Rehlingen
Das Geschlecht derer von Rehlingen war eine bayrisch-salzburgisches (und ist noch ein bayrisches) Adelsgeschlecht.
Allgemeines
Die Rehlingen gehörten zum bairischen Uradel. Ihr Stammsitz war das Schloss Scherneck bei Rehling (Rehling liegt nordöstlich von Augsburg rechts des Lechflusses [auf seinerzeit bairischem Stammesgebiet] im heutigen bayrischen Schwaben).
Mitglieder folgender Linien wurden in den Ritterstand der Salzburger Landstände aufgenommen:
- 1620: Freiherren von Rehlingen zu Goldenstein,
- 1709: Freiherren von Rehlingen zu Knörringen,
- 1728: Freiherren von Rehlingen zu Ainhofen.
Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Jahr 1808, in dem schließlich auch die erstgenannte Linie ausstarb, gehörten die Freiherren von Rehlingen zum salzburgischen Beamtenadel.
Stammvater der verschiedenen Linien war Greinwald (um 1300), der drei Söhne hatte:
- Ulrich (Linie Hainhofen, Künzighofen),
- Konrad (Stammvater etlicher Linien, darunter der Linie zu Goldenstein) und
- Peter (Linie Haltenberg[-Knöringen]).
Von diesen drei Söhnen stammen die nachgenannten drei Linien ab.
Linie von Dietenheim, „Schwarze Rehlingen“, Rehlingen zu Goldenstein
Ein Nachfahre Konrads war Hans von Rehlingen, Erbauer des Schlosses Radau bei Augsburg, † 1552, vermählt mit Anna Dietenhaimer, der letzten ihres Geschlechtes.
Sie hatten den Sohn Heinrich (* 1509, † 1575). Dieser war Stadtpfleger von Augsburg, vermählt mit Helena von Hörwart († 1570). Aus dieser Ehe gingen, soweit für Salzburg von Belang, die Kinder Friedrich I. († 16. Mai 1609) und Anna († Dezember 1593) hervor. Anna heiratete 1568 Hieronymus Meitting zu Radeck, fürstlichen Stadtrichter von Salzburg, dann Pfleger von Plain und Stauffenegg, aus dessen Besitz Radeck – wohl für verschiedene Darlehen – an seinen Schwager Friedrich kam.
- Friedrich I. († 16. Mai 1609) studierte 1578 in Siena (Toskana), kam 1581 nach Salzburg und wurde fürstlicher Rat von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, 1598 bis 1602 Pfleger von Wartenfels (Thalgau). Er war verheiratet mit Maria geb. Alt, Tochter des Ludwig IV. Alt „des Jüngeren“ († 1586), Besitzers von Goldenstein (* 1551, † 6. März 1620). Sie hatten die Kinder Friedrich II., Helena (verh. mit Ludwig Grimming von Niederrain) und Regina (*1588, verh. mit Hans Ludwig Ritz zu Bürglstein, Grub und Gartenau).
- Friedrich II. (* 1581/82, † 6. Dezember 1632) wurde 1613 hochfürstlich-salzburgischer Hofrat, 1616 salzburgischer Landmann. Er errichtete die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle in St. Peter. Er war verheiratet mit Maria von Haunsperg (* 1590). Sie hatten die Kinder
- Maria Rosina (* 1613, † 1647, ledig),
- Ferdinand Gottlieb (* 1614, † 1674),
- Maria Ludovica (* 1614),
- Amalia Ludovica (* 1616),
- Raimund Sittikus (* 8. Juni 1617, † 15. Juli 1675; 1659 Abt von Admont),
- Ludwig Franz (* 1619, † 4. August 1684),
- Christof Friedrich, Offizier,
- Sara Magdalena, (* 1622),
- Johann Paris, (* 1624, † 1693),
- Maria Barbara, als Schwester Maria Angelina Nonne im Kloster Loreto in Salzburg,
- Maria Katharina (* ca. 1622, † 1706), Subpriorin von Nonnberg, Ordensname “Maria Benedicta”,
- Maria Johanna Franziska (* 27. Dezember 1624 Salzburg), 1657 – 1693 Äbtissin von Nonnberg,
- Kaspar Sebastian (* 1626, † 1676), Benediktiner in Tegernsee,
- Karl Heinrich (* 5. Mai 1630 Salzburg, † vor 1687), erhielt 1649 Goldenstein, das er 1661 an Johann Kurz verkaufte; 1655 hochfürstlich-salzburgischer Hofrat; vermählt mit Juliana von Ezdorf, zwei Töchter.
