Nonntal

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Der Salzburger Stadtteil Nonntal
Blick auf Nonntal
Datei:Erhardplatz in Nonntal.jpg
Erhardplatz Ansicht Ost nach West
Datei:Nonntaler Hauptstraße 05.jpg
Nonntaler Hauptstraße Ansicht Süd nach Nord
Sattler-Panorama 1828 Detail: Äußeres Nonntal
unten das Justizgebäude, darüber der Nonnberg mit dem Benediktiner-Frauenstift Nonnberg und dahinter (über dem Turm der Stiftskirche) das Seniorenheim Nonntal, das aber magistratsmäßig eigentlich schon in der Riedenburg liegt
Datei:Nonntaler Hauptstraße 02.jpg
Nonntaler Hauptstraße Stocker Ansicht Nord nach Süd

Nonntal ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Salzburg.

Bevölkerung

In Nonntal leben (2014) mehr als 6 000 Bewohner (Zählbezirke Mönchsberg-inneres Nonntal-Leopoldskron 1 117 und äußeres Nonntal-Freisaal 5 132).

Geografie

Der Stadtteil wird im Osten durch den Hellbrunner-Eschenbach, im Norden durch den Festungsberg und im Westen durch den Hans-Donnenberg-Park begrenzt. Im Süden bildet die Friedhofsterrasse (Kommunalfriedhof) und die Thumegger Straße die Grenze, im Südosten die Nonntaler Hauptstraße. Der Siedlungsraum von Nonntal umgreift dabei an drei Seiten den alten Landschaftsraum von Freisaal mit dem Schloss Freisaal.

Nonntal in seinen Teilen

Nonntal gliedert sich in zwei Teile:

  • das innere Nonntal, einen historischen Teil, der zum Altstadtschutzgebiet zählt und auch zum Weltkulturerbe, und
  • das äußere Nonntal, einen weiter außerhalb gelegenen – heute ungleich größeren – Bereich,

Das innere Nonntal zählte in fürsterzbischöflicher Zeit mit zum Weichbild der Stadt, in dem folgerichtig – trotz der Lage vor den Stadtmauern – das strenge Stadtrecht galt; das äußere Nonntal war dagegen in fürsterzbischöflicher Zeit nie Teil der Stadt. Die sichtbare Grenze zwischen innerem und äußerem Nonntal bildet die Mariensäule am Beginn der Fürstenallee, die aus einem alten "Weichbildkreuz" hervorgegangen ist.

Das innere Nonntal

Der Stadtteil ist von einer Reihe gut erhaltener mittelalterlicher Bürgerhäuser geprägt. Das Zentrum des Stadtteiles wird wesentlich von Häusern bestimmt, die im Charakter des 17. Jahrhunderts erhalten sind. Hier steht auch neben der Erhardskirche das im Kern seit 1310 bestehende Siechenhaus (Krankenhaus), das die Äbtissin Margarethe von Gebind für notleidende Klosterangehörige errichten ließ und das ab 1603 als Krankenhaus für weibliches Dienstpersonal des Domkapitels diente, dem bald ein Spital für männliche Kranke auf der anderen Seite der Kirche folgte. Der Stadtteil besitzt kleinstädtischen Charakter.

Am Haus Nonntaler Hauptstraße 18 sind in mehr als zwei Metern Höhe zwei Gedenktafeln angebracht, die an das Hochwasser vom 25. Juni 1786 und das Hochwasser vom 14. September 1899 erinnern. Bevor die Salzach reguliert wurde, war das Gebiet südlich von Nonntal ein feuchtes Auen- und Sumpfgebiet.

Das äußere Nonntal

Zwischen dem inneren und dem äußeren Nonntal steht heute eine Mariensäule, an deren Stelle zuvor ein Weichbildkreuz stand, das einst die Grenze der städtischen Gerichtsbarkeit anzeigte. Das äußere Nonntal war ursprünglich von verstreut liegenden Höfen (größtenteils im Eigentum des Benediktinenstifts Nonnberg) geprägt. Dichter bebaut wurde der Siedlungsraum im stadtnahen Teil schon seit der Zwischenkriegszeit.

