Johannes Reichelt: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild:Hannes_Reichelt1.jpg|thumb|Hannes Reichelt nach seinem 1. Weltcupabfahrtssieg am 29.12.2012 in Bormio]] | [[Bild:Hannes_Reichelt1.jpg|thumb|Hannes Reichelt nach seinem 1. Weltcupabfahrtssieg am 29.12.2012 in Bormio]] | ||
| − | [[Bild:Hannes_Reichelt_1.jpg|thumb|Hannes Reichelt bei seinem 2. Platz beim Riesentorlauf in Schladming]] | + | [[Bild:Hannes_Reichelt_1.jpg|thumb|Hannes Reichelt bei seinem 2. Platz beim Riesentorlauf in [[Schladming]]]] |
[[Bild:Hannes_Reichelt.jpg|thumb|Hannes Reichelt beim Saisonabschlussrennen in Schladming]] | [[Bild:Hannes_Reichelt.jpg|thumb|Hannes Reichelt beim Saisonabschlussrennen in Schladming]] | ||
| − | [[Datei:Hannes Reichelt Hinterstoder 2011b.jpg|thumb|Der österreichische Skirennläufer Hannes Reichelt bei der Siegerehrung für den Super-G in Hinterstoder [[ | + | [[Datei:Hannes Reichelt Hinterstoder 2011b.jpg|thumb|Der österreichische Skirennläufer Hannes Reichelt bei der Siegerehrung für den Super-G in Hinterstoder ([[Österreich]]) am [[5. Februar]] [[2011]].]] |
| − | '''Hannes Reichelt''' | + | '''Hannes Reichelt''', eigentlich Johannes Reichelt<ref>http://www.hannes-reichelt.com/biografie</ref> (* [[5. Juli]] [[1980]] in [[Altenmarkt im Pongau]]) ist ein ehemaliger Salzburger [[Erfolgreiche Salzburger Skirennläufer|Skirennläufer]], der in [[Radstadt]] aufwuchs und wieder dort lebt. |
| − | == | + | == Einleitung == |
| − | Hannes Reichelt | + | Hannes Reichelt startet für den [[SC Radstadt]]. Erfolge errang er vor allem im Super-G und in der Abfahrt und in früheren Jahren seiner Karriere auch im Riesenslalom. Er gewann zwei Medaillen bei der Juniorenweltmeisterschaft 2000 und wurde 2005 Europacup-Gesamtsieger. Im Weltcup gewann er bisher 13 Rennen und in der Saison 2007/08 den Super-G-Weltcup. Seine erste Medaille bei Großereignissen holte er bei der Weltmeisterschaft 2011 mit Silber im Super-G, bei der Weltmeisterschaft 2015 holte er in derselben Disziplin seinen ersten WM-Titel. Von 2003 bis 2017 wurde er sechsmal Österreichischer Staatsmeister. |
| − | + | == Karriere == | |
| + | Nach der [[Hauptschule Radstadt|Hauptschule]] in [[Radstadt]] besuchte Reichelt die Skihandelsschule [[Schladming]] und maturierte nach dem HAK-Aufbaulehrgang [[2002]]. In 65 Weltcuprennen stand er bislang (Stand: Anfang [[2008]]) sechs Mal am Podium. Seit [[1999]] gehört er dem ÖSV an und arbeitete sich über den Europacup langsam an das Weltcup-Team heran. Bereits bei seinem zweiten Weltcupeinsatz fuhr er am [[20. Dezember]] [[2002]] beim Super-G von Gröden auf den 2. Platz. [[2005]] gewann er die Europacup-Gesamtwertung und sicherte sich damit einen Fixplatz im Weltcup, der ihm am [[1. Dezember]] [[2005]] in Beaver Creek (Colorado, [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]]) auch den Sieg im Super-G ermöglichte. Am [[20. Jänner]] [[2006]] stand er im Super-G von [[Kitzbühel]] wieder auf dem Podium. [[2003]] und 2006 gehörte Reichelt zu den Top 5 Super-G-Fahrern des Weltcups. | ||
| − | Mit einem Sieg im Super-G beim Weltcup-Finale in Bormio ( | + | Am [[3. Dezember]] [[2007]] konnte er seinen Super-G-Sieg in Beaver Creek wiederholen und erreichte im RTL von Adelboden (CH) am [[5. Jänner]] [[2008]] als bester Österreicher Rang 3. Am [[23. Februar]] [[2008]] gewann er in Whistler Mountain ([[Kanada]]) erstmals einen Riesentorlauf. |
| + | |||
| + | Mit einem Sieg im Super-G beim Weltcup-Finale in Bormio ([[Italien]]) am [[13. März]] [[2008]] gewann er überraschend die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin. Reichelt lag letztendlich nur einen Punkt vor Didier Cuche aus der [[Schweiz]], der im letzten Rennen ohne Punkt geblieben war. | ||
Die Saison [[2009]] war gekennzeichnet von zahlreichen Ausfällen. Einzig im Riesenslalom von Alta Badia ([[Südtirol]]) im Dezember 2008 erreichte er mit Platz 3 ein achtbares Resultat. Zum Abschluss der Saison errang Reichelt aber noch die Österreichischen Meistertitel in RTL und Super-G. | Die Saison [[2009]] war gekennzeichnet von zahlreichen Ausfällen. Einzig im Riesenslalom von Alta Badia ([[Südtirol]]) im Dezember 2008 erreichte er mit Platz 3 ein achtbares Resultat. Zum Abschluss der Saison errang Reichelt aber noch die Österreichischen Meistertitel in RTL und Super-G. | ||
| − | [[2010]] war für Reichelt eine durchwachsene Saison: drei Top-10-Platzierungen, darunter Rang 2 beim Super-G in Kvitfjell ( | + | [[2010]] war für Reichelt eine durchwachsene Saison: drei Top-10-Platzierungen, darunter Rang 2 beim Super-G in Kvitfjell ([[Norwegen]]) im März, standen auch zahlreiche Ausfälle und unterdurchschnittliche Leistungen gegenüber. |
| − | Mit einem Sieg im Super-G von Hinterstoder, dem letzten vor der WM [[2011]] in Garmisch-Partenkirchen ( | + | Mit einem Sieg im Super-G von Hinterstoder, dem letzten vor der WM [[2011]] in Garmisch-Partenkirchen ([[Deutschland]]), qualifizierte sich Hannes Reichelt für seine dritte Weltmeisterschaft. |
Sieben Podestplätze in der Saison [[2012]] waren Reichelts beste Ausbeute seit dem Gewinn des Super-G-Weltcups 2008. Zwar war in diesem Winter kein Sieg darunter, den holte er aber in der Saison [[2013]] nach, als er in Bormio seine erste Weltcupabfahrt gewann. Insgesamt reichte es im WM-Winter zu vier Podestplätzen und zur Teilnahme an der [[FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming|Ski-WM]] in seiner engeren Heimat Schladming. Am [[25. Jänner]] [[2014]] siegte Reichelt in Kitzbühel. | Sieben Podestplätze in der Saison [[2012]] waren Reichelts beste Ausbeute seit dem Gewinn des Super-G-Weltcups 2008. Zwar war in diesem Winter kein Sieg darunter, den holte er aber in der Saison [[2013]] nach, als er in Bormio seine erste Weltcupabfahrt gewann. Insgesamt reichte es im WM-Winter zu vier Podestplätzen und zur Teilnahme an der [[FIS Alpine Ski WM 2013 Schladming|Ski-WM]] in seiner engeren Heimat Schladming. Am [[25. Jänner]] [[2014]] siegte Reichelt in Kitzbühel. | ||
| − | Im Jänner [[2016]] stürzte er in Kitzbühel auf der Streif beim Abfahrtslauf schwer und er erlitt eine Knieprellung. Im September folgte noch eine Operation am Meniskus. Die Wintersaison 2016/2017 begann demnach erwartungsgemäß mit keinen Spitzenplätzen im Weltcup. Mit seinem Sieg in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen am [[28. Jänner]] [[2017]] wurde er mit 36 Jahren, | + | Im Jänner [[2016]] stürzte er in Kitzbühel auf der Streif beim Abfahrtslauf schwer und er erlitt eine Knieprellung. Im September folgte noch eine Operation am Meniskus. Die Wintersaison 2016/2017 begann demnach erwartungsgemäß mit keinen Spitzenplätzen im Weltcup. Mit seinem Sieg in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen am [[28. Jänner]] [[2017]] wurde er mit 36 Jahren, sechs Monaten und drei Wochen zum ältesten Alpin-Weltcupsieger des ÖSV und er löste damit [[Hermann Maier]] ab, welcher am [[30. November]] [[2008]] den Super-G in Lake Louise mit rund 35 Jahren gewann. Beim Weltcup-Saisonfinale in Aspen (USA) konnte er dank seines Sieges im Super-G noch auf Rang 2 in der Disziplinen-Wertung vorstoßen. |
