Wetter im Sommer 2021

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Unwetterschäden im Steinbachtal in Neumarkt am Wallersee nach einem Hagelsturm am 22. Juni 2021.
Immense Waldschäden im Steinbachtal in Neumarkt am Wallersee nach einem Hagelunwetter im Juni 2021.
Hochwasser 2021: Flugaufnahme im Oberpinzgau zwischen Mittersill und Bramberg am Wildkogel. In der Bildmitte die Salzach.

Das Wetter im Sommer 2021 brachte Hagelkörner bis elf Zentimeter Größe.

Was sagt die Statistik und wie sind die Hagelunwetter und Überschwemmungen einzuordnen?

Nicht nur, dass der Sommer 2021 bis Ende Juli zu einem der fünf wärmsten der Messgeschichte (seit 1767) gehört und er im Mittel um 1,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 liegt. Auch die Unwetter, die er nach Österreich brachte, sind rekordverdächtig.

Die Zahlen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zeigen etwa, dass es diesen Sommer bisher überdurchschnittlich viele Unwetter mit sehr starkem Hagel gab. So etwa am 24. Juni in den niederösterreichischen Gemeinden Schrattenberg und Walterskirchen. Die Hagelschloßen, die dort niedergingen, hatten einen Durchmesser von bis zu elf Zentimetern.

Zum Vergleich: Größere Hagelschloßen wurden in Österreich bisher erst zwei Mal dokumentiert. Diese Hagelschloßen hatten einen Durchmesser von zwölf Zentimetern. Vom Himmel fielen sie im Jahr 1929 in Pöndorf in Oberösterreich und im Jahr 1984 in St. Oswald in Niederösterreich.

Auch beim Starkregen gab es Rekorde. An einigen Wetterstationen der ZAMG regnete es am Wochenende des 17. und 18. Juli gleich viel oder mehr als in einem gesamten durchschnittlichen Juli. In der Tiroler Stadt Kufstein wurde ein neuer 48-Stunden-Niederschlagsrekord verzeichnet. Dort fielen 165 Liter Regen pro Quadratmeter. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 1954 und betrug 162 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden.

In der Salzburger Marktgemeinde Golling an der Salzach waren es 138 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden. Das ist Platz 4 in der Rangliste der heftigsten Regenfälle in Österreich sei Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1907. Insgesamt regnete es im Juli weniger als in einem durchschnittlichen Juli. Die Regenmenge war insgesamt um 15 bis 20 Prozent geringer. Wobei es große regionale Unterschiede gab.

Im Süden und Osten war es sehr trocken, im Westen und Norden gab es teils normale bis überdurchschnittliche Regenmengen. Einen Rekord gab es auch bei den Hitzetagen im bisherigen Sommer. Im Osten und Süden Österreichs ist die Zahl der Hitzetage für ein durchschnittliches Jahr des Zeitraums 1991 bis 2020 bereits erreicht, teilte die ZAMG mit. Im Westen und Norden liegt die Zahl der Hitzetage teils noch unter dem Mittel der vergangenen 30 Jahre.

Anders sieht es hingegen bei den Blitzen aus, die im österreichischen Blitzortungssystem ALDIS registriert sind. Dieses Jahr waren es bisher 56 000. Damit ist das einer der niedrigsten Werte seit Messbeginn im Jahr 1992. Nach Angaben des Leiters von ALDIS, Gerhard Diendorfer, ist der Grund dafür, dass eine große Gewitterfront, die über Österreich zieht, an einem Tag für mehrere Zehntausend Blitze verantwortlich ist. Die kleinräumigen Unwetter der vergangenen Wochen bringen hingegen nur ein paar Tausend Blitze pro Tag, damit fallen sie in der Statistik weniger ins Gewicht.

Auch zwei Tornadomeldungen gab es. Eine am 9. Juni in Ardagger in Niederösterreich und eine am 14. Juli in Halbenrain in der Steiermark, wobei die zweite noch untersucht wird. Normalerweise gibt es pro Jahr vier Tornados in Österreich.

