Jakob Viehauser

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Jakob Viehauser (* 22. Jänner 1869 in Dienten; † 14. Dezember 1950 ebenda)[1] war ein sozialdemokratischer Politiker, Bürgermeister der Gemeinde Dienten insbesondere Abgeordneter zum Salzburger Landtag und zum Nationalrat.

Leben

Der Sohn eines Kleinbauern besuchte die Volksschule und arbeitete danach als Landarbeiter, Forstarbeiter und wie sein Vater als Bergmann. Nach seiner Pensionierung war er Pächter eines Gasthauses, Hausbesitzer,[2]Holzhändler, Landesproduktenhändler und zuletzt machte sich Viehauser als Frächter mit Pferdefuhrwerken selbständig.[3] Er war der Bruder von Josef Viehauser, Zachhofbauer (erste Gemeinderat von Dienten) und Rupert Viehauser, Hirscheggerbauer (Erbhof).[4]

Jakob Vincenz Viehauser heiratete 1892 die Stöcklwirtstochter Theresia Schattauer (* 30. November 1865; † 30. Oktober 1940),[5] deren Vater Jakob Schattauer junior wie Großvater Jakob Schattauer senior ebenfalls Bürgermeister der Gemeinde waren.[6]

Im Ersten Weltkrieg starben seine beiden Söhne, Schützen der Unterjäger Jakob Viehauser und Karl Viehauser.[7]

Das von Viehauser seit 1910 gepachtete Gut Schiemberg Nr. 1 in Schattberg-Dienten, das der Veitscher Magnesitwerke-Aktiengesellschaft in Wien gehörte, wurde 1922 von der Agrar-Landeskommission im Enteignungsverfahren einen anderen Bewerber zuerkannt.[8]

Politische Karriere

Als Bergknappe in Mühlbach gründete er gemeinsam mit dem Wanderlehrer Anton Losert einen Arbeiterbildungsverein für Bergknappen in Dienten. Später schuf er eine sogenannte Bruderlade sowie eine Unfallversicherung für Bergarbeiter, die sich aufgrund seines Engagements auch gewerkschaftlich organisierten. Viehauser war maßgebend am sozialdemokratischen Organisationsaufbau im Pinzgau beteiligt und wirkte ab 1913 als Obmann-Stellvertreter des dortigen Sozialdemokratischen Vereins.

1903 wurde Jakob Viehauser, gemeinsam mit vier anderen Bergknappen, in die Gemeindevertretung von Dienten gewählt und in weiterer Folge zum Bürgermeister bestimmt. Damit war er das erste sozialdemokratische Gemeindeoberhaupt im Land Salzburg.[9]

Er gehörte gemeinsam mit Johann Gehwolf (Werfen), Franz Brutar (Lend), Georg Koller (Taxenbach), Simon Abram und Richard Herzog (Saalfelden) zu den ersten sozialdemokratischen Vertrauensmännern im Land Salzburg.

Viehauser war 1907 Reichsratskanditat für die Pinzgauer Landgemeinden. Im selben Jahr wurde er gemeinsam mit Schönauer beim Salzburger Landesparteitag als Vorsitzender in das Präsidium gewählt.[10]

Viehauser wurde am 17. Oktober 1926 bei der Gründungsversammlung der Raiffeisenkasse Dienten in den Vorstand gewählt.[11]

Von 1926 bis 1928 war er nochmals Bürgermeister von Dienten.

Nach den Ereignissen des Februars 1934 wurde er, ebenso wie zahlreiche andere Sozialdemokraten, verfolgt. Trotzdem gelang es Jakob Viehauser, auch im Land Salzburg eine illegale Organisation von Revolutionären Sozialisten aufzubauen, die trotz aller Widerstände die Funktionärsausbildung fortsetzte.

Politische Ämter

Jakob Viehauser war

Karikaturlink

  • ANNO ein Link zu einer Karikatur im Kärntner Landbote auf Seite 3 vom 13. Oktober 1923.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Taufbuch der Pfarre Dienten, Band VII, S. 22
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 11. Mai 1907, Seite 5
  3. ANNO, "Salzburger Amtskalender" für das Jahr 1926, Seite 199
  4. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Juni 1918, Seite 4
  5. Trauungsbuch der Pfarre Dienten, Band IV, S. 52
  6. ANNO, Salzburger Volkszeitung, Ausgabe vom 23. Dezember 1950, Seite 6
  7. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 17. November 1916, Seite 4
  8. ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 10. Februar 1922, Seite 1 bis 2
  9. ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 5. Mai 1928, Seite 6
  10. ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 6. Dezember 1907, Seite 2
  11. ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Oktober 1926, Seite 5
Zeitfolge