Konditorei Schatz: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Konditorei Schatz'''<ref>lt. Homepage bezeichnet sich das Unternehmen nur als "Konditorei Schatz" und nicht als "Café-Konditorei Schatz".</ref> ist ein [[Kaffeehaus in der Stadt Salzburg|Kaffeehaus]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]]. | Die '''Konditorei Schatz'''<ref>lt. Homepage bezeichnet sich das Unternehmen nur als "Konditorei Schatz" und nicht als "Café-Konditorei Schatz".</ref> ist ein [[Kaffeehaus in der Stadt Salzburg|Kaffeehaus]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]]. | ||
==Lage== | ==Lage== | ||
Die [[Durchhäuser]], jene typischen Verbindungswege in und unterhalb alter Salzburger Altstadthäuser, sind auch malerische Winkel von Salzburg. Im [[Schatz-Durchhaus]], wohl auch das meist frequentierte, das die Verbindung vom [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] zum [[Universitätsplatz]] ist, befindet sich in einem der beiden [[Innenhöfe]] die Café-Konditorei Schatz. | Die [[Durchhäuser]], jene typischen Verbindungswege in und unterhalb alter Salzburger Altstadthäuser, sind auch malerische Winkel von Salzburg. Im [[Schatz-Durchhaus]], wohl auch das meist frequentierte, das die Verbindung vom [[Rathausplatz (Stadt Salzburg)|Rathausplatz]] zum [[Universitätsplatz]] ist, befindet sich in einem der beiden [[Innenhöfe]] die Café-Konditorei Schatz. | ||
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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
[[1744]] erwarb Franz Karl Mayr das [[Faktor-Mayr-Haus]]. Josef Schatz, der am [[25. März]] [[1826]] aus Konstanz am Bodensee als Drechsler nach Salzburg kam, kaufte [[1836]] von Andrä Mayr, Polizeimajor und ein Enkel von Franz Karl Mayr, das "Faktor-Mayr-Haus" ([[Getreidegasse]] Nr. 3). Nach dem Tod von Klara und Josef Schatz ging es [[1880]] in das Eigentum von Josef Schatz dem Jüngeren über, der sieben Söhne hatte. Sein Halbbruder [[Karl Schatz]] (* [[1849]]; † [[1904]]) gründete im November [[1877]]<ref>Quelle Buch "[[Die Getreidegasse (Buch 1)]], Seite 146f, lt. Quelle [[Walburg Schobersberger]]: "Vom Cafégewölb zum Literatencafé", in: [[Salzburg Archiv]], Schriftenreihe des [[Verein Freunde der Salzburger Geschichte|Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte"]], Band 20 (1995), S. 321–358, hier S. 340. ab 1880, aber auch lt. Homepage des Unternehmens 1877.</ref> die "Schatz Konditorei". | [[1744]] erwarb Franz Karl Mayr das [[Faktor-Mayr-Haus]]. Josef Schatz, der am [[25. März]] [[1826]] aus Konstanz am Bodensee als Drechsler nach Salzburg kam, kaufte [[1836]] von Andrä Mayr, Polizeimajor und ein Enkel von Franz Karl Mayr, das "Faktor-Mayr-Haus" ([[Getreidegasse]] Nr. 3). Nach dem Tod von Klara und Josef Schatz ging es [[1880]] in das Eigentum von Josef Schatz dem Jüngeren über, der sieben Söhne hatte. Sein Halbbruder [[Karl Schatz]] (* [[1849]]; † [[1904]]) gründete im November [[1877]]<ref>Quelle Buch "[[Die Getreidegasse (Buch 1)]], Seite 146f, lt. Quelle [[Walburg Schobersberger]]: "Vom Cafégewölb zum Literatencafé", in: [[Salzburg Archiv]], Schriftenreihe des [[Verein Freunde der Salzburger Geschichte|Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte"]], Band 20 (1995), S. 321–358, hier S. 340. ab 1880, aber auch lt. Homepage des Unternehmens 1877.</ref> die "Schatz Konditorei". | ||
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Helene und [[Erich Winkler]] betreiben aktuell (Mai 2023) noch immer die Café-Konditorei. Sie hinter der Kuchentheke im Café, er in der Backstube im ersten Stock, 40 Jahre lang haben sie den Laden auf diese Weise "geschupft". 2021 feiern die beiden ihren 80. bzw. 85. Geburtstag. Doch zumindest für Erich sind achteinhalb Jahrzehnte kein Grund aufzuhören. Bis heute steht der Konditor einem rund 20-köpfigen Team vor und mit seiner Brigade täglich in der Backstube.<ref>{{Quelle SW-SN|6. Oktober 2021, "Schatz-Konditor ist 85: Ein Leben für die Mehlspeisen", ein Beitrag von [[Sigrid Scharf]]}}</ref> | Helene und [[Erich Winkler]] betreiben aktuell (Mai 2023) noch immer die Café-Konditorei. Sie hinter der Kuchentheke im Café, er in der Backstube im ersten Stock, 40 Jahre lang haben sie den Laden auf diese Weise "geschupft". 2021 feiern die beiden ihren 80. bzw. 85. Geburtstag. Doch zumindest für Erich sind achteinhalb Jahrzehnte kein Grund aufzuhören. Bis heute steht der Konditor einem rund 20-köpfigen Team vor und mit seiner Brigade täglich in der Backstube.<ref>{{Quelle SW-SN|6. Oktober 2021, "Schatz-Konditor ist 85: Ein Leben für die Mehlspeisen", ein Beitrag von [[Sigrid Scharf]]}}</ref> | ||