- Friedrich II. (* 1581/82, † 6. Dezember 1632) wurde 1613 hochfürstlich-salzburgischer Hofrat, 1616 salzburgischer Landmann. Er errichtete die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle in St. Peter. Er war verheiratet mit Maria von Haunsperg (* 1590). Sie hatten die Kinder
Im Jahr 1665 erhob Kaiser Leopold I. die Brüder Ludwig Franz, Ferdinand Gottlieb, Johann Paris und Karl Heinrich von Rehlingen zum Goldenstein, Radegg und Mühlheim in den Reichsfreiherrenstand mit Wappenvermehrung und mit dem Prädikat „Wohlgeboren“.
Ferdinand Gottlieb Freiherr von Rehlingen
Ferdinand Gottlieb von Rehlingen (* 1614, † 12. Februar] 1674) wurde hochfürstlich-salzburgischer Beamter: 1645 Pfleger von Lichtenberg, Rat und Vizestallmeister, Pfleger von Kropfsberg, 1646 wieder von Lichtenberg, 1661 Oberstsilberkämmerer, 1662 Vizestallmeister und geheimer Rat, 1665 Kämmerer.
Er war vermählt mit Ursula Maria von Mabon (* 1621,† 1675). Sie hatten folgende Kinder:
- Maria Ursula (* 1646, † 1711), verh. mit Wolf Ernst Freiherrn Uiberacker, Pfleger von Werfen.
- Ferdinand Paris (* 28. Dezember 1647 oder 1649 Saalfelden, † 19. Jänner 1699) 1665 hf. Rat, 1668 Hofrat, 1669 Kämmerer, 1675 Absentpfleger von Lichtenberg. 1682 wurde er Landschaftsverordneter des Ritterstandes. Er war zweimal verheiratet: 1676 mit Maria Esmerina Ritz zu Grub (* 1656, † 1677), wodurch Bürglstein und Elsenheim an die Rehlingen kamen; 2. mit Maria Ursula Theresia Gräfin von Sarnthein.
- Maria Katharina, verh. mit Ludwig Freiherrn von Widerspacher zu Grabenstatt.
- Raimund Franz (* 1659, † 25. Dezember 1704) studierte 1682 in Turin (Italien). 1690 Kämmerer, 1699 Vizestallmeister, 1703 Oberstsilberkämmerer. 1704 Landschaftsverordneter. Er stiftete 1704 das Fideikomiss Elsenheim (wozu auch das Imhofstöckl am Mozartplatz, der Ritzerbogen und Gartenau gehörten). Er heiratete 1699 Maria Regina Theresia, Tochter des Johann Rudolf Freiherrn von Plaz und der Maria Johanna Jocher von Eggersberg und Höch († 1756). Der Ehe entsprossen fünf Kinder, die alle in zartem Alter starben.
Ludwig Franz Freiherr von Rehlingen
Ludwig Franz Freiherr von Rehlingen (* 1619, † 4. August] 1684) wurde wie sein älterer Bruder hochfürstlich-salzburgischer Beamter: 1644 wirklicher Hofrat, Landschaftsmitverordneter und Generalsteuereinnehmer, 1657 geheimer Rat, 1665 Kämmerer. Er war zweimal verheiratet: 1649 mit Anna Maria Grimming von Niederrain (* 1631, † 1651); 1657 mit Maria Ursula von Plaz (* 1637, † 1680).
Er hatte die Kinder
- Maria Dorothea (* 1651, † 1686), verh (1684) mit Wolf Dominikus Freiherrn von Uiberacker, Pfleger zu Tetlham.
- Franziska Theresia (* 1660, † 1681).
- Maria Ursula Katharina (* 1664, † 1679).
- Raimund Anton Meinrad (* 20. Mai 1666, † 1743 Rom) vollbrachte zunächst eine Beamtenlaufbahn (1691 Kämmerer, 1692 Hofkammerrat, 1701 Hofbauinspektor, 1704 Geheimer Rat). 1694 kaufte er von der Familie Kurz das Schloss Goldenstein wieder zurück, verkaufte es jedoch 1710 an das Erzstift St. Peter. 1711 trat er in Rom in den Barfüßer-Karmeliterorden ein (Klostername „Frà Raimondo della Madre de Dio“).
- Johann Friedrich (* 25. Oktober 1667, † 10. Oktober 1725), welcher die Linie fortsetzte (siehe weiter unten).
- Maria Magdalena, 1690 Novizin im Loretokloster der Kapuzinerinnen.
Johann Friedrich Freiherr von Rehlingen (* 25. Oktober 1667, † 10. Oktober 1725) wurde Beamter (1692 Kämmerer, 1706 Oberstsilberkämmerer). Er kam durch Heirat in den Besitz der Hofmark Ursprung und des Hauses Sigmund-Haffner-Gasse 18, erhielt nach seinem Cousin Raimund Franz von Rehlingen 1704 Elsenheim (mit Gartenau usw.), erhielt 1707 den Straßhof, verkaufte 1719 Gartenau. Vermählt war er 1. (23. November 1692) mit der um 29 Jahre älteren Maria Katharina Barbara geb. von Nitzwitz († 13. September 1694), Witwe nach Augustin Friedrich Freiherrn von Hegi, 2. (12. Februar 1696) mit Eva Margaretha geb. Gienger von Grienbichl.
Dieser zweiten Ehe entstammten sieben Kinder, darunter:
- Maria Anna Josefa (* 12. Jänner 1697), vermählt (11. November 1721) mit Siegmund Josef Freiherrn von Neuhaus;
- Johann Josef (* 9. Juli 1704, † 1. Jänner 1773) 1714 Rupertiordensritter, 1728 Hofrat, 1734 Pfleger von Waging, 1740 von Neumarkt, besaß Ursprung und Elsenheim. Vermählt (1735 Waging) mit Maria Anna geb. Freiin von Geböck auf Sulzemoos und Arnbach († 1. Jänner 1789); sie hatten die Kinder
- Leopold Johann (* 1736, † 1753);
- Maria Theresia (* 8. März 1739 Salzburg) verh. Gräfin Nyß, kurbayrische Hofdame;
- Georg Johann Josef (* 19. März 1740 Salzburg, † 21. Juni 1807 Salzburg), kaiserlicher Hauptmann, 1781 Vizestallmeister und Hofkammerrat, vermählt mit Johanna Freiin von Riedheim;
- Johann Nepomuk Josef (* 19. März 1740 Salzburg, †4. Jänner 1808) 1769 wirkl. Hofkammerrat, 1770 Oberstsilberkämmerer, 1771 auch Pfleger von Goldegg, 1778 in Sachen der Steuerregulierung Mitglied der „Konferenz bei Hof", 1785 Generaleinnehmer der Hofkammer, 1791 Dirigent der Entsumpfung des Pinzgaus, 1800 bis 1803 Mitglied der von Fürsterzbischof Hieronymus Grafen Colloredo Statthalterschaft, Geheimer Rat, 1801 Generalsteuereinnehmer; er blieb ledig und starb 1808 als Letzter dieser Linie;
- Johann Siegmund Max (* 2. September 1741 Neumarkt, †7. März 1797 Hallein) schlug eine militärische Laufbahn ein (1753 Rupertiordensritter, 1758 Fähnrich im kurbayrischen Leibregiment, 1759 im Kürassierregiment Feldmarschall Törring, 1766 Unterleutnant im Regiment Graf Plaz, 1773 k. k. Hauptmann), kehrte dieser aber 1782 den Rücken, heiratete eine Bürgerliche (drei Töchter, ein früh verstorbener Sohn), kaufte das Wirtshaus zum „Goldenen Kreuz" am Platzl und betrieb es selbst, wurde aus Salzburg ausgewiesen, 1793 auf der Festung Hohensalzburg inhaftiert und starb schließlich in Hallein in großer Armut;
- Siegmund Christof (* 3. April 1753, † 1771/1772);
- Maximiliana Franziska (* 25. Oktober 1751 Bergheim; † 21. Juni 1807), vermählt 1773 mit Karl August Baron Lassberg;
- Franziska Maria Anna (* 1. März 1756 Bergheim), vermählt 1776 mit Theodor Freiherrn von Geböck.