| − | ==Großereignisse== | + | Am [[28. März]] 2017 gewann er noch in [[Saalbach-Hinterglemm]] den Staatsmeistertitel erstmals in der Abfahrt. |
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| + | Bei seinem Sturz am [[28. Dezember]] [[2019]] in der Abfahrt von Bormio (ITL) erlitt Reichelt einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes am rechten Knie. Er fiel somit für die gesamte Saison aus.<ref>Quelle [[Salzburger Nachrichten]] vom [https://www.sn.at/sport/wintersport/saisonende-fuer-reichelt-kreuzbandriss-nach-bormio-sturz-81265657 29. Dezember 2019]</ref> | ||
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| + | Am [[17. März]] [[2021]] gab Hannes Reichelt in Lenzerheide (CH) seinen Rücktritt vom aktiven Skirennsport bekannt. <ref>[https://www.sn.at/sport/wintersport/abtritt-mit-lederhose-hannes-reichelt-gibt-karriereende-bekannt-101197837 Salzburger Nachrichten online vom 21. März 2021]</ref> | ||
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| + | == Großereignisse == | ||
Hannes Reichelt nahm bislang an drei Weltmeisterschaften und den [[Olympische Winterspiele 2006 in Turin|Olympischen Spielen von Turin 2006]] und [[Olympische Winterspiele 2010 in Vancouver|Vancouver 2010]] teil. Bei Olympia belegte er 2006 im Super-G Rang 10, bei der WM in St. Moritz 2003 schied er im Super-G ebenso aus wie vier Jahre später in Åre im RTL. Die Super-G-Qualifikation verlor er gegen den späteren Medaillengewinner Fritz Strobl, 2010 kam er als Ersatzmann nicht zum Einsatz. | Hannes Reichelt nahm bislang an drei Weltmeisterschaften und den [[Olympische Winterspiele 2006 in Turin|Olympischen Spielen von Turin 2006]] und [[Olympische Winterspiele 2010 in Vancouver|Vancouver 2010]] teil. Bei Olympia belegte er 2006 im Super-G Rang 10, bei der WM in St. Moritz 2003 schied er im Super-G ebenso aus wie vier Jahre später in Åre im RTL. Die Super-G-Qualifikation verlor er gegen den späteren Medaillengewinner Fritz Strobl, 2010 kam er als Ersatzmann nicht zum Einsatz. | ||
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Bei den Weltmeisterschaften in Vail, Beaver Creek (USA) errang Hannes Reichelt am [[5. Februar]] [[2015]] die Goldmedaille im Super-G. | Bei den Weltmeisterschaften in Vail, Beaver Creek (USA) errang Hannes Reichelt am [[5. Februar]] [[2015]] die Goldmedaille im Super-G. | ||
| − | Weniger erfolgreich war er bei den Weltmeisterschaften [[2017]] in St. Moritz (Schweiz). Er musste sich mit einem 10. Rang im Super-G und einem 17. in der Abfahrt begnügen. | + | Weniger erfolgreich war er bei den Weltmeisterschaften [[2017]] in St. Moritz ([[Schweiz]]). Er musste sich mit einem 10. Rang im Super-G und einem 17. in der Abfahrt begnügen. Auch bei den Olympischen Winterspielen [[2018]] in PyeongChang ([[Südkorea]]) konnte er mit einem 12. Rang in der Abfahrt und einem 11. Rang beim Super-G keine Spitzenplätze erreichen. |
==Privates== | ==Privates== | ||
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== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
