Gstättentor: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Tor war vor [[1300]] eines der drei Haupttore der Stadt im [[Mittelalter]]. Zudem waren die Stadttore damals nur einfach vorhanden. Das ''Westertor'' führte über [[Mülln]] nach Westen, das [[Inneres Ostertor|''Ostertor'']] am [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechten Salzachufer]] nach Osten und das [[Inneres Nonntaler Tor|Nonntalertor]] nach Süden ins Gebirge.  
 
Das Tor war vor [[1300]] eines der drei Haupttore der Stadt im [[Mittelalter]]. Zudem waren die Stadttore damals nur einfach vorhanden. Das ''Westertor'' führte über [[Mülln]] nach Westen, das [[Inneres Ostertor|''Ostertor'']] am [[Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechten Salzachufer]] nach Osten und das [[Inneres Nonntaler Tor|Nonntalertor]] nach Süden ins Gebirge.  
 
   
 
   
Zur Zeit der ersten [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] vom [[11. Jahrhundert|11.]] bis [[13. Jahrhundert]] war das Tor - nach der späteren [[Historische Ansichten der Stadt Salzburg|Stadtansicht]] von 1533 - ein schmales, mit Quadersteinen ausgemauertes, mit einem Satteldach gedecktes, einstöckiges Torgebäude von geringer Tiefe, das zum Ufer der [[Salzach]] hin an die erste Stadtmauer anschloss. Vor dem Tor befand sich ein aus dem Felsen gehauener Graben mit Zugbrücke und davor ein Zwinger, eine aus starken Holzbohlen oder Mauern errichtete wehrhafte Einfriedung. Durch den Graben floss nach [[1337]] das Wasser aus dem [[Almkanal]]. Direkt an das Tor grenzte - wie heute - die [[Bürgerspitalskirche St. Blasius|Bürgerspitalskirche]] (Blasiuskirche) und das [[Bürgerspital St. Blasius‎‎]] mit dem Spitalsfriedhof.
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Zur Zeit der ersten [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] vom [[11. Jahrhundert|11.]] bis [[13. Jahrhundert]] war das Tor - nach der späteren [[Historische Ansichten der Stadt Salzburg|Stadtansicht]] von 1533 - ein gemauertes, wohl mit einem Satteldach versehenes gut einstöckiges Torgebäude, das zum Ufer-Gestade der [[Salzach]] hin an die erste Stadtmauer anschloss. Vor dem Tor befand sich ein aus dem Felsen gehauener Graben samt Zugbrücke und davor im Spätmittelalter eine Sicherung aus starken Holzbohlen. Durch den Graben floss nach [[1337]] das Wasser des Städtischen Armes des [[Almkanal]]es. Direkt an das Tor grenzte und grenzt bis heute die [[Bürgerspitalskirche St. Blasius|Bürgerspitalskirche]] (Blasiuskirche) und das [[Bürgerspital St. Blasius‎‎]] mit dem Spitalsfriedhof.
 
   
 
   
[[1327]] nannte man es ''Westertor''. Im Stiftsbrief des Bürgerspitals vom [[Erzbischof]] [[Friedrich III. von Leibnitz]] wurde es als ''"porta, quae respicit ad occidentes terras"'' ('die Pforte, die auf die Länder im Westen zurückblickt') angeführt. [[1367]] wurde es als die ''"Klaus an der Gstäiten"'' bezeichnet. In der Chronik von Salzburg des [[Judas Thaddäus Zauner]] wurde erwähnt, dass Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] (1386–96) die ''"innere Klause"'' und äußere Klause mit einer Mauer - die auf der alten Stadtansicht noch teilweise sichtbar ist - verbunden hat. Das alte Wort "Klause" oder "Kluse" bedeutet 'Engstelle'. Darum nannte man die beiden die Stadt gegen Westen abschließenden Tore die beiden Klausen, die damals vom Felsen bis zum Wasser der Salzach reichten. Das äußere Tor, seit Anfang des [[12. Jahrhundert]]s bestehend, heißt noch heute das [[Klausentor]].
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[[1327]] nannte man es ''Westertor''. Im Stiftsbrief des Bürgerspitals vom [[Erzbischof]] [[Friedrich III. von Leibnitz]] wurde es als ''"porta, quae respicit ad occidentes terras"'' ('die Pforte, die auf die Länder im Westen zurückblickt') angeführt. [[1367]] wurde es als die ''"Klaus an der Gstäiten"'' bezeichnet. In der Chronik von Salzburg des [[Judas Thaddäus Zauner]] wurde erwähnt, dass Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] (1386–96) die ''"innere Klause"'' und äußere Klause mit einer Mauer - die auf der alten Stadtansicht noch teilweise sichtbar ist - verbunden hat. Das alte Wort "Klause" oder "Kluse" bedeutet 'Engstelle'. Darum nannte man die beiden die Stadt gegen Westen abschließenden Tore die beiden Klausen, die damals vom Felsen bis zum Wasser der Salzach reichten. Das äußere Tor, seit Anfang des [[12. Jahrhundert]]s bestehend, heißt noch heute [[Klausentor]].
 
