Tourismusverband Entdeckerviertel

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s'Entdeckerviertel 2020
Seelentium-Katalogtitelbild 2017
Abendstimmung am Holzöstersee.
Zauber der Jahreszeiten im Entdeckerviertel.

Der Tourismusverband Entdeckerviertel, das s'Entdeckerviertel Salzach Inn Mattigtal laut Homepage, ist seit Spätherbst 2019 die Bezeichnung für die ehemals Seelentium bezeichnete Urlaubsregion, die nun 20 Gemeinden im oberösterreichischen Oberen Innviertel und dem nördlichen Flachgau sowie drei Partnerstädte in Bayern umfasst.

Beschreibung

Die 2011 unter dem Name Seelentium gegründete Urlaubsregion hat ihr Hauptaugenmerk auf intakte Umwelt, Naturerlebnis und Entschleunigung ausgerichtet. Zur Urlaubsregion zählten unter anderem die Seen der Oberinnviertler Seenplatte und abwechslungsreiche Naturlandschaften. Mit drei bayerischen Partnerstädten, Simbach am Inn, Burghausen und Tittmoning, sind auch drei attraktive Ausflugsziele im Programm.

Der Tourismusverband Entdeckerviertel ist seit 2019 eine Körperschaft Öffentlichen Rechts, dessen Mitglieder sich aus Salzburger Tourismusverbänden, ehemalige oberösterreichische Tourismusverbände und Gemeinden zusammensetzt. Die Änderung von einem ursprünglichen Verein in einen Tourismusverband waren rechtliche Änderungen des Landes Oberösterreich.

Die Mitgliedsgemeinden und -städte

Die Region des Tourismusverbands Entdeckerviertel

Die Region rund um die Oberinnviertler Seenplatte kann im Sommer mit warmen Badeseen wie z. B. dem Holzöstersee, dem Heratinger See oder dem Höllerersee aufwarten, die vor allem für Familien mit Kindern kleine Paradiese sind. Etliche kleinere Hotels und Pensionen der verschiedensten Kategorien mit insgesamt rund 700 Gästebetten sowie eine breite Gastronomie, die von typischen Innviertler Wirtshäusern bis zu Haubenlokalen reicht, sorgen für ein umfassendes touristisches Angebot.

Naturschätze wie der Weilhartsforst, die Salzach-Au und die sanften Hügel des Alpenvorlandes laden ganz besonders zum Wandern, Reiten und Radfahren ein. Etliche Wander- und Radrouten sind GPS-vermessen, aber natürlich auch gut und grenzübergreifend beschildert. Ein einzigartiges Naturjuwel ist das Naturschutzgebiet Ibmer Moor. Der größte zusammenhängende Moorkomplex Österreichs mit drei Moortypen sowie vielen seltenen und geschützten Pflanzen und Tieren kann auf einer Strecke von vier Kilometern erkundet werden.

Drei Länder – eine Vision

Was als engagierte regionale Initiative begann, war bereits bis Ende 2011 zu einem touristischen Vorzeigeprojekt im Dreiländereck Oberösterreich – Bayern – Salzburg geworden, der Tourismusverein Seelentium. Im Landesausstellungsjahr 2012[1] wurde die ursprüngliche Oberinnviertler Kooperation mit Mattighofen, Lamprechtshausen und St. Georgen bei Salzburg als Mitglieder erweitert.

Der Gast, der vor Jahrzehnten als Sommerfrischler an die Moorseen der Oberinnviertler Seenplatte reiste und hier seinen gesamten Urlaub verbrachte, existiert kaum mehr. Mit den wachsenden Ansprüchen der Menschen sind auch die Anforderungen an die Urlaubsregionen gestiegen. Je vielfältiger und attraktiver sich eine Region präsentiert, desto eher wird sich der Gast zum Bleiben entschließen. Auch die Mobilität ist gestiegen: früher blieb der Urlauber eher an einem Ort, heute erkundet er mit Fahrrädern, E-Bikes, zu Fuß oder auch mit dem Auto die nähere Umgebung seines Urlaubsdomizils. In der Tourismusgemeinde Franking hat man dies bereits 2005 erkannt, als dort Seelentium gegründet wurde. Nur gemeinsam mit den Umlandgemeinden war an einen lebendigen zukünftigen Fremdenverkehr zu denken.

Themen statt Gemeinden

Mit dem Beitritt der drei neuen Gemeinden Ende 2011 rückte bei Seelentium eindeutig der Thementourismus in den Vordergrund, womit man den aktuellen Trends Rechnung trägt. Für Naturfreunde wird der größte Moorkomplex Österreichs vom Weidmoos bis zum Ibmer Moor mit den naturbelassenen Moorseen gemeinsam als Wander- und Erholungsgebiet angeboten, auch die Salzach wird von den geschützten Uferbereichen bei Sankt Georgen bei Salzburg bis zum Salzachdurchbruch in Ach durchgehend beworben. Radwege vernetzen überdies die malerischen bayerischen Städte Tittmoning und Burghausen mit den Naturjuwelen auf der österreichischen Seite der Salzach.

Auch das Thema "Stille Nacht" wurde für den Gast erlebbarer. Vom Geburtsort des Komponisten Franz Xaver Gruber in Hochburg mit dem "Gruberhäusl" und dem Franz-Xaver-Gruber-Friedensweg bis hin zu seiner späteren Schule in Arnsdorf in der Gemeinde Lamprechtshausen, die heute als älteste noch aktive Volksschule Österreichs gilt und überdies das Stille Nacht Museum Arnsdorf beherbergt, werden künftig Reiseangebote die markanten Punkte von "Stille Nacht" sowohl auf Salzburger als auch auf oberösterreichischem Gebiet verknüpfen.

Das zentrale Interesse im Jahr 2012 galt natürlich der gemeinsamen bayerisch-oberösterreichischen Landesausstellung, die unter anderem in den Seelentium-Mitgliedsstädten Mattighofen und Burghausen stattfand. Die Gäste dieser Großveranstaltung sollten das Lebensgefühl der Wohlfühlregion Seelentium spüren und später wieder hierher zurückkehren. Mit Mattighofen und Lamprechtshausen gab es zwei sehr gute Anbindungen an das Schienennetz der ÖBB und der Salzburger Lokalbahn, von denen Anschlüsse an das Radwegenetz der Landesausstellung bestanden.

Sanfter Tourismus zählt

Zentrales Thema aller Partnergemeinden des Tourismusverbands Entdeckerviertel ist der sanfte Tourismus. Anstelle künstlicher Urlaubswelten führen die 15 Mitgliedsgemeinden ihre Gäste zurück zur Natur, zur gewachsenen Tradition, zur echten Wirtshauskultur mit all den kulinarischen Leckerbissen der Region, aber auch zur bodenständigen Kultur, die hier von der längsten Burg der Welt bis hin zum kleinen Bauernmuseum in allen Facetten zu finden ist.

Selbst beim Spaßfaktor geht es im Entdeckerviertel gemütlich zu. Historische Dampfzüge und Nostalgiewaggons bringen die Gäste zu verschiedenen Jahreszeiten aus Salzburg in die Region, Kutschen und Steyr-15-Traktoren der "Traktor-Roas" übernehmen den Weitertransport.

Alte Salzschiffe verkehren auf der Salzach zwischen Tittmoning und Burghausen und beim Bauerngolf, der berühmtesten Sportart der Region, verläuft das Spiel deutlich entspannter als auf einem herkömmlichen Golfplatz. Das Innviertler Bier kann man wahlweise als Bierbad im Landhotel Moorhof oder als preisgekrönten Edeltropfen aus dem Hause Schnaitl genießen und wer möchte, kann sogar den Führerschein im (Pferde)Gespann fahren erwerben.

"Für den Gast sind Gemeinde- und Landesgrenzen gleichgültig," wusste der ehemalige Seelentium-Obmann Günter Maislinger, "da geht es einfach ums Wohlfühlen, um das Spüren des Besonderen, das wir bei uns in der Region bewahrt haben. Mit der Einkaufs- und Kulturstadt Mattighofen, der Stille-Nacht-Gemeinde Lamprechtshausen und der Gemeinde St. Georgen mit ihrem Moorbad St. Felix und dem Weidmoos haben wir unser Freizeitangebot stark vergrößert. Gemeinsam mit Partnern aus drei Ländern eine so erfolgreiche Initiative fortführen zu dürfen, macht mich sehr glücklich."

Attraktionen und Kuriositäten

Latschenmoos im Ibmer Moor.
Tretbootfahren am Holzöstersee.

Kirchen

  • Eggelsberger Pfarrkirche, der "Dom des Innviertels"
  • Pfarrkirche Feldkirchen bei Mattighofen
Filialkirche Aschau
Wallfahrtskirche Filialkirche Hll. Petrus und Paulus in Gstaig

Wanderwege

Naturjuwelen

Weitere Seen im Seelentium

  • Wöhrsee bei Burghausen
  • Leitgeringer See

Museen

Besichtigungsprogramme

  • Naturschauspielführung Irrlichter und Moosgeister

Burganlagen

Kuriositäten und Besonderheiten

Seelentium auf der Wiener Ferienmesse 2013: mit diesem Traktor kann man in der Wohlfühlregion Seelentium eine "Traktor-Roas" buchen
  • Landhotel Moorhof mit Bier-Bottich-Bad
  • Friedensziegel-Formen in Moosdorf (Moosdorf ist seit 2019 nicht mehr im Tourismusverband)
  • Moosdorfer Friedensdenkmal
  • Erlebnisbad Ostermiething
  • Pestsäule St. Radegund
  • Plättenfahrten auf der Salzach
  • Bauerngolf-Wanderung

Freibäder

Neben der Bademöglichkeit in vielen der Seen (aber nicht in allen, da z. B. der Seeleitensee unter Naturschutz steht und daher darin das Baden nicht erlaubt ist), gibt es auch Freibäder:

  • Freibad Ostermiething
  • Erlebnisbadewelt Burghausen
  • Freibad Burghausen

Freizeitaktivitäten

Urlaub zum Wohlfühlen

Moorpackungen

Hauptartikel Moorbad St. Felix

Das Moorheilbad St. Felix in St. Georgen nutzt das hauseigene Flachmoor für Moorwannenbäder und Moorpackungen. Zusätzlich werden Tuina-Massagen, Ayurveda-Behandlungen und andere Therapien angeboten. Auf den Moorbauernhöfen Pimperlhof und Zehentnerhof gibt es Moortretanlagen.

Bier-Bottich-Bad

Das erste Bierbad Österreichs im Landhotel Moorhof in Franking bietet drei Arten von Bierbädern.

Gastronomie und Übernachtung

Innviertler Knödel

Bekannt sind die Innviertler Knödel, über die es auch ein Video im Internet gibt (siehe Weblinks).

Betriebe (Auszug)

  • Hotel Seewirt Holzöster
  • Landhotel Moorhof, Franking
  • Gasthof Kirchenwirt Mayr, Franking
  • Jausenstation Peer, Seeleiten

Persönlichkeiten

Auszeichnung für Seelentium

Übergabe des EDEN-Awards an die Wohlfühlregion Seelentium – Oberes Innviertel in Brüssel, Belgien, im September 2010
noch über das Seelentium

2010 zeichnete die Europäische Kommission nun zum vierten Mal "herausragende europäische Reiseziele" - "European Destinations of Excellence" (EDEN) - aus. Am 5. Mai 2010 wurde der EDEN Award an Destinationen vergeben, die auf vorbildliche Weise Nachhaltigkeit und "Tourismus am Wasser" vereinen. 2010 erhielt Seelentium diesen Preis verliehen[2].

Anlässlich des europäischen Tourismus-Tags im September 2010 in Brüssel, Belgien, überreichte Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Tourismus-Agenden der EU, die EDEN Awards 2010 an die Vertreter von 25 europäischen Staaten. Obmann Günter Maislinger und Wolfgang Reindl konnten sich über viele lobende Worte für das Seelentium-Konzept und den gediegenen EDEN-Pokal – eine halb mit Wasser gefüllte Kugel – freuen. Zwei Tage lang diskutierten die Mitglieder des europäischen EDEN-Netzwerkes, dem Seelentium ab sofort als einziger oberösterreichischer Vertreter angehört, in Brüssel über nachhaltigen Tourismus und neue Konzepte für zeitgemäße Freizeitangebote. Auf europäischer Ebene wollen die Regionen künftig Erfahrungen austauschen und durch eine intensive Zusammenarbeit neue Wege für den sanften Tourismus in Europa gehen. Das Netzwerk, das sich von Island quer durch Europa bis in die Türkei erstreckt, versteht sich auch als Impulsgeber für neue Ideen im Rahmen der europäischen Tourismuspolitik. Das nächste Treffen des EDEN-Netzwerkes wird im Frühjahr 2011 auf Malta stattfinden.

