Balthasar Kaltner
Dr. theol. Balthasar Kaltner (* 12. April 1844 in Goldegg; † 6. Juli 1918 in der Stadt Salzburg)[1] war (Fürst)Erzbischof von Salzburg.
Leben
Balthasar Georg Kaltner war der Sohn des Rohrmoosbauern Balthasar Kaltner und seiner Frau Anna, geborene Mittersteiner. Er wuchs auf dem väterlichen Rohrmoosgut in Goldegg auf und besuchte ab 1857 das Borromäum, maturierte am Benediktiner-Gymnasium in Meran, Südtirol und kam 1865 an das Priesterseminar in Salzburg.
Nach seiner Priesterweihe am 26. Juli 1868 in Salzburg wirkte Kaltner als Koadjutor ab September 1969 in der Pfarre Mittersill, ab September 1872 in den Pfarren Anif und Grodig sowie von November 1873 bis 1875 in der Pfarre Gnigl. Er promovierte 1877 an der Universität Salzburg zum Doktor der Theologie und wurde 1886 ordentlicher Professor für Kirchengeschichte und kanonisches Recht an der theologischen Fakultät in Salzburg sowie 1890/91 Dekan der Fakultät. 1891 wurde er ins Domkapitel berufen. Als Domkapitular weihte er am 15. Juli 1895 die Klosterkirche der Herz-Jesu-Missionare im Salzburger Stadtteil Liefering ein.
1901 wurde er zum Weihbischof in der Erzdiözese Salzburg und Titularbischof von Agathopolis ernannt. Seine Bischofsweihe fand am 12. Mai 1901 im Salzburger Dom statt. Kaltner zeichnete für die Planung des Neubaues des Borromäums verantwortlich, nach dessen Fertigstellung der inzwischen zum Bischof von Gurk ernannte Kaltner gemeinsam mit Weihbischof Ignatius Rieder die feierliche Konsekration vornahm.
Der Salzburger Erzbischof hatte das Recht, die Bischöfe von Seckau (Graz) und Lavant (Marburg) zu ernennen und kanonisch einzusetzen. Beim Suffraganbistum Gurk gab es seit 1535 eine Neuregelung, indem von drei aufeinanderfolgenden Bischöfen die ersten zwei vom Landesherrn (Kaiser) und der dritte vom Erzbischof zu ernennen seien. Diese Regelung blieb bis 1918 in Kraft. Der Erzbischof von Salzburg, der Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz, wurde dagegen vom Salzburger Domkapitel gewählt, heute jedoch aus einem Dreiervorschlag aus Rom.
Kaltner wurde am 2. April 1914 vom Metropolitankapitel zum Erzbischof von Salzburg gewählt und am 5. Juli im Salzburger Dom installiert. Zugleich übernahm er das Amt des Präsidenten des Katholischen Universitätsvereines. Kaltner übte sein Amt als Erzbischof während des Ersten Weltkrieges aus. Kaltner starb vier Jahre später und ist im Dom in Salzburg beigesetzt.
Ehrung
1909 wurde ihm das Komturkreuz des Franz-Josefs-Ordens mit dem Stern verliehen.
Quellen
- Effenberger, Max: Was Mittersiller Kooperatoren alles werden konnten. Anfängerjahre von Kirchenfürsten und Politikern. In: Forcher, Michael (Red.): Mittersill in Geschichte und Gegenwart. Mittersill 1985, S. 232f.
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia): Kaltner, Balthasar Georg (1844-1918)
- catholic-hierarchy
- Schulgeschichte des Borromäums [1]
Einzelnachweise
| Vorgänger |
Bischof von Gurk 1910–1914 |
Nachfolger |
| Vorgänger |
Salzburger Erzbischof 1914–1918 |
Nachfolger |
- Person
- Person (Geschichte)
- Person (Kirche)
- Person (Katholische Kirche)
- Erzdiözese
- Geschichte (Erzdiözese)
- Geschichte (Erzbistum)
- Person (Bildung)
- Person (Wissenschaft)
- Universitätsprofessor
- Bildung
- Kultur und Bildung
- Religion
- Katholische Kirche
- Priester
- Bischof
- Erzbischof
- Salzburgs Töchter und Söhne
- Pongau
- Goldegg
- Geboren 1844
- Gestorben 1918