Loferer Steinberge

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Die Loferer Steinberge mit dem Großen Ochsenhorn und seinen Trabanten. Am unteren Bildrand Lachfeldkopf, Loferer Alm und Felsabbruch der Steinplatte zwischen Lofer und Waidring.
Links im Tal Lofer, rechts davon die Loferer Steinberge und von denen links die Leoganger Steinberge.
Die Loferer Steinberge. Im Hintergrund die Hohen Tauern mit dem Großvenediger (Bildmitte).
Über dem Thumsee zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth. Voraus die Loferer Steinberge. Im Hintergrund links: Der Großvenediger in den Hohen Tauern.
Die Loferer Steinberge vom Wallersee in Neumarkt am Wallersee im Flachgau - Luftlinie 60 km
Loferer Steinberge Panorama Süd-West
Loferer Steinberge vom Großen Häuselhorn auf der Reiter Alm

Die Loferer Steinberge sind eine Gebirgsgruppe im nördlichen Pinzgau.

Geografie

Sie sind Teil der Untergruppe der Waidringer Alpen der Hauptgruppe der Nordtiroler und Salzburger Kalkalpen. Innerhalb der Salzburger Kalkalpen gehören sie zu den Salzburger Kalkhochalpen. Die Loferer Steinberge erheben sich südwestlich von Lofer an der Grenze zu Tirol. Neben Lofer hat nur noch St. Martin bei Lofer auf Salzburger Gebiet Anteil an ihnen.

Umgrenzung: Sie erstrecken sich von Lofer nach Süden die Saalach entlang bis Obsthurn, von dort in südwestliche Richtung der Schüttachgraben bis Hochfilzen, im Westen die Rotache und den Pillersee entlang nach Waidring.

Das Große Ochsenhorn ist mit 2 511 m ü. A. der höchste Gipfel des Gebirges. Im Norden befindet sich der Pass Strub, an der Nordostflanke die Wallfahrtskirche Maria Kirchental. Im Westen liegt, bereits auf Tiroler Gebiet, der Pillersee.

Die Vorderkaserklamm trennt die Loferer Steinberge von den südlich gelegenen Leoganger Steinbergen. Als einzige Schutzhütte befindet sich die Schmidt-Zabierow-Hütte im Norden des Gebirgsstocks.

Geologie

Der Sockel der Steinberge ab einer Höhe von 600 m ü. A. wird von Werfener Schichten aus dem oberen Perm bzw. der unteren Trias gebildet. Diese rot, seltener grün und violett gefärbten Schichten sind wasserundurchlässig, sodass in diesen Schichten viele Quellen zu Tage treten. Die folgende Schicht mit komplexerem Aufbau besteht in den unteren Regionen aus Rauhwacke und Gutensteiner Kalk. Ab einer Höhe von 1 100 m ü. A. folgt eine Schicht aus Ramsaudolomit und Hauptdolomit. Nun folgt ein sehr dünnes Band aus Mergel aus der mittleren Trias. Dieses ist auch als Raibler Schichten bekannt. Nun folgt bis zu einer Höhe etwa 2 000 m ü. A. eine Lage sehr stark zur Erosion neigender Dolomit. Die starke Erosionsneigung dieses Gesteins erklärt einige sehr typische Erosionserscheinungen unter den eigentlichen Gipfelaufbauten der Steinberge. In diesen unteren Felsbereichen ist der Fels sehr brüchig und splittrig, was ihn zum Klettern eher unbeliebt macht.

Oft findet man in dieser Höhenlage tiefe Gräben, Rinnen und Runsen sowie größere Schuttkare. Nun folgt die finale Schicht, die aus Dachsteinkalk besteht und die bis zu 500 m mächtig ist. Die charakteristischen Hochkare der Steinberge, wie die große Wehrgrube oder die Ulricher Grube sind Produkte der Vergletscherungen der letzten Eiszeit. Aufgrund von Erosion sind diese Kare meist stark verkarstet und weisen viele Dolinen und Höhlen auf. Diese Dolinen können mehrere hundert Meter tief sein (z. B. Loferer Schacht). Da die Kalkschichten wasserdurchlässig sind, sind in den Karstflächen keine Quellen anzutreffen. Die Entwässerung erfolgt unterirdisch. In der Eiszeit waren die Loferer Steinberge komplett von den aus den Zentralalpen ausgehenden Gletschern umschlossen. Die maximale Eisstandshöhe erschließt sich aus diversen Gletscherschliffen und betrug etwa 2 000 m Nach dem Rückgang der Gletscher am Ende der Eiszeit konnte sich eine Plateauvergletscherung wie zum Beispiel die Übergossene Alm am Hochkönigstock auf Grund der zu geringen Höhe nicht erhalten. Dennoch konnten sich einige das ganze Jahr überdauernde Schneefelder erhalten bzw. bilden. So befindet sich auf der Südseite zwischen Mitterhorn und Geiselhörnern in einem geschützten Kar ein dauerndes Schneefeld, das man als "Zwerggletscher" ansehen könnte.

Höhlen

Für die Erklärungen siehe Höhlenverzeichnis des Landes Salzburg

  1. Praxer Eishöhle, Prax, 1 670 m, 2, E, südwestlich von Kirchental
  2. Reifhornhöhle, Reifhorn, 2 404 m, 2, T
  3. Schneegrubenhöhle, Große Schneegrube, 1 875 m, 1, T

Gewässer

Hauptartikel Gewässer in den Loferer Steinbergen

Gipfel

Anderlkogel
Breithorn (2 413 m ü. A.), Brenntenkogel
Dreispitz
Eiblhorn (1 993 m ü. A.)
Franzenshöhe
Hirschbadkogel, Hochkaser, Hochsäul
Lärchhörndl (1 865 m ü. A.)
Mitterhorn (Hinterhorn, 2 506 m ü. A.)
Nackter Hund (2 372 m ü. A.), Nebelhorn (2 056 m ü. A.)
Großes Ochsenhorn (2 .511 m ü. A.), Mittleres Ochsenhorn, Vorderes Ochsenhorn, Ochsensattel, Ödenberg
Rauchenberg, Reifhorn (2 480 m ü. A.), Rotscharte (2 239 m ü. A.)
Schappenkogel,
Traunsteig
Vorderhorn
Wechsel, Wehrgrubenjoch, Windeck

Bilder

 Loferer Steinberge – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 Loferer Steinberge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

  • Sagis
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).