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Am [[13. Mai]] [[2023]] feierte Familie Winkler "145 Jahre Konditorei Schatz und 40 Jahre Familie Winkler". | Am [[13. Mai]] [[2023]] feierte Familie Winkler "145 Jahre Konditorei Schatz und 40 Jahre Familie Winkler". | ||
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Der besondere Charme der Konditorei Schatz geht von dem alten, aber gepflegten hölzernen Geschäftsportal und dem angenehmen Mobiliar aus: gedrechselte Tische mit runden [[Marmor]]platten und Bugholzstühle nach Plänen von [[Jakob Ceconi]] (* [[1857]]; † [[1922]]). Von Ceconi stammte auch der Plan für die hölzerne Auslagenfront, die [[1901]] entstand. Seit [[1900]] werden Schatz-Mozartkugeln von Hand getunkt und in das silber-blaue Stanniolpapier gewickelt hergestellt.<ref>[https://www.falstaff.com/de/cafes/schatz www.falstaff.com], abgefragt am 13. Mai 2023 sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19010718&query=%22Carl+Schatz%22&ref=anno-search&seite=10 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 18. Juli 1901, Seite 10</ref> | Der besondere Charme der Konditorei Schatz geht von dem alten, aber gepflegten hölzernen Geschäftsportal und dem angenehmen Mobiliar aus: gedrechselte Tische mit runden [[Marmor]]platten und Bugholzstühle nach Plänen von [[Jakob Ceconi]] (* [[1857]]; † [[1922]]). Von Ceconi stammte auch der Plan für die hölzerne Auslagenfront, die [[1901]] entstand. Seit [[1900]] werden Schatz-Mozartkugeln von Hand getunkt und in das silber-blaue Stanniolpapier gewickelt hergestellt.<ref>[https://www.falstaff.com/de/cafes/schatz www.falstaff.com], abgefragt am 13. Mai 2023 sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19010718&query=%22Carl+Schatz%22&ref=anno-search&seite=10 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 18. Juli 1901, Seite 10</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 16. September 2025, 17:04 Uhr
Die Konditorei Schatz[1] ist ein Kaffeehaus in der Altstadt der Stadt Salzburg.
Lage
Die Durchhäuser, jene typischen Verbindungswege in und unterhalb alter Salzburger Altstadthäuser, sind auch malerische Winkel von Salzburg. Im Schatz-Durchhaus, wohl auch das meist frequentierte, das die Verbindung vom Rathausplatz zum Universitätsplatz ist, befindet sich in einem der beiden Innenhöfe die Café-Konditorei Schatz.
Geschichte
1744 erwarb Franz Karl Mayr das Faktor-Mayr-Haus. Josef Schatz, der am 25. März 1826 aus Konstanz am Bodensee als Drechsler nach Salzburg kam, kaufte 1836 von Andrä Mayr, Polizeimajor und ein Enkel von Franz Karl Mayr, das "Faktor-Mayr-Haus" (Getreidegasse Nr. 3). Nach dem Tod von Klara und Josef Schatz ging es 1880 in das Eigentum von Josef Schatz dem Jüngeren über, der sieben Söhne hatte. Sein Halbbruder Karl Schatz (* 1849; † 1904) gründete im November 1877[2] die "Schatz Konditorei".
In einer Annonce in der "Salzburger Zeitung" vom 27. November 1877 stand zu lesen:
Geschäfts-Eröffnung. Unterzeichneter empfiehlt seine neu eröffnete Conditorei
Getreidegasse Nr. 3 im Schatz'shen Durchhause in Salzburg,
einem hochgeehrten Adel und P. T. Publikum hiexiger Stadt und Umgebung, mit Anfertigung
der verschiedensten Torten, rund und geformt, hält selbe stets vorräthig in großer Auswahl
und zu änßerst billigen Preisen.
Ferners alle Arten Bäckereien, Gefrornes und Sulzen, frische Bonbons, Conserven
und Dragées, Compot-Früchten, Früchten-Säfte und Gelées, verschiedenste Sorten
Liqueure und Punsch-Essenz, sowie auch verschiedenartige Confecturen, Chocoladen
und Tragant-Sachen.