Antonio Tajani würdigte in seiner Festansprache die Bemühungen der einzelnen Gebiete in Bezug auf Naturschutz und Umweltfreundlichkeit und versprach, dass die Europäische Union dem Netzwerk der EDEN Regionen auch in Zukunft entsprechende Unterstützung zukommen lassen wird. Als erster Gratulant aus der Heimat beglückwünschte Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl, der sich mit einer Delegation der oberösterreichischen Landesregierung in Brüssel aufhielt, die beiden Seelentium-Vertreter noch direkt vor Ort[3].

Seelentium als Vorbild für Tourismusentwicklung im Kosovo

Die kosovarische Ministerdelegation im Seelentium

Im Jänner 2012 besuchte der stellvertretende Minister für Tourismus und Handel der Republik Kosovo das Seelentium, um hier Anregungen für den Aufbau der touristischen Infrastruktur in seiner Heimat zu finden. Zwischen dem Seelentium und seiner eigenen Heimat entdeckte der stellvertretende Tourismusminister der Republik Kosovo, Cüneyd Ustaibo, bei seinem Besuch im Bezirk Braunau allerhand Gemeinsamkeiten: die weitgehend unberührte Natur, die vielen kleinen kulturellen Kostbarkeiten und die Herzlichkeit der Bevölkerung findet man im Kosovo ebenso wie hier.

Gemeinsam mit dem Präsidenten des Alternativen Tourismusverbandes im Kosovo, Baki Hoti, sammelte er in Oberösterreich Ideen für den Ausbau des eigenen Tourismus. Besonders beeindruckt zeigte sich die kosovarische Delegation vom Engagement der Innviertler, wenn es um Friedensideen geht. Friede ist speziell im Kosovo mehr als nur ein Schlagwort – er ist die Hoffnung für die Zukunft. Daher ließen es sich Minister Ustaibo und seine Begleiter auch nicht nehmen, persönlich einen Friedensziegel für das Friedensdenkmal in Moosdorf zu formen. "Diese Idee ist einfach großartig, denn die Gäste machen sich Gedanken zu dem Thema und kommen später wieder zurück, um ihren Ziegel als Bestandteil des ständig wachsenden Denkmals wiederzufinden!" zeigte sich der Cüneyd Ustaibo begeistert. Und setzte nach: "Auch wir möchten gerne bald wieder hierher kommen, um noch viel mehr vom Innviertel zu sehen!"

Auch vom Franz-Xaver-Gruber-Friedensweg und dem Gruberhaus in Hochburg-Ach waren die kosovarischen Gäste sehr angetan. "Wir lernen von euch, dass man mit viel Herzblut so gut wie alles erreichen kann!" lautete der anerkennende Kommentar, nachdem Bürgermeister Johann Reschenhofer und Gerhard Haring, Obmann der Franz Xaver Gruber Gemeinschaft, über die Entwicklung von Gruberhaus und Friedensweg erzählt hatten.

Die kosovarische Ministerdelegation war auf Einladung der Akademie für Frieden und Sicherheit in Europa, einer Einrichtung des oberösterreichischen Kameradschaftsbundes, nach Österreich gekommen. Neben dem Besuch von Seelentium und Braunau standen unter anderem auch Wirtschaftsgespräche mit Landesrat Viktor Sigl sowie ein Besuch der Linzer Ferienmesse und des Augustiner-Chorherrenstifts St. Florian auf dem Programm.

Reportagen im Salzburgwiki über das Seelentium

Bilder

 Tourismusverband Entdeckerviertel – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
 ehemalige Seelentium-Bilder – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Reportagen

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Von 27. April bis 4. November 2012 fand die grenzübergreifende Landesausstellung "Verbündet, verfeindet, verschwägert - Bayern und Österreich" in den Städten Braunau am Inn (Schloss Ranshofen), Mattighofen (Schloss Mattighofen) und Burghausen, Bayern (Burg Burghausen) statt
  2. Details mit einem kurzen Video siehe www.austria.info
  3. Quelle Seelentium Pressedienst ReiWo - Wolfgang Reindl, 30. September 2010