   
 
   
[[1469]] nannte man das Tor ''"Der Spitalthurm am Graben"''. [[1464]] rückte Fürsterzbischof [[Burkhard II. von Weißpriach]] die Mauer zwischen dem [[Salzburger Badehäuser|''Armenleutbad'']] und dem Gstättentor weiter zur Salzach hinaus.  
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[[1469]] wird das Tor ''"Der Spitalthurm am Graben"'' gernannt. [[1464]] rückte Fürsterzbischof [[Burkhard II. von Weißpriach]] die Mauer zwischen dem [[Salzburger Badehäuser|''Armenleutbad'']] und dem Gstättentor weiter zur Salzach hinaus.  
 
   
 
   
Etwa Mitte des [[14. Jahrhundert]]s entstand neben dem Tor die [[Schleifmühle]]. Dadurch entstand der Name ''"Schleifertor"'', abgeleitet von der weitum berühmt gewesen [[fürsterzbischöfliche Kristallschleiferei]]. Teilweise wird die Bezeichnung "Schleifertor" noch heute gebraucht, obwohl die Schleiferei schon lange nicht mehr betrieben wird.
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Nach dem Bau des Städtischen Arm,es des Almkanales  in der Mitte des [[14. Jahrhundert]]s entstand neben dem Tor eine erste Mühle  erbaut. Die [[Schleifmühle]] und der Name ''"Schleifertor"'', leiten sich von der seinerzeit weitum berühmten [[fürsterzbischöfliche Kristallschleiferei]] ab. Teilweise wird die Bezeichnung "Schleifertor" noch heute gebraucht. [[1605]] brannte das Tor ab und es blieb 10 Jahre ohne Dachgeschoß. Die äußere Klause, das Klausentor, übernahm teilweise die Aufgabe als Haupttor.
 
   
 
   
[[1605]] brannte das Tor ab und es blieb als Ruine liegen. Die äußere Klause, das Klausentor, übernahm vorübergehend die Funktion als Haupttor.
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[[1618]] wurde das Gstättentor durch Fürsterzbischof von [[Markus Sittikus von Hohenems]] neu errichtet oder über altem Bestand wesentlich erneuert und so weitgehend in seine heutige Form gebracht. Markus Sittikus baute das Tor als dreistöckigen Turm mit breitovalen Festern im Obergeschoß wieder auf. Die Toröffnung gegen die Getreidegasse wurde mit einem Steinquaderportal umrahmt, in dessen Schlusskeil die bronzene [[Hausnummern|Ziffer]] "26" angebracht wurde. Die Ausmauerung mit ihren einst geschwungenen Aufsätzen trug Kugelspitzen. Bergseitig liegt bis heute die Steinstiege des Wehrbaues, deren Gitter jedoch aus der Zeit der Aufklärung stammt. Seit 1618 ist auch die Bezeichnung "''Spital- oder Schleiferbogen''" gebräuchlich.  
 
   
 
   
[[1618]] wurde das Gstättentor durch Fürsterzbischof von [[Markus Sittikus von Hohenems]] neu errichtet oder über altem Bestand wesentlich erneuert und weitgehend in seine heutige Form gebracht. Markus Sittikus baute das Tor als zweistöckigen Turm mit Dachgeschoß mit breitovalen Dachluken wieder auf. Die Toröffnung gegen die Getreidegasse wurde mit einem Steinquaderportal umrahmt, in dessen Schlusskeil die bronzene [[Hausnummern|Ziffer]] "26" angebracht wurde. Die Ausmauerung, mit geschwungenen Aufsätzen bekrönt, trug Kugelspitzen. Links erhob sich die heute noch bestehende Steinstiege, deren Gitter jedoch aus der [[Empire]]-Epoche stammt. Seit 1618 ist die Bezeichnung "''Spital- oder Schleiferbogen''" gebräuchlich.
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Gegen die [[Getreidegasse]] baute Markus Sittikus salzachseitig ein Torsteherhäuschen mit einer Stiege zum [[Stadtbrunnhaus]]. Über dem Eingang desselben war ebenso ein Wappen von Markus Sittikus angebracht.  
 
Gegen die [[Getreidegasse]] baute Markus Sittikus rechts ein Torsteherhäuschen mit einer Stiege zum [[Stadtbrunnhaus]]. Über dem Eingang war ebenso ein Wappen von Markus Sittikus angebracht, das im Laufe der Zeit jedoch verschwunden ist.  
 
 
   
 
   
 
[[1804]] wurde das Torgebäude vom k. k. Kameralärar an Josef Schnöbb, einen Zinngießer, um 838 [[Gulden]] verkauft, der den dritten Stock aufbaute und das Gebäude in die heutige Gestalt brachte. [[1823]] ging laut Vermächtnis der zu einem Wohngebäude hergerichtete ''Schleiferturm am Bürgerspital'' in das Eigentum des k. k. Fiskalamt sowie die deutsche Schule über. [[1825]] wohnte darin Franz Jung, ein Schneidermeister aus der [[Gemeinde Liefering]]. [[1839]] war Josef Kreil, ein Schuhmachermeister, der Besitzer. [[1851]] bis [[1880]] war es im Besitz der Familie Oberhuber und 1880 wurde es versteigert. Jakob Feichtner, ein Kaminfeger, erstand es und renovierte es gründlich. Er ließ oberhalb dem Außenportal die Tafel "''Renoviert 1892 I. F.''" anbringen. Die Tafel wurde im [[20. Jahrhundert]] wieder entfernt.
 
[[1804]] wurde das Torgebäude vom k. k. Kameralärar an Josef Schnöbb, einen Zinngießer, um 838 [[Gulden]] verkauft, der den dritten Stock aufbaute und das Gebäude in die heutige Gestalt brachte. [[1823]] ging laut Vermächtnis der zu einem Wohngebäude hergerichtete ''Schleiferturm am Bürgerspital'' in das Eigentum des k. k. Fiskalamt sowie die deutsche Schule über. [[1825]] wohnte darin Franz Jung, ein Schneidermeister aus der [[Gemeinde Liefering]]. [[1839]] war Josef Kreil, ein Schuhmachermeister, der Besitzer. [[1851]] bis [[1880]] war es im Besitz der Familie Oberhuber und 1880 wurde es versteigert. Jakob Feichtner, ein Kaminfeger, erstand es und renovierte es gründlich. Er ließ oberhalb dem Außenportal die Tafel "''Renoviert 1892 I. F.''" anbringen. Die Tafel wurde im [[20. Jahrhundert]] wieder entfernt.
 
   
 
   
[[1896]] wurde rechts der Gehweg von der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] errichtet.   
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[[1896]] wurde bergseitig der Gehweg von der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] errichtet.  Bis etwa [[1925]] stand das Gebäude im Besitz der Familie Feichtner.
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Bis etwa [[1925]] stand das Gebäude im Besitz der Familie Feichtner.  
 
 
 
== Wappen und Inschriften ==
 
== Wappen und Inschriften ==
 
[[Datei:Wappen von Markus Sittikus über dem Gstättentor (Südseite).jpeg|thumb|left|200px|(innere Seite): Wappen von Markus Sittikus von Hohenems über dem Gstättentor <br/> nach Süden.]]
 
[[Datei:Wappen von Markus Sittikus über dem Gstättentor (Südseite).jpeg|thumb|left|200px|(innere Seite): Wappen von Markus Sittikus von Hohenems über dem Gstättentor <br/> nach Süden.]]

Version vom 13. April 2019, 07:59 Uhr

Gstättentor (Südseite), Foto: Juli 2007
Karte

Das Gstättentor am Beginn der Gstättengasse ist ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Gebäude in der Altstadt von Salzburg.

Namen

Dieses Stadttor hatte im Laufe der Geschichte verschiedene Namen.

Das Wort "Gstätten" leitet sich vom Gestade = Ufer ab. Die Salzach war im Stadtgebiet bis 1852 nicht reguliert, sodass der Fluss seinen Lauf und das Bett - vor allem durch ein Hochwasser - ändern konnte. Die natürliche Fluss-Uferzone reichte in historischer Zeit bis an die Gstätten heran und nur ein kleiner Bereich am Fuße des Mönchsberg war befestigt und bebaut.

Geschichte

Das Tor war vor 1300 eines der drei Haupttore der Stadt im Mittelalter. Zudem waren die Stadttore damals nur einfach vorhanden. Das Westertor führte über Mülln nach Westen, das Ostertor am rechten Salzachufer nach Osten und das Nonntalertor nach Süden ins Gebirge.

Zur Zeit der ersten Stadtbefestigung vom 11. bis 13. Jahrhundert war das Tor - nach der späteren Stadtansicht von 1533 - ein gemauertes, wohl mit einem Satteldach versehenes gut einstöckiges Torgebäude, das zum Ufer-Gestade der Salzach hin an die erste Stadtmauer anschloss. Vor dem Tor befand sich ein aus dem Felsen gehauener Graben samt Zugbrücke und davor im Spätmittelalter eine Sicherung aus starken Holzbohlen. Durch den Graben floss nach 1337 das Wasser des Städtischen Armes des Almkanales. Direkt an das Tor grenzte und grenzt bis heute die Bürgerspitalskirche (Blasiuskirche) und das Bürgerspital St. Blasius‎‎ mit dem Spitalsfriedhof.

1327 nannte man es Westertor. Im Stiftsbrief des Bürgerspitals vom Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz wurde es als "porta, quae respicit ad occidentes terras" ('die Pforte, die auf die Länder im Westen zurückblickt') angeführt. 1367 wurde es als die "Klaus an der Gstäiten" bezeichnet. In der Chronik von Salzburg des Judas Thaddäus Zauner wurde erwähnt, dass Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim (1386–96) die "innere Klause" und äußere Klause mit einer Mauer - die auf der alten Stadtansicht noch teilweise sichtbar ist - verbunden hat. Das alte Wort "Klause" oder "Kluse" bedeutet 'Engstelle'. Darum nannte man die beiden die Stadt gegen Westen abschließenden Tore die beiden Klausen, die damals vom Felsen bis zum Wasser der Salzach reichten. Das äußere Tor, seit Anfang des 12. Jahrhunderts bestehend, heißt noch heute Klausentor.

1469 wird das Tor "Der Spitalthurm am Graben" gernannt. 1464 rückte Fürsterzbischof Burkhard II. von Weißpriach die Mauer zwischen dem Armenleutbad und dem Gstättentor weiter zur Salzach hinaus.

Nach dem Bau des Städtischen Arm,es des Almkanales in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstand neben dem Tor eine erste Mühle erbaut. Die Schleifmühle und der Name "Schleifertor", leiten sich von der seinerzeit weitum berühmten fürsterzbischöfliche Kristallschleiferei ab. Teilweise wird die Bezeichnung "Schleifertor" noch heute gebraucht. 1605 brannte das Tor ab und es blieb 10 Jahre ohne Dachgeschoß. Die äußere Klause, das Klausentor, übernahm teilweise die Aufgabe als Haupttor.

1618 wurde das Gstättentor durch Fürsterzbischof von Markus Sittikus von Hohenems neu errichtet oder über altem Bestand wesentlich erneuert und so weitgehend in seine heutige Form gebracht. Markus Sittikus baute das Tor als dreistöckigen Turm mit breitovalen Festern im Obergeschoß wieder auf. Die Toröffnung gegen die Getreidegasse wurde mit einem Steinquaderportal umrahmt, in dessen Schlusskeil die bronzene Ziffer "26" angebracht wurde. Die Ausmauerung mit ihren einst geschwungenen Aufsätzen trug Kugelspitzen. Bergseitig liegt bis heute die Steinstiege des Wehrbaues, deren Gitter jedoch aus der Zeit der Aufklärung stammt. Seit 1618 ist auch die Bezeichnung "Spital- oder Schleiferbogen" gebräuchlich.

Gegen die Getreidegasse baute Markus Sittikus salzachseitig ein Torsteherhäuschen mit einer Stiege zum Stadtbrunnhaus. Über dem Eingang desselben war ebenso ein Wappen von Markus Sittikus angebracht.

1804 wurde das Torgebäude vom k. k. Kameralärar an Josef Schnöbb, einen Zinngießer, um 838 Gulden verkauft, der den dritten Stock aufbaute und das Gebäude in die heutige Gestalt brachte. 1823 ging laut Vermächtnis der zu einem Wohngebäude hergerichtete Schleiferturm am Bürgerspital in das Eigentum des k. k. Fiskalamt sowie die deutsche Schule über. 1825 wohnte darin Franz Jung, ein Schneidermeister aus der Gemeinde Liefering. 1839 war Josef Kreil, ein Schuhmachermeister, der Besitzer. 1851 bis 1880 war es im Besitz der Familie Oberhuber und 1880 wurde es versteigert. Jakob Feichtner, ein Kaminfeger, erstand es und renovierte es gründlich. Er ließ oberhalb dem Außenportal die Tafel "Renoviert 1892 I. F." anbringen. Die Tafel wurde im 20. Jahrhundert wieder entfernt.

1896 wurde bergseitig der Gehweg von der Stadtgemeinde errichtet. Bis etwa 1925 stand das Gebäude im Besitz der Familie Feichtner.

Wappen und Inschriften

Datei:Wappen von Markus Sittikus über dem Gstättentor (Südseite).jpeg
(innere Seite): Wappen von Markus Sittikus von Hohenems über dem Gstättentor
nach Süden.
Datei:Wappen von Markus Sittikus über dem Gstättentor (Nordseite).jpg
(äußere Seite): Wappen von Markus Sittikus von Hohenems über dem Gstättentor
nach Norden

Innere Seite des Gstättentores

An der inneren Seite nach Süden gegen die Getreidegasse befindet sich einem Rundbogen-Portal aus Steinquadern, dessen Schlusskeil die bronzene Ziffer "26" trägt. Darüber befindet sich eine Tafel mit Rollwerkumrahmung und die lateinische Inschrift:

PUBLICO DECORO MARCUS SITTICUS SALISBURGENSIUM PRAESUL EREXIT A(NNO) D(OMINO) M.DC.XVIII.
(Das Gebäude) zur öffentlichen Zierde hat Markus Sittikus das Oberhaupt Salzburgs errichtet im Jahr des Herrn 1618.

Darüber befindet sich ein Wappen mit dem Steinbock als Wappentier.

Äußere Seite des Gstättentores

An der äußeren Seite nach Norden gegen die Gstättengasse befindet sich ein Rundbogen-Portal aus Konglomerat mit gequaderter Torumrahmung, beidseitig gequaderte toskanische Lisenen, darüber dreiteiliges Gebälk mit gesprengtem Segmentgiebel, dazwischen das Wappen des Markus Sittikus von Hohenems.

Darüber zwischen den Fenstern im ersten Stock eine Tafel mit Rollwerkumrahmung verziert und der lateinischen Inschrift:

MARCUS SITTICUS EX ALTA EMBSIIS COMITIBUS ARCHIEP(ISCOPUM) ET PRINCEPS. INDECORAM PRIUS ET ANGUSTAM PORTAM IN HANC AMPLEXITUDINEM APERVIT ET ORNAVIT. ANNO D(OMI)NI M.DC.XVIII.
Markus Sittikus aus dem Geschlecht derer von Hohen-Em(b)s, Erzbischof und Fürst, hat das zuvor enge und schmucklose Tor zu dieser Weite geöffnet und geschmückt im Jahr des Herrn 1618.

Wissenswertes

Unmittelbar vor dem Gstättentor befand sich seit 1429 eine Backstube, die bis heute ihr Aussehen, also ihre Hausfront nicht verändert hat: in einem Rundbogen stehen zwei steinerne Sessel und ein Tisch, ein Fenster lässt in das Innere blicken und durch eine Tür kann man es betreten.

Erreichbarkeit

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Quellen