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== Leben ==
 
== Leben ==
Er erstellte [[1904]] aus dem Bestand des [[SMCA|Salzburger Museums Carolino-Augusteum]] eine erste volkskundliche Sammlung und richtete sie [[1924]] im [[Monatsschlössl]] in [[Hellbrunn]] als Altsalzburger Bauernmuseum ein. Dort, im heutigen [[Volkskunde Museum|Salzburger Volkskundemuseum]], erinnert die "Adrian-Stube" an den Museumsgründer. Sie wurde von dessen angeheiratetem Onkel [[Hans Makart]] zwischen [[1870]] und [[1881]] künstlerisch gestaltet und wurde [[2004]] als kunst- und kulturhistorischer Schauraum im Stile des Historismus eingerichtet.
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Er erstellte [[1904]] aus dem Bestand des [[SMCA|Salzburger Museums Carolino-Augusteum]] eine erste volkskundliche Sammlung und richtete sie [[1924]] im [[Monatsschlössl]] in [[Hellbrunn]] als Altsalzburger Bauernmuseum ein. Dort, im heutigen [[Volkskunde Museum|Salzburger Volkskundemuseum]], erinnert die "Adrian-Stube" an den Museumsgründer. Sie wurde von [[Hans Makart]] zwischen [[1870]] und [[1881]] künstlerisch gestaltet und [[2004]] als kunst- und kulturhistorischer Schauraum im Stile des Historismus eingerichtet.
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Im Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege in Salzburg leitete er auch dessen Fachabteilung IV ''Sitte, Tracht und Brauch''<ref>[http://www.drehpunktkultur.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2508:von-salzburger-sitt-und-brauch&catid=54:meldungen&Itemid=1 „Von Salzburger Sitt’ und Brauch“,] Artikel in [[Drehpunkt Kultur]] vom  17. Februar 2011</ref>
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Im Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege in Salzburg leitete er auch dessen Fachabteilung IV "''Sitte, Tracht und Brauch''"<ref>[http://www.drehpunktkultur.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2508:von-salzburger-sitt-und-brauch&catid=54:meldungen&Itemid=1 "Von Salzburger Sitt’ und Brauch",] Artikel in [[Drehpunkt Kultur]] vom  17. Februar 2011</ref>
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Er wirkte besonders verdienstvoll auf dem Gebiet der Brauchtumserneuerung. Seine vielen Vorträge und Veröffentlichungen beeinflussten das kulturelle Leben Salzburgs wesentlich.<ref>Artikel „Adrian, Karl“, in: Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), [http://www.biographien.ac.at/oebl_1/8.pdf S. 8.]</ref>
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Er wirkte besonders verdienstvoll auf dem Gebiet der Brauchtumserneuerung. Seine vielen Vorträge und Veröffentlichungen beeinflussten das kulturelle Leben Salzburgs wesentlich.<ref>Artikel "Adrian, Karl", in: Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), [http://www.biographien.ac.at/oebl_1/8.pdf S. 8.]</ref>
    
== Nachruf ==
 
== Nachruf ==
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''Gestern früh verlor Salzburg einen seiner bedeutendsten Söhne, Schulrat Karl Adrian. Mit ihm ging ein Mann aus unserer Mitte, der so recht gezeigt hat, wie einer, der ganz in der Heimat wurzelt und ihr seine besten Kräfte weiht, dieser geliebten Heimat selbst auch wieder unendlich viel zu geben vermag und von ihr hinaufgetragen wird in den Bereich allgemeiner wissenschaftlicher und kultureller Bedeutung.
 
