Winter 2011/2012
Der Winter 2011/2012 schien aufgrund seines Beginns möglicherweise ein Denkwürdiger zu werden. Daher sammelt dieser Artikel einige Information über diesen Winter. Ergänzende Information bietet der Artikel Klimaerwärmung.
Allgemeines
Die ersten zehn Novembertage waren so warm, wie sie 2009 und 1994 im November gewesen waren: Am 9. November wurden in der Stadt Salzburg 18,9 °C gemessen. Der erste spärliche Regen im November fiel in der Stadt Salzburg - erst am 3. Dezember 2011.
Für den Saisonstart 2011/12 am 25. November 2011 mussten die österreichische Seilbahnwirtschaft tief in die Tasche greifen. Im Tiroler Ischgl gab für das Ski-Opening ein Gratiskonzert der schwedischen Band Roxette vor 15 000 Besuchern, von denen laut Schätzungen nicht mehr als eintausend Einheimische waren. Je nach Aufwand und Stars können dabei die Kosten bis zu einer Million Euro betragen.
Dieses Jahr wurden rund fünf Millionen Euro für 650 000 Kunstschneeproduktion inklusive anteiliger Investitionskosten in Ischgl für den Saisonstart investiert. Schon im vorangegangenen Winter 2010/11 wurden 800 000 Kubikmeter Kunstschnee erzeugt. Ein Tiroler Bescheid erlaubt den Verantwortlichen die Entnahme von Wasser bis zu 1,1 Millionen Kubikmeter nur für Schneezubereitung.
Beim Ski-Opening im Tiroler Galtür am letzten Novemberwochenende musste gar die Feuerwehr zu einem Wald- und Wiesenbrand (!) ausrücken und das wertvolle Wasser aus den Beschneiungsteichen nicht nur in die Leitungen gepumpt, sondern vom Hubschrauber abgeholt, um den Brand zu löschen[1].
Obertauern
(Quelle[2]) Am Obertauern spielten die Leningrad Cowboys vor einem vergleichsweise bescheidenem Publikum von rund 1 500 Fans. Dort hoffte man weiterhin auf Schneefall für eine verspäteten Saisonstart am 7. Dezember. Im benachbarten Ennstal auf der Planai wurde bereits im Oktober fleißig beschneit und so konnte ein Sessellift bereits am 23. Oktober 2011 für die Piste "Märchenwiese" eröffnet werden.
Saalbach-Hinterglemm
Auch Saalbach-Hinterglemm litt im November 2011 unter Schneemangel, konkret - es gab gar keinen Schnee. Um aber für das Schneemobil-Rennen mitten durch Hinterglemm am Wochenende 10./11. Dezember 2011 vor erwarteten 20 000 planmäßig über die Bühne zu bringen, wurden, wie schon 2010, Schneedepots angelegt (siehe Artikel Kurioses). Waren es 2010 noch 15 000 Kubikmeter Schnee, die man unter einer Spezialfolie und Stroh den Sommer über warm hielt, waren es 2011 nur mehr 7 000 Kubikmeter Schnee, von denen 80 Prozent dem Sommer trotzten.
Für das Schneemobil-Rennen, bei denen die Vehikel mit bis zu 100 km/h durch die Dorfstraße auf einer 850 Meter lange Rennpiste aus Schnee rasen, steckt ein gigantischer Aufwand: vier Brücken mussten über Straßen und die Saalach errichtet werden, mehrere, bis zu acht Meter hohe Tribünen mussten gebaut werden sowie ein eigenes Gebäude für die Teams. Damit die Fernsehstationen alles übertragen können, wird die Strecke taghell ausgeleuchtet und beschallt. Vier Videowalls und 42 Bildschirme sollen dafür sorgen, dass jeder Zuschauer alles miterleben kann. Dafür sind rund 300 Personen wochenlang vorher bereits im Einsatz. Wobei viele von ihnen als ehrenamtliche Helfer ohne Bezahlung tätig sind. Insgesamt wendet die Gemeinde für dieses eine Spektakel rund 1,5 Millionen Euro auf. Verdient wird das Geld über Sponsoren, Startgeldern und den Verkauf von VIP-Tickets.
Die Bergbahnen in Saalbach-Hinterglemm hatten alleine für den Winter 2011/12 rund 34 Millionen Euro in Komfortverbesserung investiert.
Aineck
Im Winter 2011/12 waren die Katschbergbahnen in der Ferienregion Katschberg - Rennweg mit ihren Liften auf das Aineck von Sankt Margarethen im Lungau aus die ersten, die am letzten Wochenende im November ihre Lifte und Pisten in Betrieb nahmen. Im europaweit schneearme November 2011 gab es einige Ski-Openings ohne Skis und Schnee, hingegen sorgten die Beschneiungsanlagen am Aineck für ein schmales Band weißem Schnee. ..."Es ist bewundernswert, was man hierher gezaubert hat. Nur rundherum sieht es traurig aus..." (O-Ton eines der ersten Besucher 2011).
14 Tage arbeiteten sechs bis acht Personen rund um die Uhr, um eine Schneedecke durch künstliche Beschneiung zu erzeugen. Der Lungau, als Kältepol Österreichs bietet aufgrund der tiefen Temperaturen auch gute Voraussetzungen für die Erzeugung von Kunstschnee. Den Worten von Josef Bogensberger, Geschäftsführer der Katschbergbahnen AG, nach, hält diese künstliche Schneedecke ein bis zwei Tauwetterperioden und er prognostiziert den Liftbetrieb bis 15. April 2012[2].
Quellen
- ↑ Zitat Salzburger Nachrichten, 3. Dezember 2011
- ↑ 2,0 2,1 Salzburger Nachrichten, 3. Dezember 2011