| − | Am [[26. Juni]] 2015 wurde Reichelt in Seefeld in [[Tirol]] vom Österreichischen Ski-Verband mit dem "Großen Goldenen Sportehrenzeichen" ausgezeichnet<ref>{{Quelle SN|27. Juni 2015 online}}</ref>. | + | Am [[26. Juni]] [[2015]] wurde Reichelt in Seefeld in [[Tirol]] vom Österreichischen Ski-Verband mit dem "Großen Goldenen Sportehrenzeichen" ausgezeichnet<ref>{{Quelle SN|27. Juni 2015 online}}</ref>. |
== Seine größten Erfolge == | == Seine größten Erfolge == | ||
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*1x Silbermedaille Super-G (2011), Weltmeisterschaft | *1x Silbermedaille Super-G (2011), Weltmeisterschaft | ||
*13 Weltcupsiege | *13 Weltcupsiege | ||
| − | * | + | *44 Podiumsplätze im Weltcup |
*13 Europacupsiege | *13 Europacupsiege | ||
*7x Österreichischer Meister (2003, 2006, 2009, 2011, 2016, 2017) | *7x Österreichischer Meister (2003, 2006, 2009, 2011, 2016, 2017) | ||
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==== Weltmeisterschaften ==== | ==== Weltmeisterschaften ==== | ||
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| − | |+ style="padding-bottom:1em" | | + | |+ style="padding-bottom:1em" | Platzierungen ''<small>(in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)<small>'' |
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! Platz !! Datum !! Ort !! Disziplin !! Nation | ! Platz !! Datum !! Ort !! Disziplin !! Nation | ||
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| − | | align="center" | AUT | + | | align="center" | [[Österreich|AUT]] |
|- {{Gold}} | |- {{Gold}} | ||
! 1. | ! 1. | ||
| Zeile 82: | Zeile 91: | ||
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| − | | align="center" | USA | + | | align="center" | [[USA]] |
|- | |- | ||
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| + | ! DNF <ref Name = "Erläuterung DNF">DNF steht für "did not finished" - ausgeschieden </ref> | ||
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| + | | align="left" | 16.02.2018 | ||
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| + | | align="center" | [[Südkorea|KOR]] | ||
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==== Weltcup 2002/2003 ==== | ==== Weltcup 2002/2003 ==== | ||
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! Platz !! Disziplin !! Ort !! Nation | ! Platz !! Disziplin !! Ort !! Nation | ||
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| − | | align="center" | SUI | + | | align="center" | [[Schweiz|SUI]] |
|- {{Bronze}} | |- {{Bronze}} | ||
! 3. | ! 3. | ||
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2022, 12:39 Uhr
Hannes Reichelt, eigentlich Johannes Reichelt[1] (* 5. Juli 1980 in Altenmarkt im Pongau) ist ein ehemaliger Salzburger Skirennläufer, der in Radstadt aufwuchs und wieder dort lebt.
Einleitung
Hannes Reichelt startet für den SC Radstadt. Erfolge errang er vor allem im Super-G und in der Abfahrt und in früheren Jahren seiner Karriere auch im Riesenslalom. Er gewann zwei Medaillen bei der Juniorenweltmeisterschaft 2000 und wurde 2005 Europacup-Gesamtsieger. Im Weltcup gewann er bisher 13 Rennen und in der Saison 2007/08 den Super-G-Weltcup. Seine erste Medaille bei Großereignissen holte er bei der Weltmeisterschaft 2011 mit Silber im Super-G, bei der Weltmeisterschaft 2015 holte er in derselben Disziplin seinen ersten WM-Titel. Von 2003 bis 2017 wurde er sechsmal Österreichischer Staatsmeister.