''Gestern früh verlor Salzburg einen seiner bedeutendsten Söhne, Schulrat Karl Adrian. Mit ihm ging ein Mann aus unserer Mitte, der so recht gezeigt hat, wie einer, der ganz in der Heimat wurzelt und ihr seine besten Kräfte weiht, dieser geliebten Heimat selbst auch wieder unendlich viel zu geben vermag und von ihr hinaufgetragen wird in den Bereich allgemeiner wissenschaftlicher und kultureller Bedeutung.
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''Was Schulrat Adrian für Salzburg war, läßt sich nicht leicht mit wenigen Worten sagen. Allein schon in seiner Tätigkeit als Schulmann sind Generationen von Salzburgern durch seine Hand gegangen und haben bleibende Eindrücke ins Leben mitgenommen. Das ganze Gesicht des Salzburgischen Volkslebens aber sähe in vielem anders aus, hätte er nicht als Volkskundler und Heimatpfleger — in dieser Art ein Vorläufer des [[Heimatwerk]]es — schon vor Jahrzehnten aus eigenem Antrieb so manches gerettet, erhalten und einem neuen Leben zugeführt, das Salzburg Farbe und Eigenart verleiht und ohne ihn unweigerlich versunken wäre. Denken wir nur an die Erneuerung der [[Dult]], des [[Küfertanz]]es, die Neuordnung und Ausgestaltung des Volkskunde-Museums, die großen Festzüge unter seiner Leitung seit dem Jahre [[1905]], das [[Domweihfest 1928]] und vieles andere. Darüber hinaus aber hat er in zahlreichen wissenschaftlichen und populären Werken Salzburg und sein Volksleben erforscht und unermüdlich in Wort und Schrift dargestellt. Er gehört zu der Generation der Pioniere auf diesem Gebiete, der mit seinem Hauptwerk „Von Salzburger Sitt’ und Brauch“, das in einer völligen Neubearbeitung vor der Drucklegung steht, auch die klassische Vollendung erreicht hat.
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''Was Schulrat Adrian für Salzburg war, läßt sich nicht leicht mit wenigen Worten sagen. Allein schon in seiner Tätigkeit als Schulmann sind Generationen von Salzburgern durch seine Hand gegangen und haben bleibende Eindrücke ins Leben mitgenommen. Das ganze Gesicht des Salzburgischen Volkslebens aber sähe in vielem anders aus, hätte er nicht als Volkskundler und Heimatpfleger — in dieser Art ein Vorläufer des [[Heimatwerk]]es — schon vor Jahrzehnten aus eigenem Antrieb so manches gerettet, erhalten und einem neuen Leben zugeführt, das Salzburg Farbe und Eigenart verleiht und ohne ihn unweigerlich versunken wäre. Denken wir nur an die Erneuerung der [[Dult]], des [[Küfertanz]]es, die Neuordnung und Ausgestaltung des Volkskunde-Museums, die großen Festzüge unter seiner Leitung seit dem Jahre [[1905]], das [[Domweihfest 1928]] und vieles andere. Darüber hinaus aber hat er in zahlreichen wissenschaftlichen und populären Werken Salzburg und sein Volksleben erforscht und unermüdlich in Wort und Schrift dargestellt. Er gehört zu der Generation der Pioniere auf diesem Gebiete, der mit seinem Hauptwerk "Von Salzburger Sitt’ und Brauch", das in einer völligen Neubearbeitung vor der Drucklegung steht, auch die klassische Vollendung erreicht hat.
    
''Schulrat Adrian wurde 1861 geboren. Von seinem Lehrer Wagner empfing er in der Schule die ersten Anregungen für seine heimat- und volkskundlichen Interessen. Als junger Lehrer in [[Abtenau]] begleitete er dann den dortigen Arzt fast täglich auf seinen weiten Gängen zu den Patienten auf den einzelnen Höfen. So erhielt er einen Einblick in das Leben und Denken des Volkes, den er während seiner pädagogischen Tätigkeit in [[Oberalm]] und [[Hallein]] noch vertiefte, bis er als [[Bürgerschule Salzburg|Bürgerschuldirekor]] in Salzburg die ständige Stätte seines Wirkens fand und in der Hauptstadt selbst auch in die allgemeine kulturelle Tätigkeit hineinwuchs.
 
''Schulrat Adrian wurde 1861 geboren. Von seinem Lehrer Wagner empfing er in der Schule die ersten Anregungen für seine heimat- und volkskundlichen Interessen. Als junger Lehrer in [[Abtenau]] begleitete er dann den dortigen Arzt fast täglich auf seinen weiten Gängen zu den Patienten auf den einzelnen Höfen. So erhielt er einen Einblick in das Leben und Denken des Volkes, den er während seiner pädagogischen Tätigkeit in [[Oberalm]] und [[Hallein]] noch vertiefte, bis er als [[Bürgerschule Salzburg|Bürgerschuldirekor]] in Salzburg die ständige Stätte seines Wirkens fand und in der Hauptstadt selbst auch in die allgemeine kulturelle Tätigkeit hineinwuchs.
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''Seit [[1898]] gehörte er der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] an, in deren Rahmen er nicht weniger als 87 Vorträge hielt. Das Jahr 1905. in dem der [[Anthropologenkongress 1905 in der Stadt Salzburg|Anthropologenkongreß in Salzburg]] stattfand, bedeutet seinen Durchbruch in die große Öffentlichkeit. Er gestaltete den großen volkskundlichen Festzug, mit dem die Tradition dieser Veranstaltungen in Salzburg begann, und schrieb für die Festschrift - eine erste Fassung seiner Aufzeichnungen aus dem Salzburgischen Volksleben, aus denen später sein Buch „Von Salzburger Sitt’ und Brauch“ erwuchs. Die Reihe seiner volks- und heimatkundlichen Veröffentlichungen umfaßt nicht weniger als 149 Schriften, davon mehrere in Buchform.
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''Seit [[1898]] gehörte er der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] an, in deren Rahmen er nicht weniger als 87 Vorträge hielt. Das Jahr 1905. in dem der [[Anthropologenkongress 1905 in der Stadt Salzburg|Anthropologenkongreß in Salzburg]] stattfand, bedeutet seinen Durchbruch in die große Öffentlichkeit. Er gestaltete den großen volkskundlichen Festzug, mit dem die Tradition dieser Veranstaltungen in Salzburg begann, und schrieb für die Festschrift - eine erste Fassung seiner Aufzeichnungen aus dem Salzburgischen Volksleben, aus denen später sein Buch "Von Salzburger Sitt’ und Brauch" erwuchs. Die Reihe seiner volks- und heimatkundlichen Veröffentlichungen umfaßt nicht weniger als 149 Schriften, davon mehrere in Buchform.
    
