Winter 2015/2016

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Der Winter 2015/2016 zählte zu den schneeärmsten Winter der letzten Jahrzehnte (Stand 31. Dezember 2015) und brachte Vorteile wie Probleme.

Vorteile

3 500 Tonnen Splitt und 1 500 Tonnen Streusalz wurden in den letzten Jahren durchschnittlich auf den Straßen der Stadt Salzburg gestreut. Bis zum 30. Dezember 2015 allerdings wurden erst 20 Tonnen Splitt und 17 Tonnen Streusalz verwendet. Der Grund dafür war der außerordentlich milde Winterbeginn[1].

Bis 28. Dezember 2015 gab es im Flachgau tageweise Höchsttemperaturen um +10 °C, in Neumarkt am Wallersee gab es ein Temperatur-Maxima von 14,2 °C[2].

Probleme

Tourengehen verboten

Bis Ende Dezember gab es de facto kaum Naturschnee und so mussten alle Skigebiete auf künstliche Beschneiung zurückgreifen, was mancherorts und an vielen Tagen angesichts der Plusgrade aber auch schwierig bis unmöglich war. Nur schmale Schneebänder konnten bis in Tallagen präpariert werden, was zu handfesten Konflikten führte - Tourengeher verboten!

Unfallshäufung

Wenig Schnee auf diesen schmalen Pisten sorgte für mehr Unfälle mit teilweiser Fahrerflucht und vielen Verletzten. Da wurde dann auch schon einmal die Frage gestellt wie sicher ist Skifahren?

Brandgefahr stieg

Schon seit Anfang November 2015 galt im Bundesland Salzburg ein Verbot von Feuer anzünden und Rauchen im Wald. Zwischen Weihnachten und Neujahr sorgte die anhaltende Trockenheit für erhöhte Brandgefahr. Bei Rauris entstand ein erster Flächenbrand. Am 28. Dezember 2015 erließ die Bezirkshauptmannschaft Hallein eine ausdrückliche Verordnung für die Gemeinden Hallein und Kuchl. Demnach sind jegliches Feuer anzünden, insbesondere das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und pyrotechnischen Gegenständen, das Rauchen im Wald, in Waldnähe und in dessen Gefährdungsbereich verboten. Im Tennengau betraf dies vor allem Waldflächen nordwestlich der beliebten Roßfeld Panoramastraße bis zur deutschen Staatsgrenze sowie jene östlich und südlich der Straße bis hin zu den angrenzenden Almen wie Leitenalm, Zwieselalm, Dürrfeichtenalm und Nesslangeralm.

Strafen können saftig sein: gemäß dem Forstgesetz drohen Geldstrafen bis zu 7.270 Euro oder einer Ersatzstrafe von bis zu vier Wochen Freiheitsentzug.

Für die bevorstehende Silvester-Knallerei wurden unterschiedliche Vorbereitungen getroffen. Während in Tirol das Abbrennen privater Feuerwerke aus Sicherheitsgründen verboten wurden, gab es eine eigenartige Lösung für die Stadt Salzburg.

Feuerwehr schützt Stadtberge von Stadt Salzburg

Während in der Umgebung der Stadt Verbote erlassen wurden, gönnte sich die Stadt Salzburg eine Ausnahme. Er wollen den Leuten ihr Feuerwerk nicht wegnehmen, ließ Bürgermeister Dr. Heinz Schaden wissen. Dies angesichts der Brandgefahr, die am Mönchsberg droht, wo das große Feuerwerk der Stadt gezündet wird. Also wurde die Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg beauftragt, gefährdete Hänge des Mönchsbergs drei Tage lang zu wässern (!). Das forderte den Einsatz der Männer, die einerseits das Erdreich tränken aber andererseits nicht wegschwemmen sollten.

Gaisberg macht Sorgen

Da viele in der Silversternacht auf den Gaisberg fahren, wird dieser Stadtberg zu einem Problemberg. Brennt es, wird auch die Zufahrt problematisch, weil die Gaisberg Landesstraße meist verparkt ist und nur Pkw durchkommen, nicht aber die Löschfahrzeuge der Feuerwehr.

Vizebürgermeister Harald Preuner

Vizebürgermeister Harald Preuner ist der Ansicht, man können den Leuten ihre Feuerwerke nicht verbieten. Denn einerseits haben die Menschen diese ja bereits gekauft und andererseits gibt es ja auch viele Geschäfte, die davon leben. Preuner hofft aber, dass die Stadtgemeinde Salzburg nicht in die Situation von Regressforderungen kommen wird.

Seewaldsee wird von Massen gestürmt

Der auf 1 078 m ü. A. gelegene Seewaldsee befindet sich in einem Naturschutzgebiet im Tennengau. Einige Tage vor Jahreswechsel berichteten die Salzburger Nachrichten mit Titelbild und Text über den zugefrorenen See. Am Dienstag, den 29. Dezember 2015, soll es dann zu chaotischen Szenen im Bereich des Parkplatzes beim See gekommen sein. 42 Parkplätze gibt es, zwischen 500 und 1 000 schätzte Biolandwirt Thomas Strubreiter aus Scheffau am Tennengebirge, dem die Hälfte des Grundes rund um den Seewaldsee inkl. zweier Hütten gehört. Diese Menschenmassen zertraten die Wiesen, die bereits als artenreichste Feuchtwiesen Österreichs bezeichnet wurden, und verrichteten allerorts ihre Notdurft.

Bürgermeister der Gemeinde St. Koloman Wilhelm Wallinger (ÖVP) sprach gegen den SN von einem totalen Verkehrschaos am 29. Dezember, es gab kein Vor und Zurück mehr. Ein Mitarbeiter vom Wachdienst, der bereits an der Kreuzung zum See die Autofahrer auf die völlig überlastete Parksituation aufmerksam machte, musste sich auch dumme Kommentare von Menschen anhören, die offensichtlich sauer waren, dass sie nun keinen Parkplatz mehr fänden[3].

Quellen und Einzelnachweise

Einzelnachweise

Chronologien von Salzburger Wintern