Karriere
Nach der Hauptschule in Radstadt besuchte Reichelt die Skihandelsschule Schladming und maturierte nach dem HAK-Aufbaulehrgang 2002. In 65 Weltcuprennen stand er bislang (Stand: Anfang 2008) sechs Mal am Podium. Seit 1999 gehört er dem ÖSV an und arbeitete sich über den Europacup langsam an das Weltcup-Team heran. Bereits bei seinem zweiten Weltcupeinsatz fuhr er am 20. Dezember 2002 beim Super-G von Gröden auf den 2. Platz. 2005 gewann er die Europacup-Gesamtwertung und sicherte sich damit einen Fixplatz im Weltcup, der ihm am 1. Dezember 2005 in Beaver Creek (Colorado, USA) auch den Sieg im Super-G ermöglichte. Am 20. Jänner 2006 stand er im Super-G von Kitzbühel wieder auf dem Podium. 2003 und 2006 gehörte Reichelt zu den Top 5 Super-G-Fahrern des Weltcups.
Am 3. Dezember 2007 konnte er seinen Super-G-Sieg in Beaver Creek wiederholen und erreichte im RTL von Adelboden (CH) am 5. Jänner 2008 als bester Österreicher Rang 3. Am 23. Februar 2008 gewann er in Whistler Mountain (Kanada) erstmals einen Riesentorlauf.
Mit einem Sieg im Super-G beim Weltcup-Finale in Bormio (Italien) am 13. März 2008 gewann er überraschend die kleine Kristallkugel in dieser Disziplin. Reichelt lag letztendlich nur einen Punkt vor Didier Cuche aus der Schweiz, der im letzten Rennen ohne Punkt geblieben war.
Die Saison 2009 war gekennzeichnet von zahlreichen Ausfällen. Einzig im Riesenslalom von Alta Badia (Südtirol) im Dezember 2008 erreichte er mit Platz 3 ein achtbares Resultat. Zum Abschluss der Saison errang Reichelt aber noch die Österreichischen Meistertitel in RTL und Super-G.
2010 war für Reichelt eine durchwachsene Saison: drei Top-10-Platzierungen, darunter Rang 2 beim Super-G in Kvitfjell (Norwegen) im März, standen auch zahlreiche Ausfälle und unterdurchschnittliche Leistungen gegenüber.
Mit einem Sieg im Super-G von Hinterstoder, dem letzten vor der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen (Deutschland), qualifizierte sich Hannes Reichelt für seine dritte Weltmeisterschaft.
Sieben Podestplätze in der Saison 2012 waren Reichelts beste Ausbeute seit dem Gewinn des Super-G-Weltcups 2008. Zwar war in diesem Winter kein Sieg darunter, den holte er aber in der Saison 2013 nach, als er in Bormio seine erste Weltcupabfahrt gewann. Insgesamt reichte es im WM-Winter zu vier Podestplätzen und zur Teilnahme an der Ski-WM in seiner engeren Heimat Schladming. Am 25. Jänner 2014 siegte Reichelt in Kitzbühel.
Im Jänner 2016 stürzte er in Kitzbühel auf der Streif beim Abfahrtslauf schwer und er erlitt eine Knieprellung. Im September folgte noch eine Operation am Meniskus. Die Wintersaison 2016/2017 begann demnach erwartungsgemäß mit keinen Spitzenplätzen im Weltcup. Mit seinem Sieg in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen am 28. Jänner 2017 wurde er mit 36 Jahren, sechs Monaten und drei Wochen zum ältesten Alpin-Weltcupsieger des ÖSV und er löste damit Hermann Maier ab, welcher am 30. November 2008 den Super-G in Lake Louise mit rund 35 Jahren gewann. Beim Weltcup-Saisonfinale in Aspen (USA) konnte er dank seines Sieges im Super-G noch auf Rang 2 in der Disziplinen-Wertung vorstoßen.
Am 28. März 2017 gewann er noch in Saalbach-Hinterglemm den Staatsmeistertitel erstmals in der Abfahrt.
Bei seinem Sturz am 28. Dezember 2019 in der Abfahrt von Bormio (ITL) erlitt Reichelt einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes am rechten Knie. Er fiel somit für die gesamte Saison aus.[2]
Am 17. März 2021 gab Hannes Reichelt in Lenzerheide (CH) seinen Rücktritt vom aktiven Skirennsport bekannt. [3]
Großereignisse
Hannes Reichelt nahm bislang an drei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen von Turin 2006 und Vancouver 2010 teil. Bei Olympia belegte er 2006 im Super-G Rang 10, bei der WM in St. Moritz 2003 schied er im Super-G ebenso aus wie vier Jahre später in Åre im RTL. Die Super-G-Qualifikation verlor er gegen den späteren Medaillengewinner Fritz Strobl, 2010 kam er als Ersatzmann nicht zum Einsatz.
Bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen errang Reichelt am 9. Februar 2011 im Super-G die Silbermedaille. Eine Woche später zog er sich bei einem Trainingssturz vor dem Riesentorlauf eine Gelenksprellung im linken Knie zu und musste seinen letzten WM-Start absagen.
2013 schied er bei der Heim-WM in der Abfahrt, in der er zum Favoritenkreis gezählt hatte, aus. Im Super-G belegte er den undankbaren vierten Platz.
Für die Olympischen Spiele 2014 musste Reichelt nur zwei Tage nach seinem Abfahrtssieg von Kitzbühel absagen. Grund war ein Bandscheibenvorfall.
Bei den Weltmeisterschaften in Vail, Beaver Creek (USA) errang Hannes Reichelt am 5. Februar 2015 die Goldmedaille im Super-G.
Weniger erfolgreich war er bei den Weltmeisterschaften 2017 in St. Moritz (Schweiz). Er musste sich mit einem 10. Rang im Super-G und einem 17. in der Abfahrt begnügen. Auch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in PyeongChang (Südkorea) konnte er mit einem 12. Rang in der Abfahrt und einem 11. Rang beim Super-G keine Spitzenplätze erreichen.
Privates
Hannes Reichelt ist seit 10. September 2016 mit Larissa Hofer (* 1986) verheiratet[4], die bis 2009 selbst als Skirennläuferin [5] in Erscheinung trat und die Tochter des Suldener Skischulleiters Emil Hofer ist.
Auszeichnungen
Am 26. Juni 2015 wurde Reichelt in Seefeld in Tirol vom Österreichischen Ski-Verband mit dem "Großen Goldenen Sportehrenzeichen" ausgezeichnet[6].
Seine größten Erfolge
Übersicht
- 1x Disziplinenwertung Super-G (2008)
- 1x Goldmedaille Super-G (2015), Weltmeisterschaft
- 1x Silbermedaille Super-G (2011), Weltmeisterschaft
- 13 Weltcupsiege
- 44 Podiumsplätze im Weltcup
- 13 Europacupsiege
- 7x Österreichischer Meister (2003, 2006, 2009, 2011, 2016, 2017)
Seine Erfolge im Detail
Weltmeisterschaften
| Platz | Datum | Ort | Disziplin | Nation |
|---|---|---|---|---|
| 2. | 09.02.2011 | Garmisch-Partenkirchen | Super-G | GER |
| 16. | 12.02.2011 | Garmisch-Partenkirchen | Abfahrt | AUT |
| 4. | 06.02.2013 | Schladming | Super-G | AUT |
| 1. | 05.02.2015 | Vail / Beaver Creek | Super-G | USA |
| 13. | 07.02.2015 | Vail / Beaver Creek | Abfahrt | USA |
| 10. | 08.02.2017 | St. Moritz | Super-G | SUI |
| 17. | 12.02.2017 | St. Moritz | Abfahrt | SUI |
| DNF [7] | 06.02.2019 | Åre | Super-G | SWE |
| 29. | 09.02.2019 | Åre | Abfahrt | SWE |
Olympische Winterspiele
| Platz | Datum | Ort | Disziplin | Nation |
|---|---|---|---|---|
| 10. | 18.02.2006 | Sestriere/Turin | Super-G | ITA |
| 12. | 15.02.2018 | PyeongChang | Abfahrt | KOR |
| 11. | 16.02.2018 | PyeongChang | Super-G | KOR |
Weltcup 2002/2003
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Super-G | Gardena / Gröden | ITA |