Werde stets eifrig bemüht sein alle werthen Aufträge auf's geschmackvollste auszu-
führen. Bitte unter Zusicherung reelster Bedienung um geneigte Abnahme
Hochachtungsvoll
Carl Schatz
Nach dem Tod von Karl Schatz übernahm August Mayer (* 1885; † 1937) die Konditorei und in den weiteren Jahren gemeinsam mit seiner Frau Johanna, geborene Poindecker (* 1886; † 1974) geführt. Nach dem Tod von August wurde das Unternehmen dann von seine Söhnen Wolfgang (* 1921; † 1970) und Robert Mayer (* 1915; † 1980) mit ihrer Mutter weitergeführt wurde. Robert Mayer besaß auch das Café neben der Pferdeschwemme beim Sigmundstor, das in den 1960er-Jahren als das legendäre "Cosi" bekannt wurde. Bis zur Übernahme der Familie Winkler 1983 führte Ilse Mayer die Schatz-Konditorei weiter.
Helene und Erich Winkler betreiben aktuell (Mai 2023) noch immer die Café-Konditorei. Sie hinter der Kuchentheke im Café, er in der Backstube im ersten Stock, 40 Jahre lang haben sie den Laden auf diese Weise "geschupft". 2021 feiern die beiden ihren 80. bzw. 85. Geburtstag. Doch zumindest für Erich sind achteinhalb Jahrzehnte kein Grund aufzuhören. Bis heute steht der Konditor einem rund 20-köpfigen Team vor und mit seiner Brigade täglich in der Backstube.[3]
Ende 2022 wurde bekannt, dass die Familie Winkler für ihren Betrieb einen Nachfolger sucht, der die österreichische Mehlspeiskultur des Hauses bewahren will.[4] Neben Erich Winklers Frau Helene sind die Töchter Gabriele und Ulrike schon vor vielen Jahren im kaufmännischen Bereich in die Betriebsführung eingestiegen und sogar Enkeltochter Bettina, arbeitet mit.[5]
Am 13. Mai 2023 feierte Familie Winkler "145 Jahre Konditorei Schatz und 40 Jahre Familie Winkler".
Der besondere Charme der Konditorei Schatz geht von dem alten, aber gepflegten hölzernen Geschäftsportal und dem angenehmen Mobiliar aus: gedrechselte Tische mit runden Marmorplatten und Bugholzstühle nach Plänen von Jakob Ceconi (* 1857; † 1922). Von Ceconi stammte auch der Plan für die hölzerne Auslagenfront, die 1901 entstand. Seit 1900 werden Schatz-Mozartkugeln von Hand getunkt und in das silber-blaue Stanniolpapier gewickelt hergestellt.[6]
Eine Institution und geschätzt bei allen Kunden war das "Fräulein Mimi", deren wirklicher Name Maria Schneider war. Sie stand in der Konditorei von Juli 1939 bis zu ihrem Tod im Oktober 1975.
Mit Mai 2024 übernahmen Peter Hopfgartner und Michael Hämmerle die Konditorei Schatz. Michael Hämmerle (55) blickt auf 34 Jahre in der Schatz-Konditorei zurück und Peter Hopfgartner (26) hat seine Lehre beim legendären Schatz-Konditormeister Erich Winkler absolviert. Während Michael Hämmerle in der Backstube tätig sein wird, gibt Peter Hopfgartner im Café und im Service den Ton an. Als Konditormeister kann er aber auch in der Backstube aushelfen. Die Schatz-Konditorei behält nicht nur ihren Namen und das Mitarbeiterteam, sondern auch ihre süßen Spezialitäten. Die Verkaufsschlager Haustorte, Creme- und Kardinalschnitte wird es ebenso weiterhin geben wie das Schatzkipferl, den in der Pfanne gebackenen Apfelstrudel und das Obers-Soufflé.[7]
Erreichbarkeit
Bilder von der Feier 2023
Bilder
Konditorei Schatz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Schriftenreihe des Vereines Freunde der Salzburger Geschichte, 1995, Beitrag Walburg Schobersberger: Vom Cafégewölb zum Literatencafé
- Salzburger Fotografien 1880–1918, Seite 45
Einzelnachweise
- ↑ lt. Homepage bezeichnet sich das Unternehmen nur als "Konditorei Schatz" und nicht als "Café-Konditorei Schatz".
- ↑ Quelle Buch "Die Getreidegasse (Buch 1), Seite 146f, lt. Quelle Walburg Schobersberger: "Vom Cafégewölb zum Literatencafé", in: Salzburg Archiv, Schriftenreihe des Vereins "Freunde der Salzburger Geschichte", Band 20 (1995), S. 321–358, hier S. 340. ab 1880, aber auch lt. Homepage des Unternehmens 1877.
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Stadt Nachrichten", 6. Oktober 2021, "Schatz-Konditor ist 85: Ein Leben für die Mehlspeisen", ein Beitrag von Sigrid Scharf
- ↑ Nach 40 Jahren sucht Salzburger Konditorei einen neuen Betreiber
- ↑ www.sn.at, 18. November 2022
- ↑ www.falstaff.com, abgefragt am 13. Mai 2023 sowie ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 18. Juli 1901, Seite 10
- ↑ www.sn.at, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 8. Mai 2024