S. 13ff