| 3. | Super-G | Lillehammer | NOR |
Weltcup 2005/2006
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 1. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 3. | Super-G | Kitzbühel | AUT |
Weltcup 2007/2008
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 1. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 3. | Riesentorlauf | Adelboden | SUI |
| 2. | Super-G | Whistler | CAN |
| 1. | Riesentourlauf | Whistler | CAN |
| 1. | Super-G | Bormio | ITA |
Disziplinenwertung Super-G Weltcup 1. Platz mit 341 Punkten
Weltcup 2008/2009
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 3. | Riesentorlauf | Alta Badia | ITA |
Weltcup 2009/2010
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Super-G | Kvitfjell | NOR |
Weltcup 2010/2011
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 1. | Super-G | Hinterstoder | AUT |
Weltcup 2011/2012
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 3. | Abfahrt | Lake Louise | CAN |
| 2. | Riesentorlauf | Alta Badia | ITA |
| 2. | Abfahrt | Wengen | SUI |
| 3. | Abfahrt | Garmisch-Partenkirchen | GER |
| 3. | Super-G | Crans-Montana | SUI |
| 3. | Abfahrt | Schladming | AUT |
| 2. | Riesentorlauf | Schladming | AUT |
Weltcup 2012/2013
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 3. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 1. | Abfahrt | Bormio | ITA |
| 3. | Abfahrt | Wengen | SUI |
| 3. | Abfahrt | Kitzbühel | AUT |
Weltcup 2013/2014
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 3. | Abfahrt | Beaver Creek | USA |
| 2. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 2. | Abfahrt | Bormio | ITA |
| 2. | Abfahrt | Wengen | SUI |
| 1. | Abfahrt | Kitzbühel | AUT |
Weltcup 2014/2015
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 1. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 3. | Super-G | Val Gardena / Gröden | ITA |
| 1. | Abfahrt | Wengen | SUI |
| 3. | Abfahrt | Saalbach-Hinterglemm | AUT |
| 1. | Abfahrt | Garmisch-Partenkirchen | GER |
| 1. | Abfahrt | Kvitfjell | NOR |
Weltcup 2015/2016
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Abfahrt | Santa Caterina | ITA |
| 2. | Abfahrt | Wengen | SUI |
| 3. | Super-G | Kitzbühel | AUT |
Weltcup 2016/2017
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 2. | Super-G | Santa Caterina | ITA |
| 1. | Abfahrt | Garmisch-Partenkirchen | GER |
| 2. | Super-G | Kvitfjell | NOR |
| 1. | Super-G | Aspen | USA |
| Platz | Weltcup | Punkte |
|---|---|---|
| 10. | Gesamt | 556 |
| 2. | Super-G | 303 |
| 6. | Abfahrt | 253 |
Weltcup 2017/2018
| Platz | Disziplin | Ort | Nation |
|---|---|---|---|
| 3. | Super-G | Lake Louise | CAN |
| 3. | Super-G | Beaver Creek | USA |
| 3. | Abfahrt | Kitzbühel | AUT |
| Platz | Weltcup | Punkte |
|---|---|---|
| 10. | Gesamt | 535 |
| 4. | Super-G | 267 |
| 8. | Abfahrt | 268 |
Bilder
Johannes Reichelt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 4. Juli 2020: Radstädter Skigrößen feiern Jubiläum (Joachim Glaser)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.hannes-reichelt.com/biografie
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten vom 29. Dezember 2019
- ↑ Salzburger Nachrichten online vom 21. März 2021
- ↑ Salzburger Nachrichten
- ↑ Biographie von Larissa Hofer auf der Homepage der FIS
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 27. Juni 2015 online
- ↑ DNF steht für "did not finished" - ausgeschieden