''Das Salzburger Volkskunde-Museum erfuhr durch ihn in den Jahren [[1904]]—1905 eine Neuordnung aus den Beständen des Stadtmuseums, der [[1924]] bei der Übertragung nach dem  Monatsschlößl in Hellbrunn eine völlige Neuaufstellung folgte. Durch Jahrzehnte leitete er diese Abteilung des Museums auch als Ehrenkustos. So ist es nicht verwunderlich, daß zahlreiche Gesellschaften und Institutionen Schulrat Adrian auch zu ihrem Ehrenmitgliede machten, allen voran die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde und der [[Landesverband der Trachten- und Heimatvereine Salzburg]]. Das [[Bundesdenkmalamt]] bestellte ihn zum Konservator für Volkskunde im Lande Salzburg, die Wiener Anthropologische Gesellschaft erwählte ihn zum korrespondierenden Mitglied und zahlreiche Auszeichnungen bezeugen die Wertschätzung, die Adrians Tätigkeit in nah und fern erfuhr.
 
''Das Salzburger Volkskunde-Museum erfuhr durch ihn in den Jahren [[1904]]—1905 eine Neuordnung aus den Beständen des Stadtmuseums, der [[1924]] bei der Übertragung nach dem  Monatsschlößl in Hellbrunn eine völlige Neuaufstellung folgte. Durch Jahrzehnte leitete er diese Abteilung des Museums auch als Ehrenkustos. So ist es nicht verwunderlich, daß zahlreiche Gesellschaften und Institutionen Schulrat Adrian auch zu ihrem Ehrenmitgliede machten, allen voran die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde und der [[Landesverband der Trachten- und Heimatvereine Salzburg]]. Das [[Bundesdenkmalamt]] bestellte ihn zum Konservator für Volkskunde im Lande Salzburg, die Wiener Anthropologische Gesellschaft erwählte ihn zum korrespondierenden Mitglied und zahlreiche Auszeichnungen bezeugen die Wertschätzung, die Adrians Tätigkeit in nah und fern erfuhr.
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** ''[[Alperer]] und [[Kasmandl]]. Ein Beitrag zur Volkskunde'', in: MGSLK 41, 1901, S. 223-230
 
** ''[[Alperer]] und [[Kasmandl]]. Ein Beitrag zur Volkskunde'', in: MGSLK 41, 1901, S. 223-230
 
** ''Salzburger Volksspiele, Aufzüge und Tänze'', in: MGSLK 45, H. 2, 1905, S. 1-160
 
** ''Salzburger Volksspiele, Aufzüge und Tänze'', in: MGSLK 45, H. 2, 1905, S. 1-160
** ''Die [[Laufen an der Salzach]]er Schiffer. Eine monographische Studie'', in: MGSLK 50, 1910, S. 391-478
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** ''Die [[Laufen an der Salzach|Laufen]]er Schiffer. Eine monographische Studie'', in: MGSLK 50, 1910, S. 391-478
 
** ''Die [[Salzachschifffahrt|Salzachschiffahrt]] der Laufener Schiffer'', in: MGSLK 51, 1911, S. 135-184
 
** ''Die [[Salzachschifffahrt|Salzachschiffahrt]] der Laufener Schiffer'', in: MGSLK 51, 1911, S. 135-184
 
** ''Das Leiden Christi-Singen in [[Großarl]]'', in: MGSLK 53, 1913, S. 363-370
 
** ''Das Leiden Christi-Singen in [[Großarl]]'', in: MGSLK 53, 1913, S. 363-370
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== Straßenbenennung ==
 
== Straßenbenennung ==
Nach ihm ist die [[Karl-Adrian-Straße]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Lehen (Stadt Salzburg)|Lehen]] benannt.
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Nach ihm ist die [[Karl-Adrian-Straße]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Lehen (Stadt Salzburg)|Lehen]] benannt.
    
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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{{Quelle Franz Martin}}
 
{{Quelle Franz Martin}}
 
* [[Johann Gfrerer|Gfrerer, Hans]]: ''Abtenau''. Band I. ''Geschichte der Abtenau und des Lammertales''. Gemeinde Abtenau 1980.
 
* [[Johann Gfrerer|Gfrerer, Hans]]: ''Abtenau''. Band I. ''Geschichte der Abtenau und des Lammertales''. Gemeinde Abtenau 1980.
* [[Salzburger Volkszeitung]], [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svz&datum=19491015&seite=7&zoom=33&query=%22Karl%2BAdrian%22&ref=anno-search 15. Oktober 1949, Seite 7]
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* [[Salzburger Volkszeitung]], [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svz&datum=19491015&seite=7&zoom=33&query=%22Karl%2BAdrian%22&ref=anno-search 15. Oktober 1949, Seite 7]
 
   
 
   
 
== Einzelnachweise ==
 
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