Johann Paris Freiherr von Rehlingen
Johann Paris Freiherr von Rehlingen, von Radeck, zu Ranten und Thurnegg (* 1624, † 1693) wurde wie seine älteren Brüder hochfürstlich-salzburgischer Beamter: 1652 Pfleger und Hauptmann von Fohnsdorf (Steiermark), 1653 hochfürstlicher Rat, 1668 geheimer Rat, 1669 Verwalter der Pfleg Moosham. Er erhielt bei der väterlichen Erbteilung Radeck, das er 1670 ganz neu baute, aber 1685 an den Domherrn Franz Anton Grafen Königsegg verkaufte. Er heiratete 1652 Maria Susanna Teufl von Pichl.
Sie hatten die Kinder
- Johann Raimund der in Italien und Frankreich studierte und 1693 alle väterlichen Lehen erhielt, sowie
- Johann Friedrich Ernst, Kanonikus des Schneeherrenstiftes, Dr. theol. (Collegium Germanicum, Rom), 1688 Konsistorialrat, Pfarrer von Strassgang (heute Graz, Steiermark) und 1692 Archidiakon für die Untersteiermark.
Die Familiengruft in St. Peter
Die Häupter der Linie zu Goldenstein sind in der Stiftskirche St. Peter begraben.
- Friedrich I. von Rehlingen († 1609)
- Friedrich II. von Rehlingen (* 1581/82, † 1632)
- Ferdinand Gottlieb (* 1614, † 1674)
- Ferdinand Paris (* 1647 oder 1649, † 1699)
- Ferdinand Gottlieb (* 1614, † 1674)
- Friedrich II. von Rehlingen (* 1581/82, † 1632)
- Raimund Franz (* 1659, † 1704)
- Johann Josef (* 1704, † 1773)
- Georg Johann Josef (* 1740, † 1807) [1]
- Johann Josef (* 1704, † 1773)
Rehlingen-Haltenberg und Knöringen
Am 24. Mai 1709 erhielten Raimund Dionys und Franz Anton Johann Freiherren von Rehlingen zu Haltenberg die salzburgische Landmannschaft.
Franz Anton Johann Freiherr von Rehlingen war vermählt mit Magdalena Renz[in] von Sauldorf. Sie hatten den Sohn Johann Christof (* 1618).
Johann Christof Freiherr von Rehlingen (* 1618, † September 1693 Radstadt), leistete in Spanien und in den Niederlanden Kriegsdienst, wodurch sein in Schwaben angelegtes Vermögen ziemlich geschwächt wurde; den Rest legte er in dem von seinem Schwiegervater erkauften Gut Knöringen bei Burgau (Schwaben) an. „In Ansehung seines guten Verstandes und seiner Kriegsexperienz" wurde er 1668 salzburgischer Kämmerer und Oberstleutnant, 1670 Pfleger von Radstadt, Er war vermählt mit Isabella Maria, Tochter des Heinrich Freiherrn von Knöringen und der Franziska Freiin von Weiden († 1. März 1695 Gastein). Sie hatten die Kinder
- Max Josef († 1707), der nach 1695 das Gut Knöringen übernahm, mit einer Tirolerin verheiratet war und einen Sohn hatte;
- Franz Anton , 1711 gefallen bei der Verteidigung der Festung Freiburg im Breisgau;
- Maria Katharina (* 1673, † 28. April 1694 Salzburg);
- Raimund Dionys (* 7. Dezember 1674 Radstadt, † 8. März 1734 Laufen), Fortsetzer der Linie (s.u.);
- Isabella Franziska, vermählt mit Andreas Rudolf von Rehlingen-Hainhofen (s. u.);
- Maria Anna Maximiliana (* 1684, † 11. Juni 1762 Salzburg).
Der bereits genannte Raimund Dionys (* 7. Dezember 1674 Radstadt, † 8. März 1734 Laufen), Sohn des Johann Christof Freiherrn von Rehlingen und der Isabella Maria geb. Freiin von Knöringen, stand in hochfürstlich-salzburgischen Diensten: 1704 Pfleger von Tittmoning, 1708 von Laufen, wo er den Haidenthalerhof besaß. Er vermählte sich (23. Oktober 1704 Tittmoning) mit Maria Violanta Genoveva Freiin von Lichtenau (* 1682 Neuötting, † 5. September 1731 in Laufen als Letzte ihres Stammes). Sie hatten drei Söhne, von denen zwei im Krieg umkamen, und vier Töchter:
- Johann Franz Raimund (* 26. Februar 1707 Tittmoning, † Salzburg 20. August 1770), hochfürstlich-salzburgischer 1731 Kämmerer, Hofrat, und Pfleger; Letzter dieser Linie;
- Johann Josef Kajetan (* 29. Februar 1708 Tittmoning, † 23. März 1731 in Italien), Fähnrich im kaiserlichen Regiment Harrach;
- Maria Anna Franziska (* 4. Oktober 1710 Laufen, † ledig 1770);
- Maria Rosa Josefa (* 11. Jänner 1713 Laufen, † 16 Juni 1766), vermählt (10. Jänner 1730 Tittmoning) mit Wolf Ludwig Anton Graf Uiberacker, Pfleger von Tittmoning;
- Karl Anton (* 6. September 1716 Laufen, † 19. September 1734 vor Guastalla [Italien]) gefallen als Fähnrich im kaiserlichen Regiment Harrach beim Angriff auf Guastalla;
- Maria Theresia Margareta (* 31. März 1719 Laufen, † 24. August 1780 Salzburg); vermählt (18. November 1748 Salzburg, St. Andrä) mit Josef Longin Grafen Orbea, Oberst und Stadtkommandant;
- Maria Aloisia Anna, (* 1. März 1724 Laufen), vermählt 1748 mit Freiherrn von Volmar, kaiserlichem Oberamtsrat der Markgrafschaft Burgau.
Johann Franz Raimund (* 26. Februar 1707 Tittmoning, † Salzburg 20. August 1770) trat gleich seinem Vater in hochfürstlich-salzburgischen Dienste (1731 Kämmerer, 1731 Hofrat, 1732 Pfleger von Stauffenegg, 1733 von Lofer, 1737 von Kaprun, 1752 Landschaftsverordneter, 1753 Hofkammerdirektor, 1756 Vizehofmarschall, 1762 Hofkammervizepräsident). Er war zweimal verheiratet: 1. mit Maria Franziska Sibilla Freiin von Reichlin-Meldegg-Fellheim (†28. April 1756 Saalfelden) und 2. mit Maria Franziska Freiin von Frauenhofen († 29. April 1770). Aus der ersten Ehe hatte er drei Töchter:
- Sybilla Maria Anna (* 23. Oktober 1741 Zell am See, † 6. April 1810 Hallein); vermählt (2. Mai 1762 Hallein) mit Franz Friedrich Freiherrn von Negri, Pfleger von Hallein;
- Franziska Aloisia (* 9. Februar 1746 Saalfelden, † 20. September 1770 ebenda, ledig):
- Maria Juliana Regina (* 9. Dezember 1748 Zell), früh gestorben.