Unwetter-Schreckensnacht in Salzburg

Unwetter-Schreckensnacht 47 sek.Video

Eine Gewitterfront mit sintflutartigen Regenfällen und Hagel war ab Montagnachmittag, den 16. August über das Land Salzburg gezogen. Es folgte eine Schreckensnacht mit Verletzten und enormen Schäden. Die Feuerwehren verzeichneten fast 500 Einsätze, mehr als 1 400 Freiwillige rückten aus.

In St. Johann im Pongau wurde am Abend Zivilschutzalarm für die Reinbachsiedlung ausgerufen (aufgehoben wurde er Dienstagfrüh), in der Pinzgauer Gemeinde Wald im Pinzgau ging wieder eine große Mure ab (siehe Wettermeldungen unten). Es war dort der dritte größere Erdrutsch binnen weniger Tage. Der kleine Lokalbahnhof der Pinzgaubahn im Walder Ortsteil Vorderkrimml zeigte sich danach als Geröllhalde. Bei Tageslicht kam das Ausmaß der Schäden zum Vorschein.[1]

Überblick Pinzgau

  • Die Salzach bei Mittersill stand am Montagabend bei zirka fünf Meter, der Pegelstand betrug um 22 Uhr 5,19 Meter, Alarmstufe 2 laut Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg. Die Hubbrücke wurde daher gehoben, um Verklausungen zu verhindern. Man rechnete hier im Laufe der Nacht mit einem Pegelstand von rund 5,50 Meter.
  • Der Bahnhof Krimml, der sich im Gemeindegebiet von Wald befindet, wurde vorsorglich evakuiert.
  • In Dienten am Hochkönig ist ein Reisebus von einer Mure erfasst worden, es gab eine schwer verletzte Person und weitere zwei verletzte Personen.

Überblick Pongau

  • Wegen Überflutungen Zivilschutzalarm für die Reinbachsiedlung in St. Johann im Pongau. Die Bevölkerung ist aufgefordert, in den oberen Stockwerken zu bleiben und Kellerräume nicht zu betreten. Alleine in St. Johann gab es rund 140 kleinere und größere Schadensstellen.
  • Muren auf die Straße zwischen St. Johann und Wagrain. Dazwischen saßen rund 70 Personen in ihren Fahrzeugen fest. Sie wurden in Sicherheit gebracht und werden im Kongresszentrum St. Johann versorgt.

Wettermeldungen Salzburg

Hauptartikel Hochwasser 2021

Juni

  • 22. Juni: ein schwerer Hagelsturm verwüstet am Abend Teile des des Flachgaus und des Mondseelandes
  • 23. Juni: nach den gestrigen schweren Hagelunwettern werden erneut die Stadt Salzburg und der Flachgau von Unwettern heimgesucht; insgesamt rückten im Bundesland Salzburg 18 Feuerwehren mit 479 Männern und Frauen zu 125 Einsätzen - darunter auch in der Stadt Salzburg und im Pinzgau - aus; die Unwetter dauern etwa von 21:00 bis 23:00 Uhr, danach beruhigt sich die Lage zusehends;

Juli

August

Auch am Sonntagabend rückten Salzburgs Feuerwehren 46 Mal wegen eines heftigen Gewitters aus. In Wald im Pinzgau war eine Mure abgegangen, weshalb die Krimmler Landesstraße (L 113) teilweise nur einspurig befahrbar war. Am Wallersee, Mondsee und Wolfgangsee wurden Bootsbergungen durchgeführt. [8]

Bilder

 Wetter im Sommer 2021 – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, 17. August 2021
  2. www.sn.at, 1. August 2021
  3. Salzburg24.at vom [https://www.salzburg24.at/news/salzburg/unwetter-ueber-400-floriani-im-pongau-und-pinzgau-im-einsatz-107812417 10. August 2021
  4. www.sn.at, 10. August 2021
  5. at.wetter.com, Wetterrückblick
  6. www.sn.at, Drohende Flutwelle: Zivilschutzalarm in Wald im Pinzgau ausgelöst, 15. August 2021
  7. at.wetter.com
  8. Salzburg24.at vom 16. August 2021