Mondsee (See)


Der Mondsee ist einer der Salzkammergutseen und liegt im oberösterreichischen Salzkammergut.
Allgemeines
Mit einer Fläche von 14 km² und einer maximalen Tiefe von 68 m ist er einer der wärmsten Salzkammergutseen. Die Qualität des Mondsees entspricht der der anderen Salzkammergutseen. Probleme in Form stärkerer Trübungen treten fallweise im Frühjahr auf und sind dann auf die extrem rasche Aufwärmung des Sees zurück zuführen.
Landschaftlich reizvoll war bis vor wenigen Jahren der Abschnitt der Landesstraße zwischen Scharfling und Wiesenau, die an einer Felswand des Schafbergs entlang führte, unterbrochen durch kleine Tunnels. Aufgrund von Steinschlag war die Straße mehrere Jahre lang gesperrt und ist jetzt wieder durch einen neuen Tunnel zu befahren.
Fischbestand
Die ursprüngliche - historische - Fischartengemeinschaft umfasste Aitel, Brachse, Flussbarsch, Hecht, Koppe, Rotauge, Seeforelle, Seesaibling, Aalrutte, Perlfisch, Renke, Rußnase, Seelaube und Bachschmerle (diese Art gilt heute als verschollen);
Neu hinzugekommen sind Aal, Karpfen, Kaulbarsch, Schleie, Wels und Zander.
Den ursprünglich 15 Fischarten stehen heute 20 im See lebende Arten gegenüber, wobei die Kleinfischarten allerdings Defizite aufweisen.
Wassertemperatur
Seit 1991 ist die mittlere Wassertemperatur um fast zwei Grad gestiegen.
Abflussregulierung
Zur Regulierung der Wasserstandshöhe des Mondsees wurde bei dessen Abfluss in die Seeache in der Ortschaft Au, Gemeinde Unterach, im Jahr 1976 die automatisch gesteuerte Klauswehr errichtet. Diese Einrichtung ist in erster Linie als Hochwasserschutz gedacht, weil damit der See als zusätzlicher Speicher genutzt werden kann.
Fundstätte für Pfahlbauten
Nahe des Abflusses des Mondsees wurden an dessen Nordufer Reste ehemaliger Pfahlbauten entdeckt. Das Ende dieser Besiedlung wurde durch Forschungsergebnisse mit einem Anstieg des Seewasserspiegels durch eine Mure im Abflussbereich des Sees erklärt. Das Alter dieser Fundstätte wird mit ca. 3 000 Jahre v. Chr. datiert. Im Mondseer Pfahlbaumuseum sind davon Fundstücke ausgestellt.
Besitzverhältnisse
Der See ist im privatem Besitz von Mag.a Nicolette Waechter, geborene Almeida. Sie erbte den See von ihrem früh in den 1970er Jahren verstorbenen jüngeren Bruder.
Seit dem 18. Jahrhundert war der See in Privatbesitz. 1905 kaufte Graf Almeida das Schloss Mondsee und dessen Ländereien, den ehemaligen Besitz des Klosters Mondsee. 1985 erwarben die Familien Asamer und Hufnagl aus Ohlsdorf das Schloss. Der See blieb weiterhin im Besitz der Almeida.
Nicolette Waechter hat auch den ehemaligen Meiereihof, den Höribachhof in St. Lorenz, zu einem Kulturbetrieb umgebaut.
Orte am See
Hauptort ist Mondsee. Interessant ist der Ortsteilname Schwarzindien der Gemeinde St. Lorenz . Sehenswert ist auch die Filialkirche St. Lorenz bei Mondsee in St. Lorenz, sowie die Theklakapelle in St. Lorenz.
Erwähnenswert
In Mondsee befindet sich das Institut für Limnologie und Gewässerforschung. In Scharfling, am südlichsten Punkt des Sees, wird in der Fischzucht Kreuzstein und im Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde geforscht.
Schifffahrt
In Mondsee sind zwei Unternehmen tätig, die Ausflugsschifffahrt und Bootsverleih anbieten.
Infrastruktur
Um den See führt ein Radweg, der mit ganz wenigen Ausnahmen auf einer eigenen Trasse geführt wird. An verschiedenen Stellen gibt es öffentliche Strandbäder.
Daten
Volumen: 500 Millionen Kubikmeter
Fläche: 14,21 Quadratkilometer
Einzugsgebiet: 247 Quadratkilometer
Theoretische Wassererneuerung: 1,7 Jahre
Maximale Tiefe: 68,3 Meter
Abfluss MQ: 9,2 Kubikmeter pro Sekunde
Bildergalerie
Mondseepanorama mit Mondseeberg, Schafberg, Drachenwand und Schober
Weblink
- Bericht über die Entstehung des Ortschaftsnamens Schwarzindien
- wahre(?) Geschichte über die Entstehung des Namens Schwarz Indien am 11. August 1879
Quellen
- Land Oberösterreich
- www.aeiou.at
- www.openstreetmap.org
- Salzburger Woche, Ausgabe Flachgauer Nachrichten, 16. Jänner 2013 Fischbestand, Daten und Fakten vom Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde