Winter 2020/2021

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Der Filzensattel (1 290 m ü. A.) am Samstag, den 26. September 2020 um 13:49 Uhr.

Die Chronik des Winters 2020–2021 sammelt Daten zu Wetterkapriolen oder sonstigen besonderen Winter-Ereignissen.

Einleitung

Nach einem frühen kräftigen Wintereinfall im September 2020 (siehe unten) entwickelte sich der Winter zu einem durchschnittlichen Winter im Bundesland Salzburg. Vor Weihnachten gab es in den nördlichen Regionen wenig Schnee, Innergebirg fiel ausreichend Schnee, um trotz der Coronapandemie für Skifahren im Weihnachtsurlaub mit Corona-Beschränkungen auszureichen.

Im Jänner 2021 fiel dann Mitte Jänner auch in den nördlichen Landesteilen mehr Schnee und so konnten die seit drei Jahren stillgestandenen Skilifte in Gaißau von der neuen Gaißau Hintersee Bergbahnen GmbH in Betrieb genommen werden.

September 2020

Eine Kaltfront hatte in der Nacht von Donnerstag, den 24. auf Freitag, den 25. September 2020 Österreich erreicht. In der Nacht auf Samstag, den 26. September sank die Schneefallgrenze bereits deutlich ab. Das in 1 000 Meter Seehöhe gelegene Bad Gastein zeigte sich in den Nachtstunden bereits tief verschneit.

Obwohl auf der Katschberg Straße (B 99) von Untertauern bis Tweng die Schneekettenpflicht galt, waren die meisten Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs und die Pannenfahrer des ÖAMTC waren die ganze Nacht im Einsatz.

Zum Ausklang des Sommers hatte es am Mittwoch, den 23. September und Donnerstag noch Höchstwerte bis 26 Grad Celsius gegeben. "Am Wochenende ist es um zehn bis 15 Grad kälter als in den letzten Tagen, und oberhalb von 1 000 bis 1 300 Metern kann es schneien", sagt Bernd Niedermoser, Leiter der ZAMG-Dienststelle in der Stadt Salzburg-Freisaal.

Den Umschwung hatte laut Deutschem Wetterdienst (DWD) ein großer Tiefdruckkomplex über Mitteleuropa ausgelöst. Eigentlich seien es sogar drei Tiefdruckgebiete, sagte eine DWD-Meteorologin, nämlich die Tiefs Valentina über Nordnorwegen, Wicca über Norddeutschland und Xyla über Oberitalien. Dieses Trio sorgte auch in der kommenden Woche für eine abwechslungsreiche Witterungssituation.[1]

Die Großglockner Hochalpenstraße beim ersten Wintereinbruch am 26. September 2020.

Samstag, 26. September 2020

Am Samstag, den 26. September 2020, meldete die private Petes Hobby-Wetterstation Neumarkt am Wallersee um Mitternacht vom 25. auf den 26. September 4,4 °C, die Tageshöchstwerte im Raum Neumarkt am Wallersee betrug 7 °C um 12:08 Uhr und um 14:36 Uhr erreichten die Windspitzen rund 48 km/h. Zwischen 20 Uhr am Freitag und 20 Uhr am Samstag fielen 45,4 Liter Regen pro Quadratmeter.[2]

Sonntag, 27. September 2020

Nach dem überraschenden Wintereinbruch, der im Hochgebirge bis zu einem Meter Neuschnee brachte, folgte ein Sonnentag, der viele Wanderer trotz des Neuschnees in die Berge lockte. Bergretter und Alpinpolizisten hatten am Sonntagvormittag, den 27. September 2020, am Steinernen Meer im Pinzgau zehn in Bergnot geratene deutsche Wanderer gerettet. Die Gruppe konnte beim Abstieg vom Ingolstädter Haus wegen des Neuschnees nicht mehr weiter. Sie wurde vom Polizeihubschrauber auf eine Alm geflogen und von dort von Bergrettern ins Tal begleitet. Die Wanderer blieben unverletzt. Sie hatten die Tour laut Bergrettung bei der angesagten Kaltfront unterschätzt.