Etymologie

Vielfach wird behauptet, dass die Verwendung des Wortes "Nonntal" ein Indikator dafür wäre, ob jemand einheimisch oder zugewandert wäre. Gebürtige Salzburger fahren angeblich "nach Nonntal" und Zuwanderer hingegen "ins Nonntal". Gebürtige Salzburger soll angeblich "in Nonntal" wohnen und Zuwanderer hingegen "im Nonntal". In Wirklichkeit handelt es hier um zwei verschiedene Sprachregelungen, die beide legitim verwendet werden. Die ältere Sprachregelung ist wohl, nach Nonntal zu fahren, bzw. in Nonntal zu wohnen. Bis ins 19. Jahrhundert wurde aber gar nicht von "Nonntal" gesprochen, sondern stets von der "Vorstadt Nonntal".

Geschichte

Im Norden von Nonntal erhebt sich der Nonnberg mit dem Benediktinenstift Nonnberg, das dem Stadtteil den Namen gab. Nonntal war schon in keltischer Zeit besiedelt. Ein antik-römisches Haus wurde hier aus der Zeit der Erbauung Iuvavums entdeckt. Im Mittelalter wohnten hier vor allem Dienstleute des Frauenstiftes (Knechte, Mägde, Wäscher, Schmiede, Bäcker, Müller, eben Dienstboten, Handwerker usw.), zu denen sich im Zuge der Stadterweiterung bald auch viele Salzburger Bürger gesellten.

Öffentliche Einrichtungen

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Erhard

Hauptartikel: Pfarrkirche St. Erhard

Die gotische Erhardkapelle wird zuerst 1404 erwähnt. Das neben der Kapelle bestehende "Siechenhaus" für Pest- und Aussatzkranke wurde schon 1310 gestiftet. Die Kapelle war mit dem nächstliegenden Erhardspital verbunden und so zuerst wesentlich als Spitalskirche genutzt. Sie war bereits dem hl. Erhard, dem wundertätigen Patron der Kranken und Armen, geweiht. Die Kapelle hatte sich zuletzt als recht baufällig (und zudem „unmodern“) erwiesen.

Von 1685 bis 1689 wurde unter Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg vom Architekten Giovanni Gaspare Zuccalli die heutige Erhardkirche im Stil des italienischen Barock erbaut. Sie besitzt eine beherrschende Tambourkuppel mit aufgesetzter Laterne, die von schlankeren Seitentürmen mit einem der Kuppel ähnelnden Helmaufsatz umrahmt wird. Das Eingangsportal ist als Portikus mit einer zweiflügeligen Treppe gestaltet und ähnelt so entfernt einem herrschaftlichen Renaissance-Schloss. Innen sind die prächtige hölzerne Kanzel von 1727 und vor allem der Hochaltar mit seinen beiden Seitenaltären zu erwähnen.

Die Nonnbergbastei oder Erentrudis Schanze

Hauptartikel: Nonnberg-Schanze

Fürsterzbischof Paris Graf Lodron ließ 1622 bis 1624 eine Bastion am linksseitigen Ufer der Salzach unterhalb des Nonnberges, die Nonnberg-Bastei oder Nonnberg-Schanze, errichten. Sie ist heute unterhalb des Benediktinenstift nur noch als kleine Schanzlbastei erhalten. Nächstgelegen stand einst die alte Fronfeste Stockhaus, die gemeinsam mit einem Gutteil der Wehranlagen 1906 abgebrochen wurde, um Platz für das Justizgebäude zu schaffen.

Bauten

(alphabetisch)

Erwähnenswert

Ereignisse

  • Am 1946, 6. Oktober, fand das erste Nachkriegsrennen in Salzburg statt
  • 1953, 12. Juli: An der Nonntaler Hauptstraße wurde ein Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege enthüllt. Wegen der Ehrenwache durch einen Ritterkreuzträger in Luftwaffenuniform und des Tragens von Kriegsauszeichnungen durch ehemalige Soldaten war die Einweihung des Kriegerdenkmals in der in- und ausländischen Presse Gegenstand lebhafter Erörterungen. Das Innenministerium wies neuerlich darauf hin, dass das Tragen von Uniformen verboten ist.

Weblinks

Quellen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg