Hagel
Hagel ist eine Form von Niederschlag, der aus Eisklumpen besteht.
Geschichtliches
Aus den Unterlagen über einen Hexenprozess aus dem Jahr 1575 geht folgende Geschichte hervor: Ein Hirte bezeugte darin, dass er am Schmiedingerkees[1] Wettermacherinnen beobachtet hätte. Diese seien auf Besenstiele über die Berggrate geflogen und hätten dabei riesige Eisblöcke aus dem Gletscher gehackt, zerkleinert und mit dem Granulat (Hagel) die Felder und Wiesen verwüstet.
Es gab ja keine naturwissenschaftliche Erklärung für Hagel. So ersetzte man fehlendes Wissen mit Fantasie und Aberglaube.
Hagelunwetter in Salzburg
Donnerstag, 23. Juli 2009
Es waren zwei extrem heiße Sommertage in einem eigentlich verregneten Sommer (siehe Hitze). Eine wohl angekündigte Unwetterzone brachte am späten Nachmittag des 23. Juli eine Schneise der Verwüstung im nördlichen Flachgau. Hühnereier große Hagelkörner zerstörten Häuser und Felder, Fassaden wurde durchlöchert, Scheiben barsten. Rund 40 Menschen wurden von den Hagelkörnern leicht verletzt.
Bei den Aufräumungsarbeiten standen 70 Feuerwehren mit 1.126 Feuerwehrleute im Einsatz, die noch von 60 Soldaten aus der Feldmarschall Freiherr von Krobatin-Kaserne in St. Johann im Pongau unterstützt wurden. Rund 500 Haushalte waren im Raum Lamprechtshausen - Bürmoos - Dorfbeuern betroffen. Meist waren es abgedeckte Häuser, die raschest wieder (notdürftig) gedeckt werden mussten, da von Freitag auf Samstag (24./25. Juli) wiederum schwere Regenfälle (50 l/m³) angesagt waren, die aber dann nicht in diesem Ausmaß eintrafen.
Auch zahlreiche Kraftfahrzeuge wurden durch den schweren Hagel beschädigt. Weiters befürchtete man schwere Schäden beim Niederwild (Hasenpopulation und Rehwild).
Dienstag, 22. Juni 2021

Schwere Unwetter hatte es am Dienstagabend, den 22. Juni 2021 zwischen dem Flachgau und dem angrenzenden Oberösterreich gegeben. Mehrere Zentimeter große Hagelkörner gingen nieder. Die Schäden gingen in die Millionen. Rund 8 000 Schnittblumen des Seekirchner Gärtners Stefan Harasek wurden am Dienstagabend binnen weniger Minuten zerstört. Ein Sturm mit eineinhalb Zentimeter großen Hagelkörnern fegte gegen 19:00 Uhr über die rund 600 Quadratmeter großen Schnittblumenfelder hinweg.
Der Sturm zog in der Folge bis in das angrenzende oberösterreichische Seengebiet weiter. Allein in der Landwirtschaft dieser Region wurde der entstandene Sachschaden auf mehr als 22 Millionen Euro geschätzt. Das gab die Österreichische Hagelversicherung am Mittwochvormittag, den 23. Juni, bekannt. Die Gewitterfront mit "bis zu hühnereigroßen Hagelschloßen" habe eine Fläche von 40 000 Hektar Acker-, Obst- und Gemüsekulturen sowie Grünland schwer geschädigt, berichtete der oö. Landesleiter Wolfgang Winkler. "Binnen weniger Minuten wurden landwirtschaftliche Kulturen regelrecht gehäckselt."
Die Salzburger Landeswarnzentrale meldete am Mittwoch um 05:33 Uhr diese Abschluss-Statistik: Unwetter Flachgau - 18 Feuerwehren bei 152 Einsatzstellen mit 583 Mitgliedern bis 02:00 Uhr im Einsatz; hauptbetroffene Gemeinden: Elixhausen, Hallwang, Seekirchen am Wallersee, Henndorf am Wallersee, Straßwalchen und Neumarkt am Wallersee.
Weiterführend
Für Informationen zu Hagel, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema
Weblink
- www.sn.at, 23. Juni 2021 mit Videos
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 25. Juli 2009 und 23. Juni 2021
Einzelnachweise
- ↑ Gletscher nördlich unterhalb des Kitzsteinhornes im Pinzgau in den Hohen Tauern