Johann Franz Raimund war damit der Letzte dieser Linie. Die Töchter Sybilla und Franziska verkaufen Schloss Neudeck in Nonntal 1772 dem Johann Heilmayer.
Franz Anton Freiherr von Rehlingen-Haltenberg und Knörringen
(als Kommandeur des Ruperti-Ritterordens);
gefallen 1713 bei der Verteidigung von Freiburg im Breisgau
Rehlingen zu Hainhofen
Diese Linie war und ist im Bayrischen Schwaben ansässig.
Einzelne Vertreter
Ferdinand Freiherr von Rehlingen zu Hainhofen (* 1619, † 30. Juli 1687) hatte mit seiner Gemahlin Franziska Emanuela Kyrus von Horberg zwei Söhne:
- Andreas Rudolf (* 1662, † 13. August 1704), vermählt mit Maria Franziska Isabella Freiin von Rehlingen zu Knöringen, gefallen in der Schlacht bei Hochstädt;
- Marx Anton (* 1663, † 16. Februar 1746), vermählt mit Maria Elisabeta Freiin von Rehlingen zu Horgau.
Rehlingen auf Horgau und Radau
- Raimund Karl von Rehlingen auf Horgau († 1692), 1681 hochfürstlich-salzburgischer Rat und Truchsess, Letzter der Horgauer Linie; vermählt (22. Jänner 1685 St. Veit im Pongau) mit Maria Barbara Graf von Schernberg (Tochter des Konrad Graf von Schernberg, Witwe nach Franz Willibald von [[ Motzl, heiratete als Witwe am 27. Jänner 1693 Rudolf EmmeramGold von Lampoting);
- Siegmund Karl von Rehlingen auf Horgau, 1687 hochfürstlich-salzburgischer Rat und Truchsess.
Julius Heinrich Freiherr von Rehlingen-Radau (* 27. August 1662 Augsburg; † 19. Juni 1732), 1724 bis 1732 Fürstpropst von Berchtesgaden. Ein Sohn des Augsburger Ratsherrn Franz Freiherrn von Rehlingen († 11. September 1675) und der Maria Rosina zu Brunn und Burghausen.[2]
Salzburger Erbe
Nach dem Aussterben der Goldensteiner Linie ging der Rehlingensche Salzburger Besitz auf die Hainhofener Linie, und zwar auf Franz Joseph Freiherrn von Rehlingen zu Hainhofen, über. Dieser veräußerte das Gut Ursprung im Jahr 1820 an seine Brüder Ferdinand und Johann Nepomuk, der es im Jahr 1823 an den Bräuer Sigmund Hofmann verkaufte.[3]
Damit verschwindet die Familie Rehlingen aus den Salzburger Annalen.
Fußnoten
- ↑ Auch: Joseph Georg Freiherr von Rehlingen, Herr auf Ursprung und Schloss Elsenheim, Vice-Oberstallmeister und Hofkammerrat (1781).
- ↑ Vgl. den Wikipedia-Artikel „Julius Heinrich von Rehlingen-Radau“, [1]
- ↑ Ludwig Pezolt, Das Schloß Ursprung bei Salzburg und seine Besitzer. Ein Beitrag zur Geschichte der salzburgischen Schlösser, in: MGSLK 51, 1911, S. 53 ff, hier: S. 69 f
Quellen
- Franz Martin: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte: „21. Rehlingen (Salzburger Linien)“, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 73, 1933, S. 145-152, = Franz Martin: Hundert Salzburger Familien (Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946) S. 109 ff.
- Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Band 20, Beitrag Visitkarten mit Salzburger Ansichten aus dem Jahr 1780 bis 1820, Peter Matern
- austroarchiv.com