Aufnahmen am Sonntag, 27. September 2020

Die Aufnahmen von verschiedenen Gebirgsteilen und -stöcken wurden von Maria Plain in der Flachauer Gemeinde Bergheim aufgenommen.

Jänner 2021

Witterungsdaten vom 11. bis 18. Jänner 2021

Bezirk SL S HA JO ZE TA
Höchste Temperatur dieser Woche 2,9 4,3 3,8 0,8 0,7 -0,9
Tiefste Temperatur dieser Woche -8,7 -10,1 -8,9 -12,4 -17,3 -21,7
Mittlere Temperatur dieser Woche -2,4 -2,6 -3,5 -5,1 -8,4 -9,8
Mittlere Temperatur 2010–2020 2,0 2,3 1,6 0,2 -0,7 -1,6
Sonnenscheindauer dieser Woche 9,3 12,8 9,0 9,6 13,8 15,9
Sonnenscheindauer 2010–2020 12,2 11,3 10,2 13,0 8,9 19,9

Messorte: Mattsee (SL), Stadt Salzburg (S), Golling an der Salzach (HA), Zell am See (ZE), Tamsweg (TA)

Quelle Flachgauer Nachrichten vom 21. Jänner 2021

Februar 2022

Fast 38 Grad Unterschied in vier Tagen - der Februar brachte in Salzburg Temperaturextreme. Arktische Kälte an einem Donnerstag, frühlingshafte Wärme am Montag darauf - der Februar brachte im Land Salzburg einige Temperaturextreme binnen weniger Tage.

Österreichs Wetterexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatten am Montag, 28. Februar, ihre Bilanz des Februar 2022 vorgelegt. Dieser Montag war im Tiefland Österreichs um 2,1 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Februar der vergangenen 30 Jahre (Klimamittel 1991–2020) und um 3,2 Grad wärmer als in der Klimaperiode 1961–1990, die von der weltweiten Klimaerwärmung noch nicht so stark beeinflusst war.

Die milde Witterung wirkte sich auch deutlich auf die Schneelage aus, da in ganz tiefen Lagen der Niederschlag meist in der Form von Regen fiel. Unterhalb von 500 Metern Seehöhe brachte der Februar 2022 in der österreichweiten Auswertung um 95 Prozent weniger Neuschnee als im vieljährigen Mittel. In Lagen von 500 bis 1 000 Metern war die Summe der täglichen Neuschneemengen ziemlich genau im Bereich des Durchschnitts.

Oberhalb von 1 000 Metern Seehöhe gab es mit einem Plus von 30 Prozent relativ viel Schnee, wobei dafür vor allem die Nordseite der Alpen und der Alpenhauptkamm verantwortlich waren.

Mehr Niederschlag (plus 23 Prozent) als üblich gab es auch im Bundesland Salzburg, dafür insgesamt um sechs Prozent weniger Sonnenschein - eben wegen der vielen Wolken. Und binnen kurzer Zeit durfte das Land Frost und Frühling begrüßen. Radstadt war demnach am 13. Februar mit einer Temperatur von minus 20,3 Grad der kälteste bewohnte Ort unter 1 000 Metern Seehöhe in Österreich. Salzburgs Monatshöchstwert kam bereits vier Tage später in der Tennengauer Marktgemeinde Golling an der Salzach zustande, die Messstelle registrierte einen Wert von sehr milden 17,5 Grad plus.[3]

Quellen

  1. www.sn.at 26. September 2020
  2. www.pete.at/wetter, abgefragt am 26. September 2020 um 20:20 Uhr
  3. www.sn.at, Salzburger Nachrichten vom 28. Februar 2022
Chronologien von